Der Krupphusten, auch als Pseudokrupp bezeichnet, ist eine Atemwegsinfektion, die fast immer nur bei Kindern auftritt. Was sind die Ursachen für den quälenden, bellenden Husten, der mitunter eine Krankenhaustherapie erforderlich macht?
Woran erkennst Du einen Kruppanfall? Lies jetzt, welche Symptome und Therapien es gibt.
Inhaltsverzeichnis
Krupphusten: Kinderkrankheit, die auch Erwachsene trifft
Der Krupphusten ist das klassische Symptom von Pseudokrupp. Hierbei handelt es sich um eine Atemwegsinfektion, genauer gesagt um eine Laryngitis, die durch Viren ausgelöst wird. Fast immer sind Babys und Kleinkinder betroffen, der Husten ist für sie besonders quälend.
Die gute Nachricht ist, dass Krupphusten beinahe immer von alleine wieder verschwindet. In einigen Fällen ist aber eine stationäre Therapie im Krankenhaus unumgänglich. Im Folgenden erfährst Du, welche Symptome Pseudokrupp mitbringt und wann es Zeit wird, den Arzt zu konsultieren.
Pseudokrupp – ein Überblick über die Erkrankung
Es handelt sich beim Krupphusten um einen Infekt des Kehlkopfes. Betroffen ist der Bereich über der Stimmritze. Die Auslöser sind in der Regel Erkältungsviren. Werden die oberen Atemwege befallen, treten bei der Erkrankung Symptome auf, die stärker ausgeprägt sind als klassische Bronchitis Symptome.
Rachen, Nase und Hals sind mit Schleimhäuten ausgekleidet, die massiv anschwellen. Es kommen Spasmen im Bereich der Luftröhre hinzu.
Durch diese Vorgänge im Körper entstehen die klassischen Symptome, allen voran der Krupphusten. Hierbei handelt es sich nicht um einen normalen Husten, auch wenn die Anzeichen anfangs wie Bronchitis Symptome wirken können. Krupphusten tritt in Anfällen auf, er ist trocken und klingt bellend.
Wie die klassische Erkältung auch, tritt Krupp fast ausschließlich in den Wintermonaten auf. Die Betroffenen sind vor allem Kinder im Alter von ein bis fünf Jahren. Jungs sind statistisch gesehen häufiger betroffen als Mädchen. Tritt Pseudokrupp häufiger auf oder erkranken Kinder außerhalb des klassischen Erkrankungsalters, neigen sie oftmals zu Asthma.
Ist Pseudokrupp das gleiche wie Krupp?
Häufig tritt eine Verwechslung zwischen Krupp und Pseudokrupp auf. Der „echte“ Krupp ist allerdings eine schwere Entzündung des Kehlkopfs und tritt nur bei Diphtherie auf. Durch kontinuierlichen Impfschutz ist der echte Krupp jedoch äußerst selten. Wird heutzutage von Krupp gesprochen, wird damit meist das Synonym für Pseudokrupp gemeint.
Was tun wenn ein Pseudokrupp-Anfall auftritt?
Im akuten Zustand äußert sich die Kehlkopfentzündung durch Symptome, die immer wieder schubweise auftreten. Ein Anfall kommt oft aus dem Nichts und kann heftig ausfallen. Zu den möglichen Auslösern gehören:
- Trockene Raumluft
- Atmung durch den Mund
- Tiefes Einatmen
Manchmal äußert sich die Kehlkopfentzündung durch Symptome wie Schnupfen, eine verstopfte Nase, Fieber oder Atemprobleme. In diesem Fall atmen die Kinder durch den Mund, was wiederum zu einer weiteren Schleimhautschwellung führt. Die Mundatmung führt außerdem nicht selten zu einem Krupphustenanfall.
Erste Hilfe Tipps beim akuten Krupphusten
Es gibt einige Hilfsmethoden, wie sich ein akuter Kruppanfall lindern lässt. Vor allem Kälte spielt hier eine große Rolle:
- Fenster öffnen und kühle, frische Luft einatmen
- Kühle Getränke mit Eiswürfeln trinken
- Beruhigende Worte oder Musik
- Eiswürfel langsam im Mund zergehen lassen
Ein akuter Anfall kann auch durch feuchte Luft gelindert werden. Vernebler werden hier ebenso eingesetzt wie feuchte Handtücher, die über die Heizung gehängt werden.
Achtung: Die häufigsten Symptome des Krupphusten
Bei jedem Kind äußert die Kehlkopfentzündung Symptome, doch nicht immer treten sie gleichzeitig auf. Vor allem durch den starken Husten erinnert das Krankheitsbild oft an Bronchitis Symptome, ist jedoch nicht damit vergleichbar. Die Bronchitis Symptome sind gekennzeichnet durch feuchten Husten mit Auswurf, während der Krupphusten trocken ist.
Eines der Hauptsymptome von Pseudokrupp ist der Krupphusten. Er ist sehr trocken und tritt großteils in der Nacht auf. Der Grund hierfür liegt darin, dass der Cortisolspiegel in der Nacht erniedrigt ist. Cortisol ist ein entzündungshemmendes Hormon, welches die Kehlkopfentzündung Symptome am Tag lindern kann.
Viele Betroffene leiden nachts unter akuter Atemnot. Auch am Tag kann das Symptom auftreten, jedoch meist mit einer deutlichen Steigerung zu den Abendstunden hin. Ist die Atemnot sehr stark ausgeprägt, kann es zu einer Zyanose kommen.
Hierbei bekommt der Körper nicht mehr ausreichend Sauerstoff. Es kommt zu einer Tachykardie und infolgedessen schnell zu Panikreaktionen beim Kind.
