Was Du schon immer über Stilleinlagen wissen wolltest

Den Milcheinschuss kann keine Frau kontrollieren: Irgendwann schwellen die Brüste einfach an, einige Tropfen Milch treten aus. Für Manche ist das schmerzhaft, Andere schämen sich für die nassen Flecken.

Eines ist allen Stillenden gemeinsam: Die Brustwarzen sind empfindlich. Wiederverwendbare Stilleinlagen aus Seide oder Baumwolle schützen sie. Erfahre hier mehr über das praktische Hilfsmittel.

Stilleinlagen: Dezente Einlagen schützen die Brustwarzen und nehme Milch auf

Die idealen Stilleinlagen bestehen aus Bouretteseide. Das leicht raue Seidengewebe klebt nicht an der feuchten Haut der Brustwarzen fest und ist leicht antibakteriell. Damit beugt es Entzündungen vor. Stilleinlagen aus Seide sind waschbar und wiederverwendbar.

Beim Stillen nimmst Du die Einlagen einfach von der Brust herunter, lässt Dein Baby trinken und legst die Einlagen danach wieder in den BH. Einzige Ausnahme: Wenn die Stilleinlagen nass sind, solltest Du sie gegen frische Einlagen austauschen.

Die Einlagen erfüllen einen doppelten Zweck. Sie schützen die empfindlichen Brustwarzen und halten sie von reibender oder klebender Kleidung fern, und sie nehmen spontan austretende Milch auf.

Mit den Stilleinlagen ist es ein wenig wie mit der Monatshygiene: Die meisten Frauen reden nicht darüber, das Thema ist peinlich. Wegwerfprodukte aus Papier und Plastik sind weit verbreitet. In jedem Drogeriemarkt findet man Stilleinlagen aus Papier, deren wasserdichte Kunststoffschicht ein Durchweichen der Kleidung verhindern soll.

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Was auf Reisen oder an einem Tag in der Stadt vielleicht halbwegs praktisch ist, wird für die Stillenden zu Hause zum Ärgernis. Denn die Papiereinlagen sind nicht atmungsaktiv. Hitze und Feuchtigkeit stauen sich, die Haut der ohnehin gereizten Brustwarzen weicht auf und wird noch empfindlicher.

Gleichzeitig fördert die feuchte Wärme das Wachstum von Erregern. Mit dieser Mischung ist die Entzündung in den Brustwarzen eigentlich vorprogrammiert. Trotzdem findet man in den meisten Drogerien und Apotheken keine Stilleinlagen, die wiederverwendbar wären – warum?

Es erinnert ein wenig an Slipeinlagen und Binden. Auch diese Produkte gibt es in jedem Supermarkt aus Papier und Plastik. Die viel hygienischeren Einlagen aus Baumwolle oder Seide dagegen muss man im Fachhandel bestellen. Welche Stilleinlagen sind wirklich gut, und warum sollte man beim Stillen darauf achten, dass die Stilleinlagen waschbar sind?

Frau sein und es genießen dürfen

Auch wenn sie nicht weit verbreitet sind und Du eventuell danach suchen musst: Gönn Dir Stilleinlagen aus Seide oder Baumwolle. Die Einlagen sind waschbar, Du kannst sie immer wieder verwenden. Dadurch benötigst Du nicht viele davon. Mit fünf bis zehn Sets à zwei Einlagen kommen die meisten Frauen durch die gesamte Stillzeit.

Pro Tag musst Du mit einem bis drei Sets rechnen, abhängig davon, wie stark der Milchfluss bei Dir ist. Die Einlagen haben Einheitsgröße, sie sind einfach nur rund und aus einem dicken Stoff. Das ist vor allem im Winter angenehm: Die niedrigen Temperaturen machen sich bei vielen Frauen schmerzhaft bemerkbar.

