Selbstfürsorge: Warum Kinder nicht immer vorgehen sollten
Dieser Artikel entspricht dem aktuellen wissenschaftlichen Stand sowie unseren journalistischen Leitlinien und wurde von Experten oder Hebammen geprüft.
Zu den QuellangabenIn den Ohren vieler Mütter klingt die Aufforderung, die Bedürfnisse ihrer Familie nicht ständig über die eigenen zu stellen, seltsam unrealistisch. Oft nämlich zeigt sich im alltäglichen Leben, dass Frauen innerhalb der Familie mit langen To-Do-Listen beschäftigt sind und keine Zeit für sich finden. In einer Welt, in der dank Social Media fast jede Frau eine „Supermutter“ ist, scheint das notwendig. Tatsächlich aber birgt es eine große Gefahr, denn auch Mama muss sich etwas wert sein.
Risiko: Kontaktverlust zum eigenen Ich
Der Alltag vieler Mütter kennt heutzutage weder Wochenenden noch Urlaub oder Pausen. Ab dem frühen Morgen, wenn die Kinder geweckt werden müssen, bis nach dem Zubettbringen und Aufräumen am Abend stehen Frauen unter Strom. Kommen weitere Belastungsproben wie etwa ein Schreibaby, Schulschwierigkeiten oder auch die klassische Trotzphase hinzu, ist der Stress perfekt.
Das Problem: Kann sich eine Mutter nicht von den Belastungsspitzen des Tages erholen, verändert sich nicht nur ihr seelisches Wohlbefinden, sondern auch ihre körperliche Gesundheit.
Stresshormone werden auch dann produziert, wenn gerade alles ruhig ist und mit der Zeit stellt sich eine starke Erschöpfung ein. Psychosomatische Symptome, die auf eine Überlastung hinweisen, gesellen sich nicht selten hinzu und mitunter kann es passieren, dass Frauen in eine seelische Erkrankung rutschen. Auch die TK berichtete im Rahmen ihrer Stressstudie 2016 über den Anstieg von psychischen Beschwerden in der Bevölkerung.
Und selbst wenn die Leistungsfähigkeit über einen langen Zeitraum auf hohem Niveau liegt und Frauen praktisch rund um die Uhr funktionieren, gibt es ein Risiko: Wer sich über Monate und Jahre hinweg nahezu ausschließlich um die Bedürfnisse, Wünsche und Interessen anderer Menschen kümmert, vergisst dabei sich selbst. Auf die Frage, was sie interessiert und was sie sich wünschen oder auch brauchen, haben manche Frauen dann keine Antwort parat.
In diesem Fall kann der Rückweg zur eigenen Persönlichkeit lang und steinig sein. Nicht wenige Frauen fallen spätestens mit der Pubertät der Kinder und dem Verlust des „Gebrauchtwerdens“ in ein tiefes Loch, weil sie verlernt haben, sich selbst gut zu tun und zu beschäftigen.
(Photo by Xavier Mouton Photographie on Unsplash)
Das tut Müttern besonders gut
Es gibt folglich viele Gründe, die Selbstfürsorge als Mutter nicht zu kurz kommen zu lassen. Natürlich funktioniert das nicht immer. Wenn das Kind krank ist, der Partner auf Geschäftsreise fahren muss oder auch man selbst im Job eine besonders fordernde Phase erlebt, kann schnell eine kleine Durststrecke entstehen. Doch auch solche Tage und Wochen lassen sich leichter durchleben, wenn ein selbstfürsorglicher Rahmen für ein solides Fundament gesorgt hat.
Wer sich bislang kaum Gedanken im Hinblick auf die eigene Selbstfürsorge gemacht hat, ist nicht allein. Die folgenden Ideen können als erste Inspiration dienen und dabei helfen, Schritt für Schritt persönlichen Freiraum zu gewinnen:
Körperpflege & Beauty
Wie lange liegt der letzte Besuch bei der Kosmetikerin schon zurück? Wann hatte ich das Bad in den vergangenen Monaten länger als fünf Minuten für sich allein? Gibt es den Lieblings-Friseursalon überhaupt noch? Wer auf Fragen wie diese eher ernüchternde Antworten geben muss und sich sonst immer gerne um Körperpflege und Beauty gekümmert hat, sollte schleunigst etwas ändern.
