In Kursen für Geburtsvorbereitung zeigt die Hebamme Ihnen verschiedene Gebärpositionen und die richtige Atmung unter der Geburt.
Auch zuhause können Sie sich mit ein paar Hilfsmittelchen und Übungen vorbereiten und dem großen Tag positiv entgegen sehen.
Inhaltsverzeichnis
Dammmassagen
Vorbereitende Massagen mit gleitenden, pflanzlichen Ölen (z.B. speziellem Dammmassageöl, Weizenkeim-, Jojoba-, Johanniskrautöl) machen den Damm geschmeidig und geben Ihnen ein gutes Gespür für Ihren Körper. Massieren Sie ungefähr ab der 32. Schwangerschaftswoche zweimal wöchentlich, zum Geburtstermin hin täglich. Beginnen Sie mit den Bereichen um die Scheide und den Anus, indem Sie mit den Fingern eine liegende Acht beschreiben. Nach etwas Übung können Sie das Gewebe mit gespreizten Fingern auch von innen vorsichtig nach unten und in Richtung After dehnen. Ist der Dammbereich gut vorbereitet, heilen im Wochenbett auch Geburtsverletzungen schneller.
Dampfbäder
Seit Jahrzehnten überliefern Hebammen die bewährten Dampfbäder mit Heublumen. Gießen Sie dafür in einem stabilen Eimer das Heublumengemisch (Apotheke, Reformhaus) mit heißem Wasser zu einem Sud auf. Sie können sich auf den Rand des Eimers setzen oder darüber hocken. Der Heublumendampf wirkt durchblutungsfördernd und macht das Gewebe weich, die Hockstellung dehnt Dammbereich und Scheide.
Epi-Trainer
Noch recht neu und wenig verbreitet ist die Vorbereitung mit einem Anti-Dammschnitt-Trainer (etwa 120 Euro, in Apotheken). Mit einem kleinen Gummiballon, der per Handpumpe auf die Größe eines Babyköpfchens aufgeblasen werden kann, soll die werdende Mutter den schwierigsten Teil der Geburt simulieren können: Der Ballon wird in die Scheide eingeführt und bei jedem Presstraining etwas vergrößert. Nebenbei dehnt er den Damm und die Muskulatur im Becken. Für eine effektive Vorbereitung müssen Sie etwa drei Wochen regelmäßig üben.
Atemübungen
Die tiefe Atmung, die Sie im Vorbereitungskurs gelernt haben, sollten Sie zuhause sooft wie möglich wiederholen. Wenden Sie sie in den verschiedensten Situationen an, wie vor dem Einschlafen, bei einem Wadenkrampf oder bei besonderen Anstrengungen. Bald werden sie Ihnen in Fleisch und Blut übergehen.
Beckenübungen
Ob stehend, sitzend oder auf dem Pezziball – spezielle Lockerungsübungen machen Ihr Becken flexibler, stärken Ihren Rücken und sind eine gute Prophylaxe gegen Rückenprobleme. „Zilgrei“ etwa ist eine Methode, die auch zur Geburtserleichterung eingesetzt wird. Sie besteht aus einer Kombination aus Körperposition, Beckenbewegungen und tiefer Atmung. Eine Zilgrei-Übung folgt beispielsweise dem Verlauf der Uhr, indem Sie die Stunden nacheinander mit dem Becken „abkippen“. Einen ähnlichen Trainingseffekt hat der Bauchtanz, den viele Frauen jetzt für sich entdecken; und auch Yoga hält das Becken flexibel. Wenn Sie es gewohnt sind Sport zu treiben, sollten Sie mit Ihrer Sportart solange wie möglich weitermachen, die Anstrengungen zum Ende der Schwangerschaft aber mit Bedacht dosieren.
Gedankliche Vorbereitung
Machen Sie sich im Vorhinein einen gedanklichen Fahrplan Ihrer „Wunschgeburt“: Wie stellen Sie sich den Geburtsverlauf vor? Welche Personen sollen dabei sein? Wie wünschen Sie sich die Umgebung? Auch Wahlmöglichkeiten der Klinik (z.B. Dammschnitt, PDA) können Sie in die Überlegungen einbeziehen. Schreiben Sie sich ruhig alles auf – je konkreter Sie die Geburt vor Augen haben, desto weniger werden die Gedanken Sie beunruhigen.