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Ungebetene Gäste – Läuse auf Kinderköpfen
Läuse zu haben ist peinlich. Das jedenfalls finden die meisten Eltern, wenn ihre Sprösslinge den kleinen Blutsaugern zum Opfer fallen. Dabei sind Kopfläuse kein Zeichen für mangelnde Hygiene, wie viele Menschen glauben. Ja, sie bevorzugen geradezu gewaschenes Haar. Doch die kleinen Biester sind hartnäckig: Um sie wieder loszuwerden braucht es einen Arzt, etwas Chemie und eine gutes Auge!
Ungebetene Gäste – Läuse auf Kinderköpfen
Ob ein großer Kopf oder ein kleiner, blond oder dunkelhaarig – das ist den Läusen einerlei. Fest steht allerdings, dass Kinder am häufigsten betroffen sind. Denn die Läuse übertragen sich überall dort, wo Köpfe zusammen gesteckt werden. Also beim Spielen, Toben und Schmusen. Nicht selten breiten sie sich gerade in Kindergärten und Schulen epidemieartig aus. Und auch Eltern und Geschwistern juckt oft bald darauf der Schopf.
Kopfläuse sind ausschließlich auf den Menschen spezialisiert. Sie können sich nicht, wie etwa Flöhe, bei anderen Tierarten einnisten. Ohne Kontakt zum Menschen verhungern sie binnen weniger Stunden, denn alle zwei bis drei Stunden müssen die ausgewachsenen Läuse eine kleine Blutmahlzeit zu sich nehmen. Dazu stechen sie ihren Saugrüssel in die Kopfhaut und trinken das Blut. Damit es an dieser Stelle nicht gerinnt, spritzen sie etwas Speichel in die Wunde. Und der juckt unter der Haut. Ganz ähnlich wie bei Mückenstichen. Eltern können aber unbesorgt sein: Krankheiten übertragen die Läuse nicht.
Wer sucht, der findet
Besonders hinter den Ohren, an den Schläfen und im Nacken halten sich die Läuse gerne auf. Hier ist die Haut besonders dünn, sodass sie leicht an ihr ersehntes Blut kommen. Mit einem scharfen Blick können Eltern die zwei bis drei Millimeter großen, grauen Kopfläuse an diesen Stellen schnell entlarven. Haben sie gerade „gegessen“, sind sie rotbraun. Ihre nicht mal einen Millimeter kleinen, weißen Eier, die so genannten Nissen, sind allerdings gerade in blondem Haar nicht so leicht zu entdecken. Die Läuseweibchen kleben die Eier mit einem stark haftenden Sekret an den Haaransätzen fest. Eines auf das andere, wie an einer Perlenschnur. Eine gründliche Haarwäsche reicht daher nicht aus, um den Kopf von Läusen und Nissen zu befreien.
Um die Kopfläuse wieder loszuwerden, müssen heute aber keinem Kind mehr die Haare abrasiert werden. In Apotheken gibt es wirksame Läusemittel als Shampoo, Spray, Lotion oder Gel. Aber Vorsicht! Nicht alle davon sind auch für Kinder geeignet. Insbesondere Säuglinge und kleine Kinder sollten Eltern niemals selbst behandeln, sondern zum Kinderarzt oder in die Klinik bringen. Am besten gehen sie schon beim ersten auffälligen Jucken mit ihrem geplagten Kind zum Arzt. Je früher desto besser, denn die Behandlung von entzündeten Läusebissen ist immer langwieriger als eine frühzeitige Therapie. Sind die juckenden Stellen auf der Kopfhaut erst blutig gekratzt, infizieren sie sich schnell oder es bildet sich ein unangenehmer Hautausschlag. Manchmal schwellen bei Läusebefall sogar die Lymphknoten an.
Kopfläuse zuhause lassen
Ein spezielles „Infektionsschutzgesetz“ verbietet es von Läusen befallenen Kindern in die Schule, in den Kindergarten oder den Sportverein zu gehen, um die anderen nicht anzustecken. Das gilt auch für Lehrer und alle anderen Personen. Auch wenn nur der Verdacht besteht, sollten die Betroffenen zuhause bleiben. Und zwar so lange, bis ein Arzt bescheinigt, dass die Gefahr vorüber ist.
Bis zum letzten Ei…
Die meisten Läusemittel bekämpfen nur die lebenden Läuse, während sich ihre Eier nach der Behandlung weiter entwickeln. Deshalb sollten Eltern die Nissen zusätzlich mit einem speziellen feingliedrigen Nissenkamm entfernen, den sie ebenfalls in der Apotheke bekommen. Dazu wird das Haar mit dem Kamm gescheitelt und streifenweise die ganze Kopfhaut – eventuell mit einer Lupe – abgesucht. Die Nissen lassen sich am besten zwischen den Fingerspitzen am Haar entlang herausziehen oder an den betroffenen Haarsträhnen heraus schneiden.
Bleibt nur ein Ei übrig, beginnt die Plage nach acht bis 14 Tagen aufs Neue. Darum ist es ratsam, die Prozedur nach etwa zwei Wochen noch einmal zu wiederholen oder den Kopf mit Essigwasser nachzubehandeln: ein bis zwei Esslöffel Essig auf einen Liter lauwarmes Wasser geben und Kopfhaut und Haare damit mehrfach spülen; danach das noch feuchte Haar mit dem Nissenkamm auskämmen. Diese schonendere, dafür aber langwierigere Methode empfiehlt sich auch für Schwangere oder Stillende, die chemische Mittel nicht verwenden sollten.
Sicher ist sicher
Um die Kopfläuse vollkommen auszurotten, sollten Eltern auch das Umfeld gründlich säubern. Denn bei starker Verlausung kleben die kleinen Unholde ihre Nissen auch an Mützen, Haarbänder und Kopftücher, auf Kopfunterlagen, Decken, oder Spieltiere, sodass sie sich auch über diese Gegenstände verbreiten können. Deshalb sollten Kämme, Bürsten und Haarspangen mit heißem Wasser gereinigt und Kleidung, Bettwäsche und Handtücher bei mindestens 60 Grad gewaschen werden. Was nicht in die Maschine darf, wie Puppen, Kuscheltiere oder Wollpullover, kann drei bis vier Wochen in einem gut verschlossenen Plastikbeutel verbleiben. Dort sterben Läuse und Eier ab. Auch Kälte tötet die Tiere, sodass man die befallenen Sachen ebenso gut einfrieren kann. Zuletzt gilt es Sitzmöbel und auch Autositze gründlich abzusaugen.
FAQ zum Thema Kopfläuse bei Kindern
Kopfläuse sind kleine Insekten, die sich in den Haaren einer Person niederlassen und leben. Sie ernähren sich von Blut, das sie aus der Kopfhaut saugen.
Kopfläuse verursachen häufig Juckreiz an der Kopfhaut. Es kann auch zu Reizungen und Rötungen kommen.
Kopfläuse sind sehr klein und schwer zu sehen. Sie können am besten mit einem feinen Kamm gefunden werden, der durch das Haar gezogen wird. Es kann auch sein, dass man rote Flecken auf der Kopfhaut sieht, die durch den Biss der Läuse entstanden sind.