Streptokokken bei Kindern: Unbehandelt kann es gefährlich werden

In der Medizin und Wissenschaft sind unterschiedliche Stämme der Streptokokken Bakterien bekannt. Einerseits gibt es verschiedene Arten, die in natürlicher Form im und auf dem menschlichen Organismus vorkommen. Insbesondere im Bereich des Darms und im Mund- und Rachenraum sind zahlreiche Bakterienkulturen anzutreffen.

Darüber hinaus gibt es jedoch auch Streptokokken, die verschiedenste Erkrankungen auslösen. Teilweise kann eine Infektion große Gefahren mit sich bringen.

Streptokokken bei Kindern: Was ist das eigentlich?

Streptococcus beschreibt einen Bakterienstamm innerhalb der Milchsäurebakterien. Einige der Bakterien sind für den Menschen äußerst nützlich. Beispielsweise in Bezug auf die Darmflora. Darüber hinaus haben ausgewählte Streptokokkenarten eine wesentliche Funktion in der Lebensmittelherstellung.

Für die Herstellung von Sauergemüse, Sauermilchprodukten oder Silage sind sie beispielsweise notwendig. Auch innerhalb der Parodontose Prophylaxe werden Streptokokken eingesetzt.

Ferner können sie zum Aufbau der menschlichen Darmflora, etwa nach einer Behandlung mit Antibiotika, Verwendung finden. Neben diesen nützlichen Arten gibt es allerdings auch krankheitsauslösende Streptokokken bei Kindern und Erwachsenen.

Streptokokken bei Kindern lösen Krankheiten aus

Eine Infektion mit Streptococcus Bakterien kann die Ursache für zahlreiche Erkrankungen sein. Darunter sind verschiedene Kinderkrankheiten und weitere Krankheitsbilder, die unter Umständen gravierende Komplikationen bei Nichtbehandlung nach sich ziehen können.

Besonders bekannt ist in diesem Zusammenhang die Streptokokkenangina. Darüber hinaus kommen für die nachfolgenden Krankheiten Streptokokken als Auslöser in Frage:

In Bezug auf Scharlach sei an dieser Stelle jedoch zu erwähnen, dass die Bakterien selbst nicht der Auslöser der Krankheit sind, sondern viel mehr die durch Streptococcus gebildeten Giftstoffe.

Schwerwiegende Symptome bei einer Infektion mit Streptokokken bei Kindern

Abhängig vom jeweiligen Krankheitsbild können Streptokokkeninfektionen in Ihrer Symptomvielfalt stark variieren. Allerdings sind einige Symptome sehr charakteristisch für Streptococcus. So kommt es häufig zu Fieber, Schüttelfrost, starken Schmerzen (zum Beispiel betreffend dem Hals), Schwellungen und Sektretabsonderungen in eitriger Form.

Bedacht werden sollte, dass Streptokokkeninfektionen sehr ernsthafte Krankheitsbilder, wie die Hirnhautentzündung, Herzinnenhautentzündung oder Lungenentzündung auslösen können. Hierbei handelt es sich stets um medizinische Notfälle, die zwingend einer ärztlichen Behandlung bedürfen.

Medizinischer Notfall – unbedingt einen Arzt aufsuchen

Um Komplikationen zu vermeiden, ist es zwingend notwendigen, bei ersten Anzeichen einer Streptokokkeninfektion einen Arzt aufzusuchen. Sofern Dein Kind unter hohem Fieber, Schüttelfrost, einem schlechten Allgemeinbefinden und einem extremen Schwächegefühl leidet, ist der Arztbesuch zum Ausschluss einer Streptokokkenerkrankung notwendig.

Werden Infektionen nicht oder zu spät behandelt, kann sich unter Umständen eine Sepsis einstellen. Bei dieser gelangen die Bakterien in relativ großer Menge direkt in den Blutkreislauf.

In der Folge stellt sich innerhalb kürzester Zeit ein infektiös-toxischer Schock, der im schlimmsten Fall tödlich endet. Ein entsprechend dramatischer Verlauf der Infektion betrifft vor allem Menschen mit schwacher Immunabwehr.

