Mandelentzündung beim Kind: Diese Anzeichen solltest Du beachten

Entzündungen der Mandeln lassen sich verhältnismäßig einfach diagnostizieren. Neben Halsschmerzen und Schluckbeschwerden sprechen Beläge auf den Mandeln sowie sichtbare Rötungen für eine Angina.

Die Behandlung erfolgt abhängig von der Art mit Hausmitteln, Medikamenten, Antibiotika oder in Form einer operativen Mandelentfernung. Bei Nichtbehandlung einer Mandelentzündung beim Kind können gravierende Komplikationen auftreten.

Mandelentzündung beim Kind als schmerzhaftes Krankheitsbild

In der Medizin wird die Mandelentzündung auch als Tonsillitis beziehungsweise Angina Tonsillitis bezeichnet. Dabei handelt es sich um eine sehr schmerzhafte Entzündung der Mandeln (Tonsillen). Prinzipiell ist die Erkrankung hochansteckend.

Die Übertragung erfolgt per Tröpfcheninfektion. Die Inkubationszeit, also die Zeit zwischen Ansteckung und Krankheitsausbruch, beträgt zwischen ein und drei Tagen. In den allgemeinärztlichen und kinderärztlichen Praxen gehört die Angina zu den 20 häufigsten Gründen einer Patientenvorstellung. Damit ist die Entzündung eine recht oft vorkommende Krankheit.

Was sind eigentlich die Mandeln?

Bei den Tonsillen handelt es sich um ein lymphatisches Organ innerhalb der Mundhöhle und im Bereich des Rachens. In ihrer gesamten Ausprägung bilden die Tonsillen den sogenannten lymphatischen Rachenring. Spricht man allgemein von Tonsillen, sind zumeist die Gaumenmandeln gemeint.

Diese befinden sich am Gaumen, am hinteren Ende. Innerhalb des Körpers haben die Tonsillen eine wichtige Funktion. Sie sind für die Erstlokalisation von schädlichen Bakterien zuständigen. Des Weiteren dienen sie dem Körper zur natürlichen Krankheitsabwehr.

So entsteht eine Mandelentzündung beim Kind

Bei der Tonsillitis sind im Besonderen die großen Gaumenmandeln betroffen. Generell kommt diese Erkrankung sehr häufig vor. Jährlich erkranken alleine in Deutschland mehr als eine Millionen Menschen an einer Mandelentzündung. Dabei betrifft die Mandelentzündung oft Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren.

Aber auch jüngere und ältere Kinder können von der Tonsillitis betroffen sein. Nicht selten leiden die Betroffenen im Vorfeld an einem grippalen Infekt, der das Immunsystem schwächt. Bakterien und Viren können sich durch das geschwächte Immunsystem sehr einfach einnisten und die Rachenschleimhaut befallen, über die sie sich später auf die Mandeln ausbreiten.

Ursache sind häufig Streptokokken

In den meisten Fällen sind Streptokokken-Bakterien Auslöser einer Mandelentzündung beim Kind. Bilden sich auf den Tonsillen gelb-weißliche Flecken, Stippchen oder Beläge, ist dies ein Anzeichen für eine bakterielle Infektion.

Die Belege selbst bestehen dabei aus den toten Bakterien und abgestorbenen Zellen des menschlichen Immunsystems. In vielen Fällen betrifft die Mandelentzündung nur eine Seite. Selten sind beide Seiten betroffen.

Angina Plaut-Vincenti ausschließlich bei Erwachsenen

Sind mehrere Bakterien gleichzeitig für die Entzündung verantwortlich, sprechen Mediziner auch von einer Angina Plaut-Vincenti. Dies betrifft allerdings ausschließlich Erwachsene. Bei dieser Form bildet sich ein Geschwür unmittelbar an der Rachenseite.

