Hüftschnupfen: Symptome, Auslöser und Behandlung

Treten beim Kind und Kleinkind Schmerzen in der Hüfte, mit Ausstrahlung ins Bein auf, kann sich dahinter ein Hüftschnupfen verbergen. Die harmlose Erkrankung klingt innerhalb von ein bis zwei Wochen ohne spezielle Therapie von allein ab.

In den meisten Fällen wird die Erkrankung durch einen virusbedingten Atemwegsinfekt ausgelöst. Leichtes Fieber kann unter Umständen vorkommen. Des Weiteren ist gegebenenfalls eine Reduzierung der Senkungsgeschwindigkeit der Blutkörperchen zu beobachten.

Hüftschnupfen – was ist das eigentlich?

Hüftschnupfen wurden erstmals im Jahr 1982 entdeckt und beschrieben. Robert Williamson Lovett und John Lovett Morse fanden gemeinsam heraus, dass eine Diagnose des Krankheitsbilds erst einige Tage nach Abklingen der Symptome möglich ist. Zudem konnten sie die Krankheit aufgrund der Symptomdauer von der Hüftgelenktuberkulose abgrenzen.

Transiente Synovitis

In der Medizin wird der Hüftschnupfen auch als Transiente Synovitis bezeichnet. Dabei handelt es sich um eine Entzündung des Hüftgelenks, ohne dass auslösende Keime vorhanden sind. Zumeist sind Kinder und Kleinkinder, ebenso Babys betroffen.

Auffällig ist in diesem Zusammenhang, dass die meisten Patienten zwischen vier und sieben Jahre alt sind. Zudem sind Jungen deutlich häufiger betroffen als Mädchen. Die Entzündung verschwindet innerhalb von ein bis zwei Wochen von selbst.

Wie der Hüftschnupfen ausgelöst wird

In den meisten Fällen ist eine virenbedingte Infektion der Atemwege ursächlich für den Hüftschnupfen. Leichtes Fieber kann in diesem Zusammenhang vorkommen. Zudem kann sich die Senkungsgeschwindigkeit der Blutkörperchen verringern. Im Detail sind die Ursachen für den Hüftschnupfen jedoch noch nicht geklärt.

Es wird jedoch davon ausgegangen, dass die Entzündung auf einer Immunreaktion des Körpers beruht. Diese Kausalität lässt sich aufgrund der vorherigen Infektion der Atemwege vermuten.

Während dieser auslösenden Infektion sind zumeist die Ohren (zum Beispiel Mittelohrentzündung), die Mandeln, der Darm und die Atemwege betroffen. Medizinisch unwahrscheinlich sind dagegen Zusammenhänge mit anderen Krankheitsbildern, wie zum Beispiel der Hüftdysplasie, welche beispielsweise bei der U3-Vorsorgeuntersuchung ausgeschlossen wird.

Daran erkennst Du den Hüftschnupfen

Wie jedes Krankheitsbild hat auch der Hüftschnupfen charakteristische Symptome, die auf eine Erkrankung hindeuten. In den meisten Fällen treten diese sehr schnell und unerwartet auf.

Die erkrankten Kinder humpeln, wobei einseitige Schmerzen in der Leiste, Schmerzen in der Hüfte mit Ausstrahlung ins Bein oder Schmerzen in der Leiste und dem Oberschenkel das Humpeln verursachen. Prinzipiell besteht bei Vorliegen von einem Hüftschnupfen keine Möglichkeit der Hüftrotation. Das Bein kann an der Hüfte somit nicht gedreht werden.

Selten beidseitige Schmerzen

In sehr seltenen Fällen befällt die Entzündung beide Seiten. In den meisten Fällen treten die Schmerzen jedoch lediglich auf einer Seite der Hüfte auf. Leichtes Fieber oder eine geringe Erhöhung der Körpertemperatur tritt bei circa einem Drittel der Erkrankten auf. Richtiges Messen von Fieber ist in diesem Zusammenhang sehr wichtig.