Gefährdet sind beispielsweise AIDS-Kranke, Diabetes-Betroffene und Personen mit Herzkrankheiten. Auch Kinder – vor allem sehr kleine Kinder – haben ein hohes Risiko.

Streptokokken bei Kindern diagnostizieren lassen

Bei Verdacht auf eine Infektion mit Streptokokken wird als Mittel der ersten Wahl zumeist ein Abstrich genommen. Dies ist beispielsweise sehr effektiv im Falle von einer Angina oder Scharlach. Auch die Hand Mund Fuß Krankheit, die häufig mit einer Angina verwechselt wird, kann auf diese Weise ausgeschlossen werden.

Sofern ein Abstrich nicht möglich ist, besteht die Möglichkeit, Streptokokken über eine Blutentnahme nachzuweisen. Hierfür wird eine Blutkultur angelegt, die anschließend im Labor gezüchtet wird. Durch die Züchtung werden die Erreger anschließend mikroskopisch nachweisbar.

Nachweis von Antikörpern notwendig

Bekanntlich ist eine gewisse Anzahl von Streptococcus Bakterien im menschlichen Organismus normal. Dementsprechend schwierig ist, Krankheitserreger über das Blut nachzuweisen. Diesbezüglich wird nicht nur auf das Vorhandensein der Bakterien geachtet, sondern ebenso auf das Vorhandensein von Antikörpern.

Sofern sich im Blut Antikörper gegen Streptokokken bilden, ist dies ein eindeutiger Indiz für eine krankheitsbedingte Besiedelung.

Streptokokken bei Kindern behandeln

Prinzipiell ist bei einer Infektion mit Streptokokken bei Kindern und Erwachsenen Antibiotika das Mittel der ersten Wahl. Hierbei kommt besonders häufig Penicillin zum Einsatz. Allerdings gilt zu erwähnen, dass einige Streptokokkenarten Resistenzen gegenüber Penicillin entwickelt haben.

In diesem Kontext empfiehlt sich das Anlegen einer Bakterienkultur. Bakterienkulturen können auf entsprechende Resistenzen untersucht werden. Dadurch lassen sich wiederum effektive Medikamente ermitteln, die eine entsprechende Wirksamkeit zeigen.

Keine Gemeinschaftseinrichtungen bei Streptokokken-Infektionen

Infektionen mit Streptokokken gelten prinzipiell als hochinfektiös. Die Ansteckungsgefahr ist enorm hoch, sodass betroffene Kinder keine Gemeinschaftseinrichtungen wie Kindergärten oder Schulen besuchen sollten.

Um eine Ansteckung Gesunder zu vermeiden, gilt es die Krankheit zu Hause auszukurieren. Sobald jedoch eine Antibiotikatherapie begonnen wurde, sinkt die Ansteckungswahrscheinlichkeit innerhalb kürzester Zeit signifikant.

Erfolgt dahingegen keine Antibiotikatherapie, bleiben die Betroffenen über einen Zeitraum von mehreren Wochen hochansteckend.

Behandlung dringend notwendig, um Komplikationen zu vermeiden

Wird eine Streptokokkeninfektion nicht ausreichend oder gar nicht behandelt, bestehen diverse Komplikationsgefahren. Hier sind nicht nur die Komplikationen der eigentlichen Erkrankung zu berücksichtigen.

Mittlerweile werden diverse Autoimmunerkrankungen mit einer vorausgegangenen Streptokokkeninfektion in Verbindung gebracht. Auch wird diskutiert, ob rheumatisches Fieber gegebenenfalls mit Streptokokken bei Kindern in Verbindung steht.

Aus diesen und den bereits vorab genannten Gründen ist es dringend notwendig, eine Streptokokkeninfektion medizinisch zu therapieren und eine vollständige Ausheilung zu bewirken.

