Der Milchspendereflex : So klappt es mit dem Stillen

Der Milchspendereflex sorgt dafür, dass das Neugeborene seine Milchnahrung bekommt. Doch wie kommt es überhaupt zu diesem Stillreflex und wie kann die Milchbildung angeregt werden? In einigen Fällen kann der Milchspendereflex sogar zu stark ausfallen, wodurch es zu Stillproblemen kommt.

Erfahre hier, welche Methoden erfolgreich dagegen helfen.

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Was ist eigentlich der Milchspendereflex?

Der Milchspendereflex regt durch jeden Stillvorgang und im Grunde sogar durch jede Hautstimulation beim Saugen des Babys an der Brust den Milchfluss an. Sehr viele Frauen empfinden den Milchspendereflex als ein angenehm warmes und prickelndes Gefühl, das sich unmittelbar vor dem Einsetzen des Milchflusses bemerkbar macht.

Dieser Stillreflex wird von Hormonen in Deinem Körper ausgelöst: Sobald das neugeborene Baby an der Brustwarze saugt, werden im Warzenhof spezielle Nervenenden stimuliert. Diese senden dann wiederum Signale und Informationen an das Zwischenhirn (Hypothalamus).

Das Zwischenhirn wiederum veranlasst die Hypophyse, die sogenannte Hirnanhangdrüse, das Hormon Prolaktin auszuschütten, das die Milchbildung anregt. Gleichzeitig kommt es zur Ausschüttung des Hormons Oxytocin, das sogenannte Milchspende-Hormon, das dafür sorgt, dass die Muttermilch gut durch die Milchgänge der Brust fließen kann. Von hier aus wird die Muttermilch weiter an Deine Brustwarzen geleitet.

Im Allgemeinen setzt der Milchspendereflex ungefähr ein bis drei Minuten nach dem Beginn der Stillmahlzeit ein. Dass die Milchproduktion erfolgreich angeregt wurde, kannst Du zum Beispiel daran erkennen, dass Dein Baby seinen Saugrhythmus ändert.

Am Anfang saugt es noch eher unruhig und schnell an der Brustwarze, doch bereits nach dem Einsetzen des Milchspendereflexes beruhigt es sich und saugt in tiefen und regelmäßigen Zügen.

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Milchbildung anregen – welche Rolle spielt das Hormon Oxytocin?

Durch den Saugreiz des Babys an Deiner Brustwarze wird über die Nerven die Oxytocin-Bildung stimuliert. Dieses Hormon bildet Dein Körper aber bereits während des Geburtsvorgangs.

Zum Teil wird dieser Botenstoff auch intravenös, also per Infusion verabreicht, um die Wehen zu fördern, denn Oxytocin wirkt sich kontrahierend auf den Uterus (Gebärmutter) aus.

In der Stillzeit übernimmt dieses Hormon andere Aufgaben: Hier wirkt es sich auf jede einzelne Muskelzelle um die Alveolen (Milchbläschen) und die Milchgänge aus. Indem sich die Muskelzellen zusammenziehen, wird die Muttermilch durch die Milchgänge hindurch nach außen befördert.

Es kommt also zum Milchspendereflex. Ohne diesen wäre Dein kleines Baby nicht in der Lage, die Brust sozusagen „leer zu trinken“.

Wie wird der Milchspendereflex aktiviert?

Die Milchbildung anregen und somit den Milchspendereflex aktivieren – das geht nicht nur über den Saugreiz des Babys. Das Einsetzen des Milchspendereflexes fühlen viele Frauen insbesondere am Anfang der Stillzeit als ein Ziehen und Kribbeln in der Brust.

Doch bei sehr vielen Frauen fängt die Milchbildung nicht erst durch das Saugen des Babys an, sondern bereits durch das Riechen, Hören oder Sehen ihres Kindes. Auch Gedanken an das eigene Baby können die Milchproduktion anregen.

Vor allem in den ersten Wochen der Stillzeit haben sehr viele Frauen Angst, unter einer geringen Milchproduktion zu leiden. Der Milchspendereflex ist hier nämlich von vielen verschiedenen Faktoren abhängig.

