Der Mutterkuchen: So schützt er Dein Kind

Was ist der Mutterkuchen: Teil von Mutter oder Kind? Wieso nehmen ihn manche Mütter mit heim? Und kann man ihn tatsächlich essen? Ein Ratgeber!

Der Mutterkuchen schützt nicht nur das ungeborene Kind. Er versorgt es auch mit allem Nötigen, schließlich soll es dem Embryo an nichts mangeln. Wie Dein Körper das schafft und welche Komplikationen während Schwangerschaft und Geburt auftreten können, erklärt dieser Text. Außerdem gehen wir auf einige Mythen ein, die sich mit der Plazenta verbinden, zum Beispiel Mutterkuchen essen oder Bäume darauf pflanzen.

Mutterkuchen – versorgt und schützt Dein Kind

Placenta heißt im Lateinischen „Kuchen“. Zu Deutsch nennen wir ihn auch Mutterkuchen. Als Teil der Verbindungen zwischen Mutter und Kind erfüllt er viele wichtige Funktionen. Die übernimmt er nach und nach, wobei er stetig wächst.

Aufgaben des Mutterkuchens

Prinzipiell sorgt der Mutterkuchen für zwei Dinge. Er passt den Körper der Mutter an die Schwangerschaft an und versorgt zugleich das Kind mit Sauerstoff und Nährstoffen. Dazu zählen beispielsweise Proteine, Aminosäuren, Vitamine und Mineralstoffe. Zudem leitet er ab, was das Kind schädigen könnte. Funktionieren kann dies, da der Mutterkuchen eine Kombination aus kindlichem und mütterlichem Gewebe ist. Getrennt wird beides nur durch eine extrem dünne Membran: die Plazentaschranke.

Diese Schranke erfüllt wichtige Filterfunktionen. Schädlichen Stoffen verweigert sie die Passage, hingegen lässt sie Abfallprodukte nach draußen. Leider ist der Schutzmechanismus nicht ganz perfekt, beispielsweise lässt er Nikotin oder Alkohol ungehindert passieren. Auch der Erreger der Toxoplasmose wird nicht herausgefiltert.

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Der Mutterkuchen steuert auch Hormone

Sicher kennst Du das Hormon HCG, das im Urintest Deine Schwangerschaft anzeigt. Auch dieses Hormon wird in der Plazenta erzeugt. Nur deshalb kann sich der Körper der Mutter überhaupt an die Schwangerschaft anpassen: Unter anderem regt HCG die Durchblutung an. Zudem verändern sich die Brustdrüsen so, dass später Muttermilch produziert werden kann.

Aufgaben des Mutterkuchens im Überblick:

  • Schwangerschaft erhalten: Regelblutung verhindern
  • wichtige Hormone steuern
  • Durchblutung des Gewebes der Gebärmutter fördern
  • Kind versorgen, Abfallprodukte ableiten
  • Filterfunktion mithilfe der Plazentaschranke
  • Geburt einleiten

Entstehung und Aussehen

Genetisch ist der Embryo fremdes Gewebe für den Mutterkörper. Eigentlich müsste hier das Immunsystem der Mutter aktiv werden und das andere Gewebe bekämpfen. Dass dies nicht geschieht, liegt am Mutterkuchen: Der besteht zum Teil aus Gewebe der Mutter, aber auch aus dem des Kindes.

Eine erfolgreiche Befruchtung der Eizelle zieht Folgendes nach sich: Es bildet sich embryonales Gewebe, die sogenannten Blastozyten. Sie besitzen einen äußeren Teil, das sind die Trophoblasten. Diese heften sich an die mütterliche Gebärmutterschleimhaut. Wächst nun der Mutterkuchen, bilden sich daran auch Zotten. Sie schieben sich in die Gebärmutterwand vor, bis sie dort fest verankert sind. Jetzt ist der Embryo Teil des mütterlichen Blutkreislaufs und kann über diesen versorgt werden.

Damit all das funktioniert, braucht es permanentes Wachstum des Mutterkuchens. Kurz vor der Geburt wiegt er bis zu 650 Gramm, kann maximal 4 Zentimeter dick sein und hat einen Durchmesser von bis zu 20 Zentimetern.

Was geschieht damit nach der Geburt:

Die Nachgeburt fasst alles zusammen, was gemeinsam mit dem Baby den Körper verlässt. Hierzu zählt nicht nur der Mutterkuchen: Auch Eihäute und Nabelschnur sind inzwischen unnütz, also stößt der Körper sie ab. Hilfreich dabei sind sogenannte Nachwehen. Im Vergleich zu richtigen Wehen sind sie aber wesentlich weniger schmerzhaft. Form und Gewicht des Mutterkuchens werden anschließend noch untersucht: zum Beispiel darauf, ob Reste im Körper verblieben sein könnten. Sie würden anhaltende Nachblutungen verursachen.