Die Gaumenmandeln fallen durch einen grün-grauen Schleim-Belag auf und sind ferner äußerst übelriechend. Auf der anderen Seite sind die Gaumenmandeln dagegen in der Regel absolut unauffällig.

An diesen Symptomen erkennst Du eine Mandelentzündung beim Kind

Die Symptome einer Mandelentzündung beim Kind sind sehr eindeutig. Die Betroffenen leiden unter starken Halsschmerzen und Schluckbeschwerden. Oftmals entwickeln sich diese Schmerzen innerhalb kürzester Zeit. Morgens kann es den Kindern noch sehr gut gehen, während sie am Nachmittag über deutliche Schmerzen klagen.

Die Gaumenmandeln zeigen eine deutliche Rötung. Sie können zudem stark anschwellen und mit weiß-gelblichen Belägen versehen sein. Nicht nur die Tonsillen, auch der gesamte Rachen zeigt eine Rötung. Im Kieferwinkel sind die Lymphknoten spürbar vergrößert.

Ein weiteres, charakteristisches Symptom ist ein übler Mundgeruch. Die erkrankten Kinder fühlen sich relativ schwach und haben in der Regel sehr hohes Fieber. Es ist allerdings auch möglich, dass eine Mandelentzündung ohne Fieber auftritt.

Bakterielle und virale Mandelentzündung beim Kind anhand der Symptome unterscheiden

Entzündungen der Tonsillen können sowohl durch Bakterien, wie auch durch Viren ausgelöst werden. Handelt es sich um eine bakterielle Entzündung, sind weiße Pünktchen (Eiter) auf den Mandeln charakteristisch.

Leiden die Betroffenen dagegen nicht nur an Halsschmerzen, sondern ebenso an Schnupfen und Husten, handelt es sich oftmals um eine virale Entzündung. Sind die betroffenen Patienten bereits 15 Jahre oder älter, sprechen Fieber über 38 Grad, geschwollene Lymphknoten am Hals, ein Belag auf den Gaumenmandeln und fehlender Husten für eine bakterielle Infektion.

Die Mandelentzündung als Begleiterscheinung einer anderen Krankheit

Die Mandelentzündung beim Kind muss nicht zwangsläufig ein eigenständiges Krankheitsbild darstellen. Unter Umständen kann es sich bei ihr auch um ein Symptom weiterer Krankheiten handeln.

Pfeiffersches Drüsenfieber

Die Mandelentzündung beim Kind und bei Erwachsenen kann ein Symptom des Drüsenfiebers sein. Hierbei sind die Gaumenmandeln flächig-schmutzig belegt. Zudem sind die Lymphknoten im Nacken, in der Leiste, am Hals und im Kieferwinkel deutlich geschwollen.

Diphtherie

Die äußerst gefährliche Diphtherie wird durch Bakterien verursacht, die zumeist auch den Kehlkopf oder die Gaumenmandeln angreifen. Beläge auf den Tonsillen sind gräulich-weiß. Beim Versuch diese Beläge zu entfernen kommt es zu Blutungen auf den Tonsillen.

Scharlach

Für Scharlach sind Mandelentzündungen typisch. Hier erscheinen die Tonsillen tiefrot. Zudem sind sie mit eitrigen Stippchen belegt. Ferner ist die Rachenwand deutlich rot gefärbt. Auch die Mundschleimhaut kann von kleineren Flecken betroffen sein. Die Halsschmerzen sind bei Scharlach äußerst ausgeprägt.

Herpangina

Bei der Herpangina sind die Gaumenmandeln selbst nur mäßig betroffen. Verursacht wird die Herpangina durch Viren. Auf der Schleimhaut im Wangen- und Rachenbereich bilden sich kleine Bläschen, die später aufplatzen und deutlich schmerzende Defekte hinterlassen. Zu den weiteren Symptomen zählen Fieber, Abgeschlagenheit, Husten, Schluckbeschwerden und Halsschmerzen.

