Die Uhr lernen: Mit gutem Plan, viel Geduld und noch mehr Spaß

Kinder sollten die Uhr lernen – zur rechten Zeit. Doch wann ist die rechte Zeit? Und wie gelingt es am besten, Kids erst an die analoge Uhr und später auch an digitale Anzeigen heranzuführen?

Unser Beitrag beschäftigt sich mit diesen wichtigen Fragen und liefert eine praktische Schritt-für-Schritt-Anleitung mit vielen wertvollen Tipps.

„Wer hat an der Uhr gedreht?…“

„… Ist es wirklich schon so spät?“ So heißt es im Kinderlied der heute noch sehr beliebten Klassiker-Zeichentrickserie „Der rosarote Panther“. Damit nicht nur der große Star dieses Cartoons Paulchen Panther die Zeit richtig einschätzen kann, sondern auch Dein Kind nach und nach mit der Uhrzeit umzugehen versteht, brauchst Du einen guten Plan, um Deinem Nachwuchs beim Uhr lernen zu helfen – spielerisch und effektiv.

Ein typischer Mama-Kind-Dialog…

„Mama, wann gibt es Essen?“
„In zwei Stunden, Liebling.“
„Wie lange dauert eine Stunde?“

Nun, wie soll man diese und andere Fragen nach der Zeit beantworten, wenn das Kind noch so gut wie kein Gefühl für das allgegenwärtige Phänomen entwickelt hat?

„Hmm, naja, so lange, wie wir brauchen, um zur Oma zu fahren.“
„Ooh, das ist aber lange!“

Für ein paar Minuten dürfte Dein Kind erst einmal befriedigt sein. Doch bald könnte es wieder zu Dir in die Küche kommen und mit süßen Kulleraugen fragen:

„Mama, wann gibt es Essen?“

Wie schön wäre es in diesem Moment, einfach auf die Wanduhr zu zeigen und zu sagen:

„Um zwölf.“

Leider bedarf es eines umfangreicheren Lernprozesses, bis es genügt, nur zwei knappe Worte zu äußern und von Kindesseite verstanden zu werden. Aber was heißt eigentlich „leider“. Im Grunde ist es etwas Schönes, dem eigenen Kind Neues beizubringen – da gehört das Uhr lernen definitiv dazu, auch wenn es schwieriger sein kann als gedacht.

Es gibt viele Varianten, Kindern das Lesen und Verstehen der Uhrzeit zu lehren. Manche davon sind besser, andere weniger sinnvoll – in unseren Augen.

Wir stellen Dir im Folgenden unsere bevorzugte Methode vor, von der wir überzeugt sind, dass sie sehr gut geeignet ist, Mädchen und Jungen mit der Uhrzeit vertraut zu machen.

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Ab welchem Alter können Kinder die Uhr lernen?

Zwar erleben schon wenige Monate alte Babys eine zeitliche Ordnung – etwa durch Still-, Wach- und Schlafzeiten. Eine richtige Zeitvorstellung entwickelt sich jedoch nur langsam. Babys und kleine Kinder leben ganz im Hier und Jetzt.

Selbst Grundschulkinder bringen Angaben über Geschwindigkeit, Dauer sowie zeitliche Unterschiede häufig noch durcheinander. Der Entwicklungspsychologe Jean Piaget zum Beispiel fand heraus, dass einige Erst- und Zweitklässler meinen, dass ein Spielzeugauto, das eindeutig gleich lang, aber schneller als ein anderes Spielzeugauto fährt und so eine größere Strecke zurücklegt, mehr Zeit verbraucht.

Der Schluss lautet also oft: „Was weiter fährt, braucht auch länger.“ Das Begreifen der verschiedenen Zusammenhänge von Raum, Zeit und Geschwindigkeit gelingt eben nicht von heute auf morgen, es braucht – wie so Vieles im Leben – Zeit.

Aus seiner Studie schloss Piaget, dass es je nach individuellem Entwicklungstempo bis ins Alter von zehn Jahren dauern kann, ehe Kinder die unterschiedlichen Abläufe zum einen zeitlich zuordnen und zum anderen in Beziehung setzen können.

