Milcheinschuss: Das kannst Du gegen die Schmerzen tun

Beim ersten Kind machst Du Dir spätestens in den Tagen vor der Entbindung Gedanken, ob mit dem Stillen alles gut klappen wird. Für den Körper beginnt nach der Geburt eine große Umstellung, denn jetzt muss nicht mehr das Kind im Mutterleib ernährt werden, sondern das Kind an der Mutterbrust versorgt werden.

Hier erhältst Du Antworten auf Deine fragen zum Thema Milcheinschuss.

Mit diesen Anzeichen kündigt sich eine Geburt an

Bald ist es soweit, dass Du Dein Kind zum ersten Mal stillen kannst. Achte auf die Veränderungen Deines Körpers, die Anzeichen der Geburt sein könnten. Anzeichen, dass die Geburt kurz bevorsteht, sind:

  • Dein Bauch senkt sich ab
  • Du hast häufigen Stuhlgang
  • Dein Baby kommt zur Ruhe
  • Abgang des Schleimpfropfens, der den Zugang zur Gebärmutter verschließt
  • Die Wehen kommen in regelmäßigeren Abständen
  • Rückenschmerzen und Muskelzucken

Wenn sich Dein Bauch abgesenkt hat, bedeutet dies, dass sich Dein Kind schon in die Geburtsposition begeben hat. Es kann also bald losgehen! Die Bauchabsenkung ist ein wichtiges Anzeichen für die Geburt. Auch regelmäßige Wehen sind deutliche Anzeichen für die Geburt.

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Wann erfolgt der Milcheinschuss?

Zwischen dem 2. und 4. Tag nach der Entbindung schießt in der Regel die Milch ein. Bis zum Milcheinschuss ist Dein Kind gut versorgt, denn bis dahin ernährt es sich von der nährstoffreichen Vormilch (Kolostrum), die eine wahre Kalorienbombe ist.

Auf keinen Fall wird Dein Kind hungern, bis die Milch einschießt. Von der reifen Muttermilch unterscheidet sich die Vormilch in der Farbe und Konsistenz. Sie ist gelblich und von cremiger bis dickflüssiger Konsistenz.

Schon während der gesamten Schwangerschaft bereitet sich die Brust auf die spätere Milchbildung vor. Bei manchen Frauen gibt die Brust schon während der Schwangerschaft ab und zu Vormilch ab, oft schon im ersten oder zweiten Trimester.

Die Abgabe von Vormilch ist zu diesem frühen Zeitpunkt kein Anzeichen für die Geburt. Wenn die Vormilch aber vermehrt um den Geburtstermin austritt, kann dies als Anzeichen für die Geburt gesehen werden.

Wie entwickelt sich die Brust bis zum Milcheinschuss?

Zahlreiche Vorgänge im Körper entwickeln und verändern sich in den vielen Schwangerschaftmonaten bis zum Milcheinschuss. An diesen Vorgängen sind insbesondere die Geschlechtshormone Progesteron und Östrogen beteiligt sowie eine Anzahl anderer Hormone.

Diese sorgen für das Wachstum der Brüste und ihre optimale Vorbereitung auf die Milchproduktion. Dieser Prozess heißt in der Medizinersprache Galaktogenese. Die Brustwarzen, Milchdrüsen, Milchgänge und Milchsäckchen sind bereits ab der zweiten Schwangerschaftshälfte so weit entwickelt, dass Mütter auch im Falle einer Frühgeburt ihr Kind stillen können.

Verantwortlich für die Bildung von Milch ist das Hormon Prolaktin. Während der Schwangerschaft wird die Prolaktinbildung durch einen relativ hohen Progesteron- und Östrogenspiegel gehemmt.

Nach der Geburt fällt der Progesteron- und Östrogenspiegel deutlich ab, so dass das Prolaktin seine Wirkung voll entfalten kann. Der zusätzliche Ausschuss von Oxytocin erleichtert den Milcheinschuss.

Oxytocin leitet den Saugreiz des Kindes an die Milchgänge weiter und ermöglicht deren Zusammenziehen. Bei der Mutter wird durch das regelmäßige Saugen des Kindes sowie seinen Anblick und seinen Geruch der sogenannte Milchspendereflex ausgelöst.

Die ersten Stillversuche

Gleich nach der Geburt wird Dir Dein Kind an die Brust angelegt. Die erste Milch, die Dein Kind bei den ersten Stillversuchen trinkt, ist die Vormillch. Von Hebammen wird die erste Milch auch oft als Erstmilch bezeichnet.

Das Kolostrum ist sehr kalorienreich, enthält viele Nährstoffe, Antikörper und Proteine. Für die ersten beiden Lebenstage bekommt das Baby damit alles, was es braucht. Der natürliche Saugreflex sorgt dafür, dass die Milchproduktion richtig in Gang kommt.