Kawasaki-Syndrom

Als entzündliche Gefäßerkrankung bei Kindern, kann das Kawasaki-Syndrom unterschiedliche Symptome hervorrufen. Unter anderem kann es eine Mandelentzündung beim Kind verursachen.

Mandelentzündung beim Kind behandeln

Die Behandlungsmethode einer Mandelentzündung entscheidet sich auf Grundlage der Schwere. Sofern lediglich leichte Halsschmerzen vorhanden sind, genügen meist schon einfache Hausmittel. Handelt es sich allerdings um eine schwere, bakterielle Mandelentzündung beim Kind, verordnet der behandelnde Kinderarzt Antibiotika.

Eine Operation wird in der Regel erst dann notwendig, wenn die Mandelentzündung sehr oft oder chronisch vorkommt.

Mögliche Hausmittel bei einer leichten Mandelentzündung

Im Rahmen einer normalen Erkältung können sich leichte Mandelentzündungen entwickeln, die nicht zwingend von einem Arzt behandelt werden müssen. Viel Ruhe und einige Hausmittel können bereits Abhilfe schaffen. Halswickel können äußerst symptomlindernd sein.

Auch Salzlösungen zum Gurgeln und Spülen der Gaumenmandeln haben sich in diesem Zusammenhang bewährt. Wichtig ist zudem eine möglichst feuchte Raumluft und viel Flüssigkeit. Dabei sollte auf säurehaltige Getränke wie Saft verzichtet werden. Speisen sollten nur geringfügig gewürzt und möglichst kühl sein.

Ärztliche Behandlung bei einer Mandelentzündung beim Kind

Sofern es nicht gelingt, die Symptome einer Mandelentzündung durch Ruhe und gegebenenfalls auch durch unterstützende Medikamente wie Schmerzmittel zu lindern, ist dringend ärztlicher Rat angeraten. Dies gilt auch, wenn die Halsschmerzen sehr heftig auftreten und die Mandelentzündung beim Kind somit deutlich ausgeprägt ist.

Der Kinderarzt untersucht den Rachen, die Ohren, den Mund und tastet die Lymphknoten am Hals- und Kieferbereich ab. Mithilfe von einem Schnelltest lassen sich über einen Abstrich rasch Streptokokken feststellen, sofern diese als Auslöser der Mandelentzündung in Frage kommen.

Sollte der Schnelltest eine bakterielle Infektion bestätigen, verordnet der Arzt ein entsprechendes Antibiotikum. In der Regel handelt es sich hierbei um Penicillin.

Ärztliche Behandlung bei virusbedingter Mandelentzündung beim Kind

Antibiotika helfen ausschließlich gegen Bakterien. Bei einer virusbedingten Mandelentzündung wird der behandelnde Arzt kein Antibiotikum verschreiben. Eine virale Entzündung wird ausschließlich symptomatisch behandelt.

Demnach wird der Arzt Medikamente zur Schmerzlinderung und Fiebersenkung verordnet. Hausmittel und Schonung können den Heilungsprozess signifikant beschleunigen.

Operative Behandlung der Mandelentzündung beim Kind

Sofern eine Entzündung der Tonsillen chronisch oder besonders häufig vorkommt, kann es sinnvoll sein, diese mittels Operation zu behandeln. Hierbei erfolgt in der Regel eine vollständige Entfernung der Gaumenmandeln.

Kinder profitieren nachweislich von einer solchen Operation. Es ist erwiesen, dass Kinder nach einer Mandelentfernung seltener krankheitsbedingt in der Schule ausfallen.

Dauer und Prognose bei einer Mandelentzündung

Der Verlauf einer Mandelentzündung beim Kind ist im Voraus schwer festzulegen. Er ist generell von unterschiedlichen Faktoren abhängig. Zu den wesentlichen Faktoren zählen die Art der Erreger, die allgemeine Abwehrkraft des Kindes, klimatische Bedingungen und die körperliche Verfassung des Betroffenen.

