Das solltest Du tun, wenn Deine Fruchtblase geplatzt ist
Dieser Artikel entspricht dem aktuellen wissenschaftlichen Stand sowie unseren journalistischen Leitlinien und wurde von Experten oder Hebammen geprüft.
Zu den QuellangabenDas ungeborene Kind befindet sich in der Fruchtblase, die es – eingebettet in die Gebärmutter – schützend umgibt. Die Blase besteht aus insgesamt zwei Schichten. Die erste wird Chorion genannt und die zweite ist das Amnion. Beide zusammengenommen werden als Eihäute bezeichnet. Obwohl sie unglaublich dünn sind, erweisen sie sich als extrem kräftig und sehr elastisch.
Dein Baby ist in der Eihaut sehr gut aufgehoben und optimal gegen äußere und auch gegen innere Einflüsse geschützt. Das bedeutet, dass mögliche Stöße, aber auch Krankheitserreger dem kleinen Menschenkind im Mutterleib kaum etwas anhaben können.
Hier erfährst Du was zu tun ist, wenn Deine Fruchtblase geplatzt ist.
Wenn die Fruchtblase geplatzt ist: Das solltest Du wissen:
Sobald die Wehen eingesetzt haben, platzt in der Regel die Fruchtblase. Daran, dass die Fruchtblase geplatzt ist, erkennt man unter anderem, dass jetzt die Geburt unmittelbar bevor steht. So ist das Platzen der Blase in Kombination mit dem Einsetzen der Wehen ein typisches Indiz für den anstehenden Geburtsbeginn.
Die Gebärmutter ist ein Muskel, der sich mit Einsetzen der Geburt bewegt. Diese Kontraktionen gehen mit dem Abgang eines Schleimpfropfes einher. Meist ist ein blutiger Ausfluss eine zusätzliche Folge. Man spricht diesbezüglich vom so genannten „Zeichnen“.
Die Fruchtblase ist geplatzt? Bald ist es so weit
Sobald die Fruchtblase geplatzt ist, tritt das Fruchtwasser aus. In manchen Fällen spürt die Frau einen kleinen, lauwarmen Schwall Flüssigkeit, der an ihren Beinen herunter läuft. Bei anderen Schwangeren träufeln hingegen lediglich einige Tröpfchen Flüssigkeit aus der Vagina.
Dies allerdings kontinuierlich. Mitunter vermutet die werdende Mutter, dass es sich bei der herauslaufenden Flüssigkeit um Urin handelt. Mit einem entsprechenden Test, den der Gynäkologe durchführt, ergibt sich aber oft ein eindeutiges Bild.
Ein normaler Blasensprung ereignet sich üblicherweise in der zweiten Phase der Eröffnungsperiode einer Geburt. In dieser so genannten Aktivphase verspürt die Schwangere eine Wehentätigkeit in einem etwa drei bis sechsminütigen Rhythmus. Währenddessen eröffnet sich auch der Muttermund.
Das Köpfchen des Babys wandert im Zuge dessen weiter nach unten bis in den Geburtskanal hinein. Ist der Muttermund hingegen vollständig geöffnet, reißt meist die Fruchtblasenhülle auf. Geschieht dies nicht, erfolgt die „Sprengung“ durch die Hebamme oder durch den behandelnden Arzt.
Dafür wird ein kleines Häkchen verwendet, mit dem ein Riss in die Eihäute geritzt wird. Durch den Körper des Babys sowie durch seine Bewegungen reisst die Öffnung rasch weiter auf, bis die Fruchtblase geplatzt bzw. vollständig aufgerissen ist.
Es gibt fünf verschiedene Arten des Blasensprungs
1) Ein vorzeitiger Blasensprung ist meist ein deutliches Signal dafür, dass es nun an der Zeit ist, die Schwangere unverzüglich in ein Krankenhaus zu bringen. Denn wenn die Fruchtblase geplatzt ist – und das sogar noch vor den ersten Eröffnungswehen – kann dies eine Gefahr für das ungeborene Kind sein.
2) Wenn von einem frühzeitigen Sprung der Blase die Rede ist, dann bedeutet das, dass die Fruchtblase geplatzt ist, während die Eröffnungswehen eingesetzt haben. Der Muttermund ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht vollständig geöffnet.