Wenn das Kind regelmäßig an die Brust angelegt wird und kräftig saugt, bildet sich etwa 2 bis 3 Tage nach der Geburt mehr Milch. Für jede Frau fühlt sich dieser Milcheinschuss unterschiedlich an.

Was passiert genau beim Milcheinschuss?

Wenige Tage nach der Entbindung tritt eine Übergangsmilch an die Stelle der Vormilch. Es kommt dabei zu einer deutlichen Schwellung der Brüste und Brustwarzen. Diese können spannen und sogar schmerzen. Gelegentlich ist die Haut gerötet und warm. Die Körpertemperatur kann leicht erhöht sein.

Die Bezeichnung Milcheinschuss ist irreführend. Der Milchstau kommt zu zwei Dritteln durch einen Lymphstau im Drüsengewebe zustande und nur zu einem Drittel durch die einströmende Milch selbst. Beim Milcheinschuss handelt es sich daher hauptsächlich um eine Brustdrüsenschwellung.

Der Milcheinschuss, wird durch ein Abfallen des Östrogen- und Progesteronspiegels nach der Geburt ausgelöst, wenn die Plazenta abgestoßen wird. Der plötzliche hormonelle Umschwung drückt meist auch auf die Stimmung der Mutter.

Weitere Folgen des Hormonumbaus sind eine Schwellung der Brustdrüsen und eine Zunahme des Brustvolumens und der Durchblutung. Zusätzlich steigt der Spiegel des Hormons Prolaktin an, das für die Milchbildung verantwortlich ist.

Das Kind ist auch an der Ankurbelung des Prolaktins beteiligt. Durch das Saugen wird nicht nur die Prolaktinausschüttung, sondern auch die des „Kuschelhormons“ Oxytozin angeregt. Durch sanfte Kontraktionen im Brustgewebe unterstützt Oxytozin den Milchtransport in der Brust.

Welche Symptome deuten auf den Milcheinschuss hin?

  • Deine Brüste nehmen spürbar an Umfang zu.
  • Deine Brüste werden schwerer.
  • Immer mal wieder tropft Muttermilch aus der Brust heraus.

Das unkontrollierte Tropfen von Muttermilch ist völlig normal und muss Dich nicht beunruhigen. Manchmal wirst Du dieses Phänomen auch beobachten, wenn Du mit Deinem Baby schon ein eingespieltes Still-Team bist. Die ausgetropfte Milch kannst Du einfach mit Stilleinlagen auffangen.

Dein Baby sollte jetzt regelmäßig beide Brüste entleeren. Nach dem Stillen spüren viele stillenden Mütter eine deutliche Entspannung. In den ersten Tagen des Stillens hilft Dir Deine betreuende Hebamme gerne weiter, wenn Du Fragen und Probleme hast.

Bis sich beim Stillen eine entspannte Beziehung zwischen Dir und Deinem Kind eingespielt hat, kann es 4 bis 8 Wochen dauern. Wie viel Milch gebildet wird, hängt von der Nachfrage durch Dein Baby ab. Die Muttermilch ist etwa 10 Tage nach der Geburt ausgereift.

Zu etwa 12 % besteht sie aus festen Bestandteilen und zu 88 % aus Wasser. Die Zusammensetzung der Milch passt optimal zu den Bedürfnissen Deines Kindes. Auch die Milchmenge passt sich an die Nachfrage an.

Mögliche Probleme beim Stillen

Der Milcheinschuss lässt manchmal länger auf sich warten, beispielsweise, wenn Dein Baby von den Schmerzmitteln bei der Geburt noch sehr schläfrig ist und daher schlecht oder gar nicht saugt. Die Milchbildung wird dann nicht effektiv genug angeregt.

Ein verspäteter Milcheinschuss kann auch folgende Ursachen haben:

Mutter und Baby werden unmittelbar nach der Geburt getrennt, beispielsweise wenn dringende ärztliche Untersuchungen durchgeführt werden müssen. Dieser Fall sollte möglichst vermieden werden, denn so wird der Stillreflex verzögert, was einen verspäteten Milcheinschuss zur Folge hat.

Kaiserschnitt

Der natürliche Geburtsprozess mit seinen körperlichen Folgeprozessen gerät durcheinander. Damit Mutter und Kind eine harmonische Stillbeziehung aufbauen können, ist die Hilfe einer erfahrenen Hebamme oder Stillberaterin erforderlich. In den meisten Fällen gelingt es, den Milchspendereflex auszulösen.

Falsches Anlegen

Wie Du richtig stillst, solltest Du Dir von einer erfahrenen Hebamme zeigen lassen.