Häufige Krankheitsbilder, die durch Streptokokken bei Kindern ausgelöst werden

Scharlach durch Streptokokken bei Kindern

Bei Scharlach handelt es sich um eine akut auftretende Kinderkrankheit, die vor allem Mädchen und Jungen im Alter zwischen vier und sieben Jahren betrifft. Die Inkubationszeit beträgt ein bis drei Tage.

Charakteristische Merkmale sind Fieber, Schüttelfrost, eine deutliche Entzündung des Rachens, unter Umständen Erbrechen, Kopfschmerzen und die typische Scharlach-Angina. In den meisten Fällen stellt sich nach wenigen Tagen ein typischer Hautausschlag ein, wobei das Mund-Kinn-Dreieck frei bleibt.

In diesem Zusammenhang ist auch von Schmetterlingsgesicht die Rede. Scharlach ist hochinfektiös und wird mithilfe von Antibiotika behandelt. Eine Impfung gegen Scharlach gibt es nicht.

Mittelohrentzündungen durch Streptokokken bei Kindern

Typische Symptome einer Mittelohrentzündung sind Ohrenschmerzen. Zusätzlich können ein Pochen im Ohr, Hörstörungen und Schwindelgefühle auftreten.

In einigen Fällen kommt es zu sekrethaltigen Ausflüssen aus dem Ohr, die nicht selten auch eitrig sind. Bei einigen Kindern stellt sich zudem Fieber ein. Als Auslöser einer Mittelohrentzündung kommen Viren und Bakterien, wie Streptokokken, in Frage.

Nicht selten entwickelt sich eine Otitismedia – wie die Mittelohrentzündung auch genannt wird – während eines Infekts der oberen Atemwege. In diesem Kontext wird das Ohr nicht ausreichend belüftet. Die Behandlung ist beispielsweise mit antibiotikahaltigen Ohrentropfen möglich.

Angina durch Streptokokken bei Kindern

Bei der Streptokokkenangina handelt es sich um eine Entzündung der Rachenschleimhäute. Das klinische Bild beschreibt einen akuten Beginn der Erkrankung. Es kommt zu deutlichen Beschwerden und Schmerzen im Hals und beim Schlucken. Das Fieber kann leicht auf über 39 Grad ansteigen.

Das Allgemeinbefinden des Betroffenen ist deutlich angeschlagen. Schüttelfrost, Kopfschmerzen, Erbrechen und Übelkeit sind weitere typische Anzeichen einer durch Streptokokken ausgelösten Angina. Für die Genesung ist möglichst viel Ruhe erforderlich. Halswickel sind ebenso wirksam wie das Gurgeln mit Kamillespülungen. Medizinisch wird die Streptokokkenangina mit Antibiotika behandelt.

Hirnhautentzündung durch Streptokokken bei Kindern

Im Zusammenhang mit Streptokokken gilt die Hirnhautentzündung als besonders gefährliche Erkrankung. In der Medizin wird sie auch als Meningitis bezeichnet. Hirnhautentzündungen können durch Bakterien wie Streptokokken, aber auch durch Viren, Parasiten und nichtinfektiöse Ursachen ausgelöst werden.

Im Zuge der Entzündung kommt es zu Kopfschmerzen, Nackensteifigkeit, Fieber, Übelkeit, einer Minderung des Bewusstseins, Verwirrtheit sowie zu einer deutlichen Überempfindlichkeit gegenüber Licht und Geräuschen.

Die Meningitis kann sich auf das Gehirn und auf das Rückenmark ausbreiten, wodurch lebensbedrohliche Zustände entstehen. Bei Verdacht auf eine Hirnhautentzündung muss schnellstmöglich ein Arzt konsultiert werden.

Streptokokken in der Schwangerschaft gefährlich für Dein Kind

Für das Baby kann eine mütterliche Infektion mit Streptokokken lebensgefährlich werden. Es besteht die Gefahr einer schweren Hirnhautentzündung oder Sepsis. Zudem dringen die Bakterien während der Geburt – bei Infektion der Mutter – direkt in den Blutkreislauf des Kindes ein.