Meist wartet der Geburtshelfer den weiteren Verlauf noch kurzzeitig ab, um dann weitere erforderliche Maßnahmen in die Wege zu leiten.
3) Ist hingegen zum optimalen Zeitpunkt die Fruchtblase geplatzt – also wenn sich der Muttermund vollständig geöffnet hat – kann man im Allgemeinen von einem reibungslosen Geburtsverlauf ausgehen. Eine solche Situation wird „rechtzeitiger Fruchtblasensprung“ genannt.
4) Ein verspäteter Fruchtblasensprung ist dann gegeben, wenn erst in der Austreibungsphase die Fruchtblase geplatzt ist. Während dieser Phase ist folglich der Muttermund bereits eine Weile geöffnet. Das Köpfchen des Kindes ist dann meist schon zu sehen, und bis zum Ende der Geburt wird wohl nicht mehr allzu viel Zeit vergehen.
5) Eine Tücke des so genannten hohen Blasensprungs ist die unsichtbare Öffnung, wenn die Fruchtblase geplatzt ist. Die Blase öffnet sich dabei im oberen Bereich, sodass die Flüssigkeit lediglich tröpfchenweise austritt. B
edingt dadurch ist nicht immer gleich erkennbar, wann bzw. ob die Fruchtblase geplatzt ist. Oft hilft der Gynäkologe nach und nimmt die Blasensprengung vor.
So unterscheidest Du Fruchtwasser von Urin
Gesundes Fruchtwasser ist im Allgemeinen geruchlos. Anders als Urin, der sich durch einen leicht bitteren oder säuerlichen Geruch auszeichnet. Darüber hinaus ist die Flüssigkeit, die aus der Fruchtblase austritt, farblos oder transparent. Im Vergleich zum Urin fehlt in jedem Fall die gelbliche Farbgebung.
Tipp
Wenn Du das Gefühl hast, dass die Fruchtblase geplatzt ist, kannst Du wie folgt auf Nummer sicher gehen und es „in Eigenregie“ herausfinden:
- Lege Dich in die Waagerechte und achte darauf, dass Dein Becken möglichst auf einem festen Kissen hoch gelagert ist. Stelle die Füße auf die Unterlage, sofern es Dir möglich ist.
- Warte etwa eine halbe Stunde bzw. 50 Minuten ab.
- Sobald Du Dich nach Ablauf dieser Zeit von Deinem Lager erhebst und Flüssigkeit abgeht, ist es höchstwahrscheinlich Fruchtwasser. Das heißt, Deine Fruchtblase ist geplatzt.
Einen weiteren Beweis kannst Du bekommen, wenn Du Dir beim Arzt Deines Vertrauens Teststreifen besorgst. Am besten machst Du das schon zu Beginn oder in der mittleren Phase der Schwangerschaft, damit Du das Hilfsmittel „im Fall der Fälle“ rechtzeitig zur Verfügung hast.
Verfärbt sich der Teststreifen bei Kontakt mit der austretenden Flüssigkeit, ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Fruchtwasser.
Gut zu wissen
Ereignet sich der Fruchtblasensprung zwischen der 28. SSW und 36. SSW, wird der Arzt beim noch ungeborenen Baby eine Untersuchung der Lungenstärke durchführen. Arbeiten die Lungen bereits stark genug, wird aller Voraussicht nach die Geburt eingeleitet.
Sofern aber festgestellt wird, dass die Lungentätigkeit noch zu schwach ist, wirst Du womöglich einen Wehenhemmer bekommen. Ziel dabei ist es, die Geburt noch eine Weile hinauszuzögern, damit das Kind sich noch weiter entwickeln und lebenswichtige Organe stärker ausbilden kann.
Ein vorzeitiger Blasensprung, der nach der 37. SSW geschieht, sollte Dich zunächst einmal nicht beunruhigen. Sofern sich ein vorzeitiger Blasensprung ereignet hat, wartet der Mediziner oft eine Frist von etwa 24 bis 48 Stunden ab, um zu eruieren, ob die Wehen einsetzen. J
e nach körperlicher Konstitution des Kindes ist es erforderlich, eine Einleitung durchzuführen. Alternativ ist es denkbar, dass ein Kaiserschnitt gemacht werden muss, um das Infektionsrisiko zu minimieren.
