Hausgeburt – 7 Fragen und Antworten zum Thema Hausgeburt

Hausgeburt – zuhause entbinden

Den ersten Schrei des Babys in der vertrauten Atmosphäre der eigenen vier Wände erleben – klingt einfach schön. Doch welche Voraussetzungen muss die Schwangere mitbringen? Wie sollte sich das werdende Elternpaar vorbereiten?

War es früher gang und gäbe sein Kind zu Hause zu gebären, erblicken in Deutschland jetzt lediglich circa drei Prozent der Neugeborenen daheim das Licht der Welt. Oft ist es eine Frage des persönlichen Sicherheitsgefühls, für welchen Ort sich die Frauen entscheiden: die einen wünschen das Krankenhaus mit allen medizinischen Möglichkeiten um sich. Andere sehen die Geburt als soziales, familiäres Ereignis an. Sie fühlen sich in der eigenen Wohnung aufgehoben und sicher – hier möchten sie ihr Kind bekommen.

Hier erfahren Sie, für wen die Entbindung zuhause geeignet ist und wie Frau sich darauf einstellt. Hebamme im Gespräch.

Gibt es bestimmte Voraussetzungen für eine Hausgeburt?

Das Wichtigste ist eine gute Vorbetreuung. Die Schwangere muss zu mir in die Vorsorge kommen. Darum sollte sie sich möglichst früh kümmern, circa ab der zwölften Schwangerschaftswoche. Die Vorsorge ist auch im Wechsel mit dem Gynäkologen möglich. Ab der 30. Schwangerschaftswoche treffe ich mich dann regelmäßig mit ihr. Ich kontrolliere Wachstum und Herztöne des Kindes und wie sich der Muttermund verändert hat. Ist die Schwangerschaft komplikationslos verlaufen, steht einer Entbindung zu Hause nichts im Weg. Nach der Geburt muss gewährleistet sein, dass noch jemand da ist, der sich komplett um den Haushalt kümmert. Nicht umsonst heißt es Wochenbett: Eine Frau, die gerade ihr Baby bekommen hat, soll liegen bleiben und sich auf den Säugling konzentrieren. Gerade, wenn Geschwisterkinder da sind, sollte der Mann jetzt für sie da sein – optimalerweise erledigt jemand Drittes den Haushalt. Das können Freunde oder Verwandte übernehmen oder die Krankenkasse finanziert eine Haushaltshilfe.

Kann jede Schwangere in den eigenen Wänden entbinden?

Es gibt Ausschlusskriterien, zum Beispiel bei Vorerkrankungen: Frauen mit Herz- oder Stoffwechselerkrankungen sind in der Klinik besser aufgehoben, ebenso werdende Mütter mit Schwangerschaftsgestose oder anderen -komplikationen. Auch bei Zwillingen oder wenn das Kind in Beckenendlage liegt, ist das Krankenhaus der sicherere Ort. Bei einem vorangegangenen Kaiserschnitt entscheide ich individuell – je nachdem, wie lange er zurückliegt und warum er gemacht wurde.

Wie begleiten Sie die Hausgeburt?

Ich unterstütze die werdende Mutter auf Wunsch mit Homöopathie oder Akupunktur. Sonst greife ich so wenig wie möglich in den natürlichen Geburtsverlauf ein. In den eigenen vier Wänden ist die Frau mit der Umgebung vertraut und fühlt sich sicher. Dadurch kann sie besser entspannen und die Geburt schreitet meist zügig voran. Falls nötig, nähe ich den Damm – wobei die Dammschnittrate bei uns, im Kölner Geburtshaus, von Haus- und Geburtshausgeburten insgesamt nur bei zwei Prozent liegt. Ist das Kind auf der Welt, bleibe ich in der Regel noch zwei bis drei Stunden bei der Familie. In der ersten Woche besuche ich sie noch täglich, danach in größeren Zeitabständen und nach Absprache.

 

Wie bereiten Sie sich vor, was ist für die werdende Mutter wichtig?

Ab der 36. Schwangerschaftswoche mache ich immer einen Vorbesuch bei den zukünftigen Eltern. Ich fahre die Strecke ab und gucke, wo sie wohnen und wo ihr Klingelschild ist. Besonders inspiziere ich das Treppenhaus, durch das ich im Notfall mit der Frau die Wohnung verlassen muss. Weiterhin interessiert mich, ob es eine Badewanne gibt, denn Baden mindert die Schmerzen. Mit der werdenden Mutter bespreche ich, was sie organisieren muss: Zum Beispiel eine wasserdichte Unterlage für die Matratze. Weiter sollte sie im Kühlschrank auf jeden Fall etwas zum Kühlen parat haben – Hot-Cold-Packs oder Eiskompressen. Nach der Geburt sind aufgrund des Wochenflusses Hygieneartikel notwendig. Für das Baby sollten Handtücher und Kleidung bereitliegen. Ganz wichtig ist eine Wärmequelle fürs Kind wie Heizstrahler oder Rotlicht. Und ich empfehle, für den Notfall Klinikkoffer, Babyschale und alle Papiere wie Mutterpass, Geburtsurkunde oder Stammbuch bereit zu stellen.

 

Was passiert, wenn Komplikationen auftreten?

Dann fahren wir mit dem Auto oder einem Krankenwagen in die Klinik. Die Frauen, die sich bei uns zur Hausgeburt anmelden, sind automatisch auch in verschiedenen Referenzkrankenhäusern angemeldet, mit denen wir eng zusammenarbeiten. Es gibt immer Überraschungen bei der Geburtshilfe – es kann sein, dass es zum Geburtsstillstand kommt, die Wehen nicht stark genug sind oder sich nach der Geburt die Plazenta nicht vollständig ablöst. Darauf muss man eingestellt sein. Doch Komplikationen treten selten auf und die Frauen bringen ihre Kinder am gewählten Ort auf die Welt – im Jahr 2003 zum Beispiel 87 von 100 Frauen, die sich für eine außerklinische Geburt entschieden.

 

Muss die Wohnung bestimmte Standards erfüllen?

Eigentlich muss es nur fließendes Wasser geben und die Möglichkeit, es zu erhitzen. Dann kann ich eine Wärmflasche für Mutter oder Kind machen, die Frau waschen, gegebenenfalls das Baby baden. Im Grunde kann man in jeder Wohnung ein Kind zur Welt bringen. Ich habe schon an den kuriosesten Orten Geburten begleitet – in Ein-Zimmer-Appartements oder im Bauwagen.

Wie erleben Vater oder Geschwisterkinder die Geburt zuhause?

Der Partner ist sehr viel eingespannter als bei einer Klinikgeburt. Er muss dafür sorgen, dass die Materialien da sind, sich um die Frau kümmern, nach der Geburt mit aufräumen,… Geschwister können ebenfalls bei der Geburt dabei sein. Allerdings müssen ihre Eltern sie mit Büchern oder Filmen gut vorbereiten und die Kinder sich jederzeit zurückziehen können. Auf jeden Fall brauchen sie während der Geburt eine eigene Betreuungsperson. Oft verschlafen Kinder auch das Ereignis. Aber am nächsten Morgen begrüßen sie dann neugierig das neue Geschwisterchen.

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