In Deutschland haben Mütter und Väter das große Glück der Elternzeit. Nach der Geburt des Kindes können beide Elternteile für Wochen bis Jahre in Elternzeit gehen und danach zurück in den Beruf wechseln. Obwohl auch immer mehr Väter diese Möglichkeit nutzen, ist es doch immer noch vor allem ein Thema, das Mütter betrifft. Meistens bleiben diese länger zu Hause als der männliche Elternteil.
Für jeden, der die Elternzeit in Anspruch nimmt, ist es wichtig zu wissen, welche Ansprüche er beim Wiedereinstieg hat. Grundsätzlich besteht ein Anspruch auf einen „gleichwertigen Arbeitsplatz“. Das verhindert eine Schlechterstellung nach Rückkehr in den Betrieb, vor allem in Hinblick auf das Gehalt. Am besten machen Sie sich schon während der Schwangerschaft Gedanken über Ihren Wiedereinstieg. Auch ein Neuanfang in einem anderen Unternehmen oder Beruf muss gut durchdacht werden, denn hierfür benötigen Sie attraktive Bewerbungsunterlagen wie einen Lebenslauf und Arbeitszeugnisse.
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Wiedereinstieg in den Job früh organisieren
Planung ist beim Wiedereinstieg das A und O. Beginnen Sie am besten schon während Ihrer Schwangerschaft, die Rückkehr ins Unternehmen zu organisieren. Auf diese Weise haben Sie genügend Zeit, die Arbeitsbedingungen auszudiskutieren und können sich voll und ganz auf die Elternzeit konzentrieren. Zudem ist der Zeitpunkt ideal, weil Sie noch im Unternehmen sind. Ihr Vorgesetzter weiß also noch nicht, wie es ohne Sie in der Abteilung laufen wird.
Vor dem Gespräch bezüglich des Wiedereinstiegs sollte man sich Gedanken darüber machen, wie Ihre berufliche Zukunft aussehen soll. Möchten Sie erstmal in Teilzeit arbeiten? Sammeln Sie Vorschläge, welche Projekte Sie übernehmen könnten und wie die restlichen Aufgaben verteilt werden können. Seien Sie sich stets über Ihren Wert für das Unternehmen bewusst, ohne vor Kompromissen sofort zurückzuschrecken.
Während der Elternzeit nicht abschotten
Die meisten Mütter kehren nach zwölf bis 24 Monaten zurück ins Berufsleben. Das ist eine lange Zeit, in der Sie nicht täglich mit Ihren Kollegen und Ihrem Vorgesetzten zu tun haben. Sorgen Sie dafür, dass der Kontakt während der Elternzeit nicht abbricht. Wer Interesse am Unternehmen zeigt, der wird nach Ende der Elternzeit mit offenen Armen willkommen geheißen. Zudem fällt der Wiedereinstieg so auch Ihnen leichter, denn die Kollegen sind Ihnen nicht fremd geworden. Im Idealfall wissen Sie, was sich im Unternehmen getan hat und sind den Flurfunk betreffend auf dem Laufenden. Arbeiten Sie in einer sich stark verändernden Branche, kann es helfen, sich während der Elternzeit neue Qualifikationen anzueignen und Fortbildungen zu besuchen.
Jobrückkehr in der Familie planen
Bei einer Rückkehr in den Job sollten Sie nicht nur berufliche Aspekte bedenken. Selbstverständlich wird sich auch Ihr Familienleben durch den Wiedereinstieg ändern. Das muss auch Ihr Partner wissen. Während der Elternzeit gewöhnen sich viele schnell an das klassische Bild vom arbeitenden Vater und der fleißigen Hausfrau und Mutter. Bei dem Wiedereinstieg ins Berufsleben muss beiden Elternteilen klar sein, dass sie gleichermaßen an der Erziehung des Kindes und Familienorganisation beteiligt sein müssen. Eine große Hilfe ist ein Kitaplatz, kümmern Sie sich deswegen unbedingt rechtzeitig darum. Auch Tagesmütter oder Au-Pairs können zur Entlastung beitragen.
Kinder sind unberechenbar
Egal, wie gut Sie vorbereitet sind, Kinder sind unberechenbar. Vor allem im Kleinkindalter brauchen sie viel Aufmerksamkeit und werden außerdem schnell krank. Legen Sie sich deshalb auf jeden Fall einen Notfallplan zurecht. Müssen Sie ungeplant nachmittags nach Hause? Vielleicht können Sie die verlorenen Stunden am nächsten Tag als Überstunden nachholen. Haben Sie keine Angst und sprechen Sie offen mit Kollegen und Führungskräften über dieses Thema. So können Sie viel entspannter wieder in den Beruf starten.
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