Bei einem Auftritt in einer Rostocker Schule wollte Bundeskanzlerin Angela Merkel eigentlich mit den Schülern über über die aktuelle Politik diskutieren. Als das kleine Mädchen Reem, Tochter einer Flüchtlingsfamilie, eine Frage stellte, antwortete Bundeskanzlerin Merkel sehr ehrlich, woraufhin die 14-jährige anfing zu Weinen.
„Das ist manchmal hart- Politik“
Anfangs diskutierte die Bundeskanzlerin bei der Veranstaltung mit dem Titel „Gut leben in Deutschland“ noch über alle möglichen Themen mit den Schülern. Gegen Ende kam sie dann auf das Thema Flüchtlingspolitik. Die kleine Reem meldete sich und stellte der Kanzlerin eine Frage. Remm ist 14 Jahre alt und wurde im Jahr 2000 in einem Flüchtlingslager im Libanon geboren. Das Mädchen hatte von Geburt an einen Hirnfehler und kam zur Behandlung in ein Krankenhaus nach Deutschland. Durch eine gute Behandlung wurde Reem gesund und ging in Deutschland zur Schule, ihre Familie lebt auch hier, jedoch darf ihr Vater als Flüchtling nicht arbeiten in Deutschland. Reem fragte die Kanzlerin also, wie das sein kann dass ihr Vater nicht arbeiten darf und die Familie vielleicht sogar wieder in den Libanon abgeschoben wird. Kanzlerin Merkel antwortete nur mit den Worten: „Das ist manchmal hart- Politik. Leider werden manche wieder gehen müssen.“ Daraufhin brach Reem in Tränen aus. Merkel machte einen unbeholfenen Eindruck, als sie versuchte, die kleine Reem zu trösten.
Reem dankt der Kanzlerin für die Ehrlichkeit
In einem Interview gab die kleine Reem nun an, sie sei nicht böse auf die Kanzlerin, sondern wäre dankbar für die ehrlichen Worte. Es sei besser, man sagt etwas ehrlich, anstatt zu lügen, nur weil der Andere dies gerne hören will. Tatsächlich fordern nun viele Politiker, die Flüchtlingsgesetze zu ändern. Nur weil im Libanon kein Krieg mehr herrscht, sollte man keine Familie, die seit 15 Jahren in Deutschland lebt zurückschicken.
Erklärung der schwierigen Wörter:
Flüchtlingsfamilien sind Familien, die aus einem Land nach Deutschland kommen, in dem Krieg herrscht oder in dem sie wegen ihrer Religion oder dergleichen verfolgt werden und Angst um ihr Leben haben müssen.
In der Flüchtlingspolitik wird festgelegt, wer in Deutschland als Flüchtling leben darf und wer nicht.
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