Sich mit dem eigenen Körper zu beschäftigen, ihn mit neuer Kosmetik zu pflegen und sich Zeit für ein entspannendes Bad zu nehmen, kann sogar innerhalb der eigenen vier Wände möglich sein und signalisiert Selbstliebe. Viele Frauen, die im Laufe der Zeit sensible Haut bekommen haben und sich das alte Strahlen zurückwünschen, finden mit Naturkosmetik eine Möglichkeit, den neuen Ansprüchen gerecht zu werden.
Cremes, Lotionen und Öle eignen sich perfekt für kleine Wellness-Auszeiten am Abend, während die Badezimmertür sowohl für die Kinder als auch für den Partner und sogar den Hund verschlossen bleibt. Findet man in regionalen Parfümerien meist keine befriedigende Anzahl natürlicher Kosmetikprodukte, kann ein Blick in die Kategorie Naturkosmetik bei großen Online-Anbietern, oft eine deutlich größere Auswahl bieten. Egal ob Creme oder Duft, hier findet wirklich jeder etwas.
Soziale Kontakte
Nicht selten kommt es vor, dass Frauen im Trubel ihrer zahllosen Alltagspflichten soziale Kontakte vernachlässigen. Freundinnen zum Abendessen, Tanzen oder auch Shoppen zu treffen, scheint angesichts der vielen Arbeit unmöglich. Dabei sind gerade Sozialkontakte unerlässlich für die mentale Gesundheit. Mütter sollten sich daher ganz bewusst Auszeiten schaffen, in denen sie sich mit Freunden treffen und über andere Dinge als Kinder, Windeln und den Job sprechen können. Auch Kinobesuche oder ein gemeinsamer Tag in der Therme tun gut und durchbrechen den Alltagstrott.
(Photo by Roberto Nickson on Unsplash)
Hobbys
Ein Hobby zu haben, ist für Mütter oft eine Luxus-Vorstellung. Sich mit einer Sache zu beschäftigen, die das persönliche Interesse erregt und beim Entspannen hilft, ist leider in viel zu wenigen Fällen an der Tagesordnung. Wer das ändert und sich eventuell an alte Hobbys erinnert oder neue findet, kreiert automatisch einen kleinen Raum für persönliche Entfaltung. Vom Nähen über Sport bis hin zu kreativem Schreiben oder auch Malen ist praktisch alles möglich, was Freude bereitet.
Was Kinder von Mamas Auszeiten lernen können
Eine Schwierigkeit, die sich beim Durchsetzen des persönlichen Freiraums zeigen kann, ist das berühmte schlechte Gewissen. Den Partner mit den Kindern alleine zu lassen, einen Babysitter zu bestellen oder zwischendurch einfach mal „Nein“ zu sagen, kann herausfordernd sein, denn es macht hohe Ansprüche an die eigene Funktionalität und Leistungsfähigkeit spürbar.
Hier aber sollten Frauen tunlichst nicht in ihr altes Verhaltensmuster zurückfallen, sondern ganz bewusst weitermachen mit der Selbstfürsorge. Dann nämlich entwickeln sie sich zu einem besonderen Vorbild für ihre Kinder, denn diese erfahren, dass Einstehen für eigene Bedürfnisse wichtig ist und werden später im Leben möglicherweise nach der gleichen Prämisse handeln.
Hinzu kommt, dass entspannte Mütter deutlich leichter geben können. Sich selbst zu lieben und etwas gönnen zu können, ist eng verbunden mit der Fähigkeit, anderen Menschen Warmherzigkeit und Liebe entgegenzubringen. So schließt sich der Kreis und aus Selbstfürsorge wird plötzlich auch die beste Möglichkeit, das Familienglück zu fördern.
Unsere Artikel auf dem Elternkompass behandeln wichtige und sensible Themen. Deshalb stecken wir neben viel Leidenschaft auch eine Menge Arbeit in die Recherche und das Verfassen unserer Artikel.
