Schlaftraining mit der Ferber Methode – hilfreich oder oder problematisch?

Wenn das Kleinkind ständig schreit und sich nachts nicht beruhigen will, sind schlaflose Nächte vorprogrammiert. Mithilfe der sogenannten Ferber Methode sollen Kinder lernen, sich selbst zu beruhigen und eigenständig einzuschlafen. Was für die meisten Eltern wie Musik in den Ohren klingt, die sich nach einer gesunden Mütze Schlaf sehnen, ist allerdings umstritten. Wenn sich das Kind in den Schlaf weint, kann sich das negativ auf sein Verhalten auswirken.

Ob die Methode in manchen Fällen sinnvoll ist oder ob sie die Bindung zwischen Kind und Eltern beeinträchtigt und schwächt, erfährst Du in diesem Beitrag.

Was genau ist die Ferber Methode?

Die Ferber Methode, auch Ferbern genannt, ist eine Art Schlafprogramm. Das Ziel, das diese Methode verfolgt, ist das selbstständige Einschlafen Deines Kindes. Der Schlafforscher Richard Ferber entwickelte das Programm, um die schlaflosen Nächte der Eltern zu verringern. Doch wie funktioniert das Ferbern?

Ferber Methode als Schlaftraining – so funktioniert’s

Der Schlafforscher Richard Ferber hatte die Annahme, man könne Kindern das eigenständige Einschlaf antrainieren. Wenn das Kind im Bett schreit und sich nicht beruhigen will, solle man das Kind, laut dem Forscher, allein lassen, damit es sich selbst beruhigen kann. Was zunächst sinnvoll klingt, wird jedoch von vielen kritisiert. Schließlich weint sich das Kind in den Schlaf und bekommt keine Zuneigung der Eltern.

Zunächst sollen die Eltern das Kind wie gewohnt ins Bett bringen. Empfohlen wird ein Ritual vor dem Einschlafen. Du kannst Deinem Kind beispielsweise aus einem Buch vorlesen oder mit ihm kuscheln. Bevor das Kind einschläft, verlässt Du den Raum und lässt das Kind alleine. Fängt es an zu weinen, wartest Du einige Minuten, bevor Du das Kinderzimmer wieder betrittst. Sobald Du den Raum wieder verlässt und Dein Kind anfängt zu weinen, wiederholst Du diesen Vorgang so lang, bis es endlich im Land der Träume angekommen ist. Du kannst Dein Kind zwar trösten, indem Du Zuneigung zeigst, allerdings ist es tabu, es auf den Arm zu nehmen oder aus dem Bett zu heben.

Obgleich diese Methode rabiat klingt, sollst Du Deinem Kind dennoch das Gefühl geben, dass Du für es da bist.

Die meisten Kinder gewöhnen sich schon innerhalb weniger Tage oder nach ein paar Wochen an dieses Schlaftraining. Viele beruhigen sich selbst, schlafen ohne Hilfe der Eltern ein und haben kaum Probleme beim Durchschlafen.

Das Ziel der Ferber Methode

Das Ziel beim Ferbern liegt auf der Hand: Das Kind soll lernen, selbstständig einzuschlafen und sich selbst zu beruhigen. Vor allem für die Eltern kann diese Methode eine Erleichterung sein. Wenn das Kind weint oder schreit, musst Du nicht jedes Mal Deinen Schlaf unterbrechen und Deinen Nachwuchs beruhigen. Du leidest seltener unter einem unruhigen Schlaf, bist ausgeschlafener und kannst den stressigen Alltag besser meistern. Die Wichtigkeit eines gesundes Schlafs wird viel zu oft unterschätzt.

Zudem soll das Schlafprogramm die Schlafgewohnheiten Deines Kindes verbessern. Gewohnheiten, ohne die Dein Kind nicht einschläft, werden so abtrainiert. Viele Kinder werden von Geburt an in den Schlaf gewogen. Wenn Du den passenden Zeitpunkt der Abgewöhnung verpasst hast und Dein Kind auch im fortgeschrittenen Alter nur einschlafen kann, wenn Du es in den Schlaf wiegst, kann das Ferbern helfen. Gewohnheiten werden abtrainiert und mit der Zeit lernt Dein Kind das eigenständige Einschlafen ohne Hilfe.

Kritik an der Ferber Methode

Jetzt stellt man sich als Eltern die Frage, ob diese Methode zu brutal für das Kind ist und die Bindung zwischen Kind und Eltern schwächt oder ob Du ihm mithilfe der Ferber Methode einen Gefallen tust. Diese Frage ist berechtigt, weshalb sich viele Kritiker damit auseinandergesetzt haben.

