Jedes Jahr am 11.November feiern wir in Deutschland St. Martin. Kinder basteln Laternen und kaufen Fackeln, mit denen sie dann in einem Lichterzug durch die Straßen gehen und Lieder singen. Vielerorts wird der Laternenzug angeführt von einem verkleideten Mann auf einem Pferd. Der Zug endet an einem großen Feuer. Doch woher kommt der Brauch überhaupt?
Wieso Fackeln und Laternen?
Im Laufe der Geschichte haben sich mehrere Erklärungen dafür ergeben. Eine Erklärung besagt, dass der Laternenumzug der Suche nach dem Mönch Martin entstammt, zu der es vor mehreren hundert Jahren kam. Der Mönch Martin wollte damals nicht Bischof der französischen Stadt Tours werden und ist geflohen. Die Menschen suchten ihn in der Nacht mit Fackeln und Laternen. Andere behaupten, dass es bei der Beerdigung des heiligen Martin viele Lichterumzüge gab und der Brauch daher komme.
Der Heilige Martin: Ein Mönch, der Gutes tun wollte
Aber wer war dieser Martin überhaupt? Im Jahr 316 nach Christus wurde Martin als Sohn eines römischen Offiziers im heutigen Ungarn geboren. Aufgewachsen ist er in Italien. Als Erwachsener ging er zur Armee, wo er der Legende nach ein sehr hilfsbereiter Mann war. An einem eisigen Wintertag begegnete Martin auf seinem Pferd einem hungernden und frierenden Bettler, woraufhin er mit seinem Schwert seinen Mantel durchtrennte und dem Bettler die Häflte davon gab.
Dieses Erlebnis hat Martin sehr geprägt, sodass er die Armee verließ, sich taufen ließ und nach Poitiers ging, um Schüler des Bischof Hilarius zu werden. Da Martin innerhalb kurzer Zeit zu einer sehr beliebten Person beim Volk wurde, sollte er schon bald Bischof von Tours werden, was er allerdings zunächst ablehnte. Später nahm er die Ehre aber an und wurde Bischof von Tours.
Erklärung der schwierigen Wörter:
Ein Mönch ist jemand, der sein leben der Kirche widmet. Ein Mönch lebt ohne eigenen Besitz, er darf keine Frau oder Kinder haben und muss immer Gutes tun. Die meisten Mönche leben in Klöstern.
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