Da Neugeborene noch nicht über ausreichend Abwehrkräfte verfügen, ist ihr Körper noch nicht dazu in der Lage, die Infektion zu bekämpfen. In der Folge breiten sich die Bakterien sehr schnell auf die verschiedenen Organe aus, sodass nahezu der gesamte Körper von der Infektion betroffen ist.

Für Schwangere besteht die Möglichkeit eines Streptokokkentests zwischen der 35. und 37. Schwangerschaftswoche. Sofern eine Infektion nachweisbar ist, erfolgt eine direkte Behandlung, sodass die Infektionsgefahr des Kindes signifikant reduziert wird.

FAQ´s zum Thema Streptokokken bei Kindern

1. Was sind Streptokokken?

Streptokokken sind Bakterien, die auf natürliche Weise im menschlichen Organismus vorkommen. Unter anderem sind sie in der Darmflora vorzufinden. Darüber hinaus können die Bakterien auch krankheitsauslösend sein. Streptokokken bei Kindern können mitunter sehr gefährlich werden.

2. Welche Krankheiten können Streptokokken bei Kindern auslösen?

Es gibt vielfältige Krankheitsbilder, die durch das Bakterium ausgelöst werden. Dazu zählen unter anderem Infekte der oberen Atemwege, Scharlach, Angina, Hirnhautentzündungen, Harnwegsinfekte und weitere.

3. Wie werden Streptokokkeninfektionen behandelt?

Mittel der ersten Wahl ist stets Penicillin. Sofern die Erreger Resistenzen gegenüber dem Antibiotikum gebildet haben, können mittels Bakterienkultur wirksame Medikamente ermittelt werden.

4. Wird die Hand Mund Fuß Krankheit auch durch Streptokokken bei Kindern ausgelöst?

Die Hand Mund Fuß Erkrankung wird häufig mit einer Angina bei Kindern verwechselt. Allerdings handelt es sich bei Hand Mund Fuß nicht um eine bakteriell bedingte Erkrankung, sondern um einen Virusinfekt.

5. Sind Streptokokken bei Kindern ansteckend?

Streptokokkeninfektionen gelten stets als hochinfektiös. Sie sind demnach extrem ansteckend. Betroffene Kinder sollten Gemeinschaftseinrichtungen meiden. Nach Beginn einer Antibiotikatherapie sinkt die Ansteckungsgefahr recht zügig.

6. Sind Streptokokken bei Kindern das gleich wie Scharlach?

Nein! Scharlach wird generell durch Streptokokkenbakterien, beziehungsweise durch die Streptococcus Giftstoffe, ausgelöst. Allerdings können die Bakterien neben Scharlach noch viele weitere Krankheitsbilder verursachen.

7. Sind Streptococcus Bakterien während der Schwangerschaft gefährlich?

Sofern sich die Mutter während der Schwangerschaft mit Streptococcus infiziert, kann dies schwerwiegende Folgen für das Kind haben. Unter der Geburt infizieren sich Neugeborene bei der Mutter. Folgen können neben einer Hirnhautentzündung auch schwerwiegende Blutvergiftungen sein.

8. Sind Streptokokken bei Kindern nach der Antibiotikaeinnahmen noch ansteckend?

Generell sind Streptokokken bei Kindern hochansteckend. Nach Beginn der Antibiotikatherapie sinkt die Ansteckungswahrscheinlichkeit sehr schnell. Generell solltest du dem Medikament jedoch mindestens drei Tage Zeit lassen.

9. Dürfen Kinder mit Streptokokken in die Schule oder in den Kindergarten?

Kinder mit Streptokokkeninfektion sollten Gemeinschaftseinrichtungen generell meiden. Der behandelnde Arzt gibt Aufschluss darüber, wann ein Kind wieder in den Kindergarten oder in die Schule gehen darf.

10. Gibt es gegen Streptokokkeninfektionen einen Impfstoff?

Trotz jahrelanger Forschung gibt es bislang keinen Impfstoff gegen Streptococcus Bakterien.

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