Die Geburt eines Kindes ist für die frisch gebackenen Eltern ein ganz besonderes Erlebnis. Nach neun Monaten des Wartens kommt das Baby endlich auf die Welt – und stellt das Leben seiner Eltern auf den Kopf. Hier erfährst du, was sich mit einem Baby alles verändert und wie es sich in den ersten Monaten entwickelt.
Inhaltsverzeichnis
Die Geburt – Das Abenteuer beginnt
Nach neun Monaten Schwangerschaft ist es endlich soweit, die Geburt deines Babys steht unmittelbar bevor. Doch bis das Kind auf die Welt kommt, kann es viele Stunden dauern.
Wenn es losgeht
Eine bevorstehende Geburt macht sich durch Vorwehen bemerkbar, mit denen sich der Körper auf das Ereignis vorbereitet. Sie sind unterschiedlich stark und treten unregelmäßig auf. Erst dann stellen sich allmählich die Geburtswehen ein. Sie sind schmerzhafter als die Vorwehen und viel regelmäßiger. Die Abstände zwischen den Wehen werden mit der Zeit kürzer, die Dauer dafür länger. Geburtswehen bewirken, dass sich der Muttermund öffnet, sodass das Baby Platz hat.
Es wird durch die Wehen immer weiter in das Becken gedrückt. Ist der Muttermund schon weit geöffnet, wird die Fruchtblase platzen. Sobald er völlig geöffnet ist, kann das Baby auf die Welt kommen. In dieser Phase der Geburt hilft die werdende Mutter dem Kind durch Mitpressen auf seinem Weg nach draußen. Mit ein paar Presswehen ist es dann auch bald geschafft, das Kind ist geboren.
Nach der Geburt
In den ersten Stunden nach der Geburt passieren viele wichtige Dinge. Direkt nach dem Entbinden legt die Hebamme das Baby auf die Brust seiner Mutter – die erste Begegnung und der Beginn einer innigen Eltern-Kind-Beziehung. Das ist ein sehr aufregender Moment für die Eltern.
Ein weiteres Ereignis ist das Durchtrennen der Nabelschnur. Das Baby ist nun endgültig vom Mutterleib getrennt. In der Nabelschnur befindet sich Blut, das untersucht wird. Dieses Blut kannst du spenden und dafür gibt es einige gute Gründe: In dem Blut sind Stammzellen enthalten, die sich noch in die verschiedensten Körperzellen transformieren können. Mit diesen Zellen werden Krankheiten wie Blut-, Knochen- oder Lymphkrebs behandelt. Der Spendenprozess ist völlig frei von Schmerzen und Risiken, kann anderen Menschen aber das Leben retten.
Nach der Geburt wird dein Baby gründlich untersucht, erst mit dem Apgar-Test, der dreimal durchgeführt wird, und dann mit dem prüfenden Blick der Hebamme. Sie schaut sich den Körper des Kindes ganz genau an und misst Größe und Gewicht. Anschließend wird das Baby gebadet und angezogen. Dann darf die Mutter ihr Baby zum ersten Mal stillen. Mit der „Vormilch“ überträgt sie dem Kind Abwehrstoffe, den sogenannten Nestschutz. Dieser schützt das Baby vor Krankheiten und überbrückt den Zeitraum, bis sich das Immunsystem des Babys beginnt aufzubauen.
Das wird sich ändern
Nach der Geburt deines Kindes wird sich vieles verändern. Es gibt einige Herausforderungen, mit denen du als frisch gebackene Mama konfrontiert wirst. Sie betreffen vor allem deinen Tagesrhythmus und deinen Körper.
Schlafmangel
Besonders hart ist der Schlafmangel, der sich nach der Geburt zu einem treuen Begleiter wandelt. Sobald das Baby auf der Welt ist, wirst du für lange Zeit nur wenig Nachtruhe haben. Dein Baby muss sich erst an einen Schlaf-Rhythmus gewöhnen, der sich nach ein paar Wochen allmählich einpendelt.
Dennoch hat dein Baby auch nachts Hunger und volle Windeln. Manchmal schreien Babys stundenlang und lassen sich nicht beruhigen. Gerade nachts zehrt das an den Kräften. Bauchschmerzen, krankheitsbedingte Beschwerden und später die ersten Zähne sind die häufigsten Ursachen dafür.
Freizeit
Sobald das Baby da ist, wird sich dein Tagesablauf vor allem nach seinem Rhythmus und seinen Bedürfnissen richten. Dadurch wird sich auch deine Freizeitgestaltung
Statt eigener Hobbys steht nun das Spazierengehen mit dem Baby im Kinderwagen an erster Stelle. Treffen mit anderen Müttern und ihren Kindern, Babyschwimmen und Krabbelgruppe werden zu deinen neuen Freizeitaktivitäten.
