10 Fragen zum Thema Aufklärung

Eine bei Kindern beliebte, von Eltern jedoch gefürchtete Frage. Grundsätzlich sollte man als Elternteil aber keine Angst vor der Konfrontation mit dem Thema Sex haben. Vielmehr ist es gut, wenn Kinder neugierig sind. Denn das entspricht immerhin ihrem Naturell.

Bis etwa ins Kindergartenalter geben sich Kids damit zufrieden, dass Babys im Bauch wachsen, wenn zwei Erwachsene sich ganz lieb haben. Später ist es an der Zeit, eine etwas detailliertere Antwort auf die Frage nach der Herkunft der Babys zu geben.

Frage Nr. 1: Ist es nicht gefährlich, Kinder ganz direkt und bereits früh aufzuklären?

Diese Frage resultiert aus dem Missverständnis zwischen Erwachsener und kindlicher Sexualität. Eltern müssen sich grundsätzlich keine Sorgen machen, dass Kids das, was sie erfahren haben, hinterher ausprobieren möchten.

Kindern geht es kaum um den Trieb hinter dem Sexuellen. Vielmehr interessiert sie, wie Erwachsene miteinander umgehen. Außerdem möchten sie wissen, wie das Baby genau entsteht.

Selbst dann, wenn Kindergartenkinder (angezogen) den Geschlechtsakt nachahmen, muss man sich keine Sorgen machen. Das ist deshalb harmlos, weil die Kids diesem Verhalten nicht dieselbe Bedeutung beimessen, wie wir erwachsenen.

Frage Nr. 2: Was tun, wenn das Kind ganz offen an sich selbst herum spielt?

Der offene Umgang mit Sexualität kann für Eltern unangehem werden. Man sollte sich darüber bewusst sein, dass es trotz aller Offenheit auch Grenzen gibt, die ihren Sinn haben.

Man braucht den Kindern, nur weil man sie offen aufklärt, nicht alles durchgehen zu lassen. Schließlich haben auch Erwachsene eine gewisse natürliche Scham, die es seitens der Kids zu respektieren gilt.

Zudem müssen Kids lernen, dass das Onanieren etwas ist, was man nicht in Gesellschaft tut. Was Zuhause harmlos ist, könnte in der Schule oder an anderen öffentlichen Plätzen zu unangenehmen Situationen für das Kind führen. Ein Hinweis wie: „Das fühlt sich schön für dich an, ich weiß. Ich möchte aber, dass du das lieber alleine in deinem Zimmer machst.“ reicht meist aus und ist legitim.

Frage Nr. 3: Welche Details sollten Kinder wissen, wenn man sie aufklärt?

Die Eltern sollten die ersten Ansprechpersonen sein, wenn es um Fragen über Sexualität geht. Damit sich die Kinder damit an Mama und Papa wenden, muss man aber auch eine gewisse Offenheit und Unkompliziertheit an den Tag legen. Signalisieren Sie Ihren Kids daher möglichst früh, dass sie mit ihren Fragen über diese Themen zu Ihnen kommen können.

Wie dertailliert man den Geschlechtsakt beschreibt, hängt vom Alter des Kindes ab.

Kleinkinder brauchen nur eine kurze Information, wie die Kinder in den Bauch kommen. Geben Sie keine Antworten auf Fragen, die nicht gestellt wurden. Damit würden Sie das Kind nur zusätzlich verwirren.

Schulkinder sehen das Thema schon etwas differenzierter. Sie wissen um die Schwierigkeit des Themas und testen ihre Eltern gerne aus, indem sie Fragen rund um das Thema Sexualität stellen. Hier wird gerne und viel provoziert. Mit etwas Feingefühl können sie aber nachvollziehen, warum das Kind diese Fragen stellt. Kids sind in diesem Alter oft mit den Informationen, die sie durch Gleichaltrige oder gar im Internet bekommen, überfordert. Haken Sie nach: „Warum möchtest du das wissen?“ oder „Was möchtest du denn genau wissen?“. Versuchen Sie, herauszufinden, was das Kind genau wissen möchte. Ist es einfach nur verwirrt und überfordert, dann braucht es besonders viel Fingerspitzengefühl. Dann kann man sich gemeinsam dem Thema widmen, zum Beispiel mit einem Bilderbuch.

Frage Nr. 4: Was soll ich tun, wenn mir ad hoc keine passende Antwort auf die Frage nach den Babys einfällt?

Bevor man ein Kind aufklärt, kann man sich ruhig etwas Zeit nehmen, um sich die richtigen Worte zurecht zu legen.

