Herzlichen Glückwunsch! Mit Beginn der 3. SSW bist Du „offiziell“ schwanger. Was das genau bedeutet und welche Anzeichen auf eine Schwangerschaft Du vielleicht schon spürst, erfährst Du in diesem Artikel.
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Inhaltsverzeichnis
Das passiert bei Dir
In der 3. SSW spricht man von einer „offiziellen“ Schwangerschaft. Warum erst jetzt? Und was bedeutet das überhaupt?
Bisher hat sich die befruchtete Eizelle frei in Deiner Gebärmutter bewegt. Jetzt nistet sich das befruchtete Ei 5 bis 6 Tage später – also gegen Ende der 3. SSW – in der Gebärmutterhöhle ein. Ab jetzt wächst sie von Tag zu Tag immer weiter.
Wichtige Fakten zur 3. SSW: Das solltest Du wissen
Bin ich schwanger oder nicht? Du wartest bestimmt schon darauf, endlich einen Schwangerschaftstest machen zu können. Auch wenn Du schon voller Vorfreude bist, ist das Ergebnis ist von einem Schwangerschaftstest zu diesem Zeitpunkt leider noch nicht aussagekräftig.
Obwohl die Tests immer sensibler werden, wird das Schwangerschaftshormon (hCG-Wert) in der 3. SSW noch nicht in ausreichender Menge gebildet. Im Falle einer Schwangerschaft kann der Test noch kein positives Ergebnis anzeigen.
Zudem muss die Eizelle erst einmal ihren Weg in die Gebärmutter schaffen. Wichtig ist jetzt, Dich nicht unter Druck zu setzen. Im Moment gibt es auch noch keine typischen Anzeichen, die darauf schließen lassen, dass Du schwanger bist.
Vielleicht hast Du aber ein Bauchgefühl. Bis Du endgültige Sicherheit hast, musst Du Dich allerdings noch einige Tage gedulden.
Anzeichen für eine Schwangerschaft in der 3. SSW
Regelkrämpfe als Anzeichen einer Schwangerschaft?
In der 2. SSW hat Dein Körper vorbeugend Gebärmutterschleimhaut produziert. Durch das Einnisten der befruchteten Eizelle, können bereits in der 3. SSW Anzeichen für eine Schwangerschaft entstehen.
Das können z.B. typische Regelkrämpfe sein. Zusätzlich kann es in der 3. SSW auch zu Schleimblutungen kommen, da bei der Einnistung kleine Blutgefäße beschädigt werden. Das ist völlig normal – kein Grund zur Sorge.
Der erste Schwangerschaftstest
Ob ein Schwangerschaftstest positiv oder negativ ausfällt, bestimmt der hCG-Wert. Dieser Wert ist nur während einer Schwangerschaft in Deinem Körper nachweisbar.
Ist der Wert in Deinem Körper zwar vorhanden, aber noch zu gering, zeigt der Test „negativ“ an. Das muss aber noch lange nicht heißen, dass Du tatsächlich nicht schwanger bist.
Zudem ist es auch möglich, dass sich die befruchtete Eizelle in der 3. SSW noch nicht eingenistet hat. In den meisten Fällen passiert das erst in der 4. SSW.
Eine bestehende Schwangerschaft lässt sich nahezu zu 100 % ab der 4. SSW durch einen Bluttest oder alternativ mit einem Urintest ab der 5. SSW nachweisen.
Schon gewusst? Die eigentliche Befruchtung findet erst in der 3. SSW statt. Die ersten beiden Schwangerschaftswochen sind nur zur Berechnung der Schwangerschaftsdauer notwendig.
Darum bleibt eine Schwangerschaft in der 3. SSW meist unbemerkt
Während Deine befruchtete Eizelle in der 3. SSW versucht, sich in die Gebärmutterschleimhaut einzunisten, kann es dabei zu Schmerzen in der Bauchregion kommen. Diese Schmerzen fühlen sich ungefähr wie Krämpfe bei Regelschmerzen an.
Dabei kann es auch zu einer geringen Blutung kommen, da kleine Blutgefäße verletzt werden. Oftmals halten viele Frauen die Blutung für eine leichte und verfrühte Menstruationsblutung und beachten sie nicht weiter. Viele ahnen daher nicht, dass sie bereits in der 3. SSW schwanger sind.
Symptome in der 3. SSW
In der 3. SSW sind Symptome wie Übelkeit, Müdigkeit oder Erschöpfung noch nicht sehr ausgeprägt und beeinträchtigen die werdende Mutter kaum.
Neben der Feststellung des Schwangerschaftshormons ist auch das Ausbleiben der Regel ein klares Symptom für einen Schwangerschaft. Empfindliche Brüste, eine Verfärbung des Vorhofes sowie Stimmungsschwankungen deuten weiterhin auf eine Schwangerschaft hin.
Du möchtest Gewissheit und kannst es nicht erwarten? Ein Besuch beim Frauenarzt gibt Dir Aufschluss und Gewissheit, ob bei Dir eine Schwangerschaft vorliegt.