Stress spielt beispielsweise eine wesentliche Rolle, denn er hemmt den Milchspendereflex. Auch Angstgefühle, innere Unruhe oder Rauchen kann die Milchbildung beeinträchtigen. Stresshormone sind im Inneren des Organismus nämlich stärker als die Stillhormone, was den Milchspendereflex massiv stört.

Aus diesem Grund ist es von entscheidender Bedeutung, dass Du auf eine ruhige Atmosphäre und eine angenehme Stillumgebung achtest. Wenn Du also die Milchproduktion anregen willst, solltest Du Stress möglichst meiden.

Tipps und Tricks – so kannst Du die Milchbildung anregen

Häufiger stillen und somit Milchproduktion anregen

Viele frischgebackene Mütter stellen sich die Frage, wie oft man stillen sollte. Grundsätzlich lässt sich hier sagen, dass die Nachfrage das Angebot bestimmt: Je häufiger also gestillt wird, desto höher ist auch der Prolaktin-Spiegel im Körper. Die Milchbildung wird also stärker angeregt.

Experten empfehlen zudem, dem Baby beide Brüste beim Stillen anzubieten beziehungsweise immer mal wieder die Seiten zu wechseln. Eine regelmäßige Entleerung der Brust ist nämlich ein entscheidender Faktor für eine ausreichend Milchproduktion.

Milchbildung anregen mit Stilltee

Auf dem Markt finden sich diverse Teesorten zum Anregen der Milchproduktion. Hierzu gehören Tees mit inhaltlichen Bestandteilen wie zum Beispiel Kümmel, Fenchel, Anis oder Bockshornklee. Durch diese Kräuter soll die Milchbildung angekurbelt werden.

Milchproduktion anregen mit Wärmekissen und Massagen

Auch ein Wärmekissen kann helfen, den Milchspendereflex zu stimulieren. Die Milchproduktion anregen kann auch mithilfe einer sanften Massage unter einer warmen Dusche gelingen. Das entspannt gleichzeitig Deine Brüste.

Milchbildung anregen mit Entspannung und Erholung

Für einen aktiven Milchspendereflex solltest Du Dir auch ausreichend Entspannung gönnen. Stelle Dir vor, wie Du Dein Baby stillst und die Milch zu fließen beginnt. Wenn Dein Baby aktuell nicht bei Dir ist, kann Dir ein Bild oder ein Strampler Deines kleinen Lieblings helfen.

Wenn Du die Milchproduktion anregen willst, solltest Du auch die Flüssigkeitsversorgung im Blick behalten.

Milchspendereflex: Die richtige Stilltechnik spielt eine große Rolle

Es kann durchaus sein, dass in den ersten Tagen das Stillen etwas schmerzhaft ist – trotz einer korrekten Stilltechnik. Das liegt vor allem daran, dass aufgrund der veränderten postnatalen Hormonsituation im Körper die Brustwarzen noch sehr empfindlich sind und sich erst einmal an das intensive Saugen des Babys gewöhnen müssen.

Diese anfänglichen Stillschmerzen klingen jedoch nach kurzer Zeit wieder von alleine ab – meistens wenige Sekunden nach dem Einsetzen des Milchspendereflexes. Aus diesem Grund werden diese anfänglichen Stillschmerzen auch als „Ansaugschmerzen“ bezeichnet.

Durch eine sanfte Brustmassage kannst du vor der Stillmahlzeit den Milchspendereflex auslösen und somit die Milchbildung anregen. So fließt direkt beim Anlegen Deines Babys Muttermilch.

Schmerzhafter Milchspendereflex – was steckt dahinter?

Besonders spürbar ist für die allermeisten Frauen der erste Milchspendereflex, bei dem feinste Muskelkontraktionen die Muttermilch in Richtung Brustwarze treiben. Die nachfolgenden Milchspendereflexe sind in der Regel nicht mehr wirklich fühlbar.

Dieser leichte Druck und dieses Ziehen, das beim ersten Mal gefühlt wird, ist aber ein neutrales Gefühl, das im Allgemeinen als sehr angenehm empfunden wird. In sehr vielen Fällen wird der Milchspendereflex an der Brustseite, die gerade pausiert, deutlich intensiver gespürt als an der Seite, die gerade stillt.

