Üble Zeiten – unsere Tipps bei Schwangerschaftserbrechen
Vielen Schwangeren spielt die Schwangerschaft in den ersten Monaten übel mit: Direkt nach dem Aufstehen dreht sich ihnen der Magen um. Was hilft dagegen?
Die alten Römer empfahlen Saft aus Limonen und Zimtwasser, die Engländerinnen tranken im 17. Jahrhundert Sirup aus Granatäpfeln, Muskat, Aloe, Zimt, Sauerampfer und Wasser.
In Hawaii versuchten die Frauen, mit Ingwertee die morgendliche Übelkeit zu vertreiben: Schon immer und in allen Kulturen vergällt morgendlicher Brechreiz vielen werdenden Müttern die ersten drei Monate der Schwangerschaft. Manchmal hält die Übelkeit sogar den ganzen Tag an. Möglicherweise sind hormonelle Veränderungen zu Beginn der Schwangerschaft schuld daran. Und auch psychische Faktoren spielen vermutlich eine Rolle.
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Selbst wenn es kaum tröstet – die Übelkeit in den ersten Schwangerschaftswochen hat auch gute Seiten:
Sie schützt Mutter und Kind, haben Wissenschaftler der Cornell Universität festgestellt. Frauen haben in der Schwangerschaft nämlich eine besondere Abneigung gegen Fleisch, Fisch, Geflügel und Eier. Vor der Erfindung des Kühlschrankes waren es gerade diese leicht verderblichen Lebensmittel, die vor Bakterien und anderen Keimen strotzten. Auch die Zeitspanne der Übelkeit scheint sinnvoll zu sein: Zwischen der sechsten und 13. Schwangerschaftswoche – die Zeit der morgendlichen Übelkeit – ist der Embryo besonders empfindlich. Jetzt differenzieren sich die Zellen, Arme, Beine und die Organe werden gebildet. Dazu kommt: Damit die Mutter keine Abwehrreaktionen gegen das Baby bildet, ist ihr Immunsystem verändert. So wird auch sie durch das Erbrechen vor Infektionen geschützt.
Sehr selten wird diese Schwangerschaftsphase zu einer wahren Tortur:
Die Frauen erbrechen bis zu 20 Mal pro Tag, können zeitweise weder feste noch flüssige Nahrung bei sich behalten. Mediziner sprechen dann von Hyperemesis gravidarum. Gewichts- und Flüssigkeitsverlust verursachen starken Durst, es kommt zu Fieber und Benommenheit. In solch schweren Fällen ist eine stationäre Aufnahme im Krankenhaus notwendig.
Information
- Lassen Sie es morgens ruhig angehen – am besten essen Sie im Bett ein paar Kekse oder Zwieback und trinken Kräutertee.
- Häufige kleine Snacks über den Tag verteilt verträgt der Körper besser als drei große Mahlzeiten.
- Zerkauen Sie Mandeln, Sonnenblumenkerne und Nüsse im Mund zu einem Brei – das bindet die Säure.
- Rohe Haferflocken haben einen ähnlichen Effekt; auch sie binden die Magensäure.
- Tee aus geriebener Ingwerwurzel wirkt gegen Übelkeit; ebenso können Sie Ingwer in Rezepten verwenden.
Echt übel? Die extreme Schwangerschaftsübelkeit nenne man Hyperemesis.