Blutiger Ausfluss: Diese Gründe stecken dahinter
Dieser Artikel entspricht dem aktuellen wissenschaftlichen Stand sowie unseren journalistischen Leitlinien und wurde von Experten oder Hebammen geprüft.
Zu den QuellangabenVielleicht hast Du außerhalb Deiner Periode etwas Blut in Deinem Ausfluss entdeckt. Je nachdem, in welcher Phase Du Dich in Deinem Zyklus befindest, kann das verschiedene Ursachen haben. In diesem Artikel erfährst Du, welche Gründe hinter einem blutigen Ausfluss stecken.
So unterschiedlich kann Dein Ausfluss aussehen
Der Ausfluss beginnt mit der Pubertät und begleitet die meisten Frauen bis zu den Wechseljahren. Wie er aussieht und vor allem welche Konsistenz er hat, kann von hormonellen Schwankungen abhängen.
Demnach ist es völlig normal, wenn Dein Ausfluss in der Schwangerschaft oder während des Eisprungs etwas stärker ist als sonst. Wenn sich der Ausfluss allerdings stark in der Farbe, Geruch oder Konsistenz ändert, kann das in manchen Fällen auf eine Infektion hindeuten.
Falls Du tatsächlich unter einer Infektion leidest, kann ein grüner Ausfluss ein Anzeichen dafür sein. Brauner Ausfluss tritt in den meisten fällen als Zwischenblutung während der Schwangerschaft auf.
Diese Ursachen können den Ausfluss beeinflussen
Du hast eine plötzliche Veränderung von Deinem Ausfluss festgestellt? Das kann unterschiedliche Ursachen haben. Manche deuten auf eine Erkrankung hin, manche sind hingegen völlig normal und kein Grund zur Sorge. Gehen wir den Ursachen auf den Grund:
Bakterielle Infektion
Falls Du einen unangenehmen, fischigen Geruch bei Deinem Ausfluss feststellst, kann es sich um eine Entzündung Deiner Vagina handeln. Oftmals wird diese Entzündung durch das Bakterium Gardnerella vaginalis verursacht.
Allerdings können auch Erreger dieser Geschlechtskrankheiten eine Entzündung herbeiführen:
Chlamydien
Chlamydien zählen zu den häufigsten Geschlechtskrankheiten. Eitriger Ausfluss und Schmerzen beim Wasserlassen können erste Anzeichen auf die Krankheit sein. Vorsicht: Unbehandelt können Chlamydien zu Unfruchtbarkeit führen.
Gonokokken
Diese Erreger führen zu Tripper – einer ebenfalls sehr weit verbreiteten Geschlechtskrankheit. Vor allem bei Frauen verläuft die Krankheit ohne auffällige Symptome. In machen Fällen kann es auch zu Schmerzen beim Wasserlassen oder gelblichen Ausfluss kommen.
Pilzinfektionen
Milchsäurebakterien in Deiner Vagina sorgen für ein saures Scheidenmilieu. So wird verhindert, dass sich unter anderem Hefebakterien vermehren können. Ein schwaches Immunsystem oder die Einnahme von Antibiotika kann Dein Scheidenmilieu beeinflussen. Wird die Anzahl von Milchsäurebakterien reduziert, kann sich schnell ein Scheidenpilz ausbreiten.
Typische Anzeichen von einem Scheidenpilz:
- Klumpiger, weißer Ausfluss
- Gerötete Schleimhaut
- Juckreiz
- Schmerzen beim Wasserlassen
Virus-Infektionen
Auch Viren können Deinen Genitalbereich befallen. Diese Viren sorgen für einen verstärkten Ausfluss und weitere Beschwerden:
Herpes-Simplex-Virus
Diese Virus-Infektion ist für Genitalherpes verantwortlich. Typische Anzeichen dafür sind Bläschen im Bereich Deiner Vagina, Schamlippen und Schleimhaut. Juckreiz, starker Ausfluss und Fieber können ebenfalls Begleiterscheinungen sein.
Humanes-Papillomavirus (HPV)
Dieses Virus verursacht Feigwarzen. Symptome für eine Infektion ist ein rötlich-brauner Ausfluss. Einige Unterarten von diesem Virus können Gebärmutterhalskrebs verursachen. Erkundigen Dich bei Deinem Frauenarzt nach einer HPV-Impfung.
Welche Ursachen hat ein blutiger Ausfluss?