Diese anfänglichen Schmerzen verschwinden nach und nach aber von ganz alleine. Ein schmerzhafter Milchspendereflex, der nicht abklingen mag, kann aber unter Umständen auch ein Symptom für andere Probleme sein wie beispielsweise eine Brustentzündung oder einen Milchstau.

Überaktiver Milchspendereflex – wie kommt es dazu?

Während sehr viele Frauen vor allem zu Beginn der Stillzeit fürchten, zu wenig Muttermilch zu haben, gibt es auch viele Frauen, die unter einem überaktiven Milchspendereflex leiden.
Ein zu starker Milchspendereflex ist ein sehr schnelles und kraftvolles Fließen der Muttermilch.

Wenn dieses Phänomen eintritt, kann es dazu kommen, dass das Baby bereits nach den ersten Schlucken den Kopf von der Brust wegzieht oder gar zu würgen beginnt, denn es kann die hohe Menge nicht einem so raschen Tempo herunterschlucken.

Wie kommt es überhaupt zu einem zu starken Milchspendereflex?

In der Regel reguliert sich eine zu starke Milchproduktion innerhalb von wenigen Wochen von alleine. Bei einigen Müttern bleibt jedoch der überaktive Milchspendereflex bestehen, selbst nachdem sich die Milchbildung eingespielt hat.

Stillexperten gehen hier davon aus, dass ein zu starker Milchspendereflex vor allem Mütter betrifft, die sehr viele Milchdrüsen, sogenannte Alveolen besitzen. Im Durchschnitt haben Frauen pro Brustseite zwischen 100.000 und 300.000 Milchdrüsen. Frauen mit einem überaktiven Milchspendereflex haben oftmals eine deutlich höhere Anzahl.

Auch bestimmte hormonelle Dysbalancen oder Arzneimittelpräparate können die Milchbildung stark in die Höhe treiben. Wer sich Sorgen macht um einen zu starken Milchspendereflex, sollte unbedingt mit dem behandelten Arzt das Gespräch suchen.

Tipps gegen einen zu starken Milchspendereflex

Du kannst mit Deinen Händen die Milchbildung anregen: Wenn sich Deine Brust übervoll anfühlt, kannst Du den Milchspendereflex manuell anstoßen.
Streiche dafür vor dem Anlegen Deines Babys ein wenig Milch aus der Brust heraus, um den Milchfluss etwas zu verlangsamen.
Das vermindert auch die Spannungen und den Druck in der Brust.

Vergiss nicht zu trinken. Eine verminderte Flüssigkeitszufuhr verringert nicht die Milchmenge. Vielmehr solltest Du darauf achten, ausreichend zu trinken, denn die Milchproduktion ist nicht von der Flüssigkeitszufuhr abhängig.

-Milchpumpen können die Milchproduktion anregen. Wenn Du unter einem zu starken Milchspendereflex leidest, ist von einem Abpumpen der Milch im Allgemeinen abzuraten: Das würde nämlich dazu führen, dass die Milchproduktion sogar noch mehr steigt.

Auch Salbeitee und Salbeibonbons können dabei helfen, die Milchbildung zu mindern. Besprich das unbedingt auch mit Deiner Hebamme und Deinem Arzt. Die Resultate dieser Methode stellen sich oftmals erst nach ein paar Tagen ein.

Unterstütze Dein Baby dabei, mit dem überaktiven Milchspendereflex zurechtzukommen, indem Du immer wieder die Stillposition veränderst. Auch wenn Du normalerweise in der Wiegehaltung stillst, kannst Du versuchen, Dein Baby beim Stillen aufrecht hinzusetzen. Ebenso kannst Du dich auf die Seite legen, denn so kann die Milch nicht so schnell aus der Brust heraustreten.

Auch die Fragestellung „wie oft stillen“ spielt in diesem Zusammenhang eine wesentliche Rolle: Um die Milchbildung zu vermindern, kannst Du deinem Körper suggerieren, dass Du abstillst.

