Während Deiner Schwangerschaft können Schmerzen jeglicher Art auftreten. Dies können leichte Kopfschmerzen sein, die Du ohne Medikamente ertragen kannst. Treten jedoch Migräne, Rückenschmerzen, Senkwehen bis hin zu akuten Zahnschmerzen auf, bist Du schnell auf Hilfe angewiesen.
Informiere Dich ausführlich, damit Du während Deiner Schwangerschaft verantwortungsvoll mit der Einnahme von Schmerzmitteln umgehen kannst.
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Inhaltsverzeichnis
Ibuprofen bei Schwangerschaft: Wie wirkt das Medikament?
Das Medikament gehört zu den Gruppen der Analgetika, der Antipyretika und Antiphlogistika. Dahinter verbergen sich schmerzstillende, entzündungshemmende und fiebersenkende Arzneimittelgruppen.
Das Medikament birgt alle drei Wirkungsweisen in sich und gehört zu den kortisonfreien Präparaten.
Ibuprofen 400
Ibuprofen 400 kannst Du bei leichten bis mäßigen Schmerzen anwenden. Hauptanwendungsbereiche sind zum Beispiel Kopfschmerzen, Zahnschmerzen, Regelschmerzen. Auch bei Fieber kannst Du das Medikament einnehmen.
Ibuprofen 600
Ibuprofen 600 hat einen stärkere Konzentration des Wirkstoffes und wird intensiveren Beschwerden, wie Schmerzen und Entzündungen, angewendet. Dazu gehören:
- Akute Schmerzzustände bei Arthritis
- Chronische Beschwerden bei Arthritis, z. B. Chronischer Polyarthritis
- Entzündlich rheumatische Wirbelsäulenerkrankungen
- Degenerative Gelenk- und Wirbelsäulenerkrankungen, die mit Reizzuständen einhergehen
- Weichteilrheumatische Erkrankungen, die mit Entzündungen einhergehen
- Verletzungen, die schmerzhafte Entzündungen und Schwellungen beinhalten
Die Nebenwirkungen von Ibuprofen
Wie jedes Medikament weist auch dieses Präparat gewisse Nebenwirkungen auf. Diese müssen bei Dir nicht auftreten, sind aber bereits bei Patienten beobachtet worden. Dazu gehören:
- Magen-Darm-Beschwerden, wie Übelkeit, Erbrechen, Krämpfe bis hin zu Geschwüren
- Blutungen im Magen-Darm-Trakt bis hin zu Durchbrüchen
- Herz-Kreislauf-Beschwerden, wie Bluthochdruck, Herzinsuffizienz oder Ödeme, Erhöhung des Schlaganfallrisikos und Herzinfarkts
- Zentralnervöse Beschwerden, wie Schwindel, Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit, Reizbarkeit
- Auswirkungen auf das Blutbild
- Entzündungen im Bereich der Speiseröhre und der Bauchspeicheldrüse
- Wassereinlagerungen im Gewebe
- Störungen der Nierenfunktion
- Überempfindlichkeitsreaktionen der Haut, der Atemwege, des Herz-Kreislauf-Systems
- Störungen der Leberfunktion
- Psychische Reaktionen
Informiere Dich bei Deinem Arzt, ob das Medikament geeignet ist, Deine Beschwerden zu lindern, und welche Nebenwirkungen speziell bei Dir zu erwarten sind.
Ibuprofen vor Schwangerschaft: Gefährdest Du Deinen Kinderwunsch?
Um ungefährdet schwanger zu werden, solltest Du bereits vor der Empfängnis auf einen gesunden Lebensstil achten. Dazu gehört auch der Verzicht nicht nur auf Alkohol, Zigaretten und Kaffee, sondern möglichst auch auf Medikamente.
In einer großen Studie haben Wissenschaftler allerdings herausgefunden, dass die Einnahme von Ibuprofen vor der Schwangerschaft die Fruchtbarkeit der Frauen nicht beeinträchtigt und einen Kinderwunsch nicht gefährdet.
Ibuprofen während der Schwangerschaft: In welcher Phase darfst Du das Medikament nehmen?
Ibuprofen gehört zu den schmerz- und entzündungslindernden Medikamenten der Wahl auch bei Schwangeren. Dies gilt für die ersten zwei Drittel der Schwangerschaft. In dem letzten Drittel der Schwangerschaft kann das Medikament zu schweren Schädigungen beim Fötus führen.