Erklären Sie ihrem Kind ruhig, dass Sie sich die Antwort noch ein wenig überlegen müssen. In der Zwischenzeit könnten Sie ein gutes Bilderbuch besorgen, welches das Thema altersgemäß veranschaulicht.

Hilfreich ist auch, die Frage einfach zurückzustellen: „Was weißt du denn schon darüber?“ Je nachdem, was die Kids antworten, kann man dann auf dem Vorwissen aufbauend antworten.

Übrigens ist das Thema für die Eltern meist schwieriger, als für Kids. Deshalb sollte man sich nicht zu viele Gedanken darüber machen, was man denn nun erzählt und was nicht.

Frage Nr. 5: Was antworte ich auf die Frage „Was ist Sex?“ ?

Die Antwort darauf ist denkbar einfach. Denn: Warum sollte man sie für ein Kind komplizierter machen, als sie ist?

Beschreiben Sie ganz nüchtern, was passiert. Zum Beispiel so: „Wenn Erwachsene Sex miteinander haben, dann küssen sie sich und kuscheln miteinander. Sie fassen sich gegenseitig überall an, wo es sich gut anfühlt.“

Meist fragen Kinder dann nicht weiter nach und geben sich mit der gegebenen Erklärung zufrieden.

Frage Nr. 6: Wie beuge ich vor, dass mein Kind vor den Tatsachen erschrickt?

Erzählt man dem Kind, wie es selbst entstanden ist, reagiert es mitunter entgeistert. Es kann nicht glauben, dass die Babys so entstehen und findet das Ganze möglicherweise sogar ekelig.

Darauf muss man gefasst sein. Das Kind muss aber auch spüren, dass seine Reaktion in Ordnung ist. Erklären Sie ihm, dass Erwachsene Sex anders wahrnehmen als Kinder und es nunmal gerne machen. Trösten Sie es damit, dass es später ganz anders darüber denken und es ebenfalls machen wird.

Mit einem Schuss Einfühlungsvermögen und Liebe kann man es auch so formulieren: „Als wir dich gemacht haben, war das für Papa (Mama) und mich ein wunderschönes Gefühl.“ So wird das vermeintlich Ekelige mit einem positiven Gefühl verbunden.

Frage Nr. 7: Welche Ausdrücke, welche Sprache soll ich dabei verwenden?

Natürlich ist es am besten, eine möglichst einfache Sprache zu verwenden. Um sich nicht selbst zu blockieren, sollten Eltern aber ihrer eigenen Ausdrucksweise bzw. den eigenen Begriffen treu bleiben, ohne dabei obszön zu werden. Wer sich nicht verstellt, kann viel offener von der Leber weg erzählen.

Erwähnen Sie aber unbedingt, dass es noch andere Bezeichnungen gibt. So weiß das Kind, dass andere Kids mit ihren Formulierungen ebenso Recht haben können und geraten nicht so leicht in peinliche Situationen.

Ihre Persönliche Beschreibung kann lustig, blumig oder ganz direkt ausfallen. Wichtig ist, dass Sie das Kind dabei nicht überfordern und nur das Wichtigste erzählen.

Frage Nr. 8: Wie sieht es eigentlich mit den Entwicklungsphasen kindlicher Sexualität aus?

Je nach Altersstufe nehmen Kids ihren eigenen sowie den Körper ihres Gegenübers ganz unterschiedlich war. Damit verändert sich auch die Sexualität des Kindes. Und diese ist zweifelsfrei bereits im Babyalter vorhanden.

Babys bis zum zweiten Lebensjahr berühren das eigene Geschlechtsorgan bereits „lustvoll“, weil es sich gut anfühlt. Das hat aber weniger mit Sex zu tun, als vielmehr mit der Neugierde und Freude am Erkunden des eigenen Körpers.

Später, ab dem zweiten Lebensjahr, wird ihnen der Unterschied zwischen Mädels und Jungs bewusst. Bereits sehr früh können Fragen darüber auftauchen, warum ein Geschwisterchen zum Beispiel „untenrum“ anders aussieht.

Bis zum fünften Lebensjahr erforschen die Kinder einander eingehender. Es ist die Phase der Doktorspiele, die man als Elternteil übrigens zulassen und in die man sich nicht einmischen sollte. Auch das beliebte Rollenspiel Vater-Mutter-Kind ist bei Kindern in diesem Alter Gang und Gebe. Gleichzeitig entwickelt sich ein gewisses Schamgefühl. Tiefgreifendere Fragen über die Schwangerschaft und Geburt tauchen auf.