Was in der 3. SSW auf dem Ultraschall zu erkennen ist
In der 3. SSW hat der Embryo noch nicht mal die Größe von 1 mm erreicht. Seine Aufgabe besteht nun darin, sich erfolgreich in die Gebärmutterschleimhaut einzunisten. Sobald die Einnistung erfolgreich war, ist die Fruchthöhle ab der 4. SSW auf einem Ultraschallbild zu sehen.
In der 3. SSW lässt sich leider noch nichts auf dem Ultraschallbild erkennen. Du musst Dich noch etwas gedulden.
Erst ab der 6. SSW kann der etwa 4 mm große Embryo sicher auf dem Ultraschall erkannt werden. Ab der 8. SSW ist der Embryo auch zum ersten Mal für die Eltern klar ersichtlich. Das ist ein ganz besonderer Moment.
Das ist jetzt wichtig
So kannst Du Deinen Körper in der 3. SSW unterstützen
Eine Schwangerschaft stellt Deinen Körper vor große Herausforderungen. Umso besser ist es, wenn Du ihn dabei unterstützen kannst. Wie Du das am Besten machst und was Du dabei beachten solltest, erklären wir Dir in diesem Abschnitt.
Die richtige Ernährung
Achte auf einen regelmäßigen Verzehr von folgenden Lebensmitteln:
- Gemüse
- Obst
- Vollkornprodukten
- Milch
- Milchprodukten
- Fettarmes Fleisch
- Fisch
Grundsätzlich solltest Du auf eine ausgewogene Ernährung achten. Wichtige Nährstoffe, wie Eiweiß, Proteine, Folsäure und Magnesium unterstützen die Entwicklung Deines Babys.
So kannst Du Dir sicher sein, dass Dein Baby wertvolle Nährstoffe während Deiner Schwangerschaft erhält.
Darum ist Sport wichtig
Typische Schwangerschaftsbeschwerden, wie beispielsweise Rückenschmerzen, treten in der 3. SSW noch nicht auf. Jedoch kannst Du ihnen jetzt schon vorbeugen. Leichte Sportarten – wie Yoga, Schwimmen oder Radfahren werden von Ärzten und Hebammen empfohlen. Sie unterstützen Deinen Kreislauf und wirken zudem entspannend.
Achtung: In der ersten 3 Monaten einer Schwangerschaft ist das Risiko für eine Fehlgeburt relativ hoch. Sprich mit Deinem Arzt darüber, welche Sportarten Du völlig ohne Bedenken ausüben kannst.
Aus diesem Grund solltest Du viel Folsäure einnehmen
Besteht ein Kinderwunsch, kannst Du bereits in der 1. SSW und 2. SSW gute Grundlagen für eine Schwangerschaft schaffen. Die Einnahme von Folsäure (Vitamin B9 und B11) fördert den Aufbau des Gehirns und Nervensystems des Embryos.
Folsäure ist in einigen Lebensmitteln, wie beispielsweise in Bohnen und Fisch enthalten. Aber auch Folsäure-Präparate eigenen sich zur täglichen Einnahme. Empfohlen wird eine Menge von 0,4 Milligramm.
Zudem sind bereits jetzt Alkohol und Nikotin tabu. Diese Schadstoffe können schon zu diesem Zeitpunkt erhebliche Schäden anrichten. Alkoholkonsum in der Schwangerschaft kann bei Deinem Baby das fetale Alkoholsyndrom (FAS) auslösen.
Fehlbildungen vorbeugen
Bei schlechter oder falscher Ernährung steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Dein Kind Fehlbildungen oder andere Krankheiten entwickelt. Beispielsweise kann bei mangelndem Folsäure-Gehalt ein „offener Rücken“ entstehen, der zu Querschnittslähmung oder Inkontinenz führen kann.
Das passiert beim Baby
Die Befruchtung der Eizelle
Der Eisprung beginnt zum Ende der 2. SSW oder am Anfang der 3. SSW. Hierbei wird eine Eizelle freigesetzt, die befruchtet werden kann. Die Eizelle macht sich nun auf ihre Reise zur Gebärmutter.
Beim Orgasmus des Mannes machen sich etwa 500 Millionen Spermien auf den Weg, eine Eizelle erfolgreich zu befruchten. Sie schwimmen durch den Eileiter, durch den auch die fruchtbare Eizelle in den Uterus gelangen muss.
Hierbei treffen einige der schnellsten oder ausdauerndsten Spermien auf eine Eizelle. Nur das Spermium, das am schnellsten ist, kann eine Eizelle befruchten.
Die Reise von einer reifen Eizelle zu einem Embryo in der 3. SSW
Bereits im Eileiter kann die reife Eizelle in der 3. SSW von einem Spermium befruchtet werden. Das kann eine halbe Stunde aber auch mehrere Tage dauern.
Schon gewusst? Spermien können 2 bis 5 Tage in Deinem Körper überleben. Somit besteht auch noch nach mehreren Tagen die Möglichkeit, dass sie auf eine reife Eizelle stoßen.
