Einsamkeit kann wehtun

Das Zeitalter der Bildschirme macht uns einsam. Selbst in Gesellschaft Gleichaltriger beschäftigen sich Jugendliche lieber mit ihren Handys, Konsolen und Tablets, anstatt gemeinsam etwas zu unternehmen. So kann es sein, dass drei Freunde auf einer Couch sitzen und trotzdem jeder für sich alleine beschäftigt ist.

Vor längerer Zeit war die Einsamkeit eher ein Phänomen, das Erwachsene betrifft. Kinder spielten gemeinsam nach der Schule, unternahmen etwas mit ihren Eltern oder waren bei Oma und Opa zu Besuch.

Heute ist das etwas anders. Viele Eltern haben nachmittags kaum Zeit, weil sie arbeiten gehen müssen. Aber auch, wenn nur ein Elternteil einen Job hat, kann das Kind einsam sein. Themen wie (Spiel-) Sucht und psychische Krankheiten wirken sich negativ auf die Eltern-Kind-Beziehung aus und lassen die Familienmitglieder vereinsamen.

Je älter man wird, umso schwieriger wird es. Während man im Grundschulalter noch recht leicht Spielkameraden findet, wird es ab der Pubertät schon ein wenig schwieriger. Das liegt auch daran, dass die Freundschaften unter Teenagern ein wenig komplizierter sind als unter Kindern.

Gründe für Einsamkeit bei Kindern

Im alltäglichen Sprachgebrauch verwechselt man öfters Einsamkeit mit Alleinsein. Allerdings handelt es sich nicht um dasselbe.

Ist jemand alleine, dann hat er im Moment keine anderen Menschen um sich. Das ist nicht grundsätzlich schlecht. Manche Menschen sind ab und zu gerne alleine und genießen es, in Ruhe ein Buch lesen oder ihre intimsten Gedanken aufschreiben zu können, ohne dass ihnen dabei jemand über die Schulter guckt.

Es ist Okay, ab und zu alleine zu sein. Jeder von uns hat seine eigenen Strategien, damit umzugehen. Im Unterschied zum Alleinsein ist die Einsamkeit etwas Unangenehmes. Wenn man zu viel alleine ist oder nicht damit zurechtkommt, dann fühlt man sich einsam. Das ist ein sehr negatives Gefühl.

Charakter, Persönlichkeit und soziale Fähigkeiten

Je nachdem, wie man aufwächst, entwickelt man unterschiedliche soziale Fähigkeiten. Unsere sozialen Fähigkeiten ermöglichen uns, richtig mit anderen Menschen umzugehen. Sie helfen uns dabei, Situationen richtig zu deuten und in Gesellschaft anderer angemessen zu handeln. Wenn man im Kindesalter sehr oft alleine ist oder wenig Gelegenheit zum Spielen mit Gleichaltrigen hat, dann kann es sein, dass man sich später im Umgang mit anderen Menschen etwas schwer tut.

Auch die Persönlichkeit spielt eine Rolle dabei. Jeder Mensch braucht unterschiedlich viel Kontakt zu anderen. Manche fühlen sich wohler, wenn sie viel Zeit für sich selbst haben, während andere ständig von Menschen umgeben sein müssen, um zufrieden zu sein.

Mangelnde soziale Fähigkeiten und eine zurückhaltende, schüchterne Persönlichkeit können zu Einsamkeit führen. Man versucht dann, unangenehmen Situationen aus dem Weg zu gehen, indem man sich kaum mit anderen trifft und sich wenig am sozialen Miteinander beteiligt. Das mag sich am Anfang noch Okay anfühlen. Irgendwann beginnt man aber, darunter zu leiden.

Soziales Umfeld

Kinder haben wenig bis keinen Einfluss darauf, wie sie aufwachsen. Ihre soziale Entwickliung hängt sehr von ihren Eltern ab.

Bekommen sie nicht ausreichend Gelegenheit, sich mit ihren Freunden zu treffen oder in der Freizeit sozialen Hobbys nachzugehen, dann können sie vereinsamen.

