Stillpositionen: Tipps zum bequemen Stillen in jeder Lage

Muttermilch ist die ideale Ernährung für Dein Baby, umso wichtiger ist es, über die verschiedenen Stillpositionen Bescheid zu wissen. Denn das Kind an der Brust anzulegen, ist für viele Mütter gar nicht so einfach. Damit Dein Baby gut an der Brust trinken kann und auch Du die Stillzeiten bequem genießen kannst, gibt es eine Auswahl an verschiedenen Stillpositionen.

Nicht jede Position zum Stillen ist für jedes Baby und jede Mama gleichermaßen geeignet. Hier erfährst Du, auf was Du beim Stillen achten musst.

Welche Vorteile bieten verschiedene Stillpositionen?

Grundlegend für die Qualität des Stillens sind eine ruhige Atmosphäre und eine gute Haltung für Mutter und Kind. Nur wenn beide bequem stillen können, wird in der Mahlzeit auch ausreichend Milch getrunken.

Kann Dein Baby etwa die Brust nicht richtig mit dem Mund greifen oder birgt das Milchgeben für Dich eine unangenehme Körperhaltung, verkürzt sich die Stillzeit automatisch. Dein Kind wird nicht wirklich satt und will bald wieder an die Brust. Auch die Innigkeit kann darunter leiden, wenn Ihr Euch beim Stillen nicht wohlfühlt.

Verschiedene Stillpositionen haben den Vorteil, je nach Situation die Stillhaltung wechseln zu können. Das kann von Zeit und Ort der Mahlzeit abhängen, aber auch von Deiner Brustform und der Fähigkeit Deines Kindes, daran zu trinken. Gerade für Stillanfänger ist es gut zu wissen, dass es mehrere Möglichkeiten gibt, ein Baby zu stillen.

Stillfrust bis hin zum Abstillen kann so vorgebeugt werden. Denn bei negativen Erlebnissen während des Stillens kann auf beiden Seiten Stress entstehen, der sich von Mal zu Mal steigert.

Mit einer guten Stillposition überstehst Du auch Zeiten, wenn Dein Kind aus anderen Gründen nicht gerne an die Brust gehen will. Bestehen jedoch von Anfang Unsicherheiten, wird es häufig von Stillmahlzeit zu Stillmahlzeit schwieriger.

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Welche Stillpositionen eignen sich für wen?

Bei den verschiedenen Stillpositionen gibt es grundsätzlich kein richtig oder falsch. Fühlt sich Dein Baby beim Trinken wohl und kannst Du währenddessen eine bequeme Haltung einnehmen, hast Du vielleicht schon die ideale Position zum Milchgeben gefunden. Dennoch sind einige der Griffe und Positionen für bestimmte Altersgruppen von Babys besonders zu empfehlen.

Während Neugeborene bei einigen Stillpositionen noch mehr Unterstützung bekommen, sind weitere Stillpositionen von einer ganz anderen Frage abhängig: Ab wann können Babys sitzen?

Denn irgendwann wird das Milchtrinken an Mamas Brust für manche Kinder etwas langweilig oder sie brauchen dabei mehr Bewegungsfreiraum. Dann kann der Wechsel zu einer aufrechten Stillhaltung im Sitzen sinnvoll sein.

Für Neugeborene und Stillanfänger: Die Wiege-Position

Die klassischste aller Stillpositionen ist jene, bei der Du Dein Baby im Arm hältst und das Köpfchen in der Armbeuge oder auf dem Unterarm liegt. Du selbst sitzt dabei möglichst aufrecht und bequem. Der Vorteil dieser Haltung ist, dass Du ganz einfach den Rücken des Babys stützen oder den Oberschenkel halten kannst.

Mit der freien Hand kannst im C-Griff Deine Brust fassen und sie dem Kind anreichen. Gerade bei Neugeborenen, die das feste Ansaugen erst noch lernen müssen und wenn Du sehr volle Brüste hast, kann die Wiege-Position ein guter Start ins bequeme Stillen sein.

Ist Dein Baby noch sehr klein, kannst Du die Wiege-Position auch modifizieren, indem Du den Kopf des Kindes mit der Hand stützt. So kannst Du das Baby gezielt zur Brust führen und stabilisieren, wenn es sein Köpfchen noch nicht gut selbst halten kann.

