Inhaltsverzeichnis
Groß werden im Schlaf
Schlafen ist keineswegs – wie viele glauben – ein ereignisloser, langweiliger Vorgang, sondern Quelle für Gesundheit und Wohlbefinden. Für Kinder ist eine ungestörte Nachtruhe besonders wichtig, damit sie wachsen und lernen können – denn das passiert sozusagen im Schlaf!
Den Tag hinter sich lassen, sich ausruhen, neue Kräfte sammeln – um gesund zu bleiben, brauchen wir regelmäßig ausreichend Schlaf. Dabei muss nicht nur der Körper regenerieren, auch das Bewusstsein braucht seine Auszeit. Während des Schlafs wechseln sich darum drei verschiedene Schlafstadien mehrmals ab: Vom ersten, leichten Schlaf sinken wir zunächst in den Tiefschlaf. Doch schon nach weniger als einer Stunde kehren wir zurück an die Oberfläche und beginnen zu träumen. Forscher haben diese dritte Phase nach den schnellen Augenbewegungen, die sich unter den geschlossenen Lidern beobachten lassen, benannt: die REM-Phase (rapid eye movements = schnelle Augenbewegungen). Nachdem die erste Traumphase beendet ist, fallen wir zurück in den Tiefschlaf. In einer Nacht durchlaufen wir so vier- bis fünf Schlafzyklen, bis wir am Morgen erwachen.
- Auch interessant:
- Die besten Einbruchschutz-Türen
- Empfehlenswerte Hampelmänner für Kinder
- Die besten RC Buggys für Kinder
Schlafen und wachsen
Der Tiefschlaf dient vor allem der körperlichen Erholung – das ist bei Kindern wie Erwachsenen gleich. Während wir schlafen werden von der Hirnanhangdrüse vermehrt Wachstumshormone ausgeschüttet, die beschädigte Zellen reparieren und neue entstehen lassen.
Kinder legen jetzt aber auch an Länge zu: Der größte Teil ihres Wachstums findet während des Tiefschlafs statt. Darum brauchen Kinder mehr Schlaf als Erwachsne. Nur ein Kind das regelmäßig ausreichend schläft, kann sich körperlich gesund entwickeln.
Je nach Alter Ihres Babys sind die Schlafzeiten ganz unterschiedlich. Ein neugeborenes Kind bis 3 Moante kann bis zu 17 Stunden täglich schlafen. Kinder ab 12 Monaten können noch bis zu 14 Stunden täglich schlafen.
Intelligent im Schlaf
Während Erwachsene im Schlaf mit kurzen REM-Phasen auskommen, verbringen Kinder bis zu 50 Prozent ihrer Schlafzeit im Traumstadium. Schlafforscher haben herausgefunden, dass die Gehirnentwicklung überwiegend in diesem Stadium abläuft: Nervenzellen entstehen und werden durch die so genannten Synapsen miteinander verbunden, die wichtigsten Gehirnfunktionen werden angelegt… Je jünger ein Mensch ist – je unreifer also sein Gehirn –, desto mehr Zeit verbringt er im REM-Schlaf. Das Gehirn leistet in der Traumphase aber noch mehr. Denn jetzt verarbeitet es all die Erlebnisse und Lerninhalte, Bewegungs- und Sinneserfahrungen, die das Kind tagsüber als „Baumaterialien“ gesammelt hat. Nachts setzt das Hirn sie zu festen Gedächtnisinhalten zusammen, löscht unbrauchbare Erinnerungen, verknüpft einzelne Bausteine mit früheren Erfahrungen und transportiert Informationen vom Kurzzeit- ins Langzeitgedächtnis. Gelerntes verfestigt sich – das Kind wird sozusagen im Schlaf klüger! Viele Erwachsene werden das ebenfalls kennen: Schlafen kann ein äußerst kreativer Vorgang sein, indem den Neu-Verknüpfungen im Gehirn nachts plötzlich Ideen entspringen, die ihnen tagsüber nicht in den Sinn kamen. Auch an der Weisheit, man müsse über manche Dinge eben noch eine Nacht schlafen, ist durchaus etwas dran.
Wovon träumen Kinder?
Obwohl die Schlafforschung schon viel über die Funktion des REM-Schlafs herausgefunden hat, ist die Welt der Träume noch weitgehend unergründet. Die jüngsten Theorien gehen davon aus, dass Träume eine chaotische Entladung der Gehirnströme sind, bei denen Bilder von vorher erlebten Situationen nach dem Zufallsprinzip auftauchen und mit Gedächtnisinhalten verknüpft werden. Die Natur hat es übrigens so eingerichtet, dass die Muskeln unserer Gliedmaßen während des Träumens kraftlos und ruhig gestellt sind. So können wir das, was wir träumen, nicht unbewusst ausagieren und uns oder andere gefährden.
Kinder träumen vor allem von Tieren, von mächtigen Kräften wie vom Zaubern, vom Fliegen oder von aktuellen Spielsituationen, die sie im Schlaf verarbeiten. Auch Märchen und Geschichten, die sie gehört oder im Fernsehen gesehen haben, beschäftigen sie noch in der Nacht. Viele Eindrücke wirken auf Kinder aber noch Angst auslösend, da sie weniger Erfahrungen haben als Erwachsene. Sie werden darum häufiger von skurrilen und „bösen“ Träumen geplagt. So wachen sie in der Nacht manchmal schreiend und weinend auf und wissen gar nicht, was geschehen ist. Derartige Alpträume sind im Kindesalter jedoch normal und nicht weiter Besorgnis erregend. Eltern sollten aber daran denken, dass ängstigende Erlebnisse der Auslöser gewesen sein könnten – vielleicht ein gruseliges Märchen oder zu aufregende Fernsehbilder. Wichtig ist jetzt, dass Eltern ihr Kind beruhigen und ihm versichern, dass ihm durch einen bösen Traum nichts zustoßen kann. Denn besonders jüngere Kinder halten ihre Träume noch für real. Erst im Schulalter haben die meisten Kinder verstanden, dass Träume Träume sind.
Wenn die lieben Kleinen nicht einschlafen wollen, bringt das viele Eltern zur Verzweiflung. – Rituale die man von ganz klein auf gemeinsam beim Schlafengehen beginnt, können helfen das Einschlafen ohne Probleme zu bewältigen:
- Schlaflieder – singen Sie für Ihr Baby ein Wiegenlied
- Machen Sie einen ausgedehnten Spaziergang vor dem Bettgehen – Sauerstoff macht müde
- Eine Runde durchs Haus – sich von Geschwistern und Spielsachen verabschieden und Gute Nacht sagen
- Gute Nacht-Geschichte: Kinder die von klein auf dieses Ritual kennen, können dabei wunderbar einschlafen
- Lieblingskuscheltier immer beim Einschlafen dabei
Rituale helfen das Wohlbefinden zu steigern, vermitteln Sicherheit und Geborgenheit und helfen so dem Kleinen schneller in den Schlaf zu finden.
Tipp: Lieblings-Kuscheltier in mehrfacher Ausführung
Ein guter Tipp ist es Kuscheltiere in mehrfacher Ausführung zu kaufen. Oftmals haben bereits kleine Babies ein absolutes Lieblingskuscheltier und da dieses manchmal in die Waschmaschine muss, oder man es beim Spaziergang verlieren, bei Oma und Opa vergessen kann, sollte man immer einen gleichen Ersatz auf Lager haben. – Am besten von Beginn an immer wieder die 2-3 gleichen Kuscheltiere aufwechseln, so nutzen sie sich gleich ab und dem kritischen Nachwuchs, wird der Ersatz nicht als solcher auffallen.