Stilleinlagen schützen die Brustwarzen vor der Kälte. Sie liegen wie eine extradicke Schicht Kleidung über der empfindlichen Brust. Stilleinlagen aus Stoff begleiten Dich die gesamte Stillzeit hindurch – egal, wie lange diese dauert. Denn die waschbaren Einlagen halten einfach ewig.

Die wiederverwendbaren Einlagen kommen ganz ohne Folie auf der Rückseite aus. Denn sie sind aus vielen Lagen Stoff genäht, die zusammen wie ein dichtes Polster wirken und garantiert keine Milch an Deine Kleidung lassen.

Dadurch können die atmungsaktiven Einlagen einfach in die Kleidung gelegt werden – Klebeflächen wie mit Folie versiegelte Produkte benötigen sie nicht. Die Stoffeinlagen werden durch die Reibung im Still-BH an ihrem Platz gehalten. Das schont auch Deine Kleidung.

Stilleinlagen aus Wolle und Seide leisten medizinische Hilfe

Beim Stillen leidet die Haut an der Brust. Der Speichel Deines Kindes weicht die Haut auf, greift sie an. Die saugenden und ziehenden Bewegungen strapazieren die Haut zusätzlich. Und manchmal beißt und kaut Dein Baby natürlich auch auf der Brust herum. Das ist völlig normal – nicht nur menschliche Babys tun das.

Auch bei Säugetieren kann man dieses Verhalten beobachten. Stillen ist für Kinder mehr als Nahrungsaufnahme. Es ist Körpernähe, liebevolle Zuwendung und eben auch Beschäftigung, Spielen und Lernen. Da ist es völlig normal, dass Deine Haut gestresst reagiert und irgendwann wund oder rissig wird.

In diesem Fall solltest Du Stilleinlagen aus Wolle oder Seide benutzen. Seide ist als Material eher kühl. Für Stilleinlagen wird die Seide etwas gröber und rau verarbeitet. Dadurch kann die feuchte Haut nach dem Stillen nicht an der Einlage festkleben. Trotzdem ist die Seide weich genug, so dass sich die Einlagen angenehm anfühlen.

Seide ist temperaturausgleichend und kühlt die Haut leicht. Das Material ist luftdurchlässig. Diese Eigenschaften tragen dazu bei, dass Deine Brustwarzen sich erholen können und heilen.

Wolle ist etwas rauer und weniger glatt. Aber Wolle nimmt sehr viel Feuchtigkeit auf. Wenn Du also häufig etwas Milch verlierst, beispielsweise bei heftigen Bewegungen, bei leichtem Druck auf den Busen oder einfach alle paar Stunden, weil Dein Baby so viel Milch trinkt, dann sind Stilleinlagen aus Wolle das Richtige für Dich.

Wolle kann unglaublich viel Flüssigkeit aufnehmen, ohne sich nass anzufühlen und ohne sie an ihre Umgebung abzugeben. Wolle ist, wie Seide, eine natürliche Eiweißfaser. Die tierischen Fasern bieten Erregern keinen Nährgrund und wirken daher auch bei stark strapazierter Haut in einem feuchten Milieu Infektionen entgegen.

Einige Hersteller haben Stilleinlagen aus einem Wolle-Seide-Gemisch im Sortiment. Diese Einlagen sind ebenfalls waschbar und wiederverwendbar. Sie vereinen die guten Eigenschaften von Wolle und Seide. Hebammen empfehlen diese Einlagen zur Heilung, wenn die Brustwarzen angegriffen sind.

Obwohl die Einlagen in diesem Fall ein medizinisches Produkt sind und der Therapie dienen, zahlen die Krankenkassen die Einlagen nicht. Ganz egal, ob die Stilleinlagen waschbar und wiederverwendbar sind, oder ob es sich um Wegwerfprodukte handelt: Du musst sie selbst zahlen.