Auf der einen Seite ist es wichtig, dass Dein Kind lernt, auch ohne die Eltern einzuschlafen. Oder möchtest Du Dein Kind noch während der Pubertät in den Schlaf wiegen? Dennoch lernen Kinder auch ohne das Ferbern allein einzuschlafen. Wie sinnvoll ist Schlaftraining also wirklich?

Ein Kind braucht die Nähe und Zuneigung der Eltern. Es muss sich stets geborgen fühlen und wissen, dass es auf Mama und Papa zählen kann. Fühlt sich Dein Kind sicher und geborgen, sind die Voraussetzungen für einen guten und erholsamen Schlaf gegeben. Bei der Ferber Methode bist Du zwar auch bei Deinem Kind, allerdings fehlt hier die nötige Zuneigung und Geborgenheit. Oftmals weint Dein Kind, weil es sich allein gelassen fühlt. Mit dem Ferbern tust Du genau das, wovor sich Dein Nachwuchs fürchtet: Du kümmerst Dich nicht ausreichend um Deinen kleinen Liebling.

Die Auswirkungen können so weit gehen, dass keine richtige Bindung zwischen den Eltern und dem Kind aufgebaut werden kann. Es kann den Eltern nur schlecht vertrauen und fühlt sich alleingelassen. Bindungsängste können ausgelöst werden, was den Schlaf Deines Kindes in manchen Fällen sogar verschlechtert. Dein Nachwuchs hat Zweifel daran, ob Du zurückkommst.

Eltern, die die Methode getestet haben, leiden ebenfalls. Der Gedanke, das Kind allein lassen zu müssen, während es schreit und nach den Eltern ruft, muss schrecklich sein. Sobald Du merkst, dass die Methode gegen Deine Prinzipien geht und Du es einfach nicht aushältst, solltest Du das Ferbern abbrechen. Früher oder später wird Dein Kind lernen, selbstständig einzuschlafen. Und was sind schon ein paar Stunden weniger Schlaf, wenn Du dafür eine gute Bindung zu Deinem Kind hast?

So kannst Du Dein Kind beim Einschlafen unterstützen

Wenn Du Dich gegen das Ferbern entscheidest, was durchaus verständlich ist, gibt es andere Möglichkeiten, wie Du Deinem Kind das Einschlafen erleichtern kannst.

Diese Methoden sind weniger drastisch und dennoch wirksam:

  • den Tag ruhig ausklingen lassen
  • Abendrituale einführen
  • Zuneigung und Geborgenheit vermitteln
  • Gewohnheiten wie das in den Schlaf wiegen früh abtrainieren
  • ein offenes Ohr für das Kind haben
  • regelmäßige Schlafenszeiten einführen und diese befolgen
  • Entspannungsmusik oder ruhige Hörspiele zum Einschlafen verwenden

Diese Methoden können den Schlaf und auch das Einschlafen Deines Kindes verbessern. Wenn es sich häufig in den Schlaf weint und Du es nur schwer beruhigen kannst, kannst Du in seltenen Fällen einen Facharzt aufsuchen. Dieser kann Dir genau sagen, was Du tun kannst.

In Kürze

Bei der Ferber Methode handelt es sich um ein Schlaftraining. Mithilfe dieser Methode soll Dein Kind lernen, sich zu beruhigen und eigenständig einzuschlafen. Das Ziel, das dabei verfolgt wird, ist die Entlastung der Eltern. Zudem sollen so Gewohnheiten beim Einschlafen schnellstmöglich abtrainiert werden. Dennoch steht das Ferbern in der Kritik. Viele Experten sagen, dass diese Art der Methode die Bindung zwischen Eltern und Kind schwächen kann. Zudem kommt es vor, dass das Kind Ängste entwickelt.

Es gibt viele weitere Methoden, die weniger rabiat und dennoch wirksam sind. Oft helfen schon Zuneigung, ein offenes Ohr sowie abendliche Rituale.

Ferber Methode – FAQ

Wie funktioniert die Ferber Methode?

Die Eltern lassen das Kind vor dem Einschlafen schreien und kommen in regelmäßigen Abständen in das Zimmer. Dabei kannst Du Dein Kind zwar trösten, allerdings solltest es aber nicht aus dem Bett heben oder es auf den Arm nehmen. Das wiederholst Du so lang, bis Dein Kind eingeschlafen ist.

Was ist das Ziel der Ferber Methode?

Das Ziel, das beim Ferbern verfolgt wird, ist das Abtrainieren bestimmter Gewohnheiten. Zudem werden die Eltern entlastet, da sie nachts nicht immer nach dem Kind schauen müssen, wenn es weint und schreit.

Wann zeigt die Ferber Methode erste Erfolge?

Nach den ersten drei Tagen bis zu zwei Wochen nach dem Einführen der Methode lassen sich bei den meisten Kindern erste Erfolge feststellen. Dennoch funktioniert die Methode nicht bei allen Kindern.

Quellen

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