Die Wiege-Haltung ist eine der häufigsten Stillpositionen, kommen doch viele Babys und Mütter gut mit ihr zurecht und finden sie bequem. Wer jedoch erst anfängt, Muttermilch aus er Brust zu geben und einen Säugling zu Hause hat, wird sich auch für andere Stillpositionen interessieren.

Stillen im Liegen: Bequeme Position in Seitenlage

Unter den Stillpositionen ist das Milchgeben im Liegen eine gute Variante für alle Mütter, die unter Rückenschmerzen leiden oder deren Babys in der Wiege-Position nicht gut zur Brust geht. Für unterwegs ist das liegende Trinken an der Brust nur bedingt geeignet.

Überall dort, wo Du Platz für Dich und Dein Baby findest, kannst Du aber ganz bequem die Brust geben. Du legst Dich einfach auf die Seite, Dein Kind drehst Du ebenfalls seitlich zu Dir – Ihr liegt Bauch an Bauch.

Neugeborene sollten dabei am Rücken gestützt werden, entweder von Deiner Hand, einem zusammengerollten Handtuch oder auch einem Stillkissen. Ist eine Brust leergetrunken und möchtest Du noch die zweite anbieten, kannst Du Dich entweder leicht über das Baby beugen und nach der unteren auch die obere Brust anreichen.

Ist Dir das zu kompliziert, kannst Du Dich auch selbst drehen und die zweite Brust sozusagen kopfüber anbieten. Andernfalls legst Du Dich auf die andere Seite neben das Kind und drehst es so, dass Ihr wieder Bauch an Bauch liegt.

Wenn Du Stillpositionen suchst, für die Du das Bett nicht verlassen musst, ist das seitliche Stillen eine gute Methode. Du solltest bedenken, dass bei der Variante in Seitenlage die Brust für das Kind etwas schwerer zu erreichen ist.

Wer einmal den Dreh raushat, kann in dieser Haltung aber ganz entspannte Stillmomente genießen. Auch für das Nachtstillen ist diese Variante der Stillpositionen gut geeignet, weil Du Dein Kind dafür nicht umständlich umbetten musst.

Stillen im Liegen: Nah und innig in Rückenlage

Das zurückgelehnte Geben der Brust im Liegen hast Du vielleicht schon praktiziert, ohne von den verschiedenen Stillpositionen gehört zu haben – kurz nach der Geburt. In der Regel werden die Neugeborenen nach der Entbindung der Mutter auf den Bauch gelegt.

Viele Babys suchen dann instinktiv den Weg zu Mamas Brust, um das erste Mal zu trinken. Die zurückgelehnte Haltung bietet Stillkindern nicht nur viel Fläche zum Krabbeln und Festhalten.

Sie ermöglicht dem Baby auch, beim Stillen selbst die Führung zu übernehmen. Deshalb wird diese etwas ungewöhnlich aussehende Variation der Stillpositionen auch gerne in der Stillberatung empfohlen. Auch wenn Du mit wunden und schmerzenden Brustwarzen zu kämpfen hast, kann diese Haltung Entlastung bringen.

Währen sich Mama ein Kissen unter den Nacken schiebt, um sich bequem zurücklehnen zu können, liegt das Baby längs, quer oder schräg auf ihrem Bauch. Mit den Füßen sollte es sich abstützen können, deshalb verzichte lieber darauf, ihm Söckchen anzuziehen.

Richtig stillen kannst Du Dein Kind in dieser „Ur-Stillhaltung“, wie sie von Hebammen auch genannt wird, wenn Ihr beide entspannt und bequem liegen, beziehungsweise angelehnt sitzen könnt.

Umgekehrtes Stillen: Das Baby in Seitenlage anlegen

Du hast das Gefühl, Du kannst nicht richtig stillen und Dein Baby kann an der Brust nicht wirklich anlegen? Wenn Mund und Brust nicht gut zusammengehen, Du eine große und schwere Brust hast oder unter einem Milchstau leidest, kann es auch funktionieren, wenn das Baby beim Milchtrinken seitlich angelegt wird.

Dabei wird das Kind ähnlich eines Footballs mit den Füßen in Richtung Rücken der Mutter und unterhalb des Arms gehalten. Dafür ist eine Polsterung notwendig, die Stabilität gibt. Der Vorteil dieser etwas ungewöhnlichen Methode der Stillpositionen.