Extra: Stadien der kognitiven Entwicklung

Hier eine Übersicht zu den Stadien der kognitiven Entwicklung bei Kindern:

  • 3 – 4 Jahre: Magische Phase, ichbezogenes Denken
  • 4 – 5 Jahre: Bessere Vorstellung von Raum, Zeit und Menge
  • 5 – 6 Jahre: Lernen durch Beobachtung steht noch im Vordergrund
  • 7 – 12 Jahre: Logisches Denken ist auf dem Vormarsch

Im Kindergartenalter gelingt es den Kids oft immerhin schon, die Ereignisse vergangener Wochen, Monate und Jahreszeiten richtig einzuordnen. Und mit durchschnittlich fünf Jahren beginnen die Kleinen, eine Zeitdauer durch Zählen zu „messen“.

Wir raten Dir, ungefähr ab diesem Zeitpunkt damit zu beginnen, Deinem Kind die Uhrzeit zu lehren, jedoch bitte locker und spielerisch sowie ohne zu große Erwartungen.

Kinder mögen die Beschäftigung mit Uhren

Praktisch ist, dass Kinder gerne mit Kalendern und Uhren spielen. Doch das allein sorgt nicht dafür, dass sich ein voll ausgebildetes Zeitverständnis einstellt. Dazu fällt uns auch noch ein amüsantes Beispiel ein, das manche Eltern wahrscheinlich selbst erlebt haben.

Das fünf- oder sechsjährige Kind, das mit den Zeigern und Zahlen schon gut vertraut ist, dreht die Uhrzeiger auf den Beginn seiner Lieblingssendung, bittet Mama dann, den TV anzuwerfen und wundert sich schließlich, dass Winnie Pooh nicht auf dem Bildschirm erscheinen will.

Der beste Moment zum Lernen der Uhrzeit

Nach diesen interessanten und unterhaltsamen Anekdoten fassen wir Dir hier nun kurz zusammen, wie es mit dem optimalen Zeitpunkt zum Lernen der Uhrzeit aussieht:

  • Es gibt keine ganz feste Altersempfehlung. Wenn man doch eine angeben möchte, ist wahrscheinlich das Alter von vier bis fünf Jahren ein guter Richtwert.
  • Grundvoraussetzung zum Uhr lernen ist, dass Dein Nachwuchs Zahlen lesen kann.
  • Fange am besten mit dem „Uhrunterricht“ an, wenn Dein Kind von sich aus signalisiert, sich dafür zu interessieren und Lust darauf zu haben.
  • Spätestens, wenn die Schulzeit beginnt, sollte Dein Kind die Uhr lesen können, denn ab dieser Phase ist es wichtig, mit dem Nachwuchs zeitliche Vereinbarungen zu treffen.

Allgemeine Tipps zum Lernen der Uhrzeit

Erkläre die Uhrzeit und das Lesen der Uhr unbedingt schrittweise. Versuch bitte nicht, Deinem Kind alles an einem Tag „einzuhämmern“. Hab Geduld. Alles zu seiner Zeit.

Bevor es daran geht, die Uhrzeit von einem Zifferblatt abzulesen, sollte Dein Kind ein Gefühl für Zeit bekommen. Hilf ihm dabei, indem Du bestimmte Handlungen gezielt in Relation dazu setzt. Beispiel: „Eine Stunde dauert so lange wie die Fahrt zu Oma und Opa.“

Wenn Du dann anfängst, mit Deinem Kind die Uhr zu lernen, solltest Du zunächst ganz beim Zwölf-Stunden-Konzept bleiben. Lass also „13 Uhr“ und so weiter vorerst weg. Mach Dein Kind in den ersten Schritten immer mal wieder mit den wesentlichsten Grundbegriffen zur Uhrzeit vertraut. Konkret:

  • Ein Tag hat 24 Stunden. Eine Stunde hat 60 Minuten. Eine Minute hat 60 Sekunden.
  • Nach der Nacht kommt der Morgen, dann der Mittag, dann der Nachmittag, dann der Abend und dann wieder die Nacht.
  • Uhren haben drei Zeiger: Stundenzeiger, Minutenzeiger, Sekundenzeiger.
  • Die Zeiger bewegen sich immer nach rechts.