Blutiger Ausfluss kann viele verschiedene Ursachen haben. Diese können völlig harmlos sein, können aber auch auf eine Infektion oder Krankheit hinweisen. Obwohl in den meisten Fällen keine ernsthaften Krankheiten hinter einem blutigen Ausfluss stecken, solltest Du die Ursachen dafür kennen:
Hormonschwankungen
Von einer Hormonschwankung ist dann die Rede, wenn die Geschlechtshormone Progesteron und Östrogen aus dem Gleichgewicht geraten. Das kann einfach so ohne ersichtlichen Grund passieren und ist kein Grund zur Sorge.
Hierbei kann es also vorkommen, dass Du unabhängig von Deiner Periode einen blutigen Ausfluss bemerkst. Hormonschwankungen werden in vielen Fällen durch die Einnahme der Pille oder einem anderen Präparat ausgelöst.
Falls Du die Pille durchnehmen oder Deine Periode verschieben möchtest, kann es ebenfalls zu einer Hormonschwankung kommen.
Stoffwechselerkrankungen
Falls Du unter einer Stoffwechselerkrankung leidest, bist Du anfälliger für einen blutigen Ausfluss. Diese Stoffwechselerkrankungen können Einfluss auf Deinen Ausfluss haben:
- Diabetes mellitus
- Unter- oder Überfunktion der Schilddrüse
Diese Erkrankungen können Deinen Zyklus ziemlich durcheinander bringen und einen blutigen Ausfluss verursachen.
Myome
Bei einem Myom handelt es sich um eine gutartige Wucherung in der Gebärmuttermuskulatur. Frauen ab 35 Jahren neigen eher zu einer Erkrankung. Myome sind relativ unauffällig und zeigen außer einem blutigen Ausfluss kaum andere Symptome.
Tipp: Regelmäßig zur Vorsorgeuntersuchung bei Deinem Frauenarzt gehen. In der Schwangerschaft können sie nämlich zu Komplikationen führen.
Endometriose
Unter einer Endometriose wird ebenfalls eine gutartige, aber schmerzhafte Wucherung im Gewebe der Gebärmutterschleimhaut bezeichnet. Zu den starken Schmerzen, die durch die Endometriose ausgelöst werden, kann es zudem zu Schmerzen oder Blutungen beim Sex kommen.
Sex
Ein blutiger Ausfluss kann auch durch Sex ausgelöst werden. Wie? Beim Sex kann es schnell zu einer Verletzung der Blutgefäße in Deiner Vagina kommen. Diese verheilen aber zügig und sind absolut kein Grund zur Sorge.
Treten Blutungen nach dem Sex allerdings häufig auf, kann dies auch auf eine Infektion oder eine Geschlechtskrankheit hindeuten.
Blutiger Ausfluss ist ein Anzeichen für Krebs – stimmt das?
Wie Du bereits weißt, sind oft harmlose Ursachen für einen blutigen Ausfluss verantwortlich. Tritt der blutige Ausfluss beispielsweise sehr häufig oder vor allem nach der Menopause auf, solltest Du auf jeden Fall zum Arzt gehen.
Allerdings ist es ein Irrglaube, dass Blut im Ausfluss ein Indikator für Krebs ist. In wenigen Fällen kann ein häufiger blutiger Ausfluss vor allem in Kombination mit anderen lästigen Beschwerden tatsächlich ein Hinweis auf eine Krebserkrankung sein.
Stellst Du häufig einen blutigen Ausfluss fest und merkst andere Veränderungen an Deinem Körper, solltest Du unbedingt einen Arzt aufsuchen.
Wie kann ich einen blutigen Ausfluss vermeiden?
Hierbei kommt es auf die Ursache von Deinem blutigen Ausfluss an. Ernsthafte Krankheiten kündigen sich selten an und lassen sich kaum vermeiden. Allerdings kannst Du diese Tipps anwenden, um bestmöglich vorzubeugen.
- Milchsäurekur anwenden: Sorgt für ein gutes Scheidenmilieu
- Richtige Intimhygiene: Beugt Infektionen vor
- Kondome verwenden: Um Geschlechtskrankheiten zu vermeiden
- Unterwäsche aus Baumwolle: Ist atmungsaktiver als Synthetik
Wie schlimm ist blutiger Ausfluss wirklich?
Ein blutiger Ausfluss kann auf eine Infektion oder Erkrankung hindeuten. In den meisten Fällen sind es aber tatsächlich harmlose Ursachen. Um auf Nummer Sicher zu gehen, solltest Du Deinen Ausfluss stets beobachten. Welche Farbe hat er? Reicht er unangenehm? Hat sich die Konsistenz verändert?
Gelegentlicher blutiger Ausfluss ist kein Grund zur Sorge. Tritt er aber häufiger auf in Kombination mit anderen Beschwerden, solltest Du Dich von einem Arzt untersuchen lassen.
Quellen
https://www.euroclinix.net/de/geschlechtskrankheiten/blutiger-ausfluss
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