Die Einlagen können bei 60° C in der Waschmaschine gereinigt werden. Das ist sehr hygienisch. Wenn Dir neue Stoffeinlagen zu kostenintensiv sind, kannst Du vielleicht von einer befreundeten Mama oder einer Verwandten die Einlagen nach der Stillzeit übernehmen.

Kunstfasern? Schlecht für die Haut

Es gibt vieles, das für wiederverwendbare Stilleinlagen aus Naturfasern spricht. Die Einlagen sind immer wieder waschbar, halten mehr als nur eine Stillzeit durch und tun der Haut gut. Aber was ist mit Einlagen aus Kunstfasern? Es gibt die kleinen Stoffpads schließlich auch aus Baumwoll-Kunstsfaser-Gemischen oder aus reiner Mikrofaser.

Die Oberfläche der Einlagen ist aus Mikrofaser gefertigt und sehr, sehr glatt. Die Kunstfasern sollen die Feuchtigkeit ins Innere der Stilleinlage leiten und die Haut trocken halten. Die sehr glatte Oberfläche soll nicht mit der Haut verkleben. Ein saugender Kern aus Baumwolle (in der Regel Molton) nimmt die Feuchtigkeit auf.

Generell ist diese Stilleinlage waschbar, sogar für die Kochwäsche geeignet. Trotzdem ist das Mikrofasermaterial nicht so atmungsaktiv wie Stilleinlagen aus reiner Naturfaser. Dazu kommt, dass außen wäscheseitig eine Schicht aus Polyester angebracht ist, die mit Polyurethan beschichtet ist – das ist also eine komplett wasserdichte Beschichtung, wie sie auch bei Regenkleidung verwendet wird.

Für die weiße Bluse der Kundendienstmitarbeiterin mag so eine Stilleinlage sehr schonend sein, für die Haut eben jener Dame ist sie es dagegen nicht. Das gleiche Problem ergibt sich bei Stilleinlagen, die innen aus einem Seide-Wolle-Gemisch bestehen, wäscheseitig aber dennoch mit Kunstfasern versehen oder gar mit Polyurethan beschichtet sind.

Stilleinlagen aus Wolle und Seide können nicht in der Kochwäsche behandelt werden. Und die Beschichtungen aus Polyurethan sind zwar waschbar, halten eine 60° C-Wäsche oder Kochwäsche aber auch nicht aus.

Stilleinlagen aus Silikon unterdrücken den Milchspendereflex

Alternativ zu den Stilleinlagen aus Seide, Wolle oder Baumwolle sowie Mischungen mit Kunstfasern gibt es Einlagen, die ganz aus Silikon bestehen. Diese Einlagen saugen die austretende Milch nicht auf, sondern sie verhindern, dass Milch austritt.

Denn die Einlagen aus Silikon unterdrücken den Milchspendereflex, indem sie Druck auf die Brustwarzen ausüben. Unter der Kleidung siehst Du diese Einlagen gar nicht, auch unter enger Kleidung sind sie unsichtbar. Laut Hersteller sind diese Silikonpads selbsthaftend und wasserfest. Atmungsaktiv sollen sie auch sein.

Willst Du trotz Stillen Schwimmen gehen oder Sport treiben, können diese Einlagen unauffällig getragen werden. Der Haut tun sie allerdings nicht so gut, sie sollten wirklich nur in Ausnahmesituationen zum Einsatz kommen.

Und wenn Du Dein Kind auch nachts stillen willst, solltest Du besser ganz auf diese Einlagen verzichten. Denn sie sind nahezu unsichtbar – Du vergisst möglicherweise, sie aus der Kleidung zu nehmen. Will Dein Kind nacht trinken, gelangen die Silikoneinlagen möglicherweise auf die Atemwege Deines Kindes und bedecken sie.