Speziell Kinder aus ärmeren Familien tun sich schwer damit, neue Kontakte zu knüpfen. Scham und Angst halten sie davon ab, Freunde zu sich nach Hause einzuladen.

Veränderungen der Wohnsituation

Wenn Kids umziehen, stehen sie vor neuen, großen Herausforderungen. Wie gut man den Umzug meistern kann, hängt davon ab wie weit der vorherige und der neue Wohnort auseinander liegen. Muss man sämtliche Freunde zurücklassen, dann kann es sehr schwer fallen, in der neuen Umgebung Fuß zu fassen. Denn schließlich fängt man ganz von vorne an und muss erst einmal Anschluss finden, um in einen Freundeskreis hineinzugelangen.

Schüchterne Kids laufen Gefahr, über einen längeren Zeitraum hinweg keine neuen Freundschaften zu knüpfen. Im schlimmsten Fall geben sie irgendwann auf und begnügen sich damit, sich alleine zu beschäftigen.

Macht Einsamkeit krank?

Während gelegentliches Alleinsein kein Problem darstellt, kann Einsamkeit tatsächlich krank machen. Das liegt daran, dass wir Menschen soziale Wesen sind. Das heißt, dass wir auf die Hilfe unserer Mitmenschen angewiesen sind. Wir brauchen einander und möchten jemanden haben, dem wir uns anvertrauen können. Gemeinsame Aktivitäten in der Gruppe machen uns glücklich und steigern das Selbstwertgefühl.

Egal, ob man sich nun als Einzelgänger sieht, im Moment keinen Anschluss finden kann oder unfreiwillig alleine ist: sozialer Kontakt ist ein Grundbedürfnis des Menschen.

Wenn wir zu lange keinen sozialen Kontakt haben, dann ist das für den Körper genauso schlimm wie der Entzug von Nahrung. Zuerst leidet die Psyche unter der Einsamkeit. Dann beginnt der Körper, Stresshormone auszuschütten. Damit gerät der ganze Organismus aus dem Gleichgewicht.

Phasen der Einsamkeit

Genauso wie eine chronische Krankheit, spielt sich auch das Phänomen Einsamkeit in Phasen ab. Während das Ganze am Anfang noch nicht so schlimm ist, kann es den betroffenen Menschen später sehr stark in seinem Wohlbefinden beeinträchtigen. Derzeit unterscheidet man nach folgenden drei Phasen der Einsamkeit:

Phase 1: Das geht vorüber.

Wenn sich etwas im Leben ändert, das gravierende Einschnitte mit sich bringt, kann man unter Einsamkeitsgefühlen leiden. Hat man zum Beispiel gerade eine Trennung hinter sich gebracht oder den besten Freund verloren, dann lässt die Einsamkeit nicht lange auf sich warten. Im Normalfall hält das Trübsal blasen aber nicht lange an. Früher oder später kann man sich selbst dazu motivieren, das eigene Leben wieder in die Hand zu nehmen. Dann sucht man sich neue Freunde oder startet ein neues Hobby. Jeder von uns leidet ab und zu unter dieser Art der Einsamkeit. Wenn man sich früh genug aufrafft, stellt das aber kein großes Problem dar.

Phase 2: Wenn sich der Rückzug angenehm anfühlt.

Ändert sich nichts an der Situation des Betroffenen, dann beginnt die Einsamkeit, ihn negativ zu beeinflussen. Sein Selbstbewusstsein leidet unter dem mangelnden sozialen Kontakt. Es kann sein, dass man sich dann in der Gegenwart anderer Menschen unsicher fühlt, weil man nicht mehr daran gewöhnt ist. Deshalb beginnt man, sich mehr und mehr zurückzuziehen. War die Einsamkeit zu Beginn (in Phase 1) noch unfreiwillig, so entscheidet man sich in Phase 2 bewusst dazu, alleine zu bleiben. Letzten Endes wird der Umgang mit anderen Menschen derart zur Herausforderung, dass man gar nicht mehr damit klar kommt.

Phase 3: Na was denn nun?

