Ursachen für eine Frühgeburt – Wenn ein Kind zu früh zur Welt kommt
Dieser Artikel entspricht dem aktuellen wissenschaftlichen Stand sowie unseren journalistischen Leitlinien und wurde von Experten oder Hebammen geprüft.
Zu den QuellangabenEine Schwangerschaft ist immer mit Risiken verbunden. Kommt ein Kind zu früh auf die Welt, spricht man von einer sogenannten Frühgeburt. Als Frühgeburt gilt ein Baby dann, wenn es vor Vollendung der 37. Schwangerschaftswoche geboren wurde, oder bei der Geburt weniger als 2500 Gramm wiegt.
Hier erfährst Du die wichtigsten Ursachen für eine Frühgeburt.
Ursachen für eine Frühgeburt – Wann ist es „zu früh“?
Ein Kind wird als Frühchen bezeichnet, wenn es vor dem Ende der 37. Schwangerschaftswoche zur Welt kommt. Mediziner teilen Frühchen demnach in drei Gruppen ein, die sich nach der Schwangerschaftsdauer oder dem Geburtsgewicht richten.
Extreme Frühgeborene
Als extrem frühgeborene werden Babys bezeichnet, die die 27. Schwangerschaftswoche vollendet haben, oder ein Gewicht unter 1000 Gramm haben.
Sehr frühe Frühchen
Hat ein Kind die 30. Schwangerschaftswoche im Mutterleib abgeschlossen, und befindet sich unter einem Gewicht von 1500 Gramm, so wird es als sehr frühes Frühchen eingestuft.
Mäßig frühe Frühgeborene
Als mäßig frühe Frühgeborene werden die Kinder bezeichnet, die bereits die 36. Schwangerschaftswoche abgeschlossen haben und ein Gewicht von weniger als 2500 Gramm aufzeigen.
Anzeichen einer möglichen Fehlgeburt
Etwa zehn Prozent aller Kinder kommen unter der 37. Schwangerschaftswoche zur Welt. Ihre Überlebens- und Entwicklungschancen haben sich aufgrund der medizinischen Entwicklung drastisch verbessert. Jedoch sind die Ursachen für eine Frühgeburt völlig unterschiedlich. Beachtet man allerdings einige Anzeichen, so lässt sich möglicherweise eine Frühgeburt verhindern.
Verschiedene Beschwerden können auf eine mögliche Frühgeburt hinweisen. Zu den häufigsten Anzeichen zählen vorzeitige Wehen. Auch wenn gelegentliche Kontraktionen völlig normal sind, solltest Du sie trotzdem nicht auf die leichte Schulter nehmen. Treten sie über einen längeren Zeitraum in kurzen Abständen mehrmals auf, ist die Wahrscheinlichkeit relativ hoch, dass es sich um vorzeitige Wehen handelt.
Bei vorzeitigen Wehen – vor allem wenn sie weit vor dem erwartetem Geburtstermin auftreten – ist eine ärztliche Untersuchung dringend nötig! Dein Frauenarzt kann feststellen, ob eine Frühgeburt droht oder nicht.
Selten sind solche Beschwerden mit gelegentlichen Blutungen verbunden. Schlimmstenfalls kann die Fruchtblase platzen, und Fruchtwasser tritt aus. Dann ist es für Dich und Dein Baby am wichtigsten, umgehend in eine Klinik zu fahren! Dort wird der Gesundheitszustand von euch beiden überwacht um das Schlimmste zu vermeiden.
Was kann ich tun, um eine Fehlgeburt zu vermeiden?
Da Dir die Gesundheit Deines Kindes am Herzen liegt, sind hier einige Ratschläge und nützliche Tipps für Dich, um eine mögliche Fehlgeburt zu vermeiden.
Etwa 40 Wochen hat die Natur vorgesehen, um Deinem Baby möglichst viel Zeit zu geben, sich zu entwickeln. Jedoch halten nicht alle so lange durch, und wollen die Welt schon vorher erkunden.
Eine Frühgeburt kannst Du leider nicht komplett verhindern, aber Du kannst die Wahrscheinlichkeit zumindest minimieren.
Der Konsum von Alkohol und Zigaretten sollte frühzeitig, am Besten schon bei bestehendem Kinderwunsch massiv reduziert werden. Allerspätestens dann, wenn der Schwangerschaftstest Dir „positiv“ anzeigt. Auch wenn es nicht immer leichtfällt, solltest Du Übergewicht abbauen.
