Cholestase: Symptome, Ursachen und Behandlung

Unter Cholestase versteht die Medizin den Stau von Gallenflüssigkeit in den Gallengängen. Im Volksmund heißt Cholestase demzufolge auch Gallenstauung. Dabei wird in der Praxis zwischen der intrahepatischen Cholestase sowie der extrahepatischen Cholestase unterschieden.

Intrahepatisch heißt soviel wie „innerhalb der Leber“. Das bedeutet, der Grund für einen Stau von Gallenflüssigkeit liegt bei dieser Cholestase-Form direkt im Organ. Erfahre hier alles, was Du über Cholestase wissen musst.

Cholestase: Wenn die Galle verrücktspielt

Gallenbeschwerden sind keine seltenen Erkrankungen. Die Galle (griechisch cholé) gilt seit den alten Griechen als Auslöser von Temperamentsausbrüchen. Cholerikern etwa kommt buchstäblich die Galle hoch.

Dabei spielt dieser Körpersaft eine wichtige Rolle in unserem Leben. Stimmt etwas mit seiner Produktion oder seinem Abfluss nicht, bekommt unser Körper Probleme. Gebildet wird Galle in der Leber.

Eine gesunde Leber produziert an einem Tag 600 bis 800 ml an Gallenflüssigkeit. Diese Gallenflüssigkeit enthält in erster Linie Gallensäuren. Eine ihrer wichtigsten Aufgaben ist es, Fette aus der Nahrung zu ziehen.

Denn der Körper kann nur so die für ihn lebenswichtigen Vitamine und Nährstoffe aufnehmen. Die Gallensäuren sorgen dafür, dass die fettlöslichen Vitamine A, D, E und K aufgenommen werden. Andere Bestandteile der Galle sind nichtorganische Ionen, Cholesterol, Enzyme und Farbstoffe wie Bilirubin.

Aus den Gallengängen in der Leber gelangt die Galle direkt bei der Aufnahme von Nahrung in den Zwölffingerdarm. Wenn die Verdauung ruht, befindet sich die Gallenflüssigkeit in der Gallenblase direkt an der Leber.

Enzyme und Botenstoffe sorgen dafür, dass die Gallenflüssigkeit bei Bedarf aus der Gallenblase heraustritt. Aber auch von hier aus fließt die Galle bei einem gesunden Menschen in den Zwölffingerdarm.

Ein Mensch hat übrigens keine Krankheiten, die ihn „die Galle überlaufen“ lassen. Im Gegenteil. Starke Beschwerden treten immer dann auf, wenn ein gesunder Körper plötzlich viel zu wenig Galle herstellt.

Für die Gesundheit ist es ebenfalls gefährlich, wenn der korrekte Abfluss der Galle gestört ist. Fließt die Galle nicht ab oder ergießt sie sich in den Blutkreislauf, dann leidet der Mensch unter einer Cholestase und sollte sich an einen Arzt wenden.

Ursachen für die Cholestase

Ursachen für eine Gallenstauung können vielfältig sein. Sie liegen innerhalb aber auch außerhalb der Leber. Ein Erwachsener mit einem Ikterus, also einer Gelbsucht, hat in etwa 40 Prozent der Fälle eine Abflussbehinderung, die außerhalb seiner Leber liegt.

Und nicht nur das: Je älter ein Mensch wird, umso wahrscheinlicher ist das Risiko für eine Abflussstörung außerhalb der Leber. Die häufigste Ursache ist nämlich ein verklemmter Gallenstein.

Er bildet sich in der Gallenblase und geht von hier aus auf die Wanderschaft. Manchmal setzt er sich in einem der Gallengänge fest. Die Folgen sind erst Kolik artige Schmerzen und später eine Cholestase.

Frauen sind eine Risikogruppe

Besonders häufig betroffen sind Frauen ab ihrem 40. Lebensjahr. Zu dieser Risikogruppe gehörst Du, wenn Du um die 40 und noch fruchtbar bist, wenn Du ein leichtes Übergewicht aufweist und auch noch eine sehr helle Hautfarbe hast. Zeigen sich dann bei Dir Anzeichen von Gallenbeschwerden, solltest Du schnell einen Arzt aufsuchen.

Nebenwirkungen von Medikamenten

Eine Mehrheit der intrahepatischen Cholestasen hat ihre Ursachen allerdings gar nicht im Bereich der Gallengänge. Bei vielen Erkrankungen findet der Stau direkt in den Zellen der Leber statt.

Der dafür häufigste Grund ist eine eigentlich nicht erwünschte Reaktion der Leber auf Medikamente. Denn es gibt sehr viele Arznei- und Nahrungsergänzungsmittel, die durch Nebenwirkung auf die Funktion dieses Organs auffallen.

