Nicht jede Blutung ist gleich. Manche können Sorgen bereiten und andere sind völlig harmlos und ganz normal. Hast Du schon mal etwas von der Abbruchblutung gehört? Was man darunter versteht und wie es dazu kommt, erfährst Du hier.
Inhaltsverzeichnis
Was versteht man unter einer Abbruchblutung?
Bei einer Abbruchblutung – auch Hormonentzugsblutung genannt – wird die Gebärmutterschleimhaut abgestoßen. Was sich besorgniserregend anhört, passiert tatsächlich immer einmal im Monat. Sie ist in den meisten Fällen kürzer und weniger schwächer als die normale Regelblutung.
Die Abbruchblutung tritt in der Woche auf, in der Du eine Pillenpause einlegst. Durch die Einnahmepause der Pille ist im Körper zu wenig Östrogen und Progesteron vorhanden. Das hat zu Folge, dass die bis dahin aufgebaute Gebärmutterschleimhaut nicht mehr richtig aufrecht erhalten werden kann.
Somit kommt es also zu einer Blutung, um die Gebärmutterschleimhaut abzustoßen. Tatsächlich denken viele Frauen, dass sie trotz Pille eine normale Regelblutung haben. Das ist aber ein Irrglaube. Diese Pseudomenstruation kommt nur durch den Mangel an Östrogen und Progesteron zustande.
Abbruchblutung bei hormoneller Verhütung
Eine hormonollen Verhütung bietet einen ziemlich verlässlichen Schutz vor einer Schwangerschaft. Neben der Pille kann auch der Vaginalring, Hormonimplantat, Hormonring oder das Verhütungspflaster sehr effektiv sein. Durch diese Mittel wird zudem der Aufbau der Gebärmutterschleimhaut beeinflusst.
Wenn Du keine hormonellen Verhütungsmittel einnimmst, wird Deine Gebärmutterschleimhaut abgestoßen wenn keine Befruchtung der Eizelle stattgefunden hat. So wird Dein Körper auf einen neuen Zyklus vorbereitet.
Hormonelle Schwangerschaftsverhütung sorgt also für eine „unnatürliche“ Abbruchblutung.
So beeinflusst hormonelle Verhütung die Monatsblutung
Durch die hormonelle Verhütung werden Deinem Körper synthetische Hormone zugefügt. Dadurch entsteht ein Rückkopplungsprozess im Hypothalamus, der die Bildung der körpereigenen Hormone verhindert.
Dadurch wird Dein Hormonspiegel mit der Zugabe von Hormonen konstant gehalten und kontrolliert. Dieser immer gleiche Pegel kann unter anderem auch bei der Behandlung von Zyklusstörungen helfen. Insbesondere wenn Frauen an sehr starken oder schmerzhaften Blutungen leiden.
Wusstest Du, dass die Wirkungsweise von hormonellen Verhütungsmitteln darauf basiert, dass der Eisprung gehemmt und die Gebärmutterschleimhaut verflüssigt wird? So soll verhindert werden, dass sich ein befruchtetes Ei einnisten kann.
So werden nicht ein paar Schritte des Monatszyklus übersprungen, sondern es wird ein Zustand aufrecht erhalten, der eine erfolgreiche Befruchtung simulieren soll.
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Was ist der Unterschied zwischen Menstruation und Abbruchblutung?
Die natürliche Menstruation und Abbruchblutung unterscheiden sich in vielen Punkten. Die natürliche Blutung entsteht durch die natürliche Abstoßung der Gebärmutterschleimhaut. Das passiert allerdings erst dann, wenn es in den fruchtbaren Tagen zu keiner Befruchtung gekommen ist und sich keine Eizelle in der Gebärmutter eingenistet hat.
Ein weiterer Unterschied zwischen Menstruation und Abbruchblutung liegt zudem in der Intensität, Dauer und der Häufigkeit. Hast Du Dich auch schon mal gewundert, warum Deine Periode weniger intensiv geworden ist, seitdem Du hormonelle Verhütungsmittel verwendest?
Das liegt daran, dass die Gebärmutter durch die Zugabe von Hormonen weniger stark verdickt wird. Somit fällt die Blutung meist geringer aus und hält auch nicht so lange an.