Damit ist natürlich keine radikale Diät in der Schwangerschaft gemeint, aber Du solltest Deinen Zuckerkonsum reduzieren und ungesunde Fette vermeiden. Symptome einer Scheideninfektion (Jucken, Brennen, Stechen, Schmerzen beim Wasserlassen, veränderter Ausfluss) sollten ein Anlass sein, Deinem Frauenarzt einen Besuch abzustatten.
Bei Verdacht auf eine vorzeitige Wehentätigkeit oder Muttermundseröffnung ist höchste Vorsicht geboten!
Gibt es Risikofaktoren?
Bei etwa 40 Prozent aller Frühgeburten sind die Ursachen unklar. Jedoch gibt es einige Faktoren, die die Wahrscheinlichkeit einer Frühgeburt begünstigen können. Bei den Vorsorgeuntersuchungen können sie frühzeitig erkannt werden und einige davon sogar entsprechend behandelt werden.
Folgende Faktoren erhöhen das Risiko einer Frühgeburt:
• Starke seelische Belastungen
• Nikotin- und Alkoholkonsum während der Schwangerschaft
• Fehlbildungen der Plazenta oder der Gebärmutter
• Erkrankungen wie Präeklampsie, Diabetes mellitus oder eine Scheideninfektion
Mögliche Folgen für das Kind
Die Ursachen für eine Frühgeburt können völlig unterschiedlich sein. Grundsätzlich ist ein Kind zwischen der 23. und 25. Schwangerschaftswoche lebensfähig. Bei Kindern die vor der 25. Woche geboren werden, besteht jedoch das Risiko von mittleren bis schwere Behinderungen. Zudem trägt das Gewicht des Kindes einen entscheidenden Faktor dazu bei.
Wiegt ein Kind weniger als 1500 Gramm nach der Geburt, so haben sie leider ein 200-faches erhöhtes Risiko zu sterben, als Kinder mit einem Gewicht von über 2500 Gramm. Diese haben nur ein bis zu 10 Mal höheres Risiko neurologische Schäden davon zu tragen.
Entwicklungsstörungen, Seh- und Hörschäden, Krampfanfälle und chronische Lungenprobleme treten unter anderem häufig bei sehr kleinen Frühgeborenen auf. Ein wichtiger Faktor für die Vermeidung von Lungenproblemen ist die Entwicklung der Lungenreife, die in der Regel um die 24. Schwangerschaftswoche herum auftritt.
Frühgeburt vor der 22. SSW
Kinder, die zu dieser Zeit geboren werden, sind leider nicht lebensfähig.
Frühgeburt nach der 22. bis 23. SSW
Während diesem Schwangerschaftsalter steigt die Überlebenschance des Kindes. Allerdings kann dies durchaus unterschiedlich ausfallen. Man spricht hierbei von etwa 10-50%. Jedoch kann es vorkommen, dass 20-30% der Kinder an körperlichen und geistigen Behinderungen leiden.
Frühgeburt nach der 24. SSW und später
Die Überlebenschancen von Frühchen in dieser Phase besteht bei 60-80%.
Frühgeborene mit angeborenen und bei der Geburt erworbenen Gesundheitsstörungen
Bei Frühgeborenen mit schwersten Gesundheitsstörungen, die keine Aussicht auf Besserung des Gesundheitszustandes haben, wird von den Ärzten geprüft, ob im Interesse des Kindes die intensivmedizinischen Maßnahmen eingeschränkt werden sollten. Hierbei berücksichtigt der Arzt verständlicherweise den Grad der Beeinträchtigung und die dadurch bedingten Änderung der Lebenschance des Kindes.
Wenn abzusehen ist, dass das Kind sterben wird, werden die Eltern die Möglichkeit haben, bei der Sterbebegleitung und der Bestattung des Kindes unterstützt zu werden.
Quellen:
https://www.netdoktor.de/schwangerschaft/fruehgeburt/
https://www.familienplanung.de/schwangerschaft/fruehgeburt/risiken-anzeichen-chancen/#c14895
https://www.frauenaerzte-im-netz.de/schwangerschaft-geburt/frueh-und-fehlgeburt/
https://www.babyartikel.de/magazin/fruehgeburt-verhindern-geht-das
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