Diesen Prozess kannst Du sozusagen vortäuschen, indem Du Dein Baby immer seltener oder kürzer stillst. Wenn bei jeder Stillmahlzeit weniger Milch als zuvor fließt, ist das für Deinen Körper ein eindeutiges Signal, weniger Milch zu produzieren.

Mache ausreichend Pausen. Wenn Du die Milchbildung anregen oder reduzieren willst, spielt der Stillrhythmus eine zentrale Rolle. Leg Dein Baby kurz an der Brust an und lass es kurz saugen. Nimm es danach wieder von der Brust.

Löse vorsichtig das Saug-Vakuum und nimm Dein Baby nicht ruckartig von der Brust . Am besten steckst Du dem Baby den kleinen Finger vorsichtig in den Mundwinkel, dann lässt es die Brustwarze meistens von alleine wieder los.

Schadet ein überaktiver Milchspendereflex dem Baby?

Eine zu starke Milchproduktion erschwert dem Baby das Trinken, schadet jedoch nicht der Gesundheit des Babys. Versuche es von der positiven Seite zu betrachten: Dein Körper produziert ausreichend Nahrung für Deinen kleinen Liebling!

Muttermilch ist schließlich die beste Grundlage für ein gesundes Wachstum und eine ideale Entwicklung.
Ein starker Milchspendereflex ist auch absolut kein Grund mit dem Stillen aufzuhören.

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Ausbleibender oder verzögerter Milchspendereflex – woran kann das liegen?

Es kann bei frischgebackenen Mamas nicht nur zu einem übermäßigen Milchspendereflex kommen, sondern auch zu einem verzögerten oder gar einem ausbleibenden. Wenn der Milchfluss vollständig ausbleibt, kommt es dazu, dass das Kind unglücklich die Brust verweigert, weil ein Großteil der in der Brust vorhandenen Muttermilch nicht freigegeben wird.

Wenn der Milchspendereflex während des Stillens nicht mehrfach aktiviert wird, verbleibt die meiste Muttermilch hinter der Brustwarze in der Brust.

Folgende Auslöser können hinter einem ausbleibenden Milchspendereflex stehen:

  • Verspannte Stillposition
  • Kürzlich abgeheilte Brustentzündungen: In einem solchen Fall könnte das Baby auf mögliche geschmackliche Veränderungen der Muttermilch reagieren.
  • Schmerzende oder wunde Brustwarzen
  • Veränderte Körpergerüche der Mutter, die beispielsweise durch parfümhaltige Pflegeprodukte auftreten wie etwa eine neue Pflegecreme oder ein Duschgel.
  • Nikotinkonsum
  • Alkoholgenuss
  • Einnahme bestimmter Arzneimittelpräparate
  • Bestimmte, ungewohnte Lebensmittel wie intensive Gewürze, Knoblauch oder Spargel
  • Einnahme einer östrogenhaltigen Anti-Baby-Pille.

Wenn das Baby nicht ausreichend Milch bekommt, kann es zu einem sogenannten Stillstreik kommen. Doch nicht nur eine verminderte Milchproduktion kann der Auslöser für einen Stillstreik des Kindes sein. Es könnten noch folgende Ursachen dahinterstecken:

  • Stress oder Erschrecken des Babys während des Stillens
  • Zahnen
  • Ohrentzündungen
  • Schmerzen oder Erkältungen beim Baby

Insbesondere dann, wenn das Baby beim Stillen erschreckt wird, kann es zu einem verzögerten Milcheinschuss kommen: Infolgedessen kommt es zu einem Milchstau in den Milchdrüsen, der sogar ziemlich schmerzhaft und unangenehm sein kann.

Im schlimmsten Fall kann es hier zu einer gestörten Milchbildung kommen. Milchproduktion anregen, Milchbildung reduzieren oder regulieren – all das sind zentrale Fragestellungen für frischgebackene Mütter.

Quellen

https://www.stillen-institut.com/de/zuviel-milch-und-ueberaktiver-milchspendereflex.html

https://www.patienten-information.de/kurzinformationen/gynaekologische-erkrankungen/milchstau-mastitis

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