Wir sind ein kleiner Verlag aus Kassel – ohne großen Medienkonzern im Rücken – und freuen uns auf Deine Unterstützung, damit wir Dich auch weiterhin rund um die Themen Kinderwunsch, Schwangerschaft und Erziehung unterstützen können.
Das Unternehmen hinter Elternkompass heißt Pixelwerker GmbH, wohin dann auch Deine Spende geht.
Vielen Dank für deine Hilfe, deine Elternkompass-Redaktion
Wir brauchen deine Hilfe.
Wir geben uns viel Mühe, um Dir hilfreiche Artikel rund ums Thema Eltern zu bieten.
Nun brauchen wir Dich.
Drück jetzt auf den Spenden-Button und gib uns über Paypal einen Kaffee aus. Dein Beitrag ist wichtig und hilft diese Website am Leben zu erhalten.
Vielen Dank - und jetzt freuen wir uns über den Kaffee.
Die besten Produkte für dich und dein Baby.
Unsere neuesten Artikel
Alle Artikel über Beziehung & Sexualität im Überblick
Die Beziehung zu Deinem Partner ist in ständigem Wandel. Besonders mit der Geburt eines Babys verändert sich die Beziehung und...
Alle Artikel über Beziehung & Sexualität im Überblick Artikel lesen
Vasektomie: Die Sterilisation des Mannes
Vasektomie ist die Sterilisation beim Mann. Aber was wird da genau getan? Wie läuft ein Eingriff ab und was hilft...
Die Pille danach: Alles über die Notfallverhütung
Eine Verhütungspanne kann jeder Frau passieren. In solchen Situationen ist schnelles Handeln wichtig, um eine unerwünschte Schwangerschaft zu verhindern. Die...
Die Pille danach: Alles über die Notfallverhütung Artikel lesen
Wie Beziehungsprobleme entstehen und wie Du sie vermeiden kannst
Um Beziehungsprobleme kommt niemand herum. Es ist nur die Frage, wie man damit umgeht. Steht sofort das Thema Trennung an,...
Wie Beziehungsprobleme entstehen und wie Du sie vermeiden kannst Artikel lesen
Die Familientherapie: Hilfreiche Unterstützung bei Beziehungs- oder Familienproblemen
Es gibt viele Gründe, um eine Familientherapie in Anspruch zu nehmen. Wenn der familiäre Alltag mehr und mehr von Konflikten...
Die Familientherapie: Hilfreiche Unterstützung bei Beziehungs- oder Familienproblemen Artikel lesen
Sex während der Frühschwangerschaft: Was muss ich beachten?
In den seltensten Fällen aber ist Sex in der Schwangerschaft – und zwar selbst in den ersten Wochen – gefährlich...
Sex während der Frühschwangerschaft: Was muss ich beachten? Artikel lesen
Sex nach dem Kaiserschnitt – wie lange warten und was ist erlaubt?
Für Sex nach dem Kaiserschnitt solltest Du den geeigneten Zeitpunkt mit Bedacht auswählen. Denn ganz gleich, ob Notkaiserschnitt oder geplanter...
Sex nach dem Kaiserschnitt – wie lange warten und was ist erlaubt? Artikel lesen
Vom Paar zum Elterndasein: Das ändert sich bei Urlaubsreisen
Kinderlose Paare und Singles sind unabhängig bei der Urlaubsgestaltung. Sie müssen sich weder nach den offiziellen Ferienzeiten richten noch auf...
Vom Paar zum Elterndasein: Das ändert sich bei Urlaubsreisen Artikel lesen
Selbstfürsorge: Warum Kinder nicht immer vorgehen sollten
In den Ohren vieler Mütter klingt die Aufforderung, die Bedürfnisse ihrer Familie nicht ständig über die eigenen zu stellen, seltsam...
Selbstfürsorge: Warum Kinder nicht immer vorgehen sollten Artikel lesen
Sterilisation der Frau
Du hast deine Familienplanung abgeschlossen und denkst nun über eine Sterilisation nach? Hier findest du alles, was Du über die...