Dass Du Dir Sorgen machst, wenn Dein Baby keine Ruhe findet und sich steif macht, ist total verständlich. Dank diesem Artikel wirst Du verstehen, wo dieses Verhalten herkommen kann und wirst herausfinden, was Du tun kannst.
Oh ja, vor allem beim allerersten Kind kann es sehr schwer sein, das Verhalten des Babys zu deuten. Welcher Schrei bedeutet „Hunger“, welcher „Schlaf“ und wann drückt es – und wo?
Nicht nur frischgebackene Eltern machen sich Sorgen um ihr Baby, wenn sie nicht wissen, wo der Schuh drückt. Und leider kann das Kleine sich auch noch gar nicht mitteilen.
Moment, stimmt das überhaupt? – Klar, Babys können noch nicht sprechen. Aber mitteilen, was ihr Problem ist, können sie schon! Du musst es nur richtig interpretieren können.
Inhaltsverzeichnis
Das Verhalten richtig deuten
In dem spezifischen Fall, dass Dein Baby sich steif macht, ist das meistens nicht das einzige Verhalten, das Du beobachten kannst. Es ist dann in der Regel auch unruhig, weint, schreit und bewegt sich ruckartig.
Wenn es dann auch noch die Hände zu einer Faust zusammenballt, böse starrt oder sich die Augen und Ohren reibt, ist der Fall klar: Entwarnung – Dein Kind ist (nur) übermüdet.
Wenn Du dieses Verhalten feststellen kannst, braucht Dein Kind unbedingt Ruhe und einen Rückzugsort zum Entspannen.
Vielleicht wird es krank oder hatte es einen ereignisreichen Tag und verarbeitet gerade alles? Mache Deinem Nachwuchs leise, beruhigende Musik an, wenn es das mag, und dunkle den Raum ab.
Wenn das nicht hilft, könnt ihr auch einen Spaziergang unternehmen. Im Kinderwagen schläft Dein Baby an der frischen Luft bestimmt schnell ein und die Verkrampfung lässt nach.
Weitere Auslöser
Übermüdung ist ein möglicher Grund für dieses Verhalten – und wohl der, der am einfachsten zu eliminieren ist. Wie immer gibt es jedoch auch andere Auslöser. Wenn Dein Kind sich steif macht, kann das auch weiterreichende Gründe haben.
Kaiserschnitt-Trauma
Nicht nur Mütter und Väter können von einem Kaiserschnitt ein Trauma erleiden, sondern auch Dein Baby. Dieses Geburtstrauma baut Blockaden auf, weil das Kind direkt aus der Gebärmutter heraus das Licht der Welt erblickt. Für einige Babys ist das ein zu großer Schock, vor allem wenn es vorher keine Wehentätigkeit gab.
In diesem Fall kann der Gang zu einem Osteopathen helfen, um die Blockaden vorsichtig zu lösen.
Koliken
Auch Koliken bzw. Bauchschmerzen und Blähungen können Deinem Baby ganz schön zusetzen. Auch daher kann die steife Haltung kommen.
Um Deinem Kind helfen zu können, kannst Du ein Wärmekissen benutzen, eine Babybauchmassage machen oder Medikamente verabreichen, die die Blähungen lindern.
Reizüberflutung
Zu viele Reize auf einmal überfordern den kleinen Babykopf und wirken sich auch auf den Körper aus. Wie bei uns Erwachsenen beeinflusst Stress das gesamte Wohlbefinden.
Vielleicht ist Deinem Baby ein Licht zu hell oder ein Geräusch zu laut? Sind zu viele Menschen um das Kind herum?
Am besten hilft dann Ruhe und Nähe. Nimm Dein Baby auf den Arm oder in die Trage und beruhige es ein wenig.
Wachstumsschub
Nicht nur Geräusche oder Lichter und Menschenmengen können der Auslöser für Stress sein. Auch Wachstumsschübe sind eine große Herausforderung für den kleinen Babykörper und verlangen diesem ganz schön was ab.
Geistig, motorisch und emotional entwickelt sich Dein Baby stetig. Das kann schon mal so sehr verausgaben, dass es sich überstrecken und steif machen muss.
Auch in diesem Fall helfen Ruhe und ein Rückzugsort.
KiSS-Syndrom
Wo Ruhe akut leider nicht so viel helfen kann, ist bei dem KiSS-Syndrom (Tonusasymmetrie). Mit diesem Syndrom wird oft eine Schiefstellung des Kopfes assoziiert. Das Baby überstreckt sich dann dauerhaft und macht sich steif.
Bei dem KiSS-Syndrom, kurz für: Kopfgelenk-Induzierte Symmetrie-Störung, liegt eine Fehlstellung der Kopfwirbel vor.
Babys leiden dabei unter Verspannungen des Kopfgelenks und haben große Schmerzen. Die Symmetrie der Wirbelsäule vom Schädel bis zum Steißbein ist nicht mehr gewährleistet, weil das Kind seinen Kopf zur rechten oder linken Seite knickt.
Auch eine Kopf-Überstreckung nach hinten ist möglich, was als KiSS II betitelt wird.
Wenn Dein Baby ununterbrochen seinen Kopf schief hält, steif ist und nicht aus der Position herausfindet, könnte das KiSS-Syndrom vorliegen. Mit Diagnosen auf eigene Faust solltest Du jedoch immer vorsichtig sein. Bei anhaltenden Symptomen solltest Du eine Hebamme oder einen Arzt zurate ziehen.
Die Fehlhaltung tritt in der Zeit kurz nach der Geburt bis zum zweiten Lebensmonat auf. Weitere Anzeichen sind:
- Schlafstörungen
- druckempfindlicher Nacken
- Spitzfuß
- Sichelfuß
- Probleme beim Stillen und Füttern
- Durchfall
- Verstopfungen
- einseitiger Haar-Abrieb
Meistens erholen sich die Babys frühzeitig nach der Geburt. Wenn Dein Kind „nur“ den Kopf schiefhält, muss das noch nichts heißen. Natürlich solltest Du dies allerdings weiterhin beobachten.
Immer mit der Ruhe
Es ist nicht einfach, ruhig zu bleiben, wenn es um das Wohlbefinden des eigenen Kindes geht. Vor allem dann nicht, wenn es Schmerzen zu haben scheint.
Dennoch lohnt es sich, erst einmal innezuhalten und alle Eventualitäten durchzugehen, wenn Dein Baby sich steif macht. In den meisten Fällen ist es nur übermüdet, hat Stress und braucht Ruhe und die Nähe seiner Eltern.
Wenn Du ruhig bleibst, überträgt sich das auf Dein Kind und macht es gelassener. Bestimmt entspannt es sich dann auch bald wieder.
FAQ zum Thema: Baby macht sich steif
Wahrscheinlich ist Dein Baby einfach übermüdet oder verarbeitet gerade etwas. Bei Müdigkeit und Stress solltest Du es schleunigst ins Bett bringen. Es könnte aber auch Koliken oder einen Wachstumsschub haben.
Wenn Dein Baby sich steif macht und schreit, ist es wahrscheinlich übermüdet oder gestresst. Du solltest es ins Bett bringen und ihm ein wenig Gesellschaft leisten. Gründe könnten aber auch Koliken oder Wachstumsschmerzen sein.
Wenn Dein Baby sich steif macht und überstreckt, ist es höchstwahrscheinlich übermüdet oder gestresst und muss schleunigst ins Bett gebracht werden. Koliken oder Wachstumsschmerzen können auch Schuld daran sein. Seltener ist es das KiSS-Syndrom.