Du hast deine Familienplanung abgeschlossen und denkst nun über eine Sterilisation nach? Hier findest du alles, was Du über die Sterilisation wissen solltest.
Inhaltsverzeichnis
Welche Methoden gibt es für die Sterilisation der Frau?
Der Eingriff, der für die Sterilisation notwendig ist, kann stationär oder auch ambulant durchgeführt werden. Über die Jahre haben sich unterschiedliche Verfahren entwickelt. Alle Methoden haben aber gemeinsam, dass der Eileiter entweder durchtrennt oder verschlossen wird, damit keine Eizelle nach dem Eisprung in die Gebärmutter gelangt und es somit nicht zur Befruchtung kommen kann. Die Eizelle löst sich noch im Eileiter auf.
In Deutschland wird am häufigsten die Sterilisation durch eine Bauchspiegelung durchgeführt (Laparoskopie). Bei diesem Eingriff ist ein kleiner schnitt im Bauchnabel nötig. Eine neuere Methode ist die hysteroskopische Sterilisation. Diese wird während der Gebärmutterspiegelung durchgeführt.
In ganz seltenen Fällen wird ein großer Bauchschnitt gemacht. Dies findet jedoch nur Anwendungen, wenn eine Frau die Sterilisation beispielsweise bei einem geplanten Kaiserschnitt oder einer anderen notwendigen Bruchoperation durchführen möchte. Außerdem gab es auch die chemische Sterilisation bei der Frau, die heute aber in der Regel nicht mehr angewandt wird.
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Die Clip-Methode
Die Clip-Methode bei der Sterilisation der Frau wird während einer Bauchspiegelung durchgeführt. Der Verschluss der Eileiter erfolgt mechanisch. Die Eileiter werden zusammengepresst und dann mithilfe eines Titanclips mit einer Silikon-Gummi-Oberfläche verschlossen.
Vorteile
Die Gefahr einer elektrischen Verbrennung wird umgangen. Es wird wenig Gewebe zerstört (ca. 5mm), was den Wunsch die Sterilisation später rückgängig zu machen erleichtert.
Man sollte aber trotzdem davon ausgehen, dass es eine einmalige Entscheidung ist und nicht rückgängig gemacht werden kann.
Nachteil
Es gilt als eine unsichere Methode.
Sterilisation per Bauchspiegelung
Diese Sterilisationsmethode ist die am häufigsten angewendete Methode. Sie wird meist ambulant in einer gynäkologischen Tagesklinik oder im Krankenhaus vorgenommen. In Einzelfällen wird die Anwendung auch ambulant durchgeführt. Der Eingriff dauert circa 30 Minuten. Die Durchführung sollte in der Mitte des Zyklus stattfinden, damit eine mögliche Schwangerschaft ausgeschlossen wird. Denn eine bestehende Schwangerschaft wird durch den Eingriff nicht abgebrochen.
Wenn eine Sterilisation per Bauchspiegelung nicht möglich ist, z.B. aufgrund von Verwachsungen oder starkem Übergewicht, wird der Eingriff durch einen kleinen Bauchschnitt vorgenommen. Dies erfordert allerdings einen Krankenhausaufenthalt von 2-4 tagen.
Vorteile
Der Eingriff hinterlässt nur eine sehr kleine Narbe im Gegensatz zu anderen Sterilisationsmethoden. Außerdem kann sich die Frau nach dem Eingriff sehr schnell wieder erholen. Auchkönnen andere Bauchorgane bei dem Eingriff sehr gut überprüft werden.
Wenige Schritte zur Sterilisation
Entweder wird eine dünne Spezial-Nadel durch die Bauchdecke gestochen oder am Bauchnabelrand ein dünner Schnitt gemacht. Durch das Loch wird dann ein Führungsrohr eingesetzt. Damit der Operateur gute Sicht hat, wird Kohlensäuregas in den Bauchraum eingeleitet, sodass sich der Bauch entfaltet. Anschließend werden die Stirilisationsinstrumente durch das Führungsrohr in den Bauchraum eingeleitet. Auf einem Monitor kann der Chirurg Sichtkontrollen machen.
Der Verschluss der Eileiter
Die eigentliche Sterilisation erfolgt über den Verschluss der Eileiter durch Hitze (Hitzekoagulation), Laser (Laserkoagulation) oder Elektronischen Strom (Elektrokoagulation).
Sterilisation per Bauchschnitt
Die Sterilisation per Bauchschnitt nennt man auch Laparotomie oder auch Minilapaotomie. Diese Methode wird aber nur in seltenen Fällen als Sterilisation angewendet. Man benutzt die Methode, wenn die Sterilisation per Bauchspiegelung nicht durchgeführt werden konnte. Gründe dafür können starkes Übergewicht oder starke Verwachsungen im Bauchraum sein. Falls man sowieso am Bauch operiert werden soll, bietet sich die Methode für eine gleichzeitige Behandlung an. Die Entscheidung für eine Sterilisation sollte jedoch schon lange vor dieser Operation getroffen und nicht überstürzt werden.
Die Operation wird stationär im Krankenhaus mit einer Vollnarkose oder PDA durchgeführt. Ein Krankenhausaufenthalt von 3-4 Tagen wird erforderlich sein.
Vorteil
Bei einer Sterilisation mittels eines Bauchschnittes wird das gesundheitliche Risiko reduziert. Weil zu der ohnehin schon geplanten Operation keine zusätzliche Narkose kommt.
Dazu bezahlt in den meisten Fällen die Krankenkasse die Laparotomie. Es sollte jedoch im Vorfeld trotzdem noch mal mit der Krankenkasse und der Klinik über die Kostenübernahme gesprochen werden.
