Rechts oder links? Die Entwicklung der Händigkeit

Linkshänder oder Rechtshänder?

„Gib doch das schöne Händchen“ hört man immer noch bei der Begrüßung. Kinder lernen schon früh, dass man die meisten Dinge mit rechts tut. Oder vielleicht doch nicht?

Spielen, stapeln, schrauben, stecken… in den ersten Lebensjahren entdeckt das Baby täglich neue interessante Tätigkeiten. Dabei sind die kleinen Hände erst noch recht ungeschickt und müssen viele Male üben, bis etwas richtig klappt. Doch im Laufe des zweiten Lebensjahres findet das Kind heraus, dass Manches mit der einen Hand besser funktioniert, als mit der anderen. Auch wenn es noch Monate wechselt und probiert, setzt es für feine Bewegungen immer häufiger die geschicktere Hand ein. Sie ist die Arbeitshand, während man die andere als Haltehand bezeichnet. Im vierten bis fünften Lebensjahr ist die so genannte Handdominanz dann in der Regel ausgebildet.

Ob ein Kind rechts- oder linkshändig wird, steht allerdings schon bei der Geburt fest. Entscheidend ist, in welcher Gehirnhälfte sich das Bewegungszentrum für die dominante Hand befindet. Bei Rechtshändern ist es in der linken Hirnhemisphäre und steuert die gegenüberliegende rechte Körperseite. Bei mindestens 20 Prozent der Bevölkerung liegt es dagegen in der rechten Hälfte des Gehirns: den Linkshändern. Man geht davon aus, dass sich die Händigkeit weitervererbt. Denn in Familien mit linkshändigen Kindern findet man meistens auch linkshändige Eltern oder Großeltern.

Linkshänder sind nicht weniger geschickt als Rechtshänder oder haben auch nicht automatisch legasthenische Erscheinungen, wie man früher glaubte. Sie sind weder in ihrer Intelligenz noch in ihrer Motorik beeinträchtigt. Manche linkshändige Kinder werden jedoch nicht richtig unterstützt oder sollen sich sogar umgewöhnen: Viele Eltern sind alarmiert, wenn ihr Sprössling mit der „falschen“ Hand greift, malt und isst. Sie geben ihm Spielzeug gezielt in die rechte Hand, reichen den Malstift an und üben die richtige Begrüßung mit „Gib doch das schöne Händchen“. Solche Umschulungsversuche sind sicher gut gemeint, greifen aber in wichtige Prozesse im kindlichen Gehirn ein. Denn dabei wird die Gehirnhälfte mit dem Bewegungszentrum für die dominante Hand gehemmt, die andere hingegen überfordert. Umgeschulte Linkshänder haben deshalb in der Schule oft Konzentrationsschwierigkeiten und Gedächtnisstörungen, so genannte Blackouts. Sie verwechseln beispielsweise 6 und 9, b, d, p und q oder wissen bei Kreisspielen nicht, wer als Nächstes dran kommt. Das kann schließlich zu Minderwertigkeitsgefühlen oder sogar Verhaltensstörungen führen.

Eltern sollten darum zwar rechtzeitig darauf achten, welche Hand ihr Kind am liebsten nimmt, es aber keinesfalls umerziehen.
Viel wichtiger ist es, das Kind von Anfang an in seiner Händigkeitsentwicklung zu unterstützen. Je sicherer es sich fühlt, umso selbst-bewusster wird es sich in einer eher rechtshändig ausgerichteten Welt zurecht finden.

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Und ist mit Kindern, die keine Hand eindeutig bevorzugen?

Oft sind es Linkshänder, die sich einige Tätigkeiten mit rechts abgeguckt haben. Denn Kleinkinder beobachten ihre Umgebung sehr aufmerksam und prägen sich schnell Einzelheiten ein, die sie nachahmen. In manchen Fällen haben Kinder mit wechselndem Handgebrauch leichte „zerebrale Irritationen“ oder Teilleistungsstörungen, die gesondert behandelt werden müssen. Es ist darum sehr wichtig, dass Eltern den Kinderarzt rechtzeitig auf ihre Beobachtung hinweisen. Im Zweifelsfall können Ergotherapeuten oder Heilpädagogen das Kind frühzeitig genau testen und es in seiner „richtigen“ Händigkeit fördern. Denn wenn es bis zur Einschulung beide Hände gleichberechtigt einsetzt, wird keine ausreichend geschult. Bei jeder Tätigkeit muss das Kind neu überlegen, in welche Richtung und mit welcher Hand es etwas macht. Das kostet Energie, die es für inhaltliches Denken brauchen würde. Nicht selten landen beidhändige Kinder schließlich in Förderklassen, wo sie eigentlich nicht hingehören.

Um Kindern folgenschwere Umschulungsversuche zu ersparen, sollte der Kinderarzt schon bei frühen Vorsorgeuntersuchungen Eltern nach der bevorzugten Hand fragen und sie auf die Problematik aufmerksam machen. Denn nur wenn beide Großhirnhälften richtig zusammenarbeiten, kann das Kind sich gut koordiniert bewegen, sprechen und ungestört lernen.

Welche Hand kann es besser?

Essen oder mit einer Schere schneiden eignen sich schon früh nicht mehr, um die Händigkeit zu testen. Denn linkshändige Kinder fangen meist von selbst an, bestimmte Dinge mit der rechten Hand nachzuahmen.

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Zwei geeignete Übungen sind:

  • Verschiedene Perlen auf einen festen, senkrecht aufgestellten Metalldraht aufstecken. Dabei wird eine Halte- und eine Aktionshand deutlich. Auch das Heraussuchen der Perlen sagt schon viel darüber aus.
  • Fingernägel mit einer Nagelbürste bürsten: Dabei bewegt sich vornehmlich die dominante Hand – sowohl beim Bürsten als auch beim Gebürstet werden.

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