Die Einsamkeit beginnt chronisch (lange andauernd, ständiger Zustand) zu werden, wenn man Monate oder sogar Jahre lang keinen bzw. kaum sozialen Kontakt nach außen pflegt. Deshalb tut man sich immer schwerer damit, sich in andere hinein zu fühlen und sich mit ihnen zu unterhalten. Man wirkt dann „seltsam“ auf andere. Dadurch fällt es immer schwerer, Kontakte zu knüpfen. In Phase 3 zeigen sich die Folgen der langfristigen Einsamkeit. Man beginnt, unter Depressionen zu leiden, ist häufig krank und fühlt sich antriebslos. Während man in Phase 2 noch versuchte, sich zurückzuziehen, wird einem in Phase 3 schmerzlich bewusst, dass es so ganz ohne sozialen Kontakt eben auch nicht gehen kann. Irgendwie steckt man dann in einer Zwickmühle. Man kann einerseits nicht gut mit Menschen. Andererseits macht die andauernde Einsamkeit krank. Die daraus entstehende Verzweiflung kann sogar so weit gehen, dass sich Betroffene irgendwann das Leben nehmen, weil sie keinen Ausweg mehr sehen.

Gesundheitliche Folgen anhaltender Einsamkeit

Wie bereits erwähnt können ernsthafte psychische Krankheiten aus anhaltender Einsamkeit entstehen. Depressionen und Angststörungen stehen hier an erster Stelle. Während diese am Anfang noch relativ kleine Einschränkungen im Alltag mit sich bringen, leidet man später so sehr darunter, dass man sich zu nichts mehr in der Lage sieht. Einsamkeit ist daher eine sehr gefährliche Sache, wenn man nicht rechtzeitig etwas dagegen tut.

Weil die Einsamkeit Stress im Menschen auslöst, beginnt er an vielen Wehwechen zu leiden. Magenschmerzen, Schlafprobleme, Magengeschwüre und Herzrasen sind einige der Beschwerden, die Stress mit sich bringen kann.

Was kann man gegen Einsamkeit tun?

Wenn man bemerkt, dass sich jemand sehr zurück zieht, dann sollte man erst einmal nachfragen. Denn hinter diesem Verhalten kann eine ernsthafte Erkrankung (z.B. Depression) stecken. Solchen Menschen hilft es, wenn man einfach ein wenig Zeit mit ihnen verbringt, ohne sie zu etwas zu zwingen.

Die folgenden Tipps dienen als Erste-Hilfe bei anhaltender Einsamkeit, können den Besuch beim Arzt deines Vertrauens aber unter keinen Umständen ersetzen.

Freundschaften pflegen – eine lebenslange Aufgabe

Manchmal fühlt man sich einfach müde und lustlos. Dann würde man am liebsten auf der Couch liegen bleiben, anstatt etwas mit den Freunden zu unternehmen. Es ist Okay, sich ab und zu eine Pause zu gönnen, solange man den Freunden gegenüber ehrlich bleibt. Introvertierte (in sich selbst zurückgezogene) Menschen brauchen sehr viel Zeit für sich und ihre Hobbys.

Ab und zu sollte man sich aber auch als schüchterner, zurückhaltender Mensch Zeit für seine Freunde nehmen. Sieh‘ das als Aufgabe in deinem Leben an. Nur, wenn du dich ab und zu für deine Freunde aufraffst, wirst du später von ihrer Hilfe und ihrem Beistand profitieren können. Außerdem tust du deinem Körper sowie deiner Psyche etwas Gutes, wenn du soziale Kontakte pflegst.

Balance zwischen Selbstbewusstsein und Einfühlungsvermögen halten

Man sollte sich nicht immer Gedanken darüber machen, was irgendwer über einen denkt. Sei‘ am besten ganz du selbst, ohne dir den Kopf zu zerbrechen. Wenn dich jemand ohne Grund nicht leiden kann, dann soll er eben nicht mit dir sprechen. Du musst dich nicht mit jedem deiner Klassenkollegen gut verstehen. Bleib‘ dir selbst treu, solange du niemanden damit beleidigst oder anderen schadest.

