Gerade frisch gebackene Eltern sind beim Thema Stuhlgang des Babys häufig überfordert. Was ist noch normal, wann sollte man zum Arzt gehen und wie handelt man bei Verstopfung oder Durchfall? Wir verraten Dir alles Wichtige zum Thema, damit Du bei Problemen schnell und richtig reagieren kannst.
Inhaltsverzeichnis
Wie der Stuhlgang sein sollte
Babys können einen sehr unterschiedlichen Stuhlgang haben. Hierbei spielen verschiedene Faktoren eine Rolle. In den ersten Lebenstagen haben die Neugeborenen meist einen dunklen und eher klebrigen Stuhl, den man auch Mekonium nennt.
Allgemein gesagt, entwickelt sich der Stuhlgang von Babys mit der Zeit. Generell gibt es einen Unterschied zwischen dem Stuhlgang der Babys, die gestillt werden und denen, die mittels Flasche gefüttert werden.
Bei Stillbabys ist der Stuhlgang meist gelblich und eher flüssig bis breiig. Normalerweise haben Stillbabys auch häufiger Stuhlgang, meist nach jeder Mahlzeit. Der Geruch kann dann je nachdem auch leicht säuerlich sein.
Babys, die mit einer Flasche gefüttert werden, haben in der Regel einen etwas festeren Stuhlgang. Die Farbe ist meist gelblich bis braun. Die Häufigkeit des Stuhlgangs ist individuell. Einige haben mehrere pro Tag, andere nur einen.
Zeigt der Stuhlgang Deines Babys plötzlich Auffälligkeiten oder leidet Dein Baby an Verstopfung oder Durchfall solltest Du eventuell mit ihm bei einem Kinderarzt vorstellig werden. Es gibt aber auch einige Dinge, die Du bereits zu Hause tun kannst, um Verstopfung und Durchfall bei Deinem Baby zu lindern.
Was bei Verstopfung zu tun ist
Als Verstopfung bei Babys bezeichnet man im Allgemeinen seltenen oder schwierigen Stuhlgang, der oft hart, trocken und klumpig ist. Wenn Du feststellst, dass Dein Baby Anzeichen von Verstopfung hat, gibt es ein paar Maßnahmen, die Du ergreifen kannst.
Zuerst kannst Du überlegen, ob Dein Baby genügend Flüssigkeit zu sich nimmt. Dies kann ein Faktor sein, der den Stuhlgang beeinflusst. Wenn Du stillst, kannst Du versuchen Dein Baby öfter anzulegen oder die Stillzeiten etwas zu verlängern. Flaschenbabys kann die Flasche öfter gegeben werden oder Du gibst abgekochtes Wasser zwischen den einzelnen Mahlzeiten.
Außerdem kannst Du versuchen, den Bauch Deines Babys sanft im Uhrzeigersinn zu massieren. So lässt sich die Darmtätigkeit eventuell etwas besser anregen. Am besten führst Du die kreisenden Bewegungen um den Bauchnabel herum aus.
Ebenfalls versuchen kannst Du, mit den Beinen des Babys eine Fahrradfahren-Bewegung durchzuführen. Lege Dein Baby dazu auf den Rücken und führe sanft die Bewegung aus, als würde das Baby Fahrrad fahren. Auf diese Weise kann auch die Darmtätigkeit angeregt werden und die kannst die Verstopfung bei Deinem Baby eventuell lösen.
Falls Dein Baby bereits Beikost erhält, solltest Du hier die Lebensmittel überprüfen und gegebenenfalls die Gabe überdenken. Manche Lebensmittel können vielleicht für die Probleme und die Verstopfung verantwortlich sein.
Sollte die Verstopfung länger anhalten oder sich verschlimmern und Du merkst, dass Dein Baby sich sehr damit plagt, solltest Du doch einen Kinderarzt aufsuchen. Ein Arzt kann die Situation besser beurteilen und gegebenenfalls weitere Empfehlungen und Behandlungsmöglichkeiten vorschlagen.
Was bei Durchfall zu tun ist
Durchfall tritt dann auf, wenn der Stuhlgang häufiger und flüssiger ist als normalerweise. Damit einhergehen können auch andere Symptome wie Bauchschmerzen, Krämpfe, Fieber und Erbrechen. Wenn Dein Baby unter Durchfall leidet, gibt es auch hier einige Dinge, die Du dagegen tun kannst.
Zunächst ist es wichtig, dass Du sicherstellst, dass das Baby genügend Flüssigkeit bekommt. Durch den Durchfall entsteht ein Flüssigkeitsverlust, der ausgeglichen werden muss. Dabei solltest Du Wasser oder Tee verwenden. Vermeide in jedem Fall Fruchtsäfte oder zuckerhaltige Getränke, da diese den Durchfall noch verschlimmern können.
Außerdem ist es wichtig, dass Du Dein Baby weiterhin fütterst. Wenn Du stillst, dann mach das auf jeden Fall weiter und auch, falls Du die Flasche geben solltest, hör damit nicht auf. Eventuell lohnt es sich, die Säuglingsnahrung auszutauschen und die Beikost umzustellen. Vermeide es, Deinem Baby feste und schwer verdauliche Nahrung zu geben.
Durchfall kann für Babys eine sehr plagende Sache sein. Wichtig ist es daher, dass sie nicht durch andere zusätzliche Faktoren gestresst werden. Versuche daher, es ihm so ruhig und angenehm wie möglich zu machen. Bleich immer in der Nähe des Kindes und versuche ihm viel Nähe zu geben.
Auch bei diesem Thema ist es wichtig, darauf zu achten, wie sich Dein Baby verhält und wie Du die Lage selbst einschätzt. Wenn Dir Dein Kind lethargisch vorkommt oder Anzeichen von Austrocknung zeigt, zum Beispiel eine geringe Urinproduktion, trockene Lippen und Mund oder eingefallene Fontanellen, solltest Du unbedingt einen Kinderarzt aufsuchen. Dieser kann eventuell Medikamente zur Linderung der Beschwerden geben oder der Ursache auf den Grund gehen.
Das Wichtigste in Kürze
Ein veränderter Stuhlgang bei Babys, wie Verstopfung und Durchfall können auftreten und verschiedene Ursachen haben. Bei Verstopfung solltest Du unbedingt sicherstellen, dass Dein Baby ausreichend Flüssigkeit erhält, Du kannst eine Bauchmassage durchführen und auf die Auswahl der Nahrungsmittel achten. Auch bei Durchfall ist eine ausreichende Zufuhr von Flüssigkeit wichtig. Sollte das Kind lethargisch sein, andere Anzeichen einer Dehydrierung zeigen oder die Symptome lange andauern, solltest Du in jedem Fall einen Kinderarzt zurate ziehen.