Sobald ein Spermium erfolgreich die Membran Deiner Eizelle durchstoßen hat, vermischen sich Deine Erbanlagen mit denen Deines Partners. So entsteht neues Leben.
Die befruchtete Eizelle – auch „Zygote“ genannt – begibt sich in der 3. SSW zu Deinem Uterus. Hier angekommen, versucht sie sich in der Gebärmutterschleimhaut einzunisten, um dort zu wachsen. Bereits während ihrer Reise teilt sich die befruchtete Eizelle in der 3. SSW mehrmals. Schon bald nimmt sie das Aussehen einer Maulbeere an.
Im Anschluss daran entwickelt sich in der Zelle ein Hohlraum. Die kleine Maulbeere – von Wissenschaftlern „Morula“ genannt – ist nun eine Keimblase, die sich fortwährend teilt.
Zum einen in Embryoblasten, aus der sich der Embryo entwickelt. Zum anderen in Trophoblasten. Daraus entwickeln sich die Plazenta und Nabelschnur, die den Embryo mit allen wichtigen Nähr- und Sauerstoffen versorgen. Die Plazenta wird bei der Entbindung als sogenannte Nachgeburt ausgeschieden.
Der Embryo nistet sich ein
Sobald die Befruchtung erfolgreich war, beginnt die befruchtete Einzelle zu wachsen. Aus einer Zelle werden zwei, dann vier und bald sogar acht. Durch exponentielles Wachstum wächst die Morula schnell zu mehreren Millionen Zellen an.
In der 3. SSW wird eine Verbindung zu Deinem Blutkreislauf hergestellt. Das dient dazu, dass Dein Baby mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt werden kann. Hat ein Spermium die äußere Hülle Deiner Eizelle durchdrungen, wird diese fest. Das verhindert, dass eine weitere Samenzelle eindringen kann.
Welche Haarfarbe hat mein Kind?
Dabei vereinen sich auch die verschiedenen Chromosomensätze von Dir und Deinem Partner. Insgesamt sind das 46 Chromosomen – 23 von jedem Elternteil. Auf diesen Chromosomen sind etwa 40.000 Gene angeordnet.
Um zu wissen, von welchem Chromosom die Rede ist, nummeriert man in der Wissenschaft die Chromosomenpaare von 1 bis 46 durch. Die Nummern 45 und 46 sind zum Beispiel die Chromosomen, die das Geschlecht Deines Babys festlegen. Besser bekannt sind sie als X- und Y-Chromosom.
Alle Gene sind in der 3. SSW doppelt vorhanden. Erst in der Embryonalphase entscheidet sich, wessen Gene Dein Baby übernimmt. Das können die grünen Augen der Mama oder die lockigen Haare des Papas sein. Es ist aber auch durchaus möglich, dass rezessiv vererbte Gene von den Groß- oder sogar Urgroßeltern des Babys vererbt werden – also keine Sorge: zwei blonde Eltern können ein Kind mit dunklen Haaren bekommen, auch wenn die Wahrscheinlichkeit sehr gering ist.
[hebammentipps]
Hebammen Tipp
Sobald Du Gewissheit hast, dass Du schwanger bist, solltest Du Alkohol und Nikotin absolut vermeiden. Bereits ab dieser Zeit kann der Konsum erste Schäden am Baby anrichten.
Mein Tipp für Dich: Achte auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung sowie ausreichend Bewegung. So kannst Du Dir und Deinem Baby etwas Gutes tun und die Entwicklung positiv beeinflussen.[/hebammentipps]
FAQ
Ab der 3. SSW bist Du offiziell schwanger. Die Chromosomen von Eizelle und Spermium verschmelzen miteinander und die Zellteilung beginnt. Ab diesem Zeitpunkt entsteht neues Leben in Deinem Bauch.
Typische Schwangerschaftsbeschwerden spürst Du in der 3. SSW noch nicht. Deine Schwangerschaft kann sich allerdings als Schmerz in der Bauchregion äußern, den Du bereits von Deiner Periode kennst.
Etwa ab der 12. SSW siehst Du erste Wölbungen an Deinem Bauch. Das kann aber von Frau zu Frau variieren.
Ein negativer Schwangerschaftstest muss nicht heißen, dass Du nicht schwanger bist. Das Schwangerschaftshormon ist entscheidend für den Ausschlag des Tests. Sollte der hCG-Wert zu gering sein, fällt der Test, trotz einer bevorstehenden Schwangerschaft negativ aus.
Ab der 4. SSW ist die Konzentration in der Regel aber hoch genug, um eine Aussage treffen zu können.
Quellen
Lamprecht, M. (2013). Schwangerschaft Wissen kompakt: Was Sie über die Schwangerschaft wissen sollten. Epubli. 2013.
Stiefel, A. (Ed.). (2012). Hebammenkunde: Lehrbuch für Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett und Beruf. Georg Thieme Verlag.
Ringler, M. (2001). Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett. In Patient Frau (S. 141-183). Springer, Wien.
https://www.netdoktor.de/schwangerschaft/3-ssw/https://www.onmeda.de/schwangerschaft/3-ssw.html