Zufüttern

Babys sind schnell verwirrt, wenn die Milch nicht aus der Brustwarze, sondern aus einem fremden Sauger und einer Flasche kommt.

Stillen nach der Uhr

Heutzutage wird das Stillen nach Bedarf empfohlen.

Extrem prall gefüllte Brust

Wenn die Milch sehr stark einschießt, kann die Brust so prall gefüllt sein, dass Dein Baby die Brustwarze nicht fassen kann. Du solltest daher vor dem Anlegen etwas Milch mit der Hand ausstreichen.

Schmerzen beim Milcheinschuss – wie kann man sie lindern?

Du solltest Dein Baby während des Milcheinschusses regelmäßig anlegen, um weniger Beschwerden beim Stillen haben. Wenn Du Dein Baby nur selten anlegst, bildet sich weniger Milch und die Beschwerden könnten sich verschlimmern. Du darfst und solltest Dein Baby also sanft wecken, wenn Du den Milcheinschuss spürst und stillen möchtest.

Achte darauf, dass Dein Baby die Brustwarze gut fassen kann. Das ist bei einer prall gefüllten Brust oft sehr schwierig. Du kannst versuchen, vor dem Stillen Druck aus den Brüsten zu nehmen, indem Du sie ausstreichst oder massierst. Oder Du setzt kurz die Milchpumpe an. Die Brust wird dadurch weicher, wodurch die Probleme nachlasssen und die Brust sich leichter leeren lässt.

Feuchte Wärme ist ebenfalls günstig für das Stillen. Das Brustgewebe gibt eher nach, wodurch der Milchfluss begünstigt wird. Zur Schmerzlinderung kannst Du nach dem Stillen kühlende Auflagen verwenden. Gehe dabei behutsam vor, um Haut und Brustgewebe keinem unnötigen Stress auszusetzen.

Zur Brust genügt eine warme Dusche oder das Waschen mit einem warmen Waschlappen. Zum Kühlen solltest Du keine Schockkühlung mit Eis ausprobieren! Ein altbewährtes Hausmitteln sind hier Brustauflagen mit Quark. Zusätzlich lindert ein straffer BH die Schmerzen beim Milcheinschuss.

Wie kann der Milcheinschuss verhindert werden

Bei einer Totgeburt oder Fehlgeburt nach der 16. Schwangerschaftswoche wird der Milcheinschuss durch Medikamente blockiert. Es gibt aber noch weitere Gründe, die gegen ein Stillen nach der Geburt sprechen.

Das ist beispielsweise bei bestimmten Erkrankungen der Fall oder bei Müttern, die Drogen konsumieren. Der Milcheinschuss lässt sich in diesen Fällen durch spezielle Prolaktinsekretionshemmer verhindern.

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Welche Symptome zeigen sich bei einer Mastitis?

Die Brust ist bei einer Mastitis (Brustentzündung) meist geschwollen und zeigt Verhärtungen im entzündeten Bereich. An den entzündeten Regionen ist auch oft eine deutliche Rötung der Haut zu erkennen. Die von der Entzündung betroffene Brust fühlt sich wärmer an. Charakteristisch sind Schmerzen beim Abtasten der entzündeten Stellen.

Etwa die Hälfte der betroffenen Frauen haben geschwollene Lymphknoten unter der Achsel. Diese sind in der Regel schmerzhaft. Wenn die Mastitis im Wochenbett auftritt sind Betroffenen müde, abgeschlagen und haben oft Fieber über 38 Grad.

Auch Schüttelfrost zählt zu den möglichen Symptomen. Viele Säuglinge verweigern das Trinken an der Brust, weil die abgesonderte Milch salzig und verändert schmeckt.

Normalerweise ist der obere Brustbereich an der Außenseite entzündet. Bei zu später Behandlung kann eine Ausbreitung der Entzündung auf die gesamt Brust die Folge sein. In manchen Fällen ist auch eine Abkapselung möglich. Dabei wird Eiter in großen Mengen angesammelt (Abzess). Die Betroffenen können die Abzesse als Knoten ertasten.

Lymphknoten in der Brust

Diejenigen Lymphknoten, die zur Brust gehören, kann man normalerweise nicht tasten. Sie vergrößern sich nur bei krankhaften Veränderungen. Manchmal können sie schmerzempfindlich sein und sich ertasten lassen, zum Beispiel geschwollene Lymphknoten in der Achsel.

Fazit

Zwei bis vier Tage nach der Entbindung kommt es zum Milcheinschuss. Manchmal ist der Milcheinschuss auch verzögert. Bis dahin sorgt die sehr nährstoffreiche Vormilch für eine ausreichende Ernährung Deines Babys. Die Natur hat hier bestens vorgesorgt. Für eine ausreichende Milchproduktion solltest Du Dein Kind regelmäßig anlegen.

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