Kinder ertragen Schmerzen meist nur schwer

Die symptomatischen Schmerzen in der Leiste oder Schmerzen in der Hüfte mit Ausstrahlung ins Bein sind für die meisten Kinder nur sehr schwer zu ertragen. Dies liegt insbesondere auch daran, dass die Beschwerden mit einer deutlichen Bewegungseinschränkung verbunden sind.

Generell sei jedoch zu erwähnen, dass der Hüftschnupfen nach wenigen Tagen oder Wochen von alleine abklingt und keiner medikamentösen Behandlung bedarf. Nach Abklingen der Symptome leiden die betroffenen Kinder weder unter Schmerzen noch unter Bewegungseinschränkungen.

Zusammengefasste Übersicht der Symptome

  • Plötzliche, zumeist einseitige Schmerzen in der Leiste oder Schmerzen an der Hüfte
  • Einschränkung der Beinbewegung
  • Fehlende Möglichkeit der Hüftrotation
  • Vom Oberschenkel bis zum Knie starke Schmerzen
  • Unter Umständen leicht erhöhte Temperatur bis hin zu leichtem Fieber

Die Diagnosestellung bei Hüftschnupfen

Ärzte haben generell zwei verschiedene Möglichkeiten, den Hüftschnupfen sicher zu diagnostizieren. Zu Beginn wird in der Regel eine Anamnese erhoben. Sollte sich durch die Anamnese ein Verdacht auf Hüftschnupfen bestärken, greift der Behandler zumeist auf die Sonografie zurück, mittels derer sich der Hüftschnupfen sicher diagnostizieren lässt.

Anamnese gibt Aufschluss über Hüftschnupfen

Während der Anamnese stellt der Arzt vielfältige Fragen, deren Antworten potenziell relevant für die Diagnose sind. Anhand einer ausführlichen Befragung ist der Hüftschnupfen häufig bereits diagnostizierbar.

Im Kontext mit einem Hüftschnupfen werden zumeist die Eltern, beziehungsweise die Erziehungsberechtigten, befragt. Sind die Kinder bereits etwas älter, ist gegebenenfalls auch eine Befragung der Kinder selbst möglich.

Sonografie zur Bestätigung eines Hüftschnupfens

Eine anfängliche Verdachtsdiagnose aufgrund der Anamnese lässt sich durch eine Sonografie bestätigen, beziehungsweise ausschließen. Hierbei handelt es sich um eine spezielle Ultraschalluntersuchung.

Die betroffenen und schmerzhaften Stellen werden detailliert untersucht. Vorhandene Entzündungen, die die Schmerzen in der Leiste oder die Schmerzen in der Hüfte mit Ausstrahlung ins Bein auslösen, sind während der Sonografie sichtbar.

Röntgenbilder sind bei Hüftschnupfen nicht notwendig

Röntgenaufnahmen von der Hüfte sind im Zusammenhang mit einem Hüftschnupfen nicht erforderlich. Lediglich für eine mögliche Differenzialdiagnostik wird die Röntgenuntersuchung angeraten. Sofern Röntgenbilder veranlasst werden, erfolgen diese maximal nach der Sonografie, zur Sicherung der Diagnose.

Medizinische Beobachtung bei Hüftschnupfen notwendig

Prinzipiell ist es notwendig, die jungen Patienten bei Hüftschnupfen medizinisch zu beobachten, sodass regelmäßige Arztbesuche erforderlich sind. Grund hierfür ist, dass Hüfterkrankungen, wozu auch der Hüftschnupfen zählt, diverse Spätfolgen nach sich ziehen können.

Darüber hinaus besteht beim Hüftschnupfen eine wesentliche Ähnlichkeit zu weiteren Erkrankungen, wie zum Beispiel der Hüftkopflösung bei Jugendlichen, der Hüftgelenksarthrose oder Morbus Perthes, wobei es sich um eine orthopädische Kinderkrankheit handelt. Zum Ausschluss bakterieller Infektionen der Hüfte kann der behandelnde Arzt eine Punktion vornehmen.

Den Hüftschnupfen effektiv behandeln

In der Regel ist für die Behandlung von Hüftschnupfen kein medizinischer Eingriff erforderlich. Sofern der Kinderarzt die Erkrankung diagnostiziert, ist Schonung dringend angeraten.

