Du hast die Wahl!

Immer wieder gehen erwachsene „wählen“. Für Kinder bleibt dieses Thema recht lange uninteressant. Weil du aber in vielen Ländern bereits ab 16 Jahren wählen gehen darfst, solltest du ein wenig darüber Bescheid wissen.

Um die Politik in deinem Land zu verstehen, musst du grundlegende Begriffe verstehen lernen. Auch diese möchten wir dir ganz kurz näher bringen.

Grundlegende Begriffe der Demokratie

Wir leben in einer Demokratie. Das bedeutet, dass die Macht vom Volk (also uns Bürgern) ausgeht. Das war nicht immer so. In der Zeit des Zweiten Weltkriegs herrschte ein Diktator über uns, der alleine bestimmen durfte. Seit der Nachkriegszeit ist Friede ein ganz wichtiger Wert für uns geworden, den es unbedingt zu schützen gilt. Leider ist es nicht überall auf der Welt so, dass die Menschen mitentscheiden dürfen und in Frieden miteinander leben. Umso wichtiger ist es, die Demokratie im eigenen Land aufrecht zu erhalten.

Damit wir frei bleiben und miteinander an wichtigen Entscheidungen im Staat teilhaben können, haben wir als Volk in der Demokratie eine Reihe von Rechten. Das wichtigste davon ist das Wahlrecht. Es besagt, dass du geheim und frei wählen darfst, wer an die Macht kommt und wer nicht. Du darfst mitbestimmen, ohne dass dich jemand dazu zwingen kann, eine bestimmte Partei zu wählen.

Übrigens kannst du dich nicht nur bei den Wahlen für deine eigenen Interessen engagieren. Ab und zu gibt es Volksabstimmungen, Volksbegehren und Volksbefragungen, bei denen deine Meinung gefragt ist. Nimm daran teil, um deine Rechte zu vertreten und eine gute Sache zu unterstützen.

Indem du dich aktiv am politischen Geschehen beteiligst, trägst du zum Weiterbestehen der Demokratie bei. Die folgenden Merkmale sind die Grundzüge jeder Demokratie und sollten unbedingt geschützt werden.

Gewaltentrennung

In der Demokratie wird die Macht des Staates auf verschiedenen Ebenen aufgeteilt. So ist es unmöglich, dass einer alleine das Sagen hat.

Es gibt drei unterschiedliche Gewalten: Die gesetzgebende Gewalt (Legislative), die ausführende Gewalt (Exekutive) und die Recht sprechende Gewalt (Judikative). Jede der drei kontrolliert die anderen beiden. Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, dann lies unseren Artikel „Was ist Demokratie und warum ist sie so wichtig?“.

Religionsfreiheit

In demokratischen Ländern herrscht Religionsfreiheit. Das bedeutet, dass du frei darüber entscheiden darfst, welcher Religion du angehören möchtest. Die Religionsfreiheit ist eng mit der Trennung von Kirche und Staat verknüpft.

Trennung von Kirche und Staat

In der Vergangenheit ist es schon öfter nicht gut gegangen, wenn Kirche und Staat durch ein und dieselbe Person vertreten wurden. So etwas kommt in einer Demokratie nicht vor. Denn hier darf jeder selbst über seinen Glauben entscheiden. Keiner darf einen Nachteil haben, weil er an etwas anderes glaubt, als die Mehrheit der übrigen Bevölkerung.

Damit der Staat seine Macht auf Ebene der Kirche nicht missbrauchen kann, gibt es eine strenge Trennung zwischen Kirche und Staat. Darum ist es in manchen europäischen Ländern verboten, in öffentlichen Gebäuden religiöse Symbole zu tragen.

Grundrechte

Die Basis jeder Demokratie sind die Grundrechte des Volkes. Wenn du die Menschenrechte kennst, dann weißt du auch schon sehr viel über die Grundrechte. Denn sie beziehen sich zum Teil auf essenzielle Menschenrechte wie Meinungsfreiheit oder das Recht auf Nahrung.

Die Grundrechte sind teilweise in der Verfassung niedergeschrieben. Darin steht, wie der Staat genau funktioniert, wie eine Wahl abzulaufen hat und wie ein Gesetz beschlossen werden kann. Die Verfassung kann, im Gegensatz zu einfachen Gesetzen, nicht einfach abgeändert werden. Und das ist auch gut so.

Wie funktioniert die Wahl?

In Europa gibt es unterschiedliche Ebenen von Wahlen. Es gibt Nationalrats- (Bundestags-), Landtags und Gemeindewahlen. Außerdem kann man das Europäische Parlament wählen. Außerdem gibt es Wahlen für den Bundespräsidenten.