Bei einem Blasensprung oder -riss ist es möglich, dass sich die beiden Eihäute, das Fruchtwasser oder die Gebärmutterschleimhaut durch Keime oder Bakterien infizieren. Dem gilt es vorzubeugen, um das Leben des Ungeborenen bestmöglich zu schützen.
Ist die Fruchtblase geplatzt, ist damit zu rechnen
Ist die Fruchtblase geplatzt, kann es dazu kommen, dass das Fruchtwasser in einem Schwall austritt. Statistiken belegen, dass dies nur äußerst selten der Fall ist. Es ist aber ebenso möglich, dass das Fruchtwasser minimal, aber dafür fast kontinuierlich abgeht. Dementsprechend bemerkt so manche werdende Mutter mitunter erst zeitverzögert, dass ihre Fruchtblase geplatzt ist.
Das ist zu tun, wenn es zum Blasensprung kommt
Wenn vom so genannten Blasensprung die Rede ist, dann ist sicherlich kein „Sprung“ der Harnblase gemeint, sondern die Fruchtblase. Ein vorzeitiger Blasensprung kann unter bestimmten Voraussetzungen mit einem gewissen erhöhten Risiko für Mutter und Kind einhergehen. Vor allem, wenn sich der Blasensprung in einer zu frühen Schwangerschaftswoche ereignet.
Es kommt vor, dass die Blase selbst dann nicht platzt, wenn bereits die Senk- bzw. Eröffnungswehen eingesetzt haben. Es ist dann üblich, dass sie vom Geburtshelfer bzw. von der Hebamme mit einem feinen Häkchen geöffnet wird. Dadurch soll die Wehentätigkeit zusätzlich in Gang gebracht bzw. aktiviert werden. Bei einem solchen Vorgang spricht man von der so genannten Blasensprengung.
In äußerst seltenen Fällen ist es denkbar, dass ein Baby in seiner noch unbeschädigten Fruchtblase auf die Welt kommt. Dieses faszinierende Phänomen wird nach alter Tradition als „Glückshäubchen“ bezeichnet.
Hinweis:
Falls die Fruchtblase zu früh bzw. noch vor dem Einsetzen der Wehen platzt, ist eine direkte Kontaktaufnahme mit dem behandelnden Arzt oder der Hebamme unausweichlich. In fast 99 Prozent der Fälle werden die Wehen innerhalb der folgenden 24 Stunden von alleine einsetzen.
Es ist überdies auch möglich, dass die Blase nicht vollständig platzt, sondern dass sich lediglich ein Riss bildet. Dieser verschließt sich innerhalb kürzester Zeit ganz von alleine. Ist es bis zum geplanten Geburtstermin noch ein Weilchen hin, muss die Blase unbedingt regelmäßig medizinisch in Augenschein genommen werden.
Denn durch die Rissbildung ist das Infektionsrisiko relativ hoch. Wenn es tatsächlich zu einer Infektion kommt, erhält die werdende Mutter häufig ein Antibiotikum. Spätestens dann ist es erforderlich, die Geburt innerhalb weniger Stunden einzuleiten. Ziel ist es, dass das Ungeborene möglichst nicht mit dem verabreichten Medikament in Berührung kommt.
Fazit
Ist die Fruchtblase geplatzt und tritt in Folge dessen das Fruchtwasser aus, klingt das für so manche unerfahrene werdende Mutter beängstigend. Dabei brauchst Du Dir bei einem Blasensprung in den meisten Fällen keine Sorgen zu machen.
Denn ein Blasensprung ist etwas, das sich nahezu am Ende einer jeden Schwangerschaft ereignen kann. Wichtig ist nur zu eruieren, ob ein vorzeitiger Blasensprung, ein rechtzeitiger oder möglicherweise ein frühzeitiger Blasensprung vorliegt.
Die direkte Kommunikation mit der Hebamme oder Deinem Gynäkologen ist in jedem Fall erforderlich, damit Du von Anfang an bestens medizinisch betreut bist. Unverzügliche Untersuchungen geben Aufschluss und bieten Dir und Deinem ungeborenen Kind ein Höchstmaß an Sicherheit.
Rundum gut beraten und betreut zu sein, sind die idealen Bedingungen dafür, dass Du Dich entspannt auf die Geburt vorbereiten kannst.
Quellen
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