Du kannst mit einer Hand den Kopf Deines Kindes halten und ganz genau sehen, wie der Mund des Babys die Brustwarze umschließt und bei Bedarf etwas nachhelfen. Es klingt vielleicht etwas seltsam, aber in dieser Haltung kannst Du auch am Tisch die Brust geben, wenn Du das Baby auf eine gepolsterte Unterlage an die Tischkante legst und Dich seitlich dicht heransetzt.

Nun drehst Du das Baby zur Seite, so dass es zu Deiner Brust blickt. In dieser Position können viele Kinder besser trinken, die mit anderen Haltungen nicht zurechtkommen. Lass Dir diese Variante von Deiner Hebamme erklären, wenn andere Stillpositionen keinen Erfolg bringen und achte hier stets auf die Sicherheit – das Baby sollte immer mit mindestens einer Hand festgehalten werden.

Stillen im Sitzen: Der Hoppe-Reiter-Sitz

Willst Du den Hoppe-Reiter-Sitz ausprobieren, sollte Dein Baby sitzen können. Ab wann können Babys sitzen? Das ist von Kind zu Kind verschieden – frühestens jedoch mit sieben, in der Regel mit neun bis zehn Monaten wird Dein Baby sitzen können.

In der Hoppe-Reiter-Position sollte Dein Baby gerade sitzen und mit Blickrichtung zu Deiner Brust aus dieser trinken. Du kannst dabei ebenfalls sitzen bleiben. Solche aufrechten Stillpositionen sind besonders bei Kindern beliebt, die bereits Krabbeln oder gar schon laufen können: Bei Stillbedarf bewegen sie sich ganz einfach selbst zur Mutter und fangen an zu trinken.

Auch für Dich und Deinen Rücken kann das Milch geben im Sitzen Entlastung bringen, wenn Du Dein Kind nicht mehr wirklich stützen oder gar halten musst.

Praktische Hilfsmittel beim Stillen

Damit Du bequem die Brust geben kannst, sind in einigen Fällen Hilfsmittel zu empfehlen. Das bereits genannte Stillkissen gibt es in verschiedenen Größen. Es unterstützt Dich, indem Du Dein Baby darauflegen kannst oder es diesem zur Stabilisierung dient.

Hier musst Du einfach ausprobieren, was sich für Euch richtig anfühlen. Es gibt große und sehr lange Stillkissen, die auch als Seitenschläferkissen zu nutzen sind und kurze gebogene Stillkissen, die sich perfekt um den Bauch legen lassen.

Unterwegs kannst Du dein Baby gut in einem Tragetuch stillen. Dabei musst Du das Kind nicht einmal aus dem Tuch herausnehmen und es fungiert gleichzeitig als Sichtschutz, wenn Du nicht gerne in der Öffentlichkeit stillen möchtest. Viele Babys fühlen sich beim Milch trinken im Tragetuch so geborgen, dass sie dabei einschlafen.

Du hast schon verschiedene Stillpositionen ausprobiert, doch immer scheint der Brustwarzenhof aus dem Mund Deines Babys zu rutschen? Hat Dein Kind Probleme beim Anlegen, können auch Stillhütchen Hilfe bringen. Sie geben der Brustwarze eine stabilere Form und erleichtern vielen Kindern das Saugen an der Brust.

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Was tun, wenn ich keine gute Stillposition finde?

Hast Du das Gefühl, dass Dein Kind in keiner der genannten Positionen gut trinken kann? Trinkt Dein Baby, aber Du hast nach jedem Stillen Rückenschmerzen? Wenn es Probleme beim Milch trinken an der Brust gibt, ist Deine Hebamme die erste Ansprechpartnerin.

Sie kann beratend zur Seite stehen, Dir alternative Stillpositionen zeigen und Hilfe beim Anlegen geben. Wenn aber gar nichts hilft, Dein Kind nicht genügend Milch zu sich nimmt und das Trinken an der Brust immer mehr zum Frust wird, kann Abstillen eine Lösung sein.

Der Umstieg auf die Milchflasche ist für viele Mamas zwar nicht leicht, sie kann aber in manchen Fällen der Gesundheit des Kindes und der emotionalen Bindung zuträglich sein. Milch aus der Flasche zu geben, ist nichts Schlimmes. Du musst Dich deshalb nicht schlecht fühlen, wenn die zahlreichen Stillpositionen nicht Eure Stillprobleme lösen.

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