Normalerweise wählen wir nicht direkt. Das heißt, dass man keine bestimmte Person, sondern eine Partei wählt. Manchmal kann man Vorzugsstimmen für bestimmte Leute in der Partei vergeben, die man bevorzugt.

Sobald du wählen gehen darfst, bekommst du einige Zeit vor der Wahl einen Brief. Darin steht der Ort, an dem du zur Wahl gehen kannst. Diesen Brief sowie einen Lichtbildausweis musst du zur Wahl mitnehmen.

Im sogenannten Wahllokal (meistens öffentliche Orte wie Schulen oder Kindergärten) wird die Wahl abgewickelt. Dort holst du dir deinen Stimmzettel ab und gehst vor Ort in eine Kabine. Diese Kabine hat den Sinn, dass du ungestört und unbeobachtet ankreuzen kannst, wen bzw. welche Partei du wählen möchtest. So wird vermieden, dass du bei der Wahl erpresst oder unter Druck gesetzt wirst.

Sobald du fertig bist, gibst du deinen Stimmzettel in das beiliegende Kuvert und wirfst ihn in die Wahlurne ein. Das ist eine Box mit einem Schlitz, in der die Kuverts gesammelt werden. Sie bleibt verschlossen und darf nicht geöffnet werden. Ihr Inhalt, also die einzelnen Stimmzettel, sind vorerst geheim. Erst, wenn die Wahl vorüber ist, wird die Wahlurne entleert. Dann kann ihr Inhalt gewertet werden. Diese Vorgänge werden übrigens streng überwacht, damit es nicht zum Wahlbetrug kommen kann. So ist es nahezu unmöglich, dass eine Partei bei der Wahl mogelt.

Übrigens musst du niemandem eine Auskunft geben, wenn du danach befragt wirst, was du gewählt hast. Nicht einmal der Arbeitgeber darf dich fragen, welcher Partei du dich zugehörig fühlst. Was du wählst ist solange dein Geheimnis, bis du offen darüber sprichst. Wenn du es lieber für dich behältst, dann ist das genauso okay.

Bereits wenige Stunden nach der Wahl gibt es erste Hochrechnungen. Anhand der ersten ausgezählten Stimmen versucht man bereits sehr früh herauszufinden, wie das Verhältnis der Stimmen zueinander ist. Man kann auf diese Weise schon recht genau feststellen, welche Parteien zu den Siegern gehören und welche nur wenige Stimmen erhalten haben.

Je nachdem, wie groß der Anteil an den Stimmen ist, bekommt die Partei eine Anzahl von Mandaten. Damit meint man im Grunde nichts anderes, als die Sitze im Parlament. Je mehr Sitze eine Partei hat, umso stärker ist sie im Parlament vertreten.

Die stimmenstärksten Parteien bilden in der Regel die Regierung. Die Regierung, das sind die Minister und der Bundeskanzler.

Stimmenschwächere Parteien bilden die Opposition. Sie schauen der Regierung ganz genau auf die Finger und kontrollieren, ob auch alles mit rechten Dingen zu geht. Die Oppositionsparteien sind meistens recht kritisch und haben immer wieder etwas am Kurs der Regierung auszusetzen. Das ist normal und gut so. Denn so muss sich die Regierung bemühen, sich an ihre Versprechungen zu halten.

Das hängt von deinem Stimmrecht ab

Jene Parteien, die viele Stimmen bekommen, haben mehr Macht im Staat. Unter Umständen kommen sie sogar in die Regierung. Deshalb ist deine Stimme etwas sehr Wichtiges, das einen großen Einfluss auf die Politik im Staat hat.

Deine Stimme gestaltet die Politik mit. Zum Beispiel in folgenden Bereichen:

  • Bildung und Stipendien

  • Klimaschutz

  • Zuwanderung

  • Arbeitsplätze

  • Jugendschutz

Deshalb solltest du wählen gehen

Nun weißt du bereits, auf welche Bereiche in der Politik deine Stimme einen Einfluss hat und warum das Wahlrecht die Basis jeder Demokratie darstellt.

Weißt du aber auch was es bedeutet, nicht wählen zu gehen? Genau dieser Frage sind wir nachgegangen.

Das bedeutet nicht-wählen

Jeder wahlberechtigte Bürger darf in der Politik mitreden. Gehst du nicht zur Wahl, dann redest du auch nicht mit. Das bedeutet, dass du andere über dich und dein Leben bestimmen lässt, ohne einen Einfluss darauf zu nehmen.

