Inhaltsverzeichnis
Was ist der Schleimpfropf?
Der nach einem deutschen Gynäkologen benannte „Kristellsche Schleimpfropf“ hat die Funktion die Gebärmutter außerhalb und während einer Schwangerschaft zu schützen. Er verhindert durch zähe Schleimbildung, dass sich Bakterien oder Keime im Gebärmutterhals bilden und kann dich und dein Baby vor Infektionen oder einer Frühgeburt bewahren.
Wie entsteht der Schleimpfropf?
Sobald die Schwangerschaft beginnt, bildet sich im Bereich des Gebärmutterhalses über den Drüsen der sogenannte Zervixschleim. Dieser dichtet die Gebärmutter ab und fungiert nun als eine Art Schutzschild. Dabei verändern sich Aussehen, Farbe und Konsistenz des Pfropfs über die Zeit der Schwangerschaft. Dieser kann unterschiedliche Farben (von weiß bis hin zu rötlich-braun) und Konsistenzen (z.B. geleeartig oder auch flüssig) aufweisen.
Die Schleimbildung ist dabei zyklusabhängig und hormonell gesteuert. Sobald eine Eizelle befruchtet ist, nistet sie sich ein. Der Zervixschleim wird nun zäh und verschließt somit den Muttermund. Dies geschieht am unteren Ende des Gebärmutterhalskanals. Schleimhautfalten am Muttermund sind nun dafür verantwortlich, dass der Schleimpfropf dort fest sitzt.
Der Schleimpfropf hat sich gelöst- und jetzt?
Meist löst sich der Schleimpfropf zwischen der 38. und 42. Schwangerschaftswoche ab. Nun beginnt die langsame Öffnung des Muttermundes und das Ablösen der Eihäute vom Rand des Muttermundes vollzieht sich. Diese sogenannte „Zeichnungsblutung“ kann ein erstes Anzeichen für die sich nahende Geburt sein. Je heller hierbei die Farbe des Pfropfes ist, desto frischer ist das Blut.
Aber Achtung!
Falls du eine sehr starke Blutung mit einer größeren Menge an hellrotem und frischem Blut entdeckst, kann dies auch die Folge von einer frühzeitigen Plazentaablösung sein. In diesem Fall kontaktiere oder suche bitte umgehend einen Arzt auf!
Vaginaler Aussfluss wird weiterhin produziert
Trotz des Verschließen des Muttermundes durch den Schleimpfropf, produzierst du höchstwahrscheinlich weiterhin weiß-cremigen, vaginalen Ausfluss. Dieser ist nicht mit dem Ablösen des Schleimpfropfes zu verwechseln und kein ungewöhnliches Anzeichen für einen frühzeitigen Abgang. Du kannst also beruhigt sein.
Das Abgehen des Schleimpfropfs ist individuell
Genau wie dein Geburtserlebnis, ist auch das Ablösen des Schleimpfropfs eine persönliche und individuelle Erfahrung. Denn der Pfropf kann sich in Stücken oder im Ganzen ablösen. Dies passiert oft auch beim Toilettengang oder unter der Dusche. Manchmal bekommt die werdende Mutter also gar nicht mit, wann sich der Schleimpfropf gelöst hat.
Frühzeitiges Lösen des Schleimpfropfs
Auch wenn sich der Schleimpfropf vor der 38. Schwangerschaftswoche löst, ist dein Baby weiterhin durch die Fruchtblase geschützt. Trotzdem solltest du das Schwimmen in Seen und Bädern, sowie Geschlechtsverkehr vermeiden, um das Infektionsrisiko gering zu halten. Wenn sich der Schleimpfropf abgelöst hat, du aber keine Wehen verspürst, solltest du Ruhe bewahren. Keine Wehen deuten darauf hin, dass die Geburt noch nicht unmittelbar bevorstehen muss.
Jetzt bitte: Ruhe bewahren!
Auch wenn sich der Schleimpfropf gelöst hat, solltest du möglichst entspannt bleiben. Natürlich ist dies leichter gesagt als getan. Versuche jedoch, nicht zu ungeduldig mit dir und der bevorstehenden Geburt zu sein. Entschleunige dich durch ruhige, körperliche Aktivitäten oder das Lesen eines Buches. Vielleicht überprüfst du nochmal deine Kliniktasche oder entspannst dich bei einem Bad. Gut wäre auch, deine Hebamme oder deine/n Gynäkologin/e über das frühzeitige Ablösen zu informieren.
Funktionen des Schleimpfropfs auf einen Blick:
- Er schützt und verhindert Infektionen für Mutter und Kind
- Auch bei nichtschwangeren Frauen bildet sich vaginaler Schleim aus dem Sekret der Drüsen um den Gebärmutterhals.
- In der Schwangerschaft wird der Schleim zäher und dichtet den Gebärmutterhals ab.
- Jeder Schleimpfropf ist individuell, er kann unterschiedliche Farben und Konsistenzen aufweisen
- Er löst sich meist zwischen der 38. und 42. Schwangerschaftswoche ab.
- Das Ablösen des Schleimpfropfes ist das erste Anzeichen für die nahende Geburt. Aber: erst mit den Wehen beginnt der tatsächliche Geburtsvorgang.
- Trotz des Ablösens des Schleimpfropfs vor der 38. SSW, ist das Baby durch die Fruchtblase weiterhin vor Krankheitserregern im Mutterleib geschützt.
1 Gedanke zu „Der Schleimpfropf – Erstes Anzeichen der bevorstehenden Geburt?“