Vorsorgeuntersuchung U 6: Das solltest Du unbedingt darüber wissen

Die U6 Untersuchung ist die sogenannte „Einjahresuntersuchung“ und ist die letzte Vorsorgeuntersuchung im Säuglingsalter. Wann genau wird die U6 Untersuchung gemacht? Warum ist die U6 so wichtig? Was wird überhaupt gemacht und getestet? Kann ein Baby die Tests „nicht bestehen“? Wird geimpft?

Hier findest Du Antworten auf Deine Fragen.

Wann findet die U6 Untersuchung statt?

Die U6 Untersuchung findet statt, wenn Dein Baby zwischen 10 Monate und 1 Jahr alt ist und sollte auf jeden Fall wahrgenommen werden, da in diesem Zeitraum eventuelle Entwicklungsauffälligkeiten oder Erkrankungen frühzeitig erkannt und bei Bedarf behandelt werden können.

Außerdem kannst Du als Mutter dem behandelnden Kinderarzt Fragen stellen, falls Du welche hast.

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Was wird bei der U6 Untersuchung untersucht?

Bevor der Kinderarzt die U6 durchführt, wird Dein Baby gemessen und gewogen und der Kopfumfang wird gemessen. Dabei wird es bis auf die Windel nackt sein. Auch die folgende Untersuchung erfolgt unbekleidet. Die Räume sind in der Regel gut temperiert, sodass das Baby nicht friert.

Vor der eigentlichen Untersuchung des Babys erfolgt eine sogenannte Anamnese, bei der der Kinderarzt Dich zu allgemeinen Themen befragt. Die Ernährung, das Schlafen und die Betreuungssituation sind dabei wichtige Themen. Auch der Stuhlgang (z.B Häufigkeit von Durchfall), Krankheiten und gehäufte Infektionen werden thematisiert.

Außerdem wird Dich der Kinderarzt zum Sprachverständnis befragen. Ein Baby, das 10 Monate alt ist, sollte Verbote verstehen (auch wenn sie schnell wieder vergessen werden und wiederholt werden müssen). Eine weitere Frage ist, ob Dein Baby mit 10 Monaten gern Verstecken spielt oder Dinge selbst z.B. unter einer Decke versteckt und wieder aufdeckt.

Der Kinderarzt untersucht, wie bei den vorigen U Untersuchungen, den gesamten Körper Deines Babys sowie die kognitiven Fähigkeiten und sozialen Kompetenzen.

U6 Untersuchung: Das wird untersucht

Körper

Auffällige Haut, Verletzungen, Hodenhochstand, Hernien in den Leisten

Organe

Herz- und Lungenfunktion, Darmgeräusche

Grob- und Feinmotorik

Freies Sitzen, Hochziehen an Möbeln, kurzes Stehen, Greifen mit zwei Fingern

Reflexe

Abstützen beim Fallen zur Seite

Sprache

Heiserkeit, Äußerung von zweisilbigen Lauten

Perzeption/Kognition

Umsetzen von einfachen Aufforderungen (bspw. etwas geben), Gegenstände mit den Augen verfolgen

Soziale/emotionale Kompetenz

Zwischen bekannten und fremden Personen unterscheiden, Freude über bekannte Menschen, Freude am Spielen und Verstecken, selbstständiges Erkunden der Umgebung

Kommunikation

Auf Ansprache reagieren, selbst Kontakt zu Bezugspersonen suchen

Das Sehen spielt eine wichtige Rolle bei der Entwicklung vieler Fähigkeiten. Deshalb wird auch darauf ein besonderer Augenmerk gelegt. Es wird geprüft, ob das Baby einen Gegenstand bzw. eine Lichtquelle mit den Augen verfolgen kann und wie die Pupillenreaktion ist.

Der Hörsinn wird meist mit einer Rassel getestet. Das Baby sieht die Rassel nicht und sollte den Kopf in Richtung des Geräusches drehen. Sollte Dein Baby schon 10 Monate alt sein und das bei der U6 nicht machen, kann es sein, dass Dein Baby in dieser Situation zu aufgeregt und überfordert ist. Wenn Dein Baby sich zu Hause Geräuschen mit nicht sichtbarer Quelle zuwendet, erzähle es dem Kinderarzt.

Weitere Fähigkeiten, die zum Zeitpunkt der U6 Untersuchung gekonnt werden sollten

  • Wenn ein Baby 10 Monate alt ist, kann es krabbeln und ist sicher mit überkreuzter Koordination.
  • Es sollte auch seinen Namen sicher erkennen.
  • Nachdem das Trinken mit Hilfe oft mit 10 Monaten gelingt, fängt ein Baby mit 11 Monaten an allein zu essen (ohne Besteck).
  • Ein Baby mit 1 Jahr fängt an sich an Gegenständen oder Kinderzimmermöbel hochzuziehen und diese mit ersten Schritten zu umrunden.