Im Verdacht: Das Kratom

Ein Präparat, das unter Umständen eine Gallenstauung auslösen könnte, ist Kratom. Dabei handelt es sich um eine Pflanze aus Südostasien. Bekannt ist sie für eine psychoaktive, stimmungsaufhellende und heilende und Wirkung.

Als Kratom bezeichnet man die zerkleinerten oder in Pulverform gebrachten Blätter des Kratom Baums. Bekannt ist Kratom auch als Krton, Mambog, Biak, oder Mitragyne, Der Kratom Baum selbst entstammt derselben Pflanzenfamilie wie die Kaffee-Pflanze.

Bekannt war die heilende Wirkung des Kratom bereits im 19. Jahrhundert. In der Volksmedizin hat Kratom zum Beispiel den Ruf, Entzündungen zu hemmen. Es soll auch Fieber senken und außerdem bei schwerem Durchfall helfen. Eine der wichtigsten Wirkungen von Kratom ist jedoch die zuverlässige Linderung von Schmerzen.

Untersuchungen haben ergeben, dass Kratom das Gefühl von Schmerz im Vergleich zu Morphin um das 13fache mindert. Damit gehört Kratom schon in den Bereich eines Arzneimittels. In Deutschland ist es dennoch frei verkäuflich.

Allerdings solltest Du beim Gebrauch vorsichtig sein. Denn das Mittel steht im Verdacht, direkt auf die Funktion der Leber zu wirken. Solltest Du Kratom nehmen und Beschwerden mit der Galle bekommen, ist deshalb ein Besuch beim Arzt dringend anzuraten.

Typische Symptome: Das passiert bei einer Cholestase im Körper

Eine Gallenstauung zeigt sich mit vier typischen Symptomen: Gelbsucht, dunkler Harn, Heller Stuhl sowie ein starker Juckreiz. Nicht immer sind alle Krankheitszeichen gleichermaßen ausgeprägt. Zeigt sich eines dieser Symptome bei Dir, solltest Du den Rat eines Mediziners einholen.

Gelbsucht (Ikterus). In der Gallenflüssigkeit befinden sich neben Gallensäuren auch recht unterschiedliche Gallenfarbstoffe. Einer dieser Farbstoffe ist das bereits erwähnte Bilirubin. Es wird, wie die übrigen Substanzen in einem gesunden Körper, über die Galle, die Leber sowie den Darm ausgeschieden.

Staut sich jedoch die Gallenflüssigkeit, wandert auch das Bilirubin in die Blutbahn und wird stattdessen über die Nieren vom Körper ausgeschieden. Überschüssiges Bilirubin lagert sich im Augapfel, in der Haut sowie an den Organen ab und färbt sie gelblich ein.

Dunkler Harn. Auch für die dunkelbraune Färbung des Urins ist das Bilirubin verantwortlich. Das Bilirubin befindet sich durch die Erkrankung im Blut und wandert von dort über die Nieren, um mit dem Urin ausgeschieden zu werden. Dunkles Bilirubin färbt den Urin kräftig ein.

Heller Stuhlgang. Im Normalfall sorgt Gallensäure dafür, dass im Darm Fett gespalten wird. Bei einer Gallenstauung fließt diese Flüssigkeit aber nicht wie sonst in den Darm ab. Das bringt einen Mangel bei der Aufspaltung von Fett mit sich und entfärbt Stuhl. Er wird stattdessen blass und hell.

Der Juckreiz. Bei einem Gallenstau lagert sich Gallensäuren im Blut und in der Haut ab Das aktiviert verschiedene Hormone im Gewebe und führt zu einer leichten Entzündung der Haut. Sie juckt, es kommt zum ständigen Kratzen und in der Folge zu Schäden an der Haut.

So erkennt der Arzt eine Cholestase

Die Anzeichen für eine Gallenstauung sind natürlich die bereits beschriebenen Symptome. Um eine Cholestase jedoch wirklich sicher zu diagnostizieren, muss ein Arzt zusätzlich auf wissenschaftliche und medizinische Methoden und Instrumente setzen. Denn nicht in jedem Fall ist eine Gelbsucht auch ein sicheres Anzeichen für eine Gallenstauung.

Morbus Meulengracht zum Beispiel löst auch eine Färbung der Augen in das Gelbliche aus. Morbus-Meulengracht ist eine angeborene und eher doch recht harmlose Stoffwechselstörung, bei der ein bestimmtes Enzym nicht ausreichend aktiv ist.

Der rote Farbstoff im Blut wird dadurch nicht richtig abgebaut. Die Augen verfärben sich gelb, dazu kommen Kopfschmerzen und Müdigkeit.

