Knapp ein Viertel aller Mütter mit mindestens einem Kind unter sechs Jahren waren 2019 in Elternzeit. Zwar steigt die Zahl der Väter nach und nach an, jedoch nutzten im gleichen Jahr nur 1,6 Prozent von ihnen die Möglichkeit der unbezahlten Freistellung von der Arbeit nach der Geburt eines Kindes. Mutter und haben bis zur Vollendung seines dritten Lebensjahres Anspruch auf Elternzeit. Wer es sich finanziell leisten kann, macht häufig noch eine deutlich längere Arbeitspause, um sich weiterhin ganz der Kindererziehung zu widmen.
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Inhaltsverzeichnis
Manche Berufe unterliegen im Laufe der Zeit starken Veränderungen
Je länger die Auszeit ist, desto schwieriger gestaltet sich der Wiedereinstieg. Nach einer dreijährigen Elternzeit ist er in der Regel weniger problematisch. Handelt es sich jedoch um zehn Jahre und mehr, sollte die Rückkehr in den Beruf sorgfältig geplant werden. Das Augenmerk ist unter anderem auf die Bereiche zu legen, die über einen langen Zeitraum hinweg Veränderungen unterliegen. Dazu gehören zum Beispiel:
- die Anforderungen an eine Bewerbung,
- von der technologischen Weiterentwicklung betroffene Arbeitsabläufe
- Berufsbilder
Bezüglich Letzterer kann der Besuch eines Weiterbildungskurses interessant sein. Bestenfalls informiert man sich über die verschiedenen Möglichkeiten, auch bezüglich finanzieller Unterstützung, bei der Bundesagentur für Arbeit.
Tipps für den Wiedereinstieg
Je nachdem, ob es sich um eine kürzere oder längere Arbeitspause handelt, gibt es unterschiedliche Tipps für den Wiedereinstieg in die Berufswelt. Eine Zusammenfassung der jeweils wichtigsten Empfehlungen finden sich nachstehend.
Nach der Elternzeit
Wer nach einer längeren Elternzeit an seinen früheren Arbeitsplatz zurückkehrt, muss mit einem Kollegenwechsel und modernisierten Tätigkeitsabläufen rechnen. Die gesamte Familie sollte bei der Bewältigung der neuen Herausforderungen dem Wiedereinsteiger zur Seite stehen. Für Alleinerziehende ist es oft schwieriger, denn sie müssen sich sowohl um die Kinder kümmern als auch im Job beweisen. Eine gründliche Vorbereitung auf den Wiedereinstieg ist in jedem Fall unersetzlich.
Kehrt man in seinen alten Job zurück, fällt die Bewerbung nach Elternzeit weg. Allerdings ist ein Gespräch mit dem Chef, früheren Vorgesetzten oder der Personalabteilung erforderlich. Dies gilt vor allem, wenn das Interesse nicht auf der früheren Vollzeittätigkeit liegt, sondern zunächst ein Teilzeitjob gewünscht wird. Grundsätzlich haben Eltern das Recht auf einen Platz im alten Unternehmen. Sollte die ehemalige Stelle nicht mehr verfügbar sein, muss der Arbeitgeber eine gleichwertige anbieten. Im Wesentlichen müssen Bedingungen wie Gehalt sowie Arbeitsort und -zeit gleich sein.
Grundsätzlich sind Teilzeit-Jobs nach der Elternzeit ideal, um sich nach und nach wieder an das Berufsleben zu gewöhnen. Sie sind nicht nur vorteilhaft für die Mütter und Väter, sondern auch für die Kinder, denn es bleibt weiterhin Raum für deren Betreuung. Ein interessantes Aktionsprogramm bietet die Bundesagentur für Arbeit. Es betrifft das Thema “Perspektive Wiedereinstieg” und umfasst Aktivierungs-, Beratungs- sowie Qualifizierungsmaßnahmen, außerdem ein berufsbegleitendes Coaching für Wiedereinsteiger.
Nach langer Arbeitspause
Erfahrungsgemäß ist es für viele Menschen nicht leicht, nach einer langen Zeit ins Berufsleben zurückzukehren. Wichtig ist, sich Klarheit über die individuelle persönliche Situation zu verschaffen. So sollte beispielsweise betrachtet werden, ob statt einer Rückkehr in den erlernten Beruf eine Umschulung sinnvoller wäre. Fakt ist, dass sich Berufsbilder stetig verändern, wozu unter anderem die Digitalisierung beiträgt. Zudem entstehen immer wieder neue Arbeitsfelder. Wer sich nach etwas Neuem umschaut, kann möglicherweise auf seinen Erfahrungen und Erkenntnissen im früheren Beruf aufbauen.
Starke Veränderungen durch ständige Weiterentwicklungen finden sich insbesondere in der IT- und Kommunikationsbranche. Darüber hinaus unterliegen häufig kaufmännische Berufe vielen Neuerungen, denn für die effiziente Gestaltung von Arbeitsabläufen werden Software und Geräte regelmäßig aktualisiert. Sollten die zahlreichen Wandelungen durch die Digitalisierung an einem vorbeigegangen sein, ist eine Schulung für Berufsrückkehrer empfehlenswert. Diese bringt Wiedereinsteiger auf den aktuellen Stand und erhöht ihre Chancen auf eine Job-Zusage.
Ist der Wiedereinstieg nach langer Arbeitspause geplant, sollte man sich über staatliche Förderungen informieren – in der Regel sind verschiedene Programme verfügbar. Beratungsgespräche über Maßnahmen bietet die Bundesagentur für Arbeit. Zur Förderung von Langzeitarbeitslosen steht zum Beispiel ein Lohnkostenzuschuss für Arbeitgeber gemäß dem Teilhabechancengesetz auf dem Programm. Auch die Kosten für eine Weiterbildung und ein berufsbegleitendes Coaching werden teilweise oder sogar in vollem Umfang übernommen.
Naturgemäß weist der tabellarische Lebenslauf nach einer längeren Jobpause eine Lücke auf, die von vielen Arbeitgebern eher misstrauisch betrachtet wird. Um diesen “Negativpunkt” auszugleichen, sollte der Lebenslauf sorgfältig ausformuliert werden. Die Hervorhebung der persönlichen Stärken und des Nutzens, die das angesprochene Unternehmen von dem Bewerber hätte, ist in jedem Fall sinnvoll. Im Vorstellungsgespräch sollten Eltern mit Kindern vor allem auf die Frage vorbereitet sein, wie sich Arbeitszeit und Kinderbetreuung miteinander kombinieren lassen.
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Welche finanziellen Förderungen gibt es für Wiedereinsteiger
Neben der bereits zuvor genannten Förderung von Langzeitarbeitslosen gibt es weitere Unterstützungen, darunter:
- Eingliederungszuschuss – es handelt sich um einen vom Arbeitgeber zu beantragenden Zuschuss zum Arbeitsentgelt; damit wird die verringerte Leistung eines Angestellten beim Wiedereinstieg in den Beruf ausgeglichen
- für qualifizierende Maßnahmen, darunter Umschulungen sowie Lehrgänge (in allen Bundesländern)
- Zuschüsse im Bereich der Bewerbungskosten
- kostenlose Online-Kurse und Weiterbildungsangebote von Randstad