Infos über Risikoschwangerschaften – Das solltest Du wissen
Dieser Artikel entspricht dem aktuellen wissenschaftlichen Stand sowie unseren journalistischen Leitlinien und wurde von Experten oder Hebammen geprüft.
Zu den QuellangabenEtwa 80 Prozent aller werdenden Mütter bekommen den Vermerk „Risikoschwangerschaft“ im Mutterpass eingetragen. Warum eigentlich? Ab wann gilt denn eine Schwangerschaft als risikoreich?
Hier findest du die wichtigsten Infos über Risikoschwangerschaften.
Was ist eine Risikoschwangerschaft?
Sogar unter der bestmöglichen medizinischen Versorgung besteht in jeder Schwangerschaft ein gewisses Restrisiko. Fällt dieses jedoch für Mutter oder Kind weitaus drastischer aus als normalerweise, so spricht man von einer Risikoschwangerschaft.
Ob die Gefahr einer Risikoschwangerschaft besteht, ergibt sich durch eine Einstufung aus den Ergebnissen der Vorsorgeuntersuchungen. Selbst ein kleinster Hinweis über Infos über Risikoschwangerschaften wird im Mutterpass notiert.
Die Komplikationen treten zwar nicht zwangsläufig auf, dienen jedoch als Vermerk für die Ärzte, um eine bestmögliche Versorgung zu gewährleisten.
Eine Risikoschwangerschaft erfordert – je nach Ausgangssituation – besondere diagnostische oder auch therapeutische Maßnahmen.
Was bedeutet eine Risikoschwangerschaft?
Ungefähr 20 Prozent aller Schwangerschaften werden als risikoreich eingestuft. Allerdings bedeutet das nicht automatisch, dass auch eine Gefahr für Dich und Dein Kind besteht. Die Bezeichnung einer Risikoschwangerschaft hört sich zunächst dramatisch an, dabei muss es aber nicht zwangsläufig zu Komplikationen kommen.
Falls eine Schwangerschaft also als Risiko eingestuft wird, bedeutet dies zunächst nur, dass die Schwangere besonders intensiv zu beobachten ist.
Kaum zu glauben – aber Tatsache: Nur eine von fünf Frauen trägt ihr Kind ohne einen Vermerk im Mutterpass auf eine Risikobereitschaft aus.
Infos über Risikoschwangerschaften: Allgemeine Kriterien
Mögliche Risiken, die auf eventuelle Komplikationen in der Schwangerschaft deuten können, lassen sich aus der medizinischen Vorgeschichte oder anhand des Lebensstils der Schwangeren ableiteten.
Ist auch nur eines der aufgeführten Kriterien erfüllt, wird bereits ein Vermerk im Mutterpass eingetragen.
- Die Schwangere befindet sich in einem Alter unter 20 oder über 35
- Problematischer Verlauf früherer Schwangerschaften oder Geburten wie Früh- oder Fehlgeburten oder Kaiserschnitt-Entbindungen
- Mehrlingsschwangerschaft
- Drohende Frühgeburt
- Überschreitung des Geburtstermins
- Erkrankungen wie Diabetes, Asthma, Hepatitis, Epilepsie, Herzerkrankungen, Bluthochdruck, Morbus Crohn und Colitis ulcerosa, schwere psychische Erkrankungen, Infektionen oder Schilddrüsenerkrankungen
- Erbkrankheiten in der Familie
- Rauchen oder Alkoholkonsum
- Anwendung von Medikamenten
Welche Rolle spielt das Alter?
Das niedrigste Risiko einer Schwangerschaft betrifft Frauen zwischen 20 und 29 Jahren.
Ist die werdende Mutter unter 20 oder älter als 35 Jahre, so ist sie von einer höheren Wahrscheinlichkeit betroffen, dass sie und ihr Kind möglicherweise in der Schwangerschaft gefährdet werden könnten.
Schwangere unter 20 Jahren
Ist die Schwangere jünger als 20 Jahre, ist das Risiko wahrscheinlicher unter vorzeitigen Wehen zu leiden. Auch Schwangerschaftsvergiftung, Mangelentwicklungen oder Frühgeburten könnten auftreten.
Durch sorgfältige und ausreichende medizinische Überwachung, müssen sich aber auch sehr junge Mütter nicht übermäßig sorgen.
Schwangere über 35 Jahren
Die Geburtenrate der Frauen zwischen 35 und 39 Jahren ist heute höher als noch vor zwanzig Jahren.
Eine späte Schwangerschaft bringt aber auch einige Vorteile mit sich: Erfahrung, Gelassenheit, stabile Partnerschaft sowie ein meist stabiler finanzieller Hintergrund.
Allerdings muss man bei Schwangerschaften in diesem Alter auch mit höheren Risiken oder Komplikationen rechnen. So kann es bei Frauen über 35 häufiger zu Früh- oder Fehlgeburten oder Entbindungen per Kaiserschnitt kommen.