Du magst vielleicht denken, dass deine Stimme nur eine von vielen ist. Das stimmt zwar. Trotzdem sind die Auswirkungen dieses Gedankens enorm. Immer weniger Menschen gehen zur Wahl. Sie verzichten auf das Wahlrecht, weil sie nicht an der Politik ihres Landes interessiert sind. Damit geben sie aber jegliche Zügel aus der Hand und lassen es zu, dass über sie bestimmt wird, ohne dass man sie nach ihrer Meinung fragt. Die sinkende Wahlbeteiligung signalisiert: Dem Volk scheint es egal zu sein, was im Staat geschieht.

Das kann sehr gefährlich werden. Denn die Geschichte hat uns gelehrt, dass gleichgültige Menschen schnell zum Opfer von Machtmissbrauch werden. Erinnere dich stets daran, dass es auch Zeiten gab, in denen man nicht wählen gehen durfte. Darum sollte man alleine deshalb wählen gehen, weil man es kann.

Stiller Protest? Es geht auch anders!

Wusstest du, dass die Nicht-Wähler die zweitgrößte Wählergruppe in Österreich darstellt? Die Tatsache, dass so viele Menschen kein Interesse an der Politik haben, ist erschreckend und doch verständlich. Denn die häufigste Begründung für das Nicht-wählen ist die Unzufriedenheit mit den Politikern selbst. Man ist der Meinung, dass es einerlei wäre, wen man wählen würde. Denn so oder so komme nichts Gutes dabei heraus.

Wenn man gegen die aktuelle Politik protestieren möchte, dann ist es aber immer noch besser, eine Kleinpartei zu wählen, als völlig auf das Wahlrecht zu verzichten. Denn damit signalisiert man den größeren Parteien: „Mir passt es nicht, wie ihr arbeitet!“

Du machst den Unterschied!

Tatsächlich beeinflusst jede Stimme das Ergebnis der Wahl. Es kann sogar sein, dass deine Stimme den Unterschied zwischen zwei Parteien ausmacht und letztlich entscheidend wirkt.

Einen Durchblick bekommen

Vor den Wahlen gibt es von jeder Partei ein Wahlprogramm. Darin steht, was die Partei in Zukunft verändern möchte und wo sie ihre Schwerpunkte setzt. Aufgrund dieses Wahlprogramms kannst du dich für eine Partei entscheiden, die dir am ehesten zusagt.

Natürlich solltest du dich aber tiefgreifender über die Partei selbst informieren, der du deine Stimme geben möchtest. Denn nicht selten hält man sich nur teilweise an das Wahlprogramm. Informiere dich daher gut über die Werte und Schwerpunkte deiner favorisierten Partei und entscheide dann, ob sie deine Interessen wirklich gut vertreten kann.

Für Kids, die zum ersten Mal wählen gehen, ist die Politik kaum durchschaubar. Die Flut an Fachbegriffen in der Politik kann dann recht schnell überfordernd wirken. Damit du dich besser zurecht findest, kannst du neutrale Informationsplattformen im Internet nützen. Sie helfen dir dabei, von deinem Wahlrecht trotz deiner Unsicherheiten Gebrauch zu machen.

Auf manchen Portalen kann man sogar einen Fragebogen ausfüllen, um dann die Partei herauszufinden, die am besten zu den eigenen Antworten passt. Das ist besonders komfortabel. Allerdings ersetzt auch dieser Fragebogen eine genauere Auseinandersetzung mit den Parteiprinzipien nicht.

Weiter unten findest du eine Liste mit Informationsportalen für Kids aus Deutschland und Österreich.

Wahlinformationen für Kids aus Österreich

https://wahlkabine.at/

https://www.parteienvergleich.at/

https://www.politikkabine.at/

Wahlinformationen für Kids aus Deutschland

https://www.wahl-o-mat.de

https://www.parteienavi.de/

Arbeitsblatt zum Text

1) Erkläre die schwierigen Wörter aus dem Text.

Was bedeutet…

  • Wahllokal

  • Wahlurne

  • Religionsfreiheit

  • Regierung

  • Mandat

  • Hochrechnung

  • Demokratie

2) Wo kannst du nachsehen, wenn du dir nicht sicher bist, wen du wählen sollst?

3) Gehe auf eine der oben genannten Seiten und recherchiere über die Parteien, die für dich in Frage kommen. Beantworte dabei die folgenden Fragen:

  • Was plant die Partei in Sachen Bildung?

  • Welche Schwerpunkte hat die Partei?

  • Wie erfolgreich war die Partei bisher und wie viel Macht hat sie derzeit?

  • Welche Unterschiede und welche Ähnlichkeiten zu anderen Parteien kannst du erkennen?

  • Was bringt die Partei für dich als Jugendlicher bzw. Jugendliche?

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