Zudem treten auch weniger Schmerzen während der Periode auf. Durch die Einnahme von Hormonen wird auch der Zeitpunkt der Blutung beeinflusst. So ist sie natürlich besser planbar und lässt sich ggf. verschieben. Dazu musst Du die Pille durchnehmen.
Sonderfall: die Durchbruchblutung
Sogenannte Durchbruchblutungen können entweder im ersten Jahr der hormonellen Verhütung oder bei einer Langzeiteinnahme auftreten. Im Gegensatz zur Abbruchblutung wird diese nicht durch den Entzug von Hormonen hervorgerufen, sondern durch die natürliche Abstoßung der Gebärmutterschleimhaut.
Wenn Du über mehrere Monate hinweg die Pille durchgenommen hast, kann die Gebärmutter durch das natürliche Wachstum minimal verdickt werden, so dass sie auch auf normale Art und Weise abgestoßen wird.
Auch im ersten Jahr Deiner hormonellen Verhütung kann es zu Durchbruchblutungen kommen. Dein Körper muss sich erst an die synthetische Hormonzufuhr gewöhnen.
Wann kommt es zu einer Abbruchblutung?
Eine Abbruchblutung findet immer zu dem Zeitpunkt statt, wo Du eine Pillenpause einlegst. Mit anderen Worten: Sie findet dann statt, wenn Du die gewöhnliche Hormonzufuhr unterbrichst.
Bei dem gängigsten hormonellen Verhütungsmittel – der Pille – passiert das in der Regel nach dem 21-tägigen Einnahmezeitraum. In der folgenden Woche setzt die Abbruchblutung normalerweise innerhalb von 2 bis 4 Tagen ein. Das ist von Frau zu Frau allerdings sehr unterschiedlich. Falls Du 1 oder 2 Tage überfällig bist, ist das noch kein Grund zur Sorge.
Denk immer dran: Die Periode ist künstlich herbeigeführt durch den Entzug von Hormonen. Dabei kann es also ganz leicht zu Verzögerungen kommen.
Kann ich meine Abbruchblutung unterbrechen oder verschieben?
Abbruchblutung unterbrechen
Wie Du bereits weißt kannst Du mit der Pille die Abbruchblutung unterdrücken. Das funktioniert, indem Du die Pille durchnimmst. Wenn Du Deine Pille über einen längeren Zeitraum durchgängig einnimmst, sind davon keine ernsthaften Nebenwirkungen zu erwarten.
Um auf Nummer Sicher zu gehen, solltest Du Dir Rat von Deinem Frauenarzt einholen. Vorsicht: Falls Du dir Pille durchgängig einnimmt, kann es wiederholt zu Zwischen- oder Schmierblutungen kommen.
Abbruchblutung verschieben
Wir alle kennen das: Es steht ein Urlaub bevor und das letzte was man jetzt gebrauchen kann ist die ungebetene Abbruchblutung. Allerdings gibt es auch hier einen Tipp: Du kannst die Abbruchblutung verschieben.
Das ist möglich, indem Du Deinen Zyklus verkürzt. Dazu kannst Du einfach ein paar Pillen aus dem Blister auslassen. Achtung: Umgekehrt solltest Du darauf achten, dass Du die Pillenpause nicht verlängerst. Sonst besteht die Gefahr einer Schwangerschaft.
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Die Abbruchblutung bleibt aus: Ein Grund zur Sorge?
Durch die Einnahme von hormonellen Verhütungsmitteln können die Vorraussetzungen für die Blutung so stark verändert werden, dass sie unter umständen auch ausbleiben kann. Das Ausbleiben Deiner Blutung ist aber nicht sofort ein Grund zur Besorgnis. Ein Grund dafür könnte sein, dass einfach zu wenig Gebärmutterschleimhaut aufgebaut wurde, um sie abstoßen zu können.
Wann sollte ich zum Arzt?
Falls Deine Abbruchblutung schon lange auf sich warten lässt und Du unter diesen Symptomen leidest, solltest Du zur Sicherheit Deinen Frauenarzt aufsuchen:
- Starke Bauchschmerzen
- Brustschmerzen
- Atemnot
- Schmerzen im Bein, evtl. Verfärbung
- Sehstörungen
Quellen
https://www.die-menstruationsbeauftragte.de/tag/abbruchsblutung/
https://www.gesundheit.gv.at/lexikon/a/lexikon-abbruchblutung