Zudem kann es sein, dass das Kind möglicherweise unter Chromosomenveränderungen wie Trisomie 21 leiden kann.
Schwanger mit 45 Jahren oder mehr
Natürlich steigen bei zunehmendem Alter auch die Risiken.
Jedoch ist es unter einer guten medizinischen Versorgung und Überwachung möglich, die Schwangerschaft angenehm für Mutter und Kind zu gestalten.
Körperliche Hinweise auf eine Risikoschwangerschaft
Eine körperliche Untersuchung kann bereits erste Infos über eine Risikoschwangerschaft liefern. So neigen beispielsweise kleinere Frauen, also etwa unter 1,50 Metern, aufgrund eines kleineren Beckenausgangs zu einem gestörten Geburtsvorgang.
Bei untergewichtigen Frauen kann es beim ungeborenen Baby zu einer Mangel- oder Unterversorgung kommen.
Übergewichtige Frauen hingegen können aufgrund bestehenden Diabetes oder Schwangerschaftsvergiftung den Verkauf der Schwangerschaft beeinträchtigen. Zudem kann auch das Übergewicht an sich ein Faktor dafür sein, dass der Geburtsvorgang erschwert wird oder die Wehentätigkeit nachlässt.
Chronischer Bluthochdruck erhöht zusätzlich die Gefahr für Frühgeburten. Durchblutungsprobleme können zur Verstopfung der Blutgefäße führen.
Führt der Arzt zudem eine gynäkologische Untersuchung durch, kann er anhand von gutartigen Wucherungen der Gebärmutter, Veränderungen im Gebärmutterhals oder Fehlbildungen der Gebärmutter auf eventuelle Risiken während der Schwangerschaft schließen.
Infektionen oder Entzündungen im Genitalbereich können sich auch auf eine Schwangerschaft auswirken, sowie die Lage des Kindes im Bauch der Mutter.
Wie gehe ich damit um, wenn in meinem Mutterpass eine Risikoschwangerschaft vermerkt wird?
Ganz wichtig: lass Dir keine Angst einjagen!
Wie bereits erwähnt vermerken Ärzte schon bei dem kleinsten Hinweis den Vermerk einer Risikoschwangerschaft. Dieser Vermerk alleine deutet aber noch nicht auf auftretende Komplikationen hin, sondern ist lediglich ein Hinweis für die bestmögliche medizinische Untersuchung und Überwachung.
Für Dich ist folgendes wichtig:
Du entscheidest, wie vielen Untersuchungen Du zulassen möchtest
Es geht hierbei um Deinen Körper, und um den Deines Kindes. Natürlich ist es wichtig deinem Arzt regelmäßige Besuchen abzustatten, jedoch kannst Du auch entscheiden was nötig ist, und was nicht.
Vertraue Deinem Körper
Dein Körper erlebt natürlich nicht ständig eine Schwangerschaft, jedoch weiß er auch wie er damit umgehen muss. Ärztliche Versorgung kann Deinen Körper dabei zusätzlich unterstützen.
Finde den Arzt Deines Vertrauens
Ein Arzt sollte nicht nur medizinische Befunde abhaken, sondern Dich auch während der Schwangerschaft seelisch betreuen, um Dir eventuelle Ängste zu nehmen.
Risikoschwangerschaft – wer übernimmt die Kosten?
Keine Sorge! Grundsätzlich kommt die Krankenkasse für die drei Vorsorgeuntersuchungen auf. Diese betreffen allerdings nur Ultraschalluntersuchungen. Deren Ziel ist es, Risiken einer Schwangerschaft frühzeitig zu erkennen und zu überwachen.
Liegt aber eine eindeutige Risikoschwangerschaft vor, werden zudem auch weitere Untersuchungen von der Krankenkasse übernommen. Darunter fallen weitere Ultraschalluntersuchungen, Fruchtwasseruntersuchung oder die Kardiotokographie.
Diesen Untersuchungen musst Du aber eindeutig zustimmen, nachdem Dich Dein Arzt über den Zweck, Ablauf und den Sinn der Untersuchung aufgeklärt hat.
Infos über Risikoschwangerschaften: Woher kommt der Begriff?
Ursprünglich steckte hinter dem Fragenkatalog die Idee, mögliche Schwangerschaftsrisiken zu erfassen.
Der Arzt kategorisiert in dem Fall die Schwangeren nach medizinischer Versorgung. Demnach teil er die Schwangeren in die auf, die die normale Vorsorge erhalten, und die risikoreicheren Fälle, die eine besondere medizinische Überwachung benötigen.
Quellen:
https://www.netdoktor.de/schwangerschaft/risikoschwangerschaft/
https://www.eltern.de/schwangerschaft/gesundheit-und-fitness/risikoschwangerschaft.html
https://www.9monate.de/schwangerschaft-geburt/schwangerschaft/risikoschwangerschaft-id94153.html
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