Kindern sagt man nach, sie haben „feine Antennen“ für die Stimmung, die gerade in ihrer Umgebung herrscht. Und tatsächlich – so manches Mal scheint es, als könnten sie Gedanken lesen oder spüren, wie sich Mama oder Papa gerade fühlen, ob sie schlecht gelaunt, fröhlich oder traurig sind.
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Wie sich Stimmungen übertragen
Babys und Kinder, sogar Ungeborene spüren ganz genau, wie es den Menschen in Ihrer Umgebung geht. Woher kommt das? Italienische Forscher entdeckten Ende der 1990er Jahre die Spiegelneuronen. Es handelt sich um Nervenzellen in unserem Körper, die uns zu mitfühlenden Wesen machen.
Babys beobachten besonders genau ihre Umwelt und die Mimik und Gestik von anderen Menschen, denn so lernen sie. Sind die Eltern schlecht gelaunt, so übertragen sich durch die Spiegelneuronen die gleichen Gefühle auch auf das Baby. Dies trifft vor allem auf Bezugspersonen, wie die Eltern oder Geschwister, zu.
Das Ungeborene fühlt Deine Stimmung
Aber nicht erst nachdem sie das Licht der Welt erblickt haben, spüren Kinder, wie es um sie herum bestellt ist. Bereits weit vor der Geburt erkennen Babys Stimmen und Stimmungen. Etwa ab dem sechsten Monat beginnt das Ungeborene, Stimmen im Mutterleib wahrzunehmen und zu unterscheiden. Es reagiert mit Tritten oder heftigen Bewegungen auf laute, aufgeregte, bekannte, männliche oder weibliche Stimmen.
Lärm und Hektik mag das Baby gar nicht – denn dann wird der Bauch der Mutter hart, eng und es wird ungemütlich. Umso schneller entspannt sich der Winzling in Mamas Bauch wieder durch sanftes, beruhigendes Zureden der Mutter. Es spürt also tatsächlich, ob sich Mami freut, gestresst, traurig oder beunruhigt ist. Mamis Gefühle werden schließlich durch Hormone ausgelöst
Diese Hormone gelangen durch das Blut in die Plazenta und so unweigerlich auch zum Ungeborenen. Erschreckt die Mutter zum Beispiel, so wird Adrenalin ausgestoßen, der mütterliche Herzschlag wird schneller. Das Adrenalin gelangt auch in das Blut des Babys und löst wie bei seiner Mutter Herzklopfen und Erregung aus. Wie Mama hat aber auch das Baby Stimmungen. Es gibt Tage, an denen fühlt sich das Ungeborene rundum wohl und kann sich gar nicht genug in Mamas Bauch austoben. An anderen Tagen wiederum ist es ganz ruhig und lässt sich gemütlich und sanft schaukeln…
Mit etwa fünf bis sechs Monaten…
…nehmen Babys bewusst wahr, was um sie herum passiert. Die Kleinen verstehen zwar noch nicht, was Mama oder Papa mit Worten sagen, was sie allerdings meinen, erkennen und verstehen Babys in diesem Alter schon sehr genau. Deutliche Ratlosigkeit oder eine bekümmerte Miene können Eltern in den Gesichtern ihrer kleinen Lieblinge erkennen, wenn Mama oder Papa traurig sind oder gar ärgerlich schimpfen.
Auch Kinder spüren die Stimmung Ihrer Eltern
Häufig schlagen sich die Stimmungen der Eltern auch auf das Verhalten der Kinder nieder. Sind die Bezugspersonen gestresst und angespannt, ist auch bei den Kindern zu erkennen, dass sie unruhiger, quengeliger und reizbarer werden. Sogar dann, wenn Eltern es verstehen, ihre derzeitige Gefühlssituation vor den Kindern zu verbergen. Umgekehrt überträgt sich das ebenfalls auf den Nachwuchs: Wenn Mama sich wohl fühlt, macht sie einen entspannten und ausgeglichenen Eindruck. Langfristig schlechte Stimmung kann auch Auswirkungen auf die Leistungen in der Schule haben oder auf das Sozialverhalten Deines Kindes.
Deshalb solltest Du auf Deine Stimmung achten
Viele Eltern wundern sich, warum Ihr Baby unruhig oder ihr Kind scheinbar grundlos aufgedreht ist. Oft hilft es schon, sich selber einmal zu reflektieren und sich zu fragen: Bin ich gerade gestresst? Bin ich wütend auf meinen Partner oder mache ich mir gerade Sorgen um etwas? Unsere Kinder halten uns einen Spiegel vor.
Natürlich kann man nicht immer entspannt und zufrieden sein. Unsere Kinder helfen uns aber dabei, besser auf unsere Emotionen zu achten und gegebenenfalls zu hinterfragen, wie man die Situation entspannter angehen könnte.
1 Gedanke zu „Wie sich Deine Stimmung auf die Deines Babys auswirkt“