Zwischen sechs und neun Jahren lehnen Kids oft das andere Geschlecht ab. Sie werden sich ihrer Rolle als Mädchen bzw. Junge bewusst und ordnen sich entsprechend der Geschlechtsidentität ein. Hier kommt es zu den oben erwähnten Provokationen gegenüber den Eltern. Diese werden dann gerne mit Fragen über Sex konfrontiert. Sehen die Kids, wie Erwachsene Küsse und Zärtlichkeiten austauschen, reagieren sie verlegen.

Ab dem zehnten Lebensjahr beginnen Kinder, sich in sexueller Hinsicht etwas zu verschließen. Sie trauen sich kaum mehr, offene Fragen mit den Eltern zu klären. Die Medien tun ihr übriges dazu, dass noch mehr Fragezeichen in den Augen der Kinder auftauchen. Im Gegensatz zur vorangegangenen Entwicklungsphase, wird das andere Geschlecht nun mehr und mehr als anziehend empfunden. Das löst Verwirrung und Verlegenheit aus.

Frage Nr. 9: Was sollte ich meinen Kids zum Thema HIV erzählen?

Hier ist es zuallererst wichtig, keine Ängste zu schüren. Erklären Sie ganz behutsam, dass es gefährlich sein kann, Sex ohne Kondom zu haben. Dabei geht es aber nicht nur um HIV. Auch andere Krankheiten werden so übertragen.

Je nach Alter und Erfahrung des Kindes kann man auch darauf eingehen, dass Safer Sex natürlich auch beim Oralverkehr praktiziert werden sollte.

Grundsätzlich ist es für Jugendliche schwierig, mit den eigenen Eltern über derartige Themen zu sprechen. Kommt das Kind nicht zu Ihnen, um Ihnen Fragen über Geschlechtskrankheiten zu stellen, können Sie trotzdem gelassen bleiben. Eine umfassende Aufklärung zu diesem Thema findet ohnehin bereits recht früh in der Schule statt.

Einfacher fällt es auch, Kids auf gute Informationsquellen zu verweisen, sodass sie sich selbst ein Bild machen können. Das fällt vielen Kids leichter, als alles ganz genau mit den Eltern zu besprechen.

Im Internet gibt es eine Reihe guter Internetseiten, die kostenlose Informationen für Jugendliche zum Thema Sex und HIV anbieten. Eine gute Themenseite ist die Homepage der österreichischen Jugendseelsorge Rat auf Draht: https://rataufdraht.orf.at/?area=Sexualitaet

Frage Nr. 10: Ab wann sollten Mädels zum Gynäkologen gehen?

Diese Frage ist umso leichter zu beantworten, je offener Sie mit ihren Kids umgehen. Am besten ist es, folgende Vereinbarung zu treffen: „Sobald du einen Freund hast oder mit Jungs intim werden möchtest, können wir gemeinsam zum Gynäkologen gehen. Dort bekommst du ein passendes Verhütungsmittel.“

Mädels sollten also spätestens dann zum Gynäkologen gehen, wenn es absehbar ist, dass sie Sex haben werden. Erklären Sie Ihrem Kind, dass es vor diesem Termin keine Angst zu haben braucht. Normalerweise findet beim ersten Gespräch mit dem Arzt keine Untersuchung statt. Nachdem einige Fragen geklärt wurden, bekommt das Mädchen ein passendes Verhütungsmittel bzw. ein entsprechendes Rezept.

Achtung: Heute ist es mittlerweile leider so, dass die meisten Gynäkologen sofort die Pille verschreiben. Dabei gäbe es auch andere, weit verträglichere Verhütungsmittel für junge Mädchen. Sie als Elternteil sowie Ihre Tochter sollten sich bewusst sein, dass es duch die Pilleneinnahme immer wieder zu Thrombosen und im schlimmsten Fall Lungenembolien oder geistiger Behinderung kommt. Das Risiko hierfür ist um ein Vielfaches höher, wenn ein Familienmitglied bereits eine Thrombose erlitten hat. Auch Raucherinnen sollten sich gut überlegen, ob es wirklich die Pille sein muss.

In unseren Artikeln zum Thema Verhütung („Kinderthemen“) stellen wir alle gängigen Verhütungsmittel vor. Der Pille haben wir einen ausführlichen Ratgebertext gewidmet, der in kindgerechter Sprache verfasst wurde. Auch die Anwendung der Notfallverhütungsmittel (z.B. „Pille danach“) wird hier ganz genau erklärt.

Übrigens gibt es kein Mindestalter für die Pille. In der Regel wird sie aber ab dem 14. Lebensjahr verschrieben. Jüngere Mädels können das Verhütungsmittel ebenfalls bekommen, wenn der Gynäkologe es für notwendig und sinnvoll hält.

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