Risiken
Wenn ohnehin schon eine Bauchoperation durchgeführt wird, entstehen die meisten Risiken im Zusammenhang mit dieser Operation ( Narkose, Betäubung,… ). Zudem besteht die Gefahr, dass Organe im Bauch wie Blase, Gebärmutter oder Magen durch die Sterilisationsinstrumente durch Hitze oder Laser beschädigt werden. Es kann außerdem zu einer Eileiterschwangerschaft trotz der Sterilisation kommen. Die Häufigkeit, dass eine Eileiterschwangerschaft besteht liegt sogar bei 50%. Die Sterilisation per Bauchschnitt kann nur sehr schwer oder auch gar nicht rückgängig gemacht werden, Du solltest dir also vorher gründlich überlegen, ob du eine solche Operation durchführen möchtest.
Chemische Sterilisation
Bei dieser Methode wird Quinacrin in die Eileiter der Frau gespritzt. Quinacrin wurde nie in Deutschland zugelassen. Daher wird die chemische Sterilisation aus gutem Grund hier nicht durchgeführt.
Dieses chemisches Verfahren wird auch als entzündliche Tubenverklebung bezeichnet. In den 1970er Jahren hat sich die chemische Sterilisation mit Quinacrin stark, vor allem in weniger entwickelten Ländern, verbreitet. In manchen Entwicklungsländern wird sie auch heute noch angewendet.
Ablauf der chemischen Sterilisation
Die Substanz Quinacrin wird in den Eileiter gespritzt und die Entzündungsreaktion somit hervorgerufen. Diese Reaktion führt zum Verschluss der Eileiter durch Narbenbildung. Die Methode an sich steht stark in Kritik durch ethische Gründe.
Tod nach Sterilisation
Es kann zu einer Überempfindlichkeit auf das Betäubungsmittel kommen. In der USA hat eine Studie ergeben, dass 1-4 von 100000 Frauen nach der Sterilisation sterben. Diese Fälle werden aber auf Nakosezwischefälle zurückgeführt. Von einer chemischen Sterilisation, besonders im Ausland, ist dringend abzuraten!
Sterilisation oder Kastration
Der große Unterschied- Sterilisation , Kastration
Die beiden Begriffe werden nicht selten durcheinandergebracht. Viele Leute wissen auch gar nicht, dass es einen großen Unterschied zwischen den beiden Begriffen gibt.
Die Sterilisation gibt es sowohl für die Frau, als auch den Mann. Das Ziel ist den Transportweg zu unterbrechen.
Die Sterilisation der Frau bietet zwar eine hohe Sicherheit als Empfängnisverhütung, ist aber nicht zu vollen 100% sicher. Die Schwangerschaftsrate trotz Sterilisation liegt höher als man vermutet, gab eine Studie aus den USA bekannt. Es ergab, dass sich von 100 Frauen die sich sterilisieren lassen haben, trotzdem noch 13 Frauen schwanger wurden.
Die Sicherheit wird von unterschiedlichen Faktoren beeinflusst
Daten ergaben, dass die Sicherheit der Sterilisation von den verschiedenen Methoden abhängig ist. Unter anderem aber auch von dem jeweiligen Können und Wissen des durchführenden Arztes.
Außerdem spielt das Alter der Frau eine große Rolle. Umso jünger die Frau ist, die sich sterilisieren lassen möchte, desto mehr muss sie trotzdem mit einer Schwangerschaft rechnen.
Schwanger trotz Sterilisation – wer haftet?
Hierbei gehen die Meinungen sehr weit auseinander. Jedoch wurde 2014 vom Oberlandesgericht in Hamm entschieden, dass der Arzt oder die Klinik nicht für eine ungewollte Schwangerschaft trotz Sterilisation haften, wenn kein medizinischer Fehler oder eine fehlende Aufklärung über die Schwangerschaft trotz Sterilisation nachgewiesen werden kann. Ärzte und Kliniken sichern sich in der Regel durch vorherige Aufklärung möglicher Risiken ab. Ein Risiko besteht eben darin, keinen 100%igen Schutz vor einer Empfängnis trotz Sterilisation zu haben.
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Kosten einer Sterilisation
Wie viel Geld kostet so eine Sterilisation überhaupt? Wenn Du Dich aufgrund Deiner Lebensplanung sterilisieren lassen möchtest, zum Beispiel nach der abgeschlossenen Familienplanung, musst du die Kosten selber übernehmen. Bei einer Sterilisation während eines Kaiserschnitst oder anderen Bauchoperationen, ist es bei jeder Krankenkasse unterschiedlich. Die Krankenkasse übernimmt die Kosten nur, wenn eine Schwangerschaft für Dich lebensbedrohlich oder schwerwiegende Risiken mit sich ziehen würden. Wie hoch am Ende die Kosten ausfallen, hängt von der gwählten Methode ab. Für die Sterilisation per Bauchspiegelung fallen Kosten zwischen 600-1000 € an.
Was ist in den Kosten enthalten?
In diesen angegebenen Kosten ist bereits alles enthalten was für die Sterilisation der Frau nötig ist. Das heißt: Beratungsgespräche, die Voruntersuchung, das komplette Personal der Chirurg, die Narkose, das Material und die medizinische Nachsorge.
Kosten für das Rückgängigmachen
Möchtest Du die Sterilisation wieder rückgängig machen, fallen wesentlich höhere Kosten an, da dieser Vorgang komplizierter ist. Die Kosten liegen zwischen 2.000-4.500€. In diesem Fall übernimmt auch keine Krankenkasse die Kosten.
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