Abhängig von der Schwere der Schmerzen in der Leiste und der Schmerzen in der Hüfte mit Ausstrahlung ins Bein kann ein niedrig dosiertes Schmerzmittel sinnvoll sein. Gegebenenfalls werden auch entzündungshemmende Medikamente verordnet.

Eine ursächliche Therapie ist jedoch nicht notwendig. Nach ein bis maximal zwei Wochen klingt der Hüftschnupfen samt der Beschwerden von alleine ab. Handelt es sich allerdings um eine bakterielle Entzündung der Hüfte, ist zwingend eine operative Behandlung erforderlich.

Tipps bei Hüftschnupfen

1. Sofern Dein Kind an Hüftschnupfen leidet, ist eine Entlastung der Hüfte angeraten. Dabei sollte Dein Kind sowohl das Hüftgelenk wie auch das Knie und das betroffene Bein schonen. Bewegung sollte so wenig wie möglich erfolgen. Generell kann Bettruhe einen großen Teil zur Schonung beitragen.

2. Du kannst Deinem Kind mit entzündungshemmenden und schmerzlindernden Medikamenten helfen, die Erkrankungsdauer gelassener zu überstehen. Zudem werden die Symptome der Erkrankung durch die genannten Medikamente signifikant reduziert.

Rückfall nur sehr selten

Ein Rückfall wurde bislang lediglich bei einem Fünftel der Erkrankten beschrieben. In den meisten Fällen kommt es durch einen schlechten Prozess der Heilung oder eine zu kurze Behandlung zum Rückfall.

Generell sollte eine Therapie stets solange erfolgen, wie der Kinderarzt es vorschreibt. Klingen die Schmerzen in der Leiste oder Schmerzen in der Hüfte mit Ausstrahlung ins Bein vorher ab, ist dennoch ärztlicher Rat erforderlich.

FAQs zum Thema Hüftschnupfen

Wo treten die Schmerzen bei Hüftschnupfen auf?

Hüftschnupfen verursacht Schmerzen in der Leiste, Schmerzen in der Hüfte mit Ausstrahlung ins Bein sowie allgemeine Schmerzen in der Hüfte und Schmerzen in der Leiste und dem Oberschenkel.

Welche Behandlung eignet sich bei Hüftschnupfen?

Prinzipiell ist bei einem Hüftschnupfen keine spezielle Behandlung erforderlich. Wichtig ist eine ausreichende Schonung der Hüfte und des betroffenen Beins. Schmerzmittel und Entzündungshemmer sind möglicherweise sinnvoll.

Wie lange sollte sich mein Kind bei Hüftschnupfen schonen?

Die Dauer der Schonung wird vom Kinderarzt vorgeschrieben. Ein regelmäßiger Besuch des Kinderarztes ist bei Hüftschnupfen unabdingbar. Generell kann davon ausgegangen werden, dass die notwendige Schonung maximal zwei Wochen erforderlich ist.

Welcher Arzt ist bei Hüftschnupfen zu konsultieren?

Ansprechpartner bei Hüftschnupfen ist stets der Kinderarzt. Dieser kann die gesamte Behandlung durchführen und betreuen.

Können auch Erwachsene Hüftschnupfen bekommen?

Auch Erwachsene können an einem Hüftschnupfen erkranken. In den meisten Fällen tritt die Erkrankung jedoch im Alter von vier bis sieben Jahren auf.

Ist Hüftschnupfen ansteckend?

Hüftschnupfen ist keine ansteckende Erkrankung.

Können Kinder mit Hüftschnupfen in die Schule oder Kita gehen?

Generell können Kinder mit einer Hüftschnupfenerkrankung die jeweilige Gemeinschaftseinrichtung besuchen. Es besteht keinerlei Ansteckungsgefahr. Allerdings wirkt sich ein frühzeitiger Besuch von Schule oder Kita negativ auf den Heilungsprozess aus.

Während der Erkrankung sollten die Hüfte und das betroffene Bein möglichst dauerhaft geschont werden.

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