Ringelröteln gelten normalerweise als harmlose Kinderkrankheit. Wie ist es aber, wenn man an Ringelröteln in der Schwangerschaft erkrankt? Alle Infos rund um dieses Thema findest Du in diesem Artikel!
Inhaltsverzeichnis
Was sind Ringelröteln?
Ringelröteln gehören neben Scharlach, Windpocken, Masern und Röteln zu den häufigsten Kinderkrankheiten. Auslöser für diese Infektion ist das Parvovirus B19. In der medizinischen Fachsprache werden Ringelröteln auch als „Erythema Infectiosum“ bezeichnet.
Diese Krankheit gilt als eine der am häufigsten verbreiteten Viruserkrankungen weltweit. Allerdings haben sie nichts mit den ebenso verbreitete Röteln zu tun, auch wenn das der Name vermuten lässt.
Etwa drei Viertel der Bevölkerung ist bereits im Kindesalter an Ringelröteln erkrankt. Ist das auch bei Dir der Fall, bist Du gegen eine erneute Ansteckung immun. Eine Impfung gegen die Viruserkrankung gibt es nicht.
Welche Symptome treten nach einer Ansteckung auf?
Etwa zwei bis fünf Tage nach der Ansteckung macht sich meist ein roter Ausschlag auf den Wangen bemerkbar. Ein paar Tage später kann zusätzlich ein starker Juckreiz auftreten, der sich über den gesamten Körper erstrecken kann.
Oftmals wird der juckende Ausschlag von Fieber, Müdigkeit, Unwohlsein oder Gelenkentzündungen begleitet. Die Intensität der Symptome fällt jedoch bei jedem Menschen anders aus. In einigen Fällen ist es sogar möglich, dass Betroffene überhaupt keine Symptome der Krankheit aufweisen.
Wie kann ich eine Ansteckung mit Ringelröteln in der Schwangerschaft vermeiden?
Erreger der Ringelröteln werden mittels einer Tröpfcheninfektion übertragen. Das Virus kann demnach also durch Niesen, Husten und Sprechen übertragen werden sowie von Gegenständen, an denen die Erreger haften können.
Einfach aber effektiv: Vermeide engen Kontakt mit Personen, die sich mit Ringelröteln angesteckt haben.
Es besteht ein Verdacht auf Ringelröteln in der Schwangerschaft? Was tun?
Falls Dein Arzt vermutet, dass sich das höchstansteckende B19-Virus in Deinem Körper befindet, sollte Deine Schwangerschaft und der Gesundheitszustand Deines Babys regelmäßig überwacht werden.
Die meisten Ärzte empfehlen, Dein Baby etwa einmal pro Woche per Ultraschall zu untersuchen. Dabei wird vor allem drauf geachtet, ob erste Anzeichen einer Blutarmut festzustellen sind. Wassereinlagerungen gelten als Indikator dafür.
Ringelröteln in der Schwangerschaft – besteht eine Gefahr?
Steckt sich eine schwangere Frau mit Ringelröteln in der Schwangerschaft an, besteht das Risiko, dass das Virus auf das ungeborene Kind übertragen werden kann. Das gilt aber auch, wenn Du selber unter keinerlei Krankheitssymptomen leidest.
Bei Deinem ungeborenen Baby kann das ansteckende Virus zudem große Schaden anrichten. Wie ist das möglich? Über die Plazenta gelangt das Virus in den Blutkreislauf. Dieses kann die kindliche Entwicklung massiv stören, indem Dein Baby nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt wird.
Durch das verminderte Blutvolumen kann es dazu kommen, dass Flüssigkeit aus den Blutgefäßen in Hohlräumen, wie dem Brustkorb gelangt. Durch diese Umstände können sich generalisierte Wassereinlagerungen bilden. Außerdem kann die Herzleistung durch das Virus beeinträchtigt werden. Im schlimmsten Fall kann es so zu einer Fehlgeburt kommen.
Wie verläuft die Behandlung von meinem Baby?
Falls bei einer Untersuchung erste Anzeichen auf eine Blutarmut festgestellt werden sollten, wird Dein Arzt zu sofortigen Maßnahmen greifen. Dein Baby wird in dem Fall Blutkonserven verabreicht bekommen.
Dabei wird die Nabelschnur Deines Babys mit Hilfe einer Nadel an eine Infusion angeschlossen. In einigen Fällen ist es sogar nötig, das Herz oder eine Vene des Körpers direkt an die Infusion anzuschließen. Dieser Eingriff wird ausschließlich in einem Krankenhaus oder einer speziellen Einrichtung vorgenommen.
Für die meisten Mütter ist das keine schöne Vorstellung. Jedoch kann mit Hilfe einer Bluttransfusion das schlimmste verhindert werden.
Zahlen und Fakten: So hoch ist die Gefahr für Dein Baby wirklich
Wie hoch die Gefahr ist, hängt davon ab, in welcher Schwangerschaftsphase Du Dich mit Ringelröteln ansteckst. Eine Erstinfektion mit dem Erreger fällt meist schlimmer aus, wenn Du Dich zu Beginn Deiner Schwangerschaft mit dem Virus infizierst.
Ringelröteln in der Schwangerschaft: Wann ist es am gefährlichsten?
Grundsätzlich gilt: Je früher desto schlimmer. Am gefährlichsten ist eine Ringelröteln-Infektion bis zur 20. Schwangerschaftswoche. Bei etwa 4 bis 17 % der Schwangeren konnten Schäden bei ihrem Baby festgestellt werden. Wurde die Infektion nicht früh genug erkannt oder entsprechende Maßnahmen nicht rechtzeitig eingeleitet, kann es zu einer Fehlgeburt kommen.
Wir können Dich aber etwas beruhigen. Insgesamt betrachtet, ist die Wahrscheinlichkeit sehr gering, dass Du an Ringelröteln in der Schwangerschaft erkrankst. Schätzungsweise sind zwei Drittel aller Frauen bereits immun gegen den Ringelröteln-Erreger.
Ringelröteln in der Schwangerschaft – das Wichtigste auf einen Blick
Infektionen in der Schwangerschaft können Dein Baby gefährden. Das gilt auch für Ringelröteln in der Schwangerschaft. Im schlimmsten Fall kann das mit einer Frühgeburt oder Fehlgeburt enden. Besonders gefährlich ist eine Infektion mit dem Ringelröteln-Erreger bis zur 20. Schwangerschaftswoche.
Da Du Dich per Tröpfcheninfektion mit dem Ringelröteln-Virus anstecken kannst, solltest Du engen Kontakt mit infizierten Personen vermeiden. Das Virus kann sich über Niesen, Husten oder Sprechen verbreiten. Eine Übertragung der Erreger über das Blut ist ebenfalls möglich.
Gut zu wissen:
Zwischen der Ansteckung und dem Auftreten der ersten Krankheitszeichen vergehen etwa 7 bis 21 Tage. Dieser Zeitraum wird auch als sogenannte Inkubationszeit bezeichnet.
Die Ansteckungsgefahr ist dann am höchsten, wenn die betroffene Person noch nichts von der Infektion weiß. Sobald der Hautausschlag auftritt, ist die Ansteckungsgefahr vorüber. Auch wenn die Infektion ohne sichtbare Krankheitssymptome verläuft, sind Erwachsene und Kinder trotzdem ansteckend.
Quellen:
https://www.netdoktor.de/krankheiten/ringelroeteln/schwangerschaft/
1 Gedanke zu „Ringelröteln in der Schwangerschaft – gefährlich oder unbedenklich?“