Käseschmiere: Natürlicher Schutz für zarte und empfindliche Babyhaut

Wenn ein Baby das Licht der Welt erblickt, ist die Haut mit einem weißen, wachsähnlichen Belag überzogen, der sogenannten Käseschmiere. Diese Substanz erfüllt bereits im Mutterleib essenzielle Schutzfunktionen, doch auch während und sogar nach der Geburt.

Experten empfehlen, die Käseschmiere so lange wie möglich auf der Haut des Neugeborenen zu belassen, doch weshalb ist sie eigentlich so wertvoll?

Käseschmiere – was ist das eigentlich?

Dein Neugeborenes ist bei der Geburt mit einer wachsähnlichen, weißen Schicht überzogen, der sogenannten Käseschmiere. Diese Substanz wird auch als Fruchtschmiere bezeichnet und ist eine recht geruchsneutrale Substanz, die zu rund 80 Prozent aus Wasser und zu 10 Prozent aus wasserunlöslichen Fetten besteht. Des Weiteren ist der Anteil von Vitamin E, das eine entzündungshemmende Wirkung hat, in diesem Hautbelag sehr hoch.

„Vernix caseosa“ heißt der fachterminologische Ausdruck für die Käseschmiere, ein Talgdrüsensekret, das sich ungefähr ab der 17. SSW auf der Haut des ungeborenen Kindes bildet.

Während der Schwangerschaftsmonate soll die Käseschmiere die zarte Haut Deines Babys vor dem Austrocknen im Fruchtwasser sowie vor bakteriellen Infektionskrankheiten schützen. Während des Geburtsvorgangs erfüllt dieser Hautbelag sozusagen die Rolle eines natürlichen Gleitmittels.

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Woran lässt sich die Käseschmiere erkennen?

Dieser weißliche und zum Teil auch gelbliche Hautbelag ist vor allem auf der Haut Deines neugeborenen Babys sichtbar. Grundsätzlich ist die Käseschmiere geruchlos, doch einige Mütter berichten, dass sie einen leichten Karamell- oder Vanilleduft wahrnehmen konnten, wenn sie ihren kleinen Liebling nach der Geburt zum ersten Mal im Arm hatten: Ein einzigartiger Geruch, den nur ein Neugeborenes verströmt!

Welche wesentlichen Funktionen erfüllt die Käseschmiere?

Für ein Neugeborenes erfüllt diese Substanz äußerst wichtige Aufgaben und das im Grunde nicht erst nach der Geburt, sondern bereits in Deinem Uterus. In erster Linie ist die Käseschmiere für Dein neugeborenes Baby eine Schutzschicht.

Die Funktion der Käseschmiere vor der Geburt

Ungefähr im zweiten Schwangerschaftsdrittel bildet sich die Käse- oder Fruchtschmiere aus. Zu diesem Zeitpunkt befindet sich das Embryo im Fruchtwasser und hat permanent Kontakt mit der Flüssigkeit.

Hier bietet die Käseschmiere einen umfassenden Schutz, damit das Fruchtwasser die zarte und so empfindliche Babyhaut nicht austrocknen und schädigen kann. Diese Schutzschicht legt sich ähnlich wie ein Fettfilm auf die Haut Deines Kindes und bietet somit eine hochwirksame Schutzbarriere.

Des Weiteren schützt der weißliche Belag das Kind auch vor bakteriellen Infektionen. Experten bezeichnen es aus diesem Grund als sogenanntes „äußeres Immunsystem“, denn die Käseschmiere trägt bereits im Mutterleib wesentlich dazu bei, die Gesundheit des Kindes zu erhalten.

Die Funktionen während des Geburtsvorgangs und danach

Sobald die Wehen einsetzen, hilft die Käseschmiere dabei, den Geburtsprozess zu beschleunigen. Hier wirkt diese Substanz wie ein Gleitmittel, damit Dein Kind leichter durch den engen Geburtskanal gleiten kann und Du Dich als werdende Mutter nicht überanstrengen musst. Gleichzeitig schützt die Käseschmiere Dein kleines Neugeborenes vor einer zu raschen Auskühlung.

Das Vorhandensein und vor allem auch die Dichte dieser sogenannten „Vernix-Schicht“ ist ein essenziell wichtiger Hinweis auf die Reife des Kindes zum Geburtszeitpunkt. Je reifer das Neugeborene ist, desto weniger Käseschmiere ist vorhanden. Bei frühgeborenen Kindern ist dieser Hautbelag also noch recht dicht und dick.

Was sagt die Dichte der Käseschmiere aus?