Welche Beratungen finden bei der U6 Untersuchung statt?

Der Kinderarzt berät Dich zu Folgenden Dingen:

  • Ernährung
  • Zahngesundheit und Kariesprophylaxe
  • Rachitisprophylaxe
  • Impfungen

Wenn Dein Baby 10 Monate alt ist, hat es bestimmt schon die ersten Zähnchen, die gepflegt werden müssen. Es wird beraten, ob eine Flouridgabe sinnvoll ist. Zusätzlich wird die weitere Gabe von Vitamin D besprochen. Der Kinderarzt kann Dich außerdem zu Fördermöglichkeiten der Fähigkeiten beraten.

Was musst Du zur U6 Untersuchung mitbringen?

Das U-Heft mitzubringen ist sehr wichtig, damit der Kinderarzt alles dokumentieren kann. Das ist nicht nur sinnvoll, um den Entwicklungsverlauf Deines Babys festzuhalten, sondern auch z.B. im Falle eines Unfalls.

So können auch unbekannte Ärzte die Entwicklung und den Impfstatus deines Babys sofort erkennen und ihn dementsprechend optimal behandeln. Auch bei einem Wechsel des Kinderarztes ist ein vollständig ausgefülltes U-Heft hilfreich.

Warum ist die U6 Untersuchung so wichtig?

Jede U Untersuchung ist gleichermaßen wichtig. Ein Baby wird, bevor es 1 Jahr alt, ist sehr viele Entwicklungsphasen durchleben. Als Elternteil hat man den besten Überblick über das Verhalten und die Entwicklung des eigenen Babys.

Aber der Kinderarzt kann am ehesten beurteilen, ob gewisse Verhaltensweisen oder Körperfunktionen nicht altersgerecht entwickelt sind und ob Krankheiten vorliegen. Um Entwicklungsverzögerungen so früh wie möglich zu erkennen, ist es wichtig alle U Untersuchungen, also auch die U6, wahrzunehmen.

Je früher eine Verzögerung oder Erkrankung erkannt wird, desto besser kann sie behandelt werden.

Wird bei der U6 Untersuchung geimpft?

Ob bei der U6 Untersuchung geimpft wird, hängt von vielen Faktoren, z.B. ob Dein Baby schon 11 Monate alt ist oder in den letzten Wochen krank war, und den vorherigen Impfungen ab. Deshalb solltest Du das im Voraus mit Dem Kinderarzt besprechen. Wann welche Impfung ansteht, kannst Du hier nachlesen.

Wie sieht die U6 Untersuchung bei Frühchen aus?

Die U6 wird bei einem Frühchen genauso durchgeführt wie bei einem „normalen“ Baby, das 10 Monate alt ist. Der behandelnde Kinderarzt wird das angepasste Alter bei der U6 Untersuchung berücksichtigen.

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Was passiert, wenn nicht alle Tests „bestanden“ werden?

Nicht jedes Baby „besteht“ alle Tests bei der U6 Untersuchung. Im ersten Lebensjahr werden die Entwicklungen am schnellsten durchgemacht. Es gibt keine festgelegte Reihenfolge, wann welche Fähigkeit gekonnt werden muss.

Jedes Baby entwickelt sich in seinem eigenen Tempo. Nur weil ein Baby mit 1 Jahr noch nicht frei sitzen kann oder noch nicht richtig krabbelt, heißt das nicht, dass es entwicklungsverzögert ist.

Erst wenn mehrere Tests Auffälligkeiten zeigen, besteht eventuell Behandlungsbedarf. Im Durchschnitt krabbelt ein Baby wenn es 10 Monate alt ist. Teilweise wird dieser Entwicklungsschritt jedoch erst mit 15 Monaten erreicht und vorher „robbt“ das Baby auf dem Bauch.

Auch das ist Teil einer gesunden Entwicklung. Die Toleranzgrenzen für die meisten Entwicklungsschritte sind sehr groß.

Was passiert, wenn Du die U6 Untersuchung verpasst?

Die U6 Untersuchung hat ein großes Zeitfenster. Du kannst sie wahrnehmen, wenn Dein Baby 10 Monate oder wenn Dein Baby schon 1 Jahr alt ist. Im Schnitt findet die U6 statt, wenn ein Baby 11 Monate alt ist. Der Toleranzbereich der U6 liegt zwischen dem 9. und 14. Monat.

Nach dem 14. Monat wird die U6 Untersuchung nicht mehr von den Krankenkassen übernommen und muss als IGeL-Leistung selbst bezahlt werden. Tipp: um die U6 Untersuchung nicht zu verpassen, mach den Termin schon, wenn Du mit deinem Baby die U5 wahrnimmst!

Fällt Dir vor der U6 Untersuchung etwas auf oder hast konkrete Fragen, kannst Du es im U-Heft notieren. So kann es während der U6 nicht vergessen werden.

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