Unter anderem kann hierbei der ductus arteriosus vorzeitig verschlossen werden. Der ductus arteriosus stellt bei den Föten die Verbindung zwischen der Hauptschlagader und der Lungenarterie her.
Diese ist für den Fötus lebensnotwendig, weil die Lunge im Mutterleib noch nicht belüftet wird und deshalb nur über den ductus artiosus mit Blut versorgt werden kann. Verschließt sich der ductus arteriosus vorzeitig, stirbt der Fötus.
Nach der Geburt verschließt sich innerhalb weniger Tage der ductus arteriosus von allein. Das Präparat hemmt – während des letzten Drittels der Schwangerschaft eingenommen – die Wehentätigkeit, so dass sich dadurch die Geburt verzögern und schädigend auf Dein Kind auswirken kann.
Das Medikament löst in den ersten zwei Dritteln der Schwangerschaft keine Fehlgeburt aus.
Ibuprofen – richtig dosiert
Nimmst Du während der Schwangerschaft Ibuprofen ein, solltest Du Dich über die richtige Dosierung und auch die Wirkungsstärke informieren. Sprich mit Deinem behandelnden Arzt darüber, welche Wirkungsstärke Du benötigst. Ibuprofen 400 kannst Du rezeptfrei in der Apotheke erhalten. Für Ibuprofen 600 benötigst Du ein Rezept Deines Arztes.
Vor der Wirkungsstärke hängt auch die Dosierung des Medikamentes ab. Das Präparat mit der Wirkungsstärke 400 mg darfst Du bis zu dreimal täglich bis zu eine Tablette nehmen. Insgesamt darfst Du 1.200 mg pro Tag nicht überschreiten.
Hat das Medikament eine höhere Wirkstärke, verringert sich die Zahl der Tabletten, die Du nehmen darfst.
Gefährdet das Medikament die Fruchtbarkeit Deiner Tochter?
Auch wenn das Medikament in den ersten zwei Dritteln Deiner Schwangerschaft als Mittel der Wahl gegen Schmerzen und Entzündungen eingenommen werden kann, solltest Du Dir sehr genau überlegen, ob Du das Medikament während Deiner Schwangerschaft nimmst.
Studien geben vermehrt Hinweise darauf, dass Ibuprofen – in dem ersten Drittel der Schwangerschaft eingenommen – in die Placenta gelangt und Schäden an den Eierstöcken der Föten verursachen kann.
Eine vollständige Sicherheit dieser Erkenntnisse werden allerdings nur Langzeitstudien erbringen können. Diese liegen bislang noch nicht vor. Lass Dich von Deinem behandelnden Arzt genau über dieses Risiko informieren.
Dein Arzt wird Dich auch über Alternativen zu diesem Präparat aufklären, Dir gegebenenfalls auch weitere Behandlungsmöglichkeiten bei Schmerzen und Entzündungen nennen können.
Fazit: Besteht eine Gefahr?
Ibuprofen hat eine breite Wirkungsweise und ist auch während der ersten zwei Trimester der Schwangerschaft das Mittel der Wahl. Wichtig ist, dass Du vor Einnahme von Ibuprofen mit Deinem Arzt sprichst und Dich über Nebenwirkungen und Risiken des Medikamentes ausreichend informierst.
Auch die Dosierung und Wirkstoffstärke solltest Du mit dem Arzt besprechen. Lass Dich insbesondere über die Risiken für Dein ungeborenes Kind sowohl während der Schwangerschaft als auch langfristig nach der Geburt aufklären.
Verschiedene Studien geben Hinweise darauf, dass Ibuprofen, im ersten Drittel der Schwangerschaft eingenommen, zu einer späteren Unfruchtbarkeit bei Deiner Tochter führen kann. Im letzten Drittel der Schwangerschaft darfst Du Ibuprofen nicht einnehmen.
Es besteht das Risiko, dass das Medikament in diesem Drittel der Schwangerschaft tödliche Schäden bei Deinem Ungeborenen verursacht. Das Institut Embryotox gewährt Dir zusätzlich hilfreiche Beratung zu allen Fragen der Medikamenteneinnahme bei Schwangerschaft. Die Internetplattform bietet Dir bereits erste Informationen.