Das Aufsetzen der Einlagen aus Silikon ist ebenfalls nicht ganz einfach. Damit die Einlagen wirklich auslaufsicher sind, müssen sie beim Anbringen sanft auf die Brustwarzen eingedrückt werden. Außerdem funktionieren die Stilleinlagen aus Silikon bei Frauen mit sehr flachen Brustwarzen unter Umständen nicht.

Sind Deine Brustwarzen eher flach, solltest du eher herkömmliche Stilleinlagen aus einem weichen Stoff verwenden. Schweißbildung und sogar kleinste Mengen Milch sind in der Silikoneinlage ebenfalls problematisch. Denn die Feuchtigkeit zwischen der Stilleinlage und Deiner Haut verringert die haftenden Eigenschaften des Silikons.

Außerdem weicht Deine haut aufgrund der Feuchtigkeit auf, was die Haut wiederum reizt. Silikoneinlagen solltest Du regelmäßig wechseln und gründlich reinigen. Flüssigseifen darfst Du dabei nicht verwenden. Denn die rückfettenden Eigenschaften der Seifen vernichten die Haftfähigkeit des Silikons.

Abspülen mit einem fettlösenden Geschirrspülmittel und heißem Wasser reicht zur Reinigung der Silikoneinlagen aus. So unangenehm Silikon erst einmal klingt – die Stilleinlagen sind waschbar und wiederverwendbar. Damit sind die für die besonderen Situationen beim Stillen gedachten Einlagen sogar umweltfreundlich.

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Sind Milchauffangschalen eine Alternative zur Stilleinlage?

Wenn Du sehr starken Milchfluss hast, reicht eine herkömmliche Stilleinlage möglicherweise nicht aus, um Deine Kleidung immer zuverlässig trocken zu halten. Milchauffangschalen können in diesem Fall helfen. Die kleine Schalen werden in den BH gelegt und sollen austretende Milch zuverlässig auffangen.

Sind die Schalen hygienisch, kannst du die Milch natürlich noch verwenden – ob Du sie Deinem Baby zum Trinken gibst oder im Badewasser verwendest, bleibt Dir überlassen.Muttermilch ist etwas sehr Kostbares, und Du solltest die Milch nicht verschwenden.

In der Stillberatung werden die Milchauffangschalen allerdings nicht empfohlen. Denn die Schalen sitzen mit einem leichten Druck auf den Busen im BH. Das verstärkt das Austreten von Milch – Du „läufst noch mehr aus“.

Da die Schalen komplett wasserdicht und nicht atmungsaktiv sind, entsteht darin ein feucht-warmes Klima, das für wunde Brustwarzen sorgt. Dazu kommt, dass die Schalen an den Rändern auf die Milchkanäle drücken und möglicherweise Stauungen verursachen.

Du bekommst starken Milchfluss besser in den Griff, indem Du Dein Baby nach Bedarf und so häufig wie möglich rund um die Uhr stillst. Zwischen den Milchmahlzeiten Deines Kindes sind saugfähige Stilleinlagen aus natürlichen Fasern hilfreich.

Und wenn der Milchspendereflex einsetzt, kannst Du mit dem Handballen für ein paar Sekunden fest gegen die Brustwarze drücken. Das verhindert, dass Milch herausspritzt. Sollte trotzdem ein wenig Milch tropfen, fang sie doch einfach mit einem Mulltuch auf. DAs ist ebenfalls waschbar und immer greifbar.

Übrigens können Stilleinlagen Dir auch helfen, wenn Du fürchtest, zu wenig Milch für Dein Baby zu haben. In vielen Fällen ist diese Angst nämlich tatsächlich unbegründet und – wie wunde Brustwarzen – auf eine ungünstige Stillposition zurückzuführen.

Achte auf die Brustpflege beim Stillen, so dass sie weniger schmerzen, und nimm eine Stillberatung in Anspruch. Du wirst viel entspannter sein, wenn Du Dein Baby an die heile Brust anlegst und weißt, dass auch beim Stillen keine Schmerzen zu befürchten sind.

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