Es kann durchaus sein, dass Dein Baby auch nur mit sehr wenig Käseschmiere geboren wird. In dem Fall ist das ein Hinweis darauf, dass die „Cremeschicht“ in Deinem Körper bereits aufgebraucht wurde.

Es zeigt, dass Dein neugeborenes Baby schon so weit gereift ist, dass es in der Lage ist, sich selbstständig vor Austrocknung und Unterkühlung zu schützen. Die Babyhaut erfüllt nun diese Schutzfunktion selbst, sodass keine zusätzliche Schmierschicht mehr notwendig ist.

Wenn ein Neugeborenes hingegen frühzeitig, durch einen Kaiserschnitt auf die Welt kommt, kann die Käseschmiere noch relativ dick sein.

Experten raten: Käseschmiere beim Neugeborenen nicht abwaschen

Auf dem Markt finden sich unterschiedliche Produkte, die eine sehr schonende Hautreinigung und eine sehr milde Pflege der empfindlichen Säuglingshaut versprechen. In Anbetracht des breit gefächerten Angebots fragst Du Dich bestimmt, welche Hautpflege die richtige für Dein neugeborenes Baby ist. Hier hast Du jederzeit auch die Möglichkeit, mit dem behandelnden Kinderarzt, aber auch mit Hebammen oder Apothekern zu sprechen und Dir wertvollen Rat einzuholen.

Die Hautpflege Deines Babys beginnt unmittelbar nach der Geburt: Experten raten dringend dazu die Vernix caseosa, also die Käseschmiere nicht abzuwaschen, sondern in die Haut des Kindes einzumassieren.

Diese Substanz ist ein Gemisch aus Wasser, wertvollen, wasserunlöslichen Fetten und Proteinen, die der zarten Haut des Säuglings einen effektiven Schutz vor Infektionen und Austrocknung bieten. Zudem vermindert sie den Wärmeverlust der Haut.

Aus diesem Grund sollte Dein neugeborenes Baby nur ganz vorsichtig mit einem Handtuch abgetrocknet werden. Lediglich bei stärkeren Verunreinigungen sollte Wasser zur Anwendung kommen.

Warum ist die Hautpflege nach der Käseschmiere so wichtig?

Sobald die wachsähnliche, weißliche Fruchtschmiere in die Babyhaut eingezogen ist, zeigt sich die charakteristische rosa Hautfarbe. Jetzt braucht Dein Neugeborenes eine adäquate Pflege, denn seine Haut ist dünner, zarter und deutlich empfindlicher als die Haut einer erwachsenen Person.

Zudem verfügt sie über einen verminderten Anteil an Feuchtigkeitsbindern. Auch die Schweiß- und Talgdrüsen Deines Babys sind noch nicht vollständig ausgereift und der Schutzbarriere-Film zwischen den Hautzellen noch nicht besonders stabil.

Infolgedessen trocknet die zarte Babyhaut deutlich schneller aus und somit steigt auch die Gefahr, dass Keime und Krankheitserreger leichter eindringen können. Das zeigt, wie wichtig die richtige Hautpflege Deines neugeborenen Babys ist.

Gleichzeitig bringt die Hautpflege nach der Käseschmiere noch einen weiteren sehr positiven Nebeneffekt mit sich: Die zärtlichen Streicheleinheiten und Liebkosungen sind für Dein neugeborenes Baby von entscheidender Bedeutung, um sich gesund entwickeln zu können.

Während sich die Sinne Deines Kindes schrittweise immer mehr schärfen und ausprägen, ist die Wahrnehmungsfähigkeit über die Haut von der ersten Sekunde an vorhanden. Streicheln entspannt – die Eltern und vor allem Euer neugeborenes Baby.

Sollte ein Neugeborenes auch nach mehreren Tagen noch Reste der Käseschmiere auf der Haut besitzen, dürfen diese dann mit Wasser sanft abgewaschen werden.

Was ist zu beachten bei der Pflege zarter Babyhaut?

Viele Eltern fragen sich, wie die richtige Pflege der empfindlichen Babyhaut eigentlich aussieht: Experten sagen, dass milde synthetische Waschlotionen der Haut des Säuglings im Allgemeinen nicht schaden, allerdings sollten die Produkte einen neutralen oder leicht sauren pH-Wert haben.

Seifen, die aus sogenannten Fettsäuresalzen bestehen, sollten hingegen vermieden werden, denn sie sind stark alkalisch und trocknen die empfindliche junge Haut stark aus. Solche Waschlotionen und Seifen können die zarte Haut des Neugeborenen reizen und die Hautbarriere schädigen: Unangenehmer Juckreiz und Rötungen sind hier oftmals die Folge.