Medikamente, Schonung und Hausmittel können den Verlauf einer Erkrankung begünstigen. Allgemein kann jedoch gesagt werden, dass die Symptome nach drei bis fünf Tagen spürbar abklingen. Erkrankte Kinder sind zumeist nach ein bis zwei Wochen wieder vollständig beschwerdefrei.

Mögliche Komplikationen bei einer Mandelentzündung beim Kind

Eine Mandelentzündung kann jedoch auch diverse Komplikationen hervorrufen. Häufig treten neben der Angina Nasennebenhöhlen- und Mittelohrentzündungen auf. Grund hierfür ist die unzureichende Belüftung der Ohrtrompete beziehungsweise der Nasennebenhöhlen aufgrund der Schleimhautschwellung.

Darüber hinaus kann es zu einem Peritonsillarabszess kommen. Hierbei kapselt sich ein Entzündungsherd im Bereich des Rachens ab. Die Betroffenen leiden unter extremen Halsschmerzen und können den Mund nur minimal öffnen.

Weitere Komplikationen im Rahmen einer Mandelentzündung beim Kind

Rheumatisches Fieber

Unter Umständen tritt drei Wochen nach einer Streptokokkenangina rheumatisches Fieber auf. In diesem Zusammenhang leiden die Betroffenen oft erneut an Fieber. Ferner kann ein rötlicher Hautausschlag auftreten. Schmerzhafte Gelenkentzündungen sind ebenfalls typisch.

Bei sehr ungünstigem Verlauf können diese Entzündungen über viele Jahre andauern. Im Zusammenhang mit rheumatischem Fieber sind ferner Herzentzündungen möglich. Herzrhythmusstörungen können sich einstellen. Auch das Nervensystem kann vom rheumatischen Fieber betroffen sein, wobei es zu plötzlichen unkontrollierten Zuckungen kommt.

Entzündung der Nierenkörperchen

Sechs bis zwölf Tagen nachdem eine Mandelentzündung abgeklungen ist, können sich die Nieren entzünden. Diese Erkrankung fällt durch Blut im Urin auf.

Sepsis

Handelt es sich um einen schweren Verlauf der Mandelentzündung, können Bakterien unter Umständen in die Blutbahn gelangen und eine Sepsis auslösen. Hierbei handelt es sich um ein sehr schweres Krankheitsbild, das zum vollständigen Verlust der Organfunktionen führen kann.

FAQs zum Thema Mandelentzündung beim Kind

1. Welches Antibiotikum hilft bei einer Tonsillitis?
Die Gabe von Antibiotikum erfolgt ausschließlich bei Auftreten einer bakteriellen Infektion. Mittel der ersten Wahl ist bei einer Angina das Penicillin.

2. Welche Mandelentzündung ist ansteckend?
Sowohl die virale wie auch die bakterielle Tonsillitis ist über Tröpfcheninfektionen hochansteckend.

3. Welche Hausmittel helfen bei einer Mandelentzündung beim Kind?
Mithilfe von Hausmitteln kann der Genesungsprozess während einer Mandelentzündung beim Kind unterstützt werden. Es empfehlen sich Halswickel, viel Ruhe, viel Flüssigkeit, kühle und weiche Speisen.

4. Welcher Arzt ist bei einer Mandelentzündung beim Kind zuständig?
Generell ist der behandelnde Kinderarzt im Fall von einer Tonsillitis zuständiger Ansprechpartner. Bei chronischen Verläufen ist ein Besuch des Hals-Nasen-Ohren-Arztes angeraten.

5. Wann wird die Mandelentzündung beim Kind besser?
Die Symptome klingen in der Regel innerhalb von drei bis fünf Tagen wieder ab. Das betroffene Kind ist nach ein bis zwei Wochen wieder vollständig beschwerdefrei, sofern sich keine Komplikationen einstellen.

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