Dazu gehören:

  • Blutuntersuchung im Labor
  • Ultraschalluntersuchung (Sonographie) der Organe
  • Endeskopie unter anderem der Gallengänge
  • Röntgenuntersuchung mit Kontrastmitteln

Der Arzt prüft, ob die Ursachen für die Cholestase in der Leber selbst oder außerhalb liegen. Die Blutuntersuchung zeigt ihm, wie stark die Gallenstauung bereits ausgeprägt ist. Dabei spielen sowohl die Leberwerte als auch die Menge an Bilirubin im Blut eine Rolle.

Mit Hilfe eines Ultraschalls sieht der Mediziner zum Beispiel, ob die Gallenwege erweitert sind. Das wäre ein Zeichen für Gallensteine, die den Abfluss der Gallenflüssigkeit behindern.

Eine Gallenstauung erfolgreich therapieren

Mit welcher Therapie der Arzt eine Gallenstauung behandelt, hängt von vielen Faktoren ab. Wichtig ist zum Beispiel die Frage, ob die Ursachen innerhalb der Leber liegen (intrahepatische Cholestase) oder ob sie durch äußere Einflüsse bedingt ist (extrahepatische (Cholestase).

Bei einer intrahepatischen Cholestase muss der Mediziner die Grundkrankheit behandeln. Beispiel: Liegt der die Cholestase eine Leberzirrhose zugrunde, kommt eine Lebertransplantation infrage. Sind Medikamente die Ursache, müssen sie abgesetzt werden.

Bei einer extrahepatischen Cholestase muss der Arzt die Hindernisse für den Abfluss von Gallenflüssigkeit beseitigen. Beispiel: Der Mediziner entfernt Gallensteine oder er erweitert die Gallengänge.

Außerdem gibt es eine Reihe von zusätzlichen Formen der Behandlung. Hat die Gallenstauung sehr lange angehalten, leidet der Patient unter anderem an einem gefährlichen Mangel an Vitaminen und anderen lebenswichtigen Elementen, wie:

Vor allem dem Mangel an Kalzium muss entgegengewirkt werden. Denn er kann zu Krankheiten im Knochenbau führen. Vitaminmangel und dem Mangel an Spurenelementen kommt der Arzt durch die Gabe entsprechender Präparate bei.

Eine besondere Form der Gallenstauung: Die Schwangerschafts-Cholestase

Die Schwangerschafts-Cholestase, auch Schwangerschafts-Ikterus oder Schwangerschafts-Gelbsucht genannt, ist eine intrahepatische Cholestase. Das heißt, ihre Ursachen liegen innerhalb der Leber.

Auf 1000 Schwangerschaften kommt sie etwa ein bis zweimal vor und ist damit relativ selten. Meist tritt die Lebererkrankung, erst in einer späten Phase der Schwangerschaft auf. Beginnt sie früher als in den letzten drei bis vier Monaten, sind sowohl Verlauf als auch Heilungschancen schwieriger.

Viele Experten sehen genetische Zusammenhänge als Ursache für eine Schwangerschafts-Cholestase. Allerdings kann diese Krankheit auch ohne familiäre Ursachen vorkommen. Dennoch fragt der behandelnde Arzt zuerst nach familiärer Veranlagung.

Denn treten Symptome auf, muss er sicher gehen, dass es sich nicht um Hepatitis C, um Gallensteine oder eine akute Schwangerschaftsfettleber handelt.

Schnelle Behandlung rettet Mutter und Kind

Eine Schwangerschafts-Cholestase muss unbedingt behandelt werden. Denn sie beeinträchtigt die Funktion der Leber und kann für das ungeborene Kind gefährlich werden. Die Gallenstauung führt zum Beispiel zu vorzeitigen Wehen und im schlimmsten Fall zur Totgeburt. Nach der Geburt ist die Gefahr von Nachblutungen bei der Mutter groß. Der Grund besteht im Vitamin-K-Mangel.

Lebenswichtig: Die Krankheit erkennen

Das wichtigste Zeichen der Schwangerschafts-Cholestase ist der starke örtliche Juckreiz. Er beginnt an den Handflächen und den Fußsohlen, zieht über den Unterleib und breitet sich danach über dem gesamten Körper aus. Selten dagegen sind eine gelbe Haut und ein gelber Augapfel.

Achtung: Während der Schwangerschaft ist ein leichter Juckreiz nicht so selten. Quält Dich ein Juckreiz sehr stark und bist Du verunsichert, musst Du Deinen Frauenarzt informieren. Mit einer Blutuntersuchung wird er die Ursachen abklären und die richtigen Schritte einleiten.

Als wirksamste Therapie gilt die Einleitung der Geburt etwa ab der 37. SSW. Denn nach der Entbindung verschwinde die Schwangerschafts-Cholestase von allein. In späteren Schwangerschaften kann diese Krankheit aber wieder auftreten. Bist Du davon betroffen, solltest Du also stets Deine Leberwerte überwachen lassen.

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