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Mit 3 Jahren beginnt für die meisten Kinder ein neuer Lebensabschnitt: der Kindergarten!
In Deutschland gib es mit Vollendung des dritten Lebensjahres einen Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz. Doch ist das Alter das allein entscheidende Kriterium, ob ein Kind „reif“ für den Kindergarten ist? Und ist Reife der richtige Begriff dafür?
Die richtige Frage müßte doch eigentlich lauten: Ist mein Kind schon in der Lage, sich im Kindergarten wohl zu fühlen?
Es gibt keine Regeln, aber 3 Anhaltspunkte:
- Sprachvermögen
Ein Kind muss sich verständigen können. Es sollte im Kindergarten anderen Kindern oder den Betreuern mitteilen können, wie es ihm geht oder was es braucht. - Selbständigkeit
Das Kindergartenkind sollte beispielsweise selbständig seinen Frühstücksplatz aufräumen können. Außerdem sollte es soviel Selbstvertrauen haben, dass es auf andere zugehen kann. - Neugier
Das Kind sollte aus sich heraus den Wunsch haben, neue Spiele und fremde Kinder kennenzulernen. Hilfreich hierbei kann es sein, wenn das Kind bereits öfter ein paar Stunden von den Eltern getrennt gewesen ist und damit kein größeres Problem gehabt hat.
Die drei Punkte sind nicht als unabdingbare Voraussetzung zu betrachten, oder als eine Art Anforderungskatalog misszuverstehen. Im Grunde müssen auch die Eltern „kindergartenreif“ sein, denn plötzlich sind nicht sie es, die die meiste Zeit mit ihrem Kind verbringen, sondern die Betreuerinnen im Kindergarten. Zum ersten Mal muss insbesondere die Mutter loslassen können.
Im Idealfall sorgen alle Beteiligten für einen gelungenen Kindergartenstart: Loslassende Mütter, kontaktfreudige Kinder und verständnisvolle Kindergärtnerinnen.
Alles andere kommt dann von ganz alleine, so wie etwa das Laufenlernen.
Mein Kind trägt noch Windeln – und jetzt?
In den meisten Kindergärten ist heutzutage die Sauberkeit kein Muss, sondern ein Wunsch. Es gibt zwar sehr selten noch extra Wickelräume, in der Regel müssen die Kinder aber in aller „Öffentlichkeit“ gewickelt werden, was für die Windelkinder besonders unangenehm ist.
Allerdings kann es dadurch durchaus passieren, dass kleine Toilettenverweigerer spontan trocken werden. Auf der anderen Seite können Kinder, die Blase und Darm bereits beherrschen, im Eifer des Spiels trotzdem wieder in die Hose machen.
Die Sauberkeit als Kindergartenvoraussetzung, würde den Druck im Elternhaus unnötigerweise erhöhen. Sätze wie: „Du darfst erst in den Kindergarten, wenn du die Toilette benutzt“, schaden eher, als dass sie nützen.
Sauberkeit ist jedenfalls mit Sicherheit kein pädagogisches Kriterium für die Kindergartenreife.