Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm – das liegt vor allem an den Genen, die wir an unsere Kinder weitergeben. Darunter fallen nicht nur Merkmale für das Aussehen oder die Persönlichkeit, sondern auch die Anlagen zu Schwachstellen des Körpers wie beispielsweise Osteoporose. Bei schwangeren Frauen stellt sich dann die Frage, ob die Krankheit an ihr Kind vererbbar ist.
Inhaltsverzeichnis
Was ist Osteoporose?
Von der Kindheit an baut sich der Knochen auf. Die maximale Knochendichte ist mit etwa 30 Jahren erreicht, danach kommt es langsam zum Abbau. Das geht mit dem natürlichen Alterungsprozess einher und stellt zunächst noch kein Krankheitsbild dar. Erst wenn die Knochendichte einen bestimmten Wert unterschreitet, sprechen Mediziner von Osteoporose – auch Knochenschwund genannt. Da dieser schleichend vorangeht, bleibt er lange ohne Symptome. Umso wichtiger ist es, die Risikofaktoren zu kennen.
Vor allem bei Frauen – häufig nach den Wechseljahren – tritt Osteoporose auf: Sie machen 80 Prozent aller Osteoporose-Patienten aus. Osteoporose bei Kindern ist zwar selten, aber sowohl sie als auch Jugendliche können trotzdem betroffen sein.
Osteoporose ist eine typische Frauenkrankheit
Im Vergleich zu Männern ist das Risiko für Osteoporose bei Frauen fast doppelt so hoch. Das liegt zum einen daran, dass das weibliche Knochensystem von Natur aus feingliedriger ist, zum anderen aber vor allem an den Hormonen: Mit Beginn der Menopause wird weniger Östrogen produziert, welches die Knochen schützt.5 Ein Prozess, der beim Mann deutlich später eintritt.
Im Alter zwischen 50 und 60 Jahren sind es bereits 15 Prozent der Frauen, bei denen Osteoporose bekannt ist, bei den über 75-Jährigen 45 Prozent. Geringes Körpergewicht, Bewegungsmangel, Rauchen oder starker Alkoholkonsum sind Faktoren, welche die Entwicklung der Krankheit beeinflussen können.
Zur Vorbeugung der hormonbedingten Knochenerweichung hilft unter Umständen Osteopathie. Gerade bei Frauen in hormonellen Umschwüngen wie den Wechseljahren kann durch eine solche Behandlung eine bessere Versorgung der Knochen erreicht werden.
Kann ich Osteoporose an mein Kind vererben?
Osteoporose ist vererbbar. Schenkelhalsfrakturen bei den Eltern gelten als Warnzeichen für eine Vererbung der Krankheit. Das bedeutet aber nicht, dass in späteren Lebensjahren automatisch Osteoporose bei Kindern auftritt: Es handelt es sich lediglich um eine genetische Disposition – das heißt, die Wahrscheinlichkeit ist höher – und es gibt Möglichkeiten, den Verlauf zu beeinflussen. Auch wenn die Gefahr besteht, Osteoporose an Dein Kind zu vererben, kannst Du bereits von Beginn an mit der richtigen Ernährung und regelmäßiger Bewegung der Entwicklung entgegenwirken.
Osteoporose bei Kindern
Osteoporose ist eine Erkrankung, die Du vielleicht eher mit Menschen höheren Alters in Verbindung bringst – zu Unrecht. Sie tritt bei Kindern und Jugendlichen zwar nur selten auf, kann aber vererbbar sein und sich beim Heranwachsen zeigen.
Häufige Knochenbrüche können auf die Erkrankung hinweisen: Ob es nähere Untersuchungen braucht, entscheidet der Kinder- und Jugendarzt. Kinder mit einer genetischen Veranlagung haben ihren ersten Knochenbruch oft noch vor dem Alter von fünf Jahren. Die Pubertät ist eine weitere kritische Phase mit einem erhöhten Risiko für Brüche.
Tritt Osteoporose bei Kindern und Jugendlichen auf, haben sie teilweise starke Schmerzen und lebenslange Bewegungseinschränkungen. Die Ursachen können sehr unterschiedlich sein und von einer chronischen Lebererkrankung bis hin zu seltenen (erblich bedingten) Erkrankungen wie der Glasknochenkrankheit reichen.
Die gute Nachricht lautet jedoch: Bei einer frühzeitigen Diagnostik und Therapie können Ärzte betroffene Kinder gut behandeln.
So kannst du Dein Kind schützen
Gesunde Ernährung ist der Basisgrundstein, auf dem alles andere aufbauen sollte, und zwar nicht nur, wenn die Gefahr besteht, Osteoporose an Dein Kind zu vererben. Auf eine gesunde, abwechslungs- sowie vitaminreiche Küche mit viel Obst, Gemüse, Kalzium und Eiweiß kommt es für die Gesundheit der Knochen an.
Wichtig ist zudem in jedem Lebensalter Bewegung: Am besten an der frischen Luft, um das wichtige Vitamin D aufzunehmen. Die Muskelaktivität stärkt zudem die Knochen und es kann sich mehr Knochenmasse aufbauen.
Quellen
- Knochendichte und Knochenmasse – Osd-ev.org
- Osteoporose und Knochenbrüche – Stiftung für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen
- Daten und Fakten – Bundesselbsthilfeverband Osteoporose e.V.
- Wenn Kinder unter Osteoporose leiden – BIG direkt gesund
- Knochengesundheit. Osteoporose – Was nun? – Rbk.de
- Osteoporose: So bleiben Knochen stabil – Techniker Krankenkasse
- Osteopathie in den Wechseljahren: Hilfe im neuen Lebensabschnitt – Verband der Osteopathen Deutschland e.V.
- Vermehrte Knochenfrakturen genetisch bedingt – DAZ.online
- Osteoporose und Wechseljahre – osteoporose-deutschland.de
- Auch Kinder können von Osteoporose bzw. brüchigen Knochen betroffen sein – kinderaerzte-im-netz.at
- Selbsthilfe erinnert an Osteoporose bei Kindern und Jugendlichen – Deutsches Ärzteblatt
- Gesunde und richtige Ernährung bei Osteoporose – Osd-ev.org
- Sport gegen Osteoporose – Deutsches Grünes Kreuz für Gesundheit e.V.