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Mögliche Komplikationen

Vorderwandplazenta

Wo die Plazenta entsteht, ist individuell. Es hängt vor allem davon ab, wo sich das befruchtete Ei einnistet. Normal ist der obere Teil der Gebärmutter, weil hier der meiste Platz ist. Es gibt aber ein Phänomen, das sich Vorderwandplazenta nennt: Dann nistet sich das Ei im vorderen Teil der Gebärmutter ein, also gleich hinter der mütterlichen Bauchdecke. Feststellen lässt sich dies mittels Ultraschall.

Das allein ist kein Grund zur Sorge, denn das Kind bekommt trotzdem alles, was es braucht. Es gibt aber ein paar Besonderheiten, auf die sich die werdenden Eltern einstellen sollten. So spielt beim Abhorchen die Vorderwandplazenta eine größere Rolle. Daher können erste Bewegungen ebenso wie erste Herztöne nicht so schnell wahrgenommen werden wie bei normaler Lage. Es muss aber nicht so bleiben, der Mutterkuchen kann sich im Lauf der Schwangerschaft immer noch nach oben verschieben.

Vorliegender Mutterkuchen

Zu echten Problemen kommt es wahrscheinlich erst, wenn der Mutterkuchen so tief liegt, dass er über dem Muttermund liegen könnte. Dies nennt sich auch Placenta praevia totalis oder vorliegende Plazenta. Dadurch besteht die Gefahr, bei der Geburt den Muttermund zu verschließen. Mögliche Folgen: starke Blutungen oder auch ein Kaiserschnitt. Dass trotzdem alles gut geht, dafür sorgt eine besonders intensive Beobachtung solch einer Schwangerschaft durch den Arzt.

Eingewachsener Mutterkuchen

Löst sich der Mutterkuchen schwer bis gar nicht, muss die Hebamme nachhelfen. Fachlich korrekt nennt sich das Phänomen Placenta increta oder percreta. Der deutsche Bergriff eingewachsene Plazenta verdeutlicht, was geschehen ist: Hier ist der Mutterkuchen zu tief in mütterliches Gewebe eingewachsen. Wie weit, ist individuell, das kann bis zur Harnblase gehen. In solchen Fällen kann sich die Gebärmutter nicht richtig zusammenziehen, was zu starken Blutungen führt.

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Rituale rund um die Plazenta

„Darauf einen Baum pflanzen bringt der Familie Glück“

Viele Frauen wünschen sich, nach der Geburt die Reste des Mutterkuchens nicht einfach wegzuwerfen. Gegen eine Mitnahme nach der Geburt spricht nichts: Beispielsweise lässt sie sich zu Hause im eigenen Garten vergraben. Wer darauf einen Baum pflanzt, hat ein schönes Symbol für das werdende Leben. Gleichzeitig soll diese Vorgehensweise der jungen Familie auch Glück bringen.

„Mutterkuchen essen stärkt das Immunsystem und lindert Schmerzen“

Wissenschaftlich lässt sich ein Nutzen durch Plazentophagie nicht nachweisen. Gut zu wissen: Der Mutterkuchen sammelt auch Abfallprodukte und kann daher mit Toxinen belastet sein, bis hin zu Quecksilber. Hygienisch ist das Mutterkuchen Essen auch nicht gerade, denken wir nur an mögliche Infekte der Eihäute. Besser nicht!

Was sind Plazenta Globuli?

Ein Trend jüngerer Zeit sind Plazentanosoden. Wie alle Globuli sollen sie die Selbstheilungskräfte des Körpers aktivieren. Darum lassen manche Eltern aus dem Mutterkuchen Globuli herstellen. Helfen sollen die Globuli bei Beschwerden wie Erkältungen oder chronischen Entzündungen. Ganz allgemein sollen sie auch das Immunsystem stärken. Stets betrifft eine mögliche Wirkung Mutter und Kind.

Fazit: Der Mutterkuchen als Grundlage für das Wohl Deines Kindes

Der Mutterkuchen nährt das ungeborene Kind. Nach der Geburt wird er mit der Nabelschnur abgestoßen. Er hat die Form einer Scheibe und liegt normalerweise direkt über dem Embryo. Es kann aber auch vorkommen, dass er sich vorn gleich neben der Bauchdecke der Mutter befindet. Diese sogenannte Vorderwandplazenta ist an sich nicht bedrohlich. Sie kann aber zu möglichen Komplikationen führen und sollte intensiv vom Arzt überwacht werden. In letzter Zeit gibt es den Trend, den Mutterkuchen mit nach Hause zu nehmen. Wer den Mutterkuchen essen möchte, sei aber gewarnt: Er kann keimbelastet und somit äußerst unhygienisch sein.

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