Weitere Symptome, die beim Krupphusten auftreten können sind
- Heiserkeit und Schwierigkeiten beim Sprechen
- Probleme bei der Atmung
- Pfeifende, quietschende Atemgeräusche
- Ausgeprägtes Schwächegefühl
- Fieber
Vier Krankheitsstadien bei Krupphusten
Je nach Stärke der Kehlkopfentzündung Symptome gibt es vier Stadien, in die der Krupphusten unterteilt wird:
- 1. Stadium: Heiserkeit, bellender Krupphusten
- 2. Stadium: Einfallender Brustkorb beim Atmen, laute Atemgeräusche
- 3. Stadium: Tachykardie, Blässe, Panikreaktionen, Luftnot
- 4. Stadium: Ausgeprägte Atemnot, Tachykardie, starke Atemgeräusche, Zyanose, Bewusstseinseintrübungen
So kann der gefährliche Krupphusten entstehen
In den meisten Fällen sind Erkältungsviren schuld am Pseudokrupp. Hierzu zählen:
- Influenza A und B Viren
- Rhinoviren
- Adenoviren
- RS-Viren
- Metapneumo-Viren
- Parainfluenza-Viren
In Ausnahmefällen können auch Windpocken-, Masern-, und Herpes-simplex-Viren als Auslöser fungieren. Durch den Virenbefall aller Schleimhäute kommt es zur Anschwellung der Stimmbänder. Mitunter treten zunächst klassische Bronchitis Symptome wie Schleim in den Bronchien auf. Der trockene Krupphusten entsteht dann erst im Verlauf.
Warnung: Diese Faktoren verschlimmern den Krupphusten
Babys und Kleinkinder haben sehr enge Atemwege. Verengen diese, wird es schnell lebensgefährlich. Solltest Du den Verdacht auf Krupphusten bei Deinem Kind haben, ist es wichtig sofort den Kinderarzt aufzusuchen.
Wenn die Erkrankung bereits diagnostiziert wurde, können die Symptome durch Umwelteinflüsse deutlich verschlimmert werden. Hierzu gehören vor allem Zigarettenrauch und Abgase. Fenster, die direkt zu einer Straße führen, sollten daher vorwiegend in der Nacht geöffnet werden.
So stellt der Arzt die Diagnose Krupphusten
Pseudokrupp wird vom Kinderarzt oft schon auf den ersten Blick diagnostiziert. Der charakteristische Husten gibt den entscheidenden Hinweis. Da viele Kinder außerdem pfeifende Geräusche beim Atmen produzieren, braucht es nur selten weitere Tests. Die Anamnese hilft dem Arzt dabei, die Beschwerden einzuordnen.
Anhand eines Punkteschemas kann die Schwere der Krupperkrankung ermittelt werden. Symptome wie Atemnot, Zyanose, Atemgeräusche und Bewusstseinseintrübungen werden hier mit einbezogen.
Der Arzt klassifiziert den Krupphusten in eine milde, moderate oder schwere Form. Schwerer Krupphusten muss im Krankenhaus behandelt werden, da er mit lebensbedrohlicher Atemnot einher geht.
Differenzierung zwischen Krupphusten und Kehldeckelentzündung
Eine Epiglottis (Kehldeckelentzündung) ist eine lebensgefährliche Entzündung. Die Symptome ähneln dem Krupphusten, die Krankheit ist jedoch gefährlicher. Bei einer Rachenuntersuchung kann der Arzt erkennen, ob es sich um eine Laryngitis oder eine Epiglottis handelt. Nur, wenn die Diagnose durch Sicht nicht zweifelsfrei zu stellen ist, erfolgt eine Röntgenaufnahme des Brustkorbs.
Hilfe in der Not: So wird Krupphusten behandelt
In vielen Fällen verläuft der Krupphusten mild und die Behandlung erfolgt zu Hause. Für den Patienten wird empfohlen, bei geöffnetem Fenster zu schlafen.
Der Kinderarzt verschreibt Kortisonpräparate gegen die massive Schwellung der Schleimhaut. Wenn Fieber auftritt, kann dieses mit Paracetamol oder Nurofen gesenkt werden.
Handelt es sich nicht um eine moderate bis schwere Kruppform, wird das betroffene Kind in der Regel stationär im Krankenhaus aufgenommen. Vor allem wenn es zu Atemnot kommt, ist professionelle Hilfe wichtig.
Im Krankenhaus setzen Ärzte Kortison, Epinephin und Adrenalin ein. Durch diese Wirkstoffkombination schwellen die Schleimhäute ab. Wenn es zu akuter Atemnot kommt, kann Sauerstoff über eine Atemmaske zugeführt werden.
Was soll ich zusammenfassend also tun?
In den meisten Fällen ist Krupphusten relativ harmlos. Der Husten Deines Kindes sollte aber dennoch in jedem Fall beobachtet werden. Wie oft hustet es und wie schlimm? Danach ist eine Diagnose vom Arzt wichtig. Ist es wirklich Krupphusten oder doch etwas anderes? Dort bekommst Du auch wertvolle Tipps, wie Du Deinem Kind bei einem Krupphustenanfall helfen kannst.
FAQ zum Thema Krupphusten
Das Kind in eine aufrechte Position setzen. Bei Säuglingen versuchen, diese zu beruhigen, da das Geschrei den Husten nur verschlimmert. Wenn möglich das Kind kalte, feuchte Luft einatmen lassen. Im Zweifel solltest Du einen Arzt aufsuchen.
Wenn sich die Schleimhaut unterhalb der Stimmbänder entzündet, dann kommt es zum Krupphusten.
In den meisten Fällen ist Krupphusten harmlos. Er sollte jedoch genau beobachtet werden, da er lebensbedrohlich werden kann, wenn Dein Kind Atemnot bekommt.