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Wissen, was drin ist – Zusatzstoffe von Lebensmitteln unter der Lupe
Trennmittel, Schmelzsalz, Treibgas – was sich anhört, wie ein ganzes Chemielabor ist in Wirklichkeit Bestandteil unserer Nahrung. Trennmittel finden sich zum Beispiel in Gummibärchen und Kaffeeweißer, Treibgas in Frischkäse, Sahne oder Eiscreme. Nicht gewusst? Dann schauen Sie mal auf die Zutatenliste Ihrer Lebensmittel. Dort finden Sie als Verbraucher alle Inhaltsstoffe des Produkts, auch die so genannten Zusatzstoffe.
Zusatzstoffe sind Substanzen, die Nahrungsmitteln zusätzlich beigegeben werden, um ihre Beschaffenheit zu beeinflussen oder ihnen bestimmte Eigenschaften zu verleihen. Beispielsweise, um Produkte zu konservieren, zu verdicken, zu färben oder ihren Geschmack zu verbessern. Sie halten das Brot schimmelfrei, machen den Pudding fester und die Margarine Goldgelber. Auf der Zutatenliste der Lebensmittel stehen sie meist ganz unten, da sie nur in geringen Mengen eingesetzt werden.
In aller Munde
Aus unserem Produktratgeber
[ratgeberlinks1]Neben bunten Süßigkeiten stecken vor allem in kalorienreduzierten Lebensmitteln viele Zusatzstoffe. Das hat mehrere Gründe: Damit ein Lebensmittel mit reduziertem Fettanteil dennoch eine gute Konsistenz hat und ein angenehmes Gefühl im Mund gegeben ist, wird mit Hilfe von Emulgatoren und Verdickungsmitteln mehr Wasser gebunden. Durch den größeren Wasseranteil ist das Produkt aber auch anfälliger zu verschimmeln oder auszutrocknen. Deswegen werden zusätzliche Konservierungsstoffen nötig. Bei geringem Fettanteil lässt zudem das Aroma nach. Ein Light-Produkt braucht also unter Umständen zusätzliche Gewürze und Aromen.
Grundsätzlich gilt: Je höher der Verarbeitungsgrad (bei Fertiggerichten, Tütensuppen, Tiefkühlpizzen etc.), desto wahrscheinlicher ist eine große Menge an Zusatzstoffen enthalten.
Zusatzstoffe – nützlich oder schädlich?
Wussten Sie, dass Zusatzstoffe die am meisten kontrollierten Zutaten von Lebensmitteln sind? In umfangreichen Tests wird ermittelt, welche Menge eines Zusatzstoffes auch über einen längeren Zeitraum keinen Einfluss auf den menschlichen Organismus hat. Nur ein Hundertstel dieses Werts wird anschließend freigegeben. Bei normaler Verwendung sind die Stoffe für den menschlichen Organismus also nicht schädlich.
Bei einigen Stoffen, etwa bei Süßstoffen, hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) eine Tageshöchstmenge festgelegt, die als unschädlich gilt: den ADI (Acceptable Daily Intake). Der ADI bezeichnet die Menge, die ein Mensch ein Leben lang täglich ohne gesundheitliche Bedenken zu sich nehmen kann. Doch Achtung: Bei Kinder wird dieser Höchstwert aufgrund ihres geringen Körpergewichts und einer höheren Stoffwechselaktivität sehr viel schneller erreichen als bei Erwachsenen. Das Forschungsinstitut für Kinderernährung in Dortmund rät deshalb, Kindern und Babys generell keine Süßstoffe zu geben.