Kinder lernen häufig einfacher und schneller, wenn man mit Geschichten und guten, passenden Assoziationen zuwerke geht. Hier einige Beispiele, was Du diesbezüglich tun kannst:

  • Hüpf mit Deinem Kind eine Minute lang durch die Wohnung und sag dann: „Das war gerade eine Minute.“
  • Verabrede mit Deinem Kind, nicht zu sprechen, bis Du das Schweigegebot nach fünf Minuten aufhebst. Dann sagst Du „Das waren fünf Minuten.“ Solche Aktivitäten tragen dazu bei, dass Dein Kind ein Zeitgefühl entwickelt.
  • Gib den Zeigern Charaktere. Beispielsweise kann der Stundenzeiger die Oma sein, sie braucht für einen Schritt viel länger als die Mama. Letztere ist dann der Minutenzeiger. Natürlich möchte das Kind auch eine Rolle haben – es darf der Sekundenzeiger sein. Selbstverständlich kannst Du die Zeiger auch mit anderen Personen/Tieren besetzen.

Immer, wenn Du mit Deinem Nachwuchs oder auch einfach nur in Gegenwart Deines Kindes von der Uhrzeit sprichst, solltest Du „Uhr“ dazusagen, nicht bloß kurz die Zahl nennen. Also statt „Es ist fünf.“ sagst Du „Es ist fünf Uhr.“ Dadurch sorgst Du dafür, dass keine Verwirrung aufkommt, wenn später die Minuten hinzukommen („Es ist fünf Uhr zehn.“ et cetera).

Vermeide umgangssprachliche Varianten wie „viertel vier“ und „dreiviertel vier“. Verwende stattdessen konsequent die „klassischen“ Versionen (viertel nach und viertel vor). Lobe Dein Kind regelmäßig, für jeden noch so kleinen Fortschritt.

Uhrzeit lernen: Schritt-für-Schritt-Anleitung

Kurze Anmerkung: Bei der Anleitung setzen wir voraus, dass:

  • Dein Kind Zahlen lesen kann.
  • Du Deinem Kind bereits ein gewisses Zeitgefühl vermittelt hast.
  • Dein Kind schon weiß, dass der kleine, dickere Zeiger der Stundenzeiger, der längere, etwas schlankere Zeiger der Minutenzeiger und der sich sehr flott bewegende Zeiger der Sekundenzeiger ist.

Es geht nicht darum, dass Dein Kind die Unterschiede der Zeiger bewusst versteht, nur darum, dass es sie namentlich und optisch auseinanderhalten kann.Zum Veranschaulichen verwendest Du am besten eine simpel aufgebaute Lernuhr, die lediglich die Zahlen von 1 bis 12 anzeigt und bewegliche Zeiger hat.

Gehe immer erst zum nächsten Schritt über, wenn der vorherige zu 100 Prozent sitzt.

1. Schritt: Die vollen Stunden

  • Betone zunächst noch einmal, dass der kleine, dicke Zeiger die volle Stunde anzeigt.
  • Sag dazu, dass der längere, etwas schlankere Zeiger bei einer vollen Stunde immer auf Position 12 steht.
  • Dreh den Minutenzeiger also auf die 12 und den Stundenzeiger auf eine beliebige Zahl, etwa die 1. Dann sag: „Wie spät ist es? Es ist ein Uhr.“
  • Bitte Dein Kind, die Aussage zu wiederholen.
  • Dreh den Stundenzeiger auf eine andere Zahl und frag Dein Kind: „Wie spät ist es?“
  • Vielleicht entzückt es Dich direkt mit der richtigen Antwort.
  • Sonst einfach noch ein paar Durchgänge des oben beschriebenen Teilschrittes machen.
  • Wichtig: Vergiss nicht, beim Zwölf-Stunden-Schema zu bleiben (NICHT 13 Uhr etc.).
  • Tipp: Lass Dein Kind nach einigen Wiederholungen auch selbst mal eine bestimmte Zeit stellen. Das macht ihm sicherlich Spaß und lockert den Unterricht auf.