Ist dein Baby schon etwas größer, kannst du damit beginnen, deine Hobbys wieder in deinen Alltag zu integrieren. Das gilt auch für deine sozialen Kontakte, die in der Anfangszeit leider etwas zurückstecken müssen.
Der eigene Körper
Eine der größten Herausforderungen für Mamis nach der Geburt ist der eigene Körper. Er wird sich zunächst fremd anfühlen und anders aussehen: der Bauch, der sich während der Schwangerschaft gedehnt hat, ist nun schlaff und faltig. Durch die Geburt ist auch die Vagina vergrößert. Sie wird sich erst seltsam anfühlen, weil die Beckenbodenmuskulatur noch geschwächt ist.
Die Veränderungen halten sich einige Monate, schließlich muss sich dein Körper erst von Schwangerschaft und Geburt erholen. Die einsetzenden Rückbildungsprozesse sorgen dafür, dass dein Körper nach und nach wieder seine ursprüngliche Form erhält. Mit den richtigen Tricks kannst du Schmerzen, die währenddessen auftreten, lindern und deinen Körper unterstützen.
Dehnungsstreifen an den Brüsten und am Bauch verblassen bei guter Hautpflege mit der Zeit und durch gezielte Übungen stärkt sich die Beckenbodenmuskulatur wieder. Die Brüste werden erst nach der Stillzeit wieder kleiner.
Babys Entwicklung in den ersten Monaten
Nach der Geburt entwickelt sich dein Baby jeden Tag ein Stück weiter. Gerade in den ersten Monaten lernt es rasend schnell dazu und wird von einem neugeborenen Säugling zu einem aufgeweckten, neugierigen Baby, das seine Umwelt erkunden möchte.
Die ersten Tage mit Kind
Wenn Mutter und Kind das Krankenhaus verlassen und nach Hause kommen dürfen, beginnen einige aufregende Tage – die ersten Tage als Familie. Damit der Start ins Familienleben gut gelingt, ist Ruhe sehr wichtig. Ein bis zwei Wochen solltest du dir Zeit für dein Baby nehmen und den Rest der Welt erst einmal ausblenden.
In dieser Zeit lernt ihr euch besser kennen und du baust eine enge Beziehung zu deinem Baby auf. Außerdem will auch das Stillen gelernt sein bzw. musst du erst den richtigen Rhythmus für die Fläschchen-Mahlzeiten finden. Abläufe wie das Wickeln und die Babypflege müssen sich ebenso einstellen wie der neue Schlafrhythmus und der Tagesablauf, der sich durch das Baby nun dauernd verändert.
Zwischendurch ist Erholung von den Strapazen der Geburt angesagt. Doch auch die U2-Untersuchung und das Beantragen wichtiger Dokumente stehen in der ersten Woche nach der Geburt auf dem Plan. Dazu gehören die Geburtsurkunde und der Antrag auf Mutterschaftsgeld. Außerdem muss der Arbeitgeber über die Geburt informiert und das Kind bei der Krankenversicherung angemeldet werden.
Das lernt dein Baby bis zum dritten Monat
In den ersten vier Wochen sind Essen und Schlafen die Hauptaktivitäten deines Babys. Die Bewegungen sowie die Sinneswahrnehmungen sind noch sehr eingeschränkt: das Gehör ist noch nicht voll ausgebildet und die Sichtweite beträgt nur 30 Zentimeter. Außerdem sehen Babys anfangs alles noch verschwommen.
Doch dank seiner frühkindlichen Reflexe (z.B. Saug- und Schluckreflex, Atemschutzreflex und Greifreflex) sind Babys auch in den ersten Wochen gut für das Leben gerüstet. Im Laufe der Entwicklung bilden sich diese Reflexe zurück. An ihre Stelle treten Bewegungen und Fertigkeiten, die dein Baby von Monat zu Monat immer eigenständiger und kontrollierter ausführen kann.
Schon ab dem zweiten Monat beginnen sie damit, gezielter nach Gegenständen zu greifen. Sie nehmen ihre eigenen Bewegungen immer bewusster und intensiver wahr, die Sinneswahrnehmungen verbessern sich allmählich. Neben dem Tastsinn sind auch das Hören und Sehen schon deutlich besser entwickelt. Mit gurrenden und glucksenden Lauten machen Babys nun auch erste Sprechübungen.
Ab dem dritten Monat werden Babys richtig bewegungsfreudig. Im Liegen strampeln sie mit den Beinen, was das Zeug hält. Auf diese Weise kräftigen sie ihre Beinmuskulatur – eine wichtige Voraussetzung, damit es später mit dem Krabbeln und Laufen lernen klappt. Auch das Sitzen wird schon jetzt geprobt. Dazu winkeln Babys die Beine an, wenn sie auf dem Rücken liegen.
Generell entwickeln Babys schon in den ersten Monaten ein reges Interesse an ihren Bezugspersonen und ihrer Umgebung. Sie beobachten und ertasten, was sie nur können, um die Welt besser kennen zu lernen.
Bilder
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