Bestimmt gibt es in deinem Leben ein paar Menschen, die dir sehr am Herzen liegen. Ihnen gegenüber solltest du Einfühlungsvermögen zeigen. Obwohl du selbstbewusst zu dir selbst stehst, bist du auch ein wenig von diesen Menschen abhängig. Indem du dich für sie interessierst und dir Zeit für sie nimmst, pflegst du eure Freundschaft.

Übe es, dich in andere hinein zu versetzen. Frage dich zwischen durch immer wieder, wie sich dein Gesprächspartner in seiner Situation fühlen muss, was ihm möglicherweise durch den Kopf geht und welche Dinge ihn beschäftigen. Das ist ein Weg, deine sozialen Fähigkeiten zu trainieren, was dich wiederum noch selbstsicherer im Umgang mit deinen Mitmenschen macht.

Gleichgesinnte finden

Freundschaften zu knüpfen und auch über einen längeren Zeitraum hinweg zu pflegen fällt leichter, wenn man dieselben Interessen hat. Überlege dir, was du sehr gerne machst und welches Hobby du gerne vertiefen möchtest. Dann recherchiere, ob es in deiner Nähe einen Verein oder eine Gruppe gibt, die sich demselben Hobby widmet, wie du.

Schau einmal dort vorbei, um zu sehen, ob du dich mit diesen Leuten gut verstehst. Vielleicht kannst du auf diesem Wege ein oder zwei neue, intensive Freundschaften knüpfen. Weil Vereine und Gruppen sich regelmäßig treffen, verliert ihr euch nicht so leicht aus den Augen und habt immer eine gemeinsame Beschäftigung.

Kritik ernst nehmen

Wie bereits gesagt solltest du dir nicht über jede doofe Bemerkung Gedanken machen. Wenn dich etwas tief berührt und du deshalb mit jemand in Streit gerätst, solltest du dich aber fragen, warum das so ist. Wäre es nicht wahr, dann würde es dir möglicherweise nicht so weh tun.

Nimm Kritik von Menschen, die dir am Herzen liegen an. So lernst du zu verstehen, wie du auf andere Menschen wirkst. Erkenne deine Fehler und versuche, dich zu bessern.

Eine Therapie machen

Solltest du dich aufgrund deiner Einsamkeit sehr unwohl fühlen, dann geh bitte zum Arzt. Er kann dir eine Psychotherapie auf Krankenkassenkosten verschreiben. Mit einem Therapeuten als Vertrauensperson fällt es leichter, die Ursachen für dein Problem herauszufinden. Gemeinsam könnt ihr daran arbeiten, dein soziales Netz zu vergrößern und dein Selbstbewusstsein in sozialen Situationen zu stärken.

Reale“ Kontakte anstreben

Zurückhaltende Personen neigen dazu, sich mehr und mehr auf das Internet zu beschränken. Sie bevorzugen es, zu schreiben anstatt mit jemandem direkt zu sprechen. Die räumliche Distanz zwischen dir und deinem Gesprächspartner gibt dir im Internet eine gewisse Sicherheit, wenn du etwas schüchtern bist. Deshalb bietet das Internet grundsätzlich eine gute Möglichkeit für Schüchterne, neue Kontakte zu finden. Allerdings können Internetbekanntschaften niemals eine „echte“ Freundschaft im realen Leben ersetzen. Denn echte Freunde können in deiner Nähe sein, wenn du es brauchst. Sie erfüllen deine sozialen Bedürfnisse und haben an deinem Leben Teil. Das Chatten im Internet kann anhaltende Einsamkeitsgefühle nicht besänftigen. Was du brauchst sind nicht nur liebe Worte, sondern Umarmungen und die Wärme einer geliebten Person.

Vergiss bitte trotz der Möglichkeiten, die das Internet bietet, nicht darauf, reale Kontakte zu knüpfen und zu pflegen.

Arbeitsblatt zum Text

1) Erkläre die schwierigen Wörter aus dem Text.

Was bedeutet…

  • soziale Fähigkeiten

  • chronisch

  • introvertiert

2) Welche Phasen der Einsamkeit gibt es? Beschreibe jede einzelne mit mindestens zwei Sätzen.

3) Was kann man tun, wenn man einsam ist? Schreibe einige Tipps auf, die du dir gemerkt hast.

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