2. Schritt: Die halben Stunden

  • Erkläre Deinem Kind, dass es neben vollen Stunden auch halbe Stunden gibt und dass ebendiese also halb so lang dauern wie volle Stunden.
  • Dann zeigst Du, dass der Minutenzeiger für die halbe Stunde zur Zahl 6 reist.
  • Drehe anschließend den Stundenzeiger auf eine beliebige Zahl, beispielsweise die 4.
  • Dann sagst Du: „Wie spät ist es? Es ist halb vier Uhr.“
  • Verfahre in weiterer Folge genauso wie beim Lernen der vollen Stunden.

3. Schritt: Die Viertelstunden

  • Nun erläuterst Du, dass neben vollen und halben auch Viertelstunden existieren – und, dass der Minutenzeiger dafür entweder auf der 3 oder auf der 9 Platz nimmt.
  • Schieb den Minutenzeiger auf die Position 3 und den Stundenzeiger auf die 5.
  • Dann sag: „Wie spät ist es? Es ist viertel nach 5 Uhr.“
  • Mach einige Wiederholungen mit verschiedenen Zahlen.
  • Dann folgt dasselbe Spielchen mit „viertel nach“. Du weißt, was Du zu tun hast.

4. Schritt: Die Minuten

  • Dein Kind weiß bereits von den Vorübungen, dass eine Stunde 60 Minuten hat. Durch dieses „Basiswissen“ gelingt der an sich knifflige Minutenschritt bestimmt gut.
  • Beginne hier mit Fünfereinheiten, also „fünf nach“, „zehn nach“, „20 nach“ etc. sowie umgekehrt „25 vor“, „20 vor“, „zehn vor“ und so weiter.
  • Erst dann kommst Du zu den ganz harten Einzelminuten. Sobald Dein Kind all das vom grundlegenden Prinzip her verstanden hat, kannst Du auf Wunsch Deines Mädels oder Burschen auch noch ins Detail gehen und solche Brocken wie „zehn nach halb“ oder „zwanzig vor halb“ etc. beackern. Immer nach demselben Schema.

5. Schritt: Zeitabstände errechnen

  • Für diesen Schritt muss Dein Kind schon ein paar mathematische Grundkenntnisse vorweisen können. Mithilfe von simplen Übungen kannst Du Deinen Nachwuchs dann Zeitabstände berechnen lassen.
  • Beispiel: Um neun Uhr gehen wir ins Bett. Jetzt ist es halb acht Uhr. Wie viele Minuten dauert es noch, bis wir uns schlafenlegen?

6. Schritt: 24-Stunden-Konzept lernen

  • Sobald die ersten fünf Schritte sitzen, kannst Du Deinem Kind das 24-Stunden-Konzept lehren, also erklären, dass es nach dem Mittag mit 13, 14 und so fort weitergeht – bis Mitternacht, wo das Ganze wieder von vorne beginnt.

7. Schritt: Digitale ergänzt analoge Uhr

  • Wenn Dein Kind rundum begriffen hat, wie die Uhrzeit analog funktioniert, ist nichts dagegen einzuwenden, auch die digitale Version vorzustellen. Erkläre Deinem schon verständigeren Kind, dass 6:30 (Uhrzeit digital) dasselbe ist wie halb sieben (Uhrzeit analog).

Uhr lernen – sinnvolle Hilfsmittel im Überblick

  • Lernuhr (gekauft oder selber gebastelt – Anleitungen gibt es online)
  • Übungsblätter aus dem Internet zum kostenlosen Download
  • Spiele und Bücher rund um die Uhrzeit
  • Endziel: eine eigene Armbanduhr, auf der die Uhrzeit analog dargestellt ist (etwa als Geschenk zur Einschulung)

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