Dein neugeborenes Baby baden: Tipps und Tricks

Sobald die Käseschmiere vollständig weg und die Körpertemperatur des Babys stabil ist, darf gemäß der Expertenmeinung das erste Bad erfolgen. Wenn Dein neugeborenes Baby nämlich in der Lage ist, seine Körpertemperatur selbst zu regulieren, kann ein Auskühlen beim Baden vermieden werden. Dabei steht vor allem die Stabilität der Körperfunktionen im Fokus der Aufmerksamkeit.

Wenn Du Dein Baby baden möchtest, achte auf folgende Empfehlungen:

  • Säuglinge sollten im Durchschnitt zwei- bis drei Mal wöchentlich gebadet werden.
  • Die optimale Raumtemperatur sollte zwischen 21 und 24 Grad Celsius liegen.
  • Die ideale Wassertemperatur sollte zwischen 37 und 37,5 Grad Celsius liegen.
  • Das Bad sollte im Idealfall nicht länger als fünf bis zehn Minuten dauern.
  • Sowohl das Badespielzeug als auch die Badewanne sollten sauber, aber nicht desinfiziert sein.

Du brauchst Dir keine Sorgen zu machen, dass ein Bad die Haut Deines Babys austrocknen könnte, denn baden ist grundsätzlich schonender als das Waschen mithilfe eines Waschlappens. Baden kann zudem das Einschlafen verbessern, das kindliche Tastempfinden stimulieren und vor allem die emotionale Bindung zwischen den Eltern und ihrem Baby stärken.

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Käseschmiere und Lanugobehaarung – welchen Zusammenhang gibt es?

Die Lanugobehaarung des Babys wird auch als Wollhaar bezeichnet, abgeleitet vom lateinischen Wort „lana“, das übersetzt Wolle bedeutet. Dieser zarte Haarflaum bedeckt den gesamten Körper des ungeborenen Fötus.

Das Lanugo Haar entsteht zwischen der 13. und der 16. Schwangerschaftswoche und ist eine Art Schutzhülle des Babys im Fruchtwasser. Zu jedem einzelnen Haarbalg gehört auch eine Talgdrüse, die die wachsähnliche, weiße Substanz – die Käseschmiere – produziert.

Die Lanugobehaarung sorgt also dafür, dass die Vernix caseosa (Käseschmiere) besser haftet und bietet dem Ungeborenen gleichzeitig eine umfassende Wärmeisolierung sowie einen wertvollen Schutz vor Schall, Druck oder sonstigen Vibrationen. Des Weiteren verhindert das Lanugo Haar ein Aufweichen der empfindlichen Säuglingshaut im Fruchtwasser.

Zwischen der 30. SSW und der 32. SSW beginnt die Lanugobehaarung des Babys auszufallen und ermöglicht das Wachstum der eigentlichen Körperbehaarung. Es kann vereinzelt immer wieder mal vorkommen, dass Babys mitsamt Lanugobehaarung das Licht der Welt erblicken, doch dieser Haarflaum verschwindet in den ersten Wochen des Lebens wieder von allein.

Kinder- und Medizinexperten vertreten die Annahme, dass die ausgefallenen Wollhaare im Uterus vom Baby verschluckt werden und diese anschließend durch die darin enthaltenen Keratine die Funktionen des kindlichen Darms anregen.

Verschluckte Käseschmiere und Lanugobehaarung wird schließlich zusammen mit Gallenflüssigkeit und Darmzellen innerhalb der ersten Lebenstage also sogenanntes Kindspech ausgeschieden: Die fachterminologische Bezeichnung für das Kindspech lautet Mekonium.

Ebenso wie die Käseschmiere ist auch die Lanugobehaarung ein zentrales Kriterium für die medizinische Beurteilung des Reifegrades des Säuglings: Je weniger Haarflaum bei der Geburt vorhanden ist, desto reifer ist das Neugeborene. Ein Neugeborenes, das etwas zu früh das Licht der Welt erblickt hat, besitzt meistens noch mehr Wollhaare, was vor allem die Wärmeregulierung des kleinen Körpers unterstützt.

Quellen

https://www.kinderaerzte-im-netz.de/news-archiv/meldung/article/kaeseschmiere-schuetzt-vor-infektionen/

https://www.muetterberatung.de/die-kaeseschmiere/https://www.muetterberatung.de/die-kaeseschmiere/

https://www